50 % von Shirokura ================================================================================ Kapitel 4: Ein Messer, eine unangemessene Wohnung und Lavendelduft ------------------------------------------------------------------ Seufzend lag Minpha auf seinem Bett und unterdrückte den Drang, SaZ zu schreiben. Leider waren ihre Kaffeetassen viel zu schnell leer gewesen und eine weitere gemeinsame Aktivität vorzuschlagen, hatte er sich schlicht weg nicht getraut, auch wenn er mit Freuden den Rest des Tages mit SaZ verbracht hätte. Es ließ sich nicht leugnen. Minpha dachte nahezu ununterbrochen an ihn. Ob es SaZ wohl genauso ging? Ob er ihn wieder sehen wollte? Vielleicht mochte er ihn ja auch. Ein hoffnungsvolles Seufzen entfuhr Minpha und da summte auch schon wie auf Befehl sein Handy. Eine Nachricht von SaZ! Sein Puls schoss augenblicklich in die Höhe und er versuchte mit zittrigen Fingern den Entsperrcode in sein Handy zu tippen. Minpha scheiterte fünf Mal, bevor der Sperrbildschirm endlich verschwand und er den Inhalt der Nachricht lesen konnte. 'Bist du gut zu Hause angekommen?', stand da. Mehr nicht. Kritisch beäugte der die Worte. Machte er sich etwa Sorgen um ihn? Hatte das etwas zu bedeuten? Anderseits schrieb ihm Koichi auch solche Sachen und da war es einfach freundschaftliches Interesse. Schnell schrieb er zurück: 'Ja. Und du?' Es dauerte nur wenige Sekunden, da hatte SaZ schon geantwortet: 'Ich wünschte, ich wäre es nicht. Hier ist die Hölle los. Warum bin ich nur in diese verdammte Band-WG gezogen?' Er wohnte in einer WG? Mit seiner Band? Minpha schauderte bei dem Gedanken, mit seinen Bandkollegen zusammen zu wohnen. Wenn da nur genug Alkohol floss, würde er wohl mit verschlossener Tür schlafen müssen. Es war schon manchmal auf Tour eine Zumutung, da wollte er nicht auch noch in seiner Freizeit ständig auf der Hut vor Streichen oder Zudringlichkeiten sein müssen. 'Ist was passiert?', fragte er beunruhigt. 'Nur der übliche Wahnsinn. Chiaki hat Sora mit einem Schlachtermesser gejagt, als ich die Tür geöffnet hab... Ich will mal wissen, wo er das her hat. Eigentlich verstecken wir immer alle Messer. Und Miyako höre ich gerade durch die Wand weinen. Ich komme mir vor wie ein Oberarzt in der Psychatrie.' Das war ja furchtbar! Wieder einmal war Minpha froh, dass er allein wohnen konnte. Seine Wohnung lag zwar nicht besonders zentral, aber das störte ihn nicht. Besser als die ganze Zeit jemanden auf der Pelle sitzen zu haben. SaZ tat ihm furchtbar leid. 'Du Armer. Was ist denn mit Miyako?', schrieb er zurück. 'Keine Ahnung. Vielleicht, weil er langsamer war als Sora und Chiaki ihm einen Streifen abgeschnitten hat.', kam prompt die Antwort. Entsetzt blinzelte Minpha. 'Das kann nicht dein Ernst sein! Geh hin und finde raus, warum er weint! Was ist, wenn er Hilfe braucht?' 'Muss ich wirklich?' 'Ja verdammt!' 'Dann kann ich aber nicht mehr mit dir schreiben.' 'Geh schon zu ihm!' 'Na gut. Bis später.' Mir zusammengepressten Lippen starrte Minpha auf den Chatverlauf. Erlaubte sich SaZ einen Scherz mit ihm oder hauste er wirklich unter solchen Bedingungen? Er beschloss, ihn, sobald es ging, zu besuchen, um sich ein eigenes Bild zu machen. Eine Stunde später, als er gerade auf der Couch lag und ein einen Manga las, bekam er die nächste Nachricht von SaZ. 'Er will nicht aufhören, zu weinen.' 'Ist er verletzt?', beeilte sich Minpha, zu fragen. 'Ne. Ich glaube, er hat einen Nervenzusammenbruch oder so.' 'Dann bring ihn ins Krankenhaus?' 'Wenn ich Krankenhaus sage, weint er noch mehr und schreit mich an. Aber ich verstehe kaum, was er sagt, weil er sich ständig verschluckt und schluchzt', kam nach einiger Zeit als Antwort. Irgendwie funktionierte das alles schriftlich nicht, also blieb Minpha wohl nichts anderes übrig, als anzurufen, sonst würde das hier noch Stunden dauern. So viel Geduld hatte er nicht. Warten war noch nie eine Stärke von ihm gewesen. Nach zweimal Tuten ging SaZ auch schon ran. "Hi." Er klang angespannt und man hörte es leise schluchzen. "Ist er das im Hintergrund?" "Ja." Dann wurde es Zeit für die Fragestunde. Er atmete tief durch und legte los. "Reagiert er auf dich, wenn du was sagst?" "Ja." "Hat er irgendwie Wahnvorstellungen oder so?" "Nein. Nur einen Weinkrampf oder so." "Er hyperventiliert auch nicht, oder?" "Nein." "Hat er vielleicht Medikamente oder Drogen genommen?" "Er hat was getrunken, aber das ist wohl schon länger her." "Hat er jemanden, wo er hin kann und Ruhe hat?" "Nicht, dass ich wüsste." "Dann gib ihn mir mal bitte." "Aber..." "Mach schon." Minpha war selbst über seinen Befehlston erstaunt, aber es schien zu wirken, denn er hörte SaZ leise was im Hintergrund sagen, bevor eine fremde Stimme ein "Ja?" schluchzte. "Hallo Miyako. Ich bin Minpha von Pentagon. Ich weiß, wir kennen uns nicht, aber vielleicht kann ich dir ja helfen. Warum weinst du denn?" Ein Wortschwall, der durch permanentes Schniefen und Schluchzen kaum zu verstehen war, drang aus dem Handy. Alles, was er verstand war Chiaki, Messer, Krach und Wahnsinn. Als Miyako geendet hatte, meinte Minpha ruhig: "Sag mal, wie wäre es, wenn du ein paar deiner Sachen packst und bei mir übernachtest? Ich wohne allein, hier ist es total ruhig und habe sogar eine Badewanne." "Wirklich?", fragte Miyako kläglich. "Ja, sonst würde ich es dir nicht anbieten. Meine Wohnung ist allerdings ziemlich pink, aber wenn dich das nicht stört, kannst du gern her kommen. Das war sicher viel Stress für dich heute. Du brauchst bestimmt nur einen stillen Ort und ein wenig Zeit zum Ausspannen und es wird dir schnell besser gehen." "Aber wir kennen uns doch gar nicht", schniefte der Gitarrist. Er war schon viel besser zu verstehen, weil er langsam ruhiger wurde. Minpha zögerte. "SaZ weiß offensichtlich nicht weiter und irgendwie muss man die Lage bei euch ja entspannen." "Warum hilfst du ihm? Es kann dir doch egal sein" Er klang extrem misstrauisch. "Ich schulde SaZ was." Das schien eine Antwort zu sein, mit der er was anfangen konnte. "Wenn es wirklich ok für dich ist", krächzte Miyako mit noch immer zittriger Stimme. "Ja das ist es. Gibst du mir noch mal SaZ?" Es raschelte. "Was hast du ihm gesagt? Er hat aufgehört." SaZ klang fassungslos. "Ich hab ihm angeboten, bei mir zu schlafen. Ich glaube, er muss nur mal kurz raus bei euch, dann wird das schon wieder." "Miyako darf bei dir schlafen?!", echote SaZ und klang angepisst, "Warum darf ich nicht?" Zum Glück skypten sie nicht, sonst hätte er beobachten können, wie Minpha rot wurde. Schon der bloße Gedanke daran, dass er bei ihm schlafen wollen könnte, sprengte seine Vorstellungskraft bei Weitem. "Weil du nicht geweint hast", presste Minpha schließlich hervor. "Soso? Wenn ich flenne, darf ich bei dir schlafen?" SaZ klang lauernd. Was sollte das jetzt? "Nein." "Warum nicht?" Verdammt, warum hackte er jetzt so darauf rum? Minpha war völlig aus dem Häuschen und hätte am Liebsten aufgelegt vor lauter Aufregung. Er fing schon an, zu schwitzen. "Du bist der WG gewachsen. Du wirst nicht weinen." Wenigstens klang seine Stimme einigermaßen gleichgültig. "Woher willst du das wissen?", ließ SaZ einfach nicht locker. "Ich glaube, wenn Chiaki mit einem Messer auf dich zu gerannt käme, wärst du ziemlich unbeeindruckt." Der Ältere klang amüsiert. "Der Penner kann froh sein, dass ich nicht mit dem Messer auf ihn losgehe. Nie hat man hier seine Ruhe." "Warum wohnst du mit ihm zusammen, wenn es so anstrengend mit ihm ist?" "Primär, weil wir alle keine Kohle haben. Und außerdem ist Chiaki eigentlich gar nicht so übel. Nur manchmal ein wenig extrem. Aber man kann sich trotzdem auf ihn verlassen und er ist ein außergewöhnlicher Musiker. Ich mag ihn eigentlich ganz gern. Und er hat Sora bestimmt auch nicht weh getan. Zumindest nicht ernsthaft. Das ist nur Spaß bei denen. Miyako ist noch nicht so lange dabei und erschreckt sich manchmal noch ein wenig." "Ist er nicht schon zwei Jahre in der Band?", platzte es aus Minpha heraus. "Oh. Da hat sich ja jemand informiert." Man konnte das Lächeln in seiner Stimme hören. Ertappt hielt Minpha inne. Wie peinlich. Natürlich hatte er sich informiert, nach dem, was Koichi über Dezert gesagt hatte. Und eigentlich hatte er auch mehr über SaZ raus finden wollen. Viel mehr. "Schon gut, Kleiner. Ich freu mich, dass du dich für meine Band interessierst." Genau. Für seine Band. Merkte SaZ denn wirklich kein bisschen, dass Minphas Interesse in erster Linie ihm galt? Sah er denn nicht, wie er ihn immer anlächelte? Wie glücklich Minpha in seiner Nähe war? Aber andrerseits kannten sie sich nicht. Er wusste nicht, wie still und mürrisch der Pinkhaarige normalerweise war. "Hab ich was Falsches gesagt?", riss SaZ ihn aus seinen Gedanken. Oh. Er hatte gar nicht geantwortet! "Nein nein. Ich war nur abgelenkt. Sorry", beeilte er sich, zu sagen. "Also bring ich Miyako jetzt zu dir? Dann brauche ich noch deinen Nachnamen wegen dem Klingelschild." Er wollte ihn herbringen? Hier her? Jetzt war das Herzrasen perfekt. "J-Ja...", stammelte Minpha und nannte seinen Nachnamen. SaZ würde in seine Wohnung kommen! Er musste aufräumen und staubsaugen! Und die ganzen niedlichen Sachen verstecken! Am Besten auch noch streichen! "Ok. Dann bis gleich." "J-Ja... Bis... bis gleich." Eine Stunde später ließ er die beiden herein. Minpha hatte dem Drang, seine Wohnung grundlegend zu verändern, nur mühsam, aber doch erfolgreich, widerstanden. Überwiegend allerdings aus Zeit- und nicht aus Vernunftgründen, wie er sich eingestehen musste. Nun war er bemüht, sich seine grenzenlose Aufregung nicht anmerken zu lassen. Miyako wirkte ziemlich desolat. Seine Augen waren völlig rot und verschwollen und seine Nase gerötet. Sein Blick huschte unstet hin und her, schien an nichts haften zu bleiben und seine Hände waren tief in den Taschen der schwarzen, weiten Hosen, die er zu einem verwaschenen Bandshirt trug, vergraben. Erstaunlicherweise war er trotz allem geschminkt. SaZ dagegen wirkte neben ihm wie ein Fels in der Brandung, obwohl er sich neugierig umsah, nachdem die Begrüßung und Vorstellungsrunde erfolgreich überstanden waren. Minpha war klar, dass seine Wohnung auf die meisten Leute ziemlich abgefahren wirkte. Sie lag für Tokyo unglaublich ruhig. Gegenüber war eine alte Tempelanlage, weshalb man einen wirklich hübschen Blick hatte. Er wusste nicht genau, wie viel sie gekostet hatte, denn sie war ein Geschenk seine Großmutter zur Volljährigkeit gewesen, aber es war offensichtlich, das sie nicht wirklich günstig war. Es war ihm etwas unangenehm, aber er hätte das Geschenk nicht ablehnen dürfen. Das wäre eine unglaubliche Beleidigung gewesen und nachdem er von seinen Eltern raus geworfen worden war, war er eigentlich auch ganz froh gewesen, eine sichere Bleibe zu haben. Und so lebte er ganz allein in dieser Eigentumswohnung. Er war seiner Großmutter sehr dankbar, dass sie zu ihm hielt. Überhaupt war sie der einzige familiäre Bezugspunkt, den er noch hatte. Sie war liebevoll und großherzig, wohnte aber leider weit im Norden und entsprechend selten sahen sie sich, was Minpha wirklich unglaublich bedauerte. Überhaupt hatte er viel zu wenig Zeit für sie und sie war ja nun ganz allein. Ihr Mann was schon lange tot, Minpha konnte sich nicht einmal an ihn erinnern, ihre einzige Tochter redete nicht mehr mit ihr, dennoch beteuerte sie immer wieder, dass sie nicht allein oder gar einsam sei. Sie hatte einen großen Freundeskreis und wirkte immer vollkommen zufrieden. Minpha beneidete sie um ihre Ruhe und hoffte, er würde dem Leben eines Tages genauso gelassen entgegen blicken können. Der Streit zwischen ihr und seiner Mutter tat ihm unendlich leid, ging es doch im Wesentlichen um ihn. Seine Großmutter hatte ihre Tochter und ihren Schwiegersohn jahrelang scharf dafür kritisiert, wie sie Minpha behandelten. Sie hatte immer auf ihren Standpunkt verwiesen, dass man seinem Kind mit Liebe und Verständnis entgegen treten sollte, so lange es niemandem schadete, doch die Fronten hatten sich nur immer weiter verhärtet, was schließlich nach Minphas Rauswurf endgültig zum Bruch geführt hatte. Er fühlte sich oft schuldig deswegen, aber wann immer er etwas dazu zu ihr sagte, wurde sie sauer und versicherte ihm, er hätte nichts falsch gemacht, allein seine Mutter sei Schuld an der Sache. Abgesehen von seiner Großmutter, Koichi und vielleicht noch der Band lebte er tatsächlich ziemlich isoliert. Es war entsprechend selten, dass er zuließ, dass ihn jemand zu Hause besuchte. Er lud auch nur ungern Menschen hier her ein, weil die Unverhältnismäßigkeit seiner Wohnung doch immer viele Fragen aufwarf. Oft mehr, als er bereit war, zu beantworten. Umso aufgeregter war er nun, dass er einen ihm völlig fremden Übernachtungsgast und auch noch seinen Schwarm im Flur stehen hatte. Was hatte er sich nur dabei gedacht, Miyako hier her einzuladen? Aber irgendwie musste er jetzt da durch, also fing zögerlich an, zu sprechen: "Ich hab mein Bett für dich vorbereitet. Ich schlafe dann auf der Couch. Das Schlafzimmer ist die Tür hinten links. Da kannst du gern deine Tasche abstellen. Wenn du mehr Kissen oder Decken brauchen solltest, bedien dich am Schrank. Das Bad ist gegenüber. Dort ist auch die Badewanne, die du gern benutzen kannst. Wenn du willst kann ich dir zeigen, wie man die Sprudeldüsen zuschaltet." Der Blonde nickte eifrig und eilte auf besagtes Zimmer zu, wobei er leise "Sprudeldüsen" wisperte. Minpha blieb allein mit SaZ im Flur zurück und wagte sich kaum, ihn anzusehen. "Wohnst du allein hier?", brach sein Besuch das Schweigen. Minpha nickte schüchtern. "Deine Wohnung ist... hübsch." Ängstlich sah Minpha auf. Bereit auf Abscheu zu stoßen, schrie seine Bleibe doch förmlich Sugardaddy. In Japan war es gar nicht so unüblich, dass wohlhabende Männer ihren Langzeitgeliebten Wohnungen überließen oder gar kauften, um Hotelzimmer und dergleichen zu umgehen. Doch SaZ Augen wirkten ganz ruhig. Er konnte keinerlei Urteil darin erkennen. "M-Meine Oma hat sie mir geschenkt, weil meine Eltern mich raus geworfen haben. Sie hatte sie vorher vermietet", nuschelte er. "Du hast echt Glück, so eine Großmutter zu haben." "J-Ja. Das stimmt." Das sanfte Lächeln seines Gegenübers brachte ihn vollends durcheinander. "Warum bist du so aufgeregt?", wollte der Schwarzhaarige wissen. Hilflos zuckte Minpha mit den Schultern. "Ich hab nicht so oft Besuch." "Ist es wirklich ok, dass er hier schläft? Du kennst ihn doch gar nicht." "Ich denke schon. Wir haben bestimmt viele Gemeinsamkeiten." Hatte er sich das eingebildet oder war tatsächlich ein dunkler Schatten durch SaZ Gesicht gehuscht, bevor er wieder so aussah wie immer? "Du kannst ihm ja diesen Sadistenkram beibringen, dann nietet er Chiaki beim nächsten Mal einfach um und muss nicht heulen." "Aber dann weint vielleicht Chiaki und der darf ganz sicher nicht hier schlafen, wenn er andere zum Spaß mit Messern angreift", meinte Minpha grinsend. In dem Moment kam auch schon Miyako auf sie zu. Er sah wirklich völlig erschöpft aus. "Möchtest du vielleicht einen Tee oder so?", fragte Minpha sofort fürsorglich. Der Angesprochene nickte mit gesenktem Kopf. "Ok. Dann mache ich dir jetzt einen beruhigenden Kräutertee und danach lassen wir dir ein Bad ein, dass du erst einmal runter kommst", sagte er freundlich und an SaZ gewandt: "Möchtest du auch einen Tee?" Wieder wirkte SaZ für den Bruchteil einer Sekunde düster, bevor sich sein Gesicht wieder glättete und er brummte: "Nein danke. Ich muss dann auch mal los." "Schon?", entschlüpfte es Minpha ungewollt. "Ja. Ich muss erstmal zu Hause für Ordnung sorgen." Er sah ihn dabei nicht einmal an. "Kann ich dich ruhigen Gewissens hier lassen?", fragte SaZ Miyako und seine Stimme klang derart schneidend, dass Minpha ihn überrascht musterte. Der Blonde nickte aber nur wortlos, woraufhin SaZ sich mit einer flüchtigen Umarmung bei ihnen verabschiedete und schon fiel die Tür hinter ihm ins Schloss. Einen Moment lang war Minpha ratlos. Hatte er etwas Falsches gesagt? Aber vielleicht war SaZ auch wirklich im Stress oder wollte einfach seine Ruhe. Kein Wunder bei dem Tag. Da fiel sein Blick auf schon auf seinen Gast. Miyako wirkte so elend, als könne er kaum stehen, also bugsierte er ihn erst einmal auf die Couch, breitete eine weiche Decke über dem desolaten Bündel aus und bereitete den versprochenen Tee zu. Einige Zeit später standen sie in Minphas pastellblauen Bad und das Wasser lief plätschernd in die Wanne. "Möchtest du lieber Lavendel oder Melisse? " Er hielt seinem Gast die entsprechenden Badezusätze vor die Nase. "Lavendel bitte" Sofort schüttete Minpha eine entsprechende Menge des Badezusatzes in das Wasser, das sich zart lila färbte und in Sekundenschnelle von Schaum bedeckt war. Angenehmer Lavendelduft stieg auf und Minpha fuhr fort: "Shampoo und so stelle ich dir auch raus. Die Haarkur kann ich sehr empfehlen. Hier ist auch noch ein Peelingschwamm." Er stellte besagte Produkte auf den Badewannenrand. "Handtücher sind dort. Ich habe sie schon mal aufgehängt, dass sie schön warm sind, wenn du aus der Wanne kommst", er zeigte auf ein paar hellgrüne Handtücher auf dem Handtuchheizkörper hingen. "Die Sprudeldüsen machst du hier an und aus und die Stärke regelst du hier". Minpha tippte auf die entsprechenden Knöpfe des Panels. "Hier ist auch ein Bluetooth-Lautsprecher, falls du Musik hören möchtest. Wechselklamotten hast du dabei?" "Ja." "Ok. Dann lass ich dich mal allein", schloss der Hausherr seine Erklärungen. "Minpha?" Fragend sah er Miyako an, der furchtbar unsicher wirkte. "Danke. Das alles ist wirklich nett von dir." "Gern", strahlte Minpha und verließ das Bad. Es fühlte sich gut an, jemandem zu helfen. Hoffentlich entlastete er SaZ damit ein wenig. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)