A pirate story von abgemeldet (Rise of an unknown Woman) ================================================================================ Prolog: ~Prolog~ ---------------- Mit einem provokanten Grinsen stoße ich ihn von dem Steuerrad weg und schnappe es mir. „Verzieh dich du Flasche, spring von Bord oder mach was anderes das du kannst.“ Ich muss Brüllen damit meine Stimme zwischen dem Geschrei und Gejohle der Seemänner und dem Rauschen der Wellen nicht untergeht. Selbstverständlich ernte ich wie so oft einen bösen Blick dafür und einen dummen Kommentar, soweit ich es verstanden habe hat er irgendetwas mit Hure oder so gemurmelt, wie üblich geht es mir am Arsch vorbei. Schließlich bin ich die Einzige die hier ein Schiff steuern kann und das beweise ich sofort indem ich das Steuer herumreiße und den Kurs leicht ändere, so kurz vorm Entern muss man etwas wagen, für einen Überraschungsmoment sorgen . Der Kapitän wirft mir einen bösen Blick zu als er bemerkt das ich erneut die Kontrolle über das Schiff übernommen habe, ich grinse auch ihn nur an. „Ist zwar nur nen Schoner aber trotzdem muss Jemand mit Ahnung ans Steuer alter Mann.“ Sein Gesicht läuft dabei leicht rot an und er ist kurz davor irgendetwas giftiges oder widerliches zu erwidern wie er es meistens tut aber er verkneift es sich. Müsste ich raten würde ich behaupten Konstantin steht hinter mir und starrt ihn und die anderen böse an, wahrscheinlich hätten die anderen Jungs mich ohne ihn schon mehrfach vergewaltigt und verkauft aber so war das nun mal in ihren Milieu. Erneut hebe ich meine Stimme und brülle los. „Bereit machen zum entern, wir gehen ran!“ Konstantin nimmt spontan die Position des Quartiermeister an und wiederholt den Befehl. Seine Stimme halt über das Deck, viel mächtiger als meine, schon wieder bereue ich es als Mädchen geboren worden zu sein in dieser Welt war es einfach eine verdammte Schwäche! Ein Ruck geht durch das gesamte Schiff und bringt es zum Beben. Es ist das Zeichen dafür das wir das Handelsschiff gerammt haben, nicht mal eine Sekunde später sehe und höre ich wie unsere Jungs sich auf das feindliche Schiff schwingen und springen und ihrer Arbeit nachgehen. Mein Blick wandert über das beinahe leere Schiff und anschließend zu meinem treuen Gefährten, ich hebe eine Braue, er erwidert die Geste mit einem fragendem Blick und ich nicke einmal zur Bestätigung. Nur wenige Sekunden um mich zu sammeln, ich atme einmal tief durch und bereite mich auf das Bevorstehende vor. Im selben reißt der charmante Bastard neben mir seine Pistole aus dem Gürtel und erschießt den Kapitän, Vicardo diese Pfeife. Die wenigen Männer die auf dem Schiff geblieben sind drehen sich sofort nach ihm um. Durch das Steuerrad vor mir sehe ich nicht all zu viel, was ich sehe ist das mein Freund auf die, wie viele sind es ? Drei ? Vier ? Auf diese jedenfalls zustürmt und sie ohne Schwierigkeiten ausschaltet. Erneut atme ich durch, nicht die Aufgabe vergessen... Los! Ich konzentriere mich und setzte unser Schiff von dem Handelsseelenverkäufer ab um abzudrehen. „Beweg dich Bastard!“ Schreie ich über das Steuer hinweg und höre kurz danach einen Schuss, mein Herz macht einen Sprung, nicht hinsehen einfach nur abhauen. Dann höre ich wie eine bekannte Stimme zurückschreit. „Mach du deinen Job und ich mach meinen Kleine!“ Unwillkürlich muss ich Grinsen und fixiere das Ruder um dem Schiff die Sporen zu geben, es geht los in Richtung Süden. Ein Platschen, mein Blick schweift nach hinten und ich sehe wie die ersten bemerkt haben das ihr Schiff gekapert wurde, allerdings zu spät. Schließlich gesellt sich der miese Charmeur wieder an meine Seite und grinst zufrieden. „Das hat doch gut funktioniert oder ?“ „Sicher, was hast du erwartet alter Mann ?“ Mit einem lauten schadenfrohen Lachen geht es auf hinaus in die Welt, oder eher auf nach San Alfonso. Kapitel 1: Neustart ------------------- Selbst für Jemanden der sich gut mit Seefahrt und Schiffen auskennt ist es wohl nicht das Einfachste einen Schoner mit nur zwei Mann zu segeln aber mit etwas Mühe und eventuell dem Glück des Teufels ist es uns gelungen mit nur einem kleinen Leck, welches notdürftig gestopft wurde, im Hafen von San Alfonso anzulegen. „Meinst du wir können den Haufen noch zu Geld machen ?“ Fragen blicke ich gen Konstantin aber dieser zuckt lediglich mit den Schultern. Wahrscheinlich will er nur sein Bier trinken und ein paar Stunden Ruhe. Ich entschließe mich ihm diese Stunden zu gönnen und gehe von Bord. Das Erste was ich sehe ist der Hafenmeister der schlecht gelaunt das Schiff mustert und anschließend uns beide. Ich versuche einen halbwegs professionellen und strengen Ton in meiner Stimme zu finden, gebe es aber auf halber Strecke auf und blicke noch schweigend zu meinem Gefährten, er nickt knapp und kümmert sich scheinbar darum. Warum er mir folgt und vor allem beinahe alles für mich tut wenn ich es nur ausspreche weiß ich nicht, anfangs dachte ich er will etwas von mir oder besser gesagt er will mich flachlegen aber er hat durch einige Aktionen bewiesen wie ernst es ihm mit meiner Hilfe ist. Eine Zeit lang dachte ich sogar er könnte mein Vater oder Bruder sein, aber das wäre zu absurd...oder ? „Ich geh zum Löwen, bis später.“ Teile ich Konstantin im vorbeigehen mit und werfe ihm ein Beutelchen mit Münzen zu. Alfonso hat sich glücklicherweise kaum verändert, ein Blick recht, ein Blick links alles beim Alten. Die Nutten und ihr Freudenhaus, die mürrischen Segler und je weiter es gen Stadtmitte geht mehr Gelehrte und die große Bibliothek samt Universität. Die Wachen sind nur in den besseren Vierteln verteilt und kümmern sich auch wenig um Piraten und Gauner solange sie ihr Geschäft nicht in der Stadt oder auf der Insel ausüben. Ich grinse zufrieden, muss wohl der Grund sein warum hier alles gemischt ist, Piraten, Adlige, Gelehrte... Der örtliche König interessiert sich nur für seine Stadt der Rest der Welt scheint in seiner Sicht kaum zu existieren aber umso besser. So komme ich nach einem Fußmarsch von 25 Minuten am 'wilden Löwen' an, der Kneipe für kriminelles Gesocks und Piraten, es ist schön mal wieder hier zu sein. Mit meinem, leicht selbstverliebten, Grinsen betrete ich die Taverne und spaziere geradewegs zur Theke. Mit kurzen Blicken mustere ich die anderen Anwesenden, erkenne ich Jemanden ? Ja.. Annie Read sie kennt man, sie ist eine Berühmtheit in der Karibik aber ein Kaliber zu groß für mich, noch. Und da ist noch Jemand ein Mädchen das mir irgendwie bekannt vorkommt dann aber auch wieder nicht. Mit einer kurzen Überlegung tue ich es damit ab und ordere erst einmal etwas. „Jeff wie immer.“ Der dickbäuchige, bärtige Wirt lächelt freundlich und schiebt ein Glas Rum zu mir. Ich nehme es und kippe es mit einem Mal herunter, ein kurzes Schütteln folgt und ich bin bereit die Atmosphäre zu genießen. „Noch einen.“ Auffordernd schiebe ich das Glas zurück drehe mich um 180° um die anderen Gäste zu beobachten, was durchaus lustig sein kann. Nach einigen Minuten, einer kurzen Schlägerei und paar dummen Sprüchen bezüglich meines Geschlechts sehe ich ein weiteres bekanntes Gesicht durch die Tür spazieren. Unwillkürlich grinse ich meinen Partner an, dieser grinst zurück und macht sich auf den weg zu dem Tisch mit den hübschesten Weibern die gerade anwesend sind. Wer kann's ihm schon verübeln ? Freiheit, Geld, Spaß, dass ist unser Leben und er bekommt meistens die bestproportionierten Frauen die man finden kann, verdammter Hübschling. So bleibe ich wohl oder übel alleine und ein wenig eifersüchtig zurück. Hmm... bevor ich alleine hier versauere schlendere ich zum Tisch von Annie und lausche den Geschichten, Flirtversuchen und anderem Seemannsgarn bevor sich die Versammlung auflöst und nur noch wenig Verbleiben. „ Muss ich dich kennen?“ Ich fühle mich nicht angesprochen und starre weiter auf die Treppe und warte auf diese Pfeife von Konstantin. Das dauert ja ewig, plötzlich merke ich wie mich alle anstarren, blöd das ich nicht zugehört habe. „Hm ?“ werfe ich kurz in die Runde und bekomme die gleiche Frage erneut gestellt von der selben Person, Annie Read. „Muss ich dich kennen ?Und vor allem darfst du mich überhaupt ignorieren ?“ Ihr Schmunzeln ist leicht arrogant, wie charmant und hat etwas bedrohliches. Mit meinem typischen Grinsen versuche ich es auszukontern, wahrscheinlich versage ich kläglich. „Mich kennt man so gut wie dich als Piratenkönig.“ Am liebsten hätte ich ihr noch die Zunge herausgestreckt kann mich aber noch beherrschen. Die Augen der Anwesenden weiten sich und blicken zwischen mir und Annie hin und her. Die Spannung erhöht sich langsam und die Luft beginnt beinahe zu knistern als Annie sich erhebt, die Hände auf dem Tisch den Blick auf mich ohne sich eine Blöße zu geben. Das Knistern scheint lauter zu werden bevor es sich in Schritt Geräusche verwandelt und mein Gegenüber kurz den Blick hebt nur um in das, wahrscheinlich strenge Gesicht, von Konstantin zu blicken. „Du solltest aufpassen das wird noch zur Sucht mit den Weibern.“ Ich stehe langsam auf und wende mich ihm zu, im Hintergrund höre ich ein Lachen, ich bin mir ziemlich sicher das es Jeff ist. „Neidisch ?“ Er grinst und bevor ich mich noch einmal zu Annie herumdrehe sitzt diese bereits wieder und scheint sichtlich amüsiert, ob das an mir liegt oder an der Konversation mit meinem Weggefährten kann ich schwerlich sagen. Gut gelaunt durch den Alkohol und den Fakt das ich mich bemerkbar machen konnte schlendere ich aus der Taverne. Der Hübschling scheint auch wenig angenervt von meiner kleinen Provokation der ewigen Zweiten was wahrscheinlich an seinen lustvollen Stunden mit den Damen lag. „Eine angebrochene Nacht, was machen wir ?“ Frage ich in die Nacht ohne auf die Lautstärke der Stimme zu achten, bin ich nur angeheitert oder schon betrunken ? Ein Scharren reißt mich aus den Gedanken und bringt Konstantin dazu meinem Blick zu folgen der sich auf einen wirklich Betrunkenen Mann fixiert der lallend und singend in Richtung der Palmen wankt. Ich sehe wie er eine Schaufel hinter sich herschleift welche die Ursache für das Scharren ist, vielleicht folgen wir ihm ? Fragend richte ich meinen Blick auf Konstantin, welcher mit den Schultern zuckt und anschließend nickt. Kapitel 2: Rum -------------- Ich nehme einen weiteren Schluck und werfe die leere Flasche achtlos hinter mich, seit einer halben Stunden folgen wir diesem Besoffenen bereits und ich frage mich langsam ob ich auch betrunken bin. Sonst wäre ich wohl nicht auf die Idee gekommen irgendnem Säufer mit einem Spaten zu folgen, aber irgendwie sagt mir mein Bauch das es interessant werden könnte. Ich blicke mich in der Dunkelheit um und fluche leicht, schon wieder gegen einen Stein getreten. Konstantin deutet stumm nach vorne und hebt eine Braue als würde er mir ungläubig recht für diese Aktion geben, ich grinse als ich sehe was er meint. Der Trunkenbold hatte angefangen in der Nähe einer Palme zu graben. Kurz danke ich dem Mond der endlich zwischen den Wolken hervortritt und schleiche mich langsam an den Kerl heran, glücklicherweise ist er noch betrunkener als ich und bemerkt meinen eher wackligen Anschleichversuch nicht. Plötzlich höre ich von rechts einen Vogelruf, sein Zeichen loszuschlagen. Ich husche so schnell wie es mir möglich ist auf den Fremden zu und renne ihn zu Boden... verflixt wo ist den jetzt der Spaten gelandet, kurz blicke ich mich danach um bemerke aber das er versucht sich aufzurichten und trete ihm in den Magen. Er erbricht das was wohl sein Abendbrot war und den gesamten Rum und bricht wieder zusammen, unwillkürlich grinse ich. Das klappte doch wunderbar und das trotz einiger Drinks, so widme ich mich lieber dem Loch das bereits Teile eines Holzstückes freigelegt hatte, verdammt wo war dieser Spaten ? Mit den Händen grabe ich sicher nicht. Ich blicke mich suchend danach um, gehe einige Schritte nur um mich erneut zu fragen wie weit dieses Ding den geflogen war. Doch kurz bevor ich genervt nach meinem Beistand rufen kann tritt dieser mit einem zufriedenem Grinsen aus dem Schatten einer Palmengruppe und präsentiert mir triumphierend den Spaten. „Na siehste das klappt doch schon ganz gut, ein paar Jährchen noch und du brauchst mich gar nicht mehr, hm ?“ Ich strecke Konstantin daraufhin nur die Zunge heraus, reiße ihm ohne zu danken das Teil aus der Hand und schlendere zurück um sofort den Rest der Kiste oder Grube freizulegen. Nach einer guten Viertelstunden und dem verdammt nochmal fünftem Gähnen eines gewissen Mannes habe ich die Klappe freigelegt und pfeife ihm zu, gemeinsam ziehen wir sie hoch. „Ist das alles Rum ?“ Ich hebe fragend eine Braue. „Ich will mich ja nicht beschweren aber irgendwie habe ich mit etwas mehr gerechnet...“ „Dafür das du blind einem Fremden nach geschlichen bist ist das sehr gut Kleine, es könnte ein Schmugglerversteck sein oder einfach der Notvorrat unseres Freundes hier.“ Kurz zucke ich mit den Schultern bevor ich einige Flaschen aus dem Loch im Boden fische. Eine dieser Flaschen öffne ich um daran zu riechen. „Definitiv... Rum. Den nehmen wir mit, also beweg dich mal alter Mann.“ Zusammen befördern wir noch mehr Flaschen ans kalte Mondlicht und schleppen soviel wir davon tragen können mit, hinunter zum Hafen. „Betrunken sind deine Ideen alle Scheiße, erst legst du dich mit dieser Frau an und dann dieser Aufwand für etwas zum Saufen.“ Ich kann im halbdunklen erkennen wie er den Kopf schüttelt und hören wie er leicht seufzt. „Hey du folgst mir und nicht umgekehrt...“ Antworte ich leicht beleidigt, immerhin ist es guter Rum und sie war eine schöne Frau. „Wir müssen uns morgen darum kümmern in paar Leute zusammenzusuchen, am besten was Besseres als unserer letzter Kapitän.“ Er nickt zustimmend und nimmt einen tiefen Schluck aus einer Flasche, ich wippe kaum merklich den Kopf und starre auf den Schatten unseres Schiffes. „Ts Ts Ts... nur wegen Rum, wegen dieser Frau.“ Murmele ich leicht beleidigt zu mir selbst. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)