Spiegeltanz von Last_Tear ================================================================================ Kapitel 2: Games ---------------- Als Jasmine die Augen wieder öffnete, blinzelte er erstmal irritiert - war er nicht mit Hizaki im Garten eingeschlafen? Wieso befand er sich jetzt in Masashis Armen in Masashis Bett? Nicht dass er schlecht lag, ganz im Gegenteil, seit er hier gelandet war, schlief er besser, länger und fühlte sich um einiges entspannter - gut, vermutlich half Masashi dabei auch gut mit, oben war er immer in einem goldenen Käfig gewesen, nicht erlaubt einen Schritt allein zu gehen und hier konnte er tun und lassen, was er wollte. Vorausgesetzt, dass er vorher jemandem Bescheid gab - aber meist war er sowieso nicht allein, weil Seth ihm folgte oder er Zeit mit Hizaki verbrachte - immerhin, sein bester Freund litt, sehr deutlich trotz all dieser Zeit noch und es zerriss ihm das Herz ihn so zu sehen. Aber er hatte nichts tun können, außer mit ihm trainieren und seufzend vergrub Jasmine das Gesicht an der Brust seines Freundes, dass er tief dessen Geruch einatmen konnte. Es war seltsam, wie die Zeit spielen konnte, es war so viel passiert und doch fühlte es sich an, als wären die ganzen Jahre welche er in der normalen Welt verbracht hatte, in einem anderen Leben gewesen, als wäre er aus einem Traum erwacht, seit er hier war - auch wenn er zuerst nicht gewusst hatte, ob er sich hier wirklich würde wohl fühlen können - mittlerweile klang sogar der Gedanke an eine Hochzeit gar nicht mal mehr so schlecht. Masashi hatte ihn seit dem Tag an dem er hier her gekommen war, nicht mehr darauf angesprochen, aber sie hatten so viel Zeit zusammen verbracht, dass er mittlerweile sicher war, dass wenn er überhaupt heiraten sollte, es dann nur Masashi sein konnte. Vielleicht lag es daran, dass er immer wie eine Porzellanpuppe behandelt worden war oder daran, dass die anderen Männer welche ihm immer vorgestellt worden waren, von Kami ausgesucht gewesen waren, aber er fühlte sich unglaublich zu dem Dämon hingezogen, ohne es wirklich rational erklären zu können. Sie konnten miteinander für Stunden reden oder auch einfach nur schweigend Zeit verbringen, wenn sie zusammen ausritten wurde er nicht gezwungen auf sich aufzupassen wie es sich für Prinzessinnen gehörte, sondern er konnte vollkommen er selbst sein…Es war alles, was er vermisst hatte bei seinen Eltern und doch fühlte sich ein kleiner Teil von ihm schlecht, dass er so überstürzt verschwunden war und es nicht eingesehen hatte sich bisher zurück zu melden, aber was sollte er denn tun? Warum sollte er in einen Käfig zurück kehren wenn ihm die Freiheit so viel besser gefiel? Was gab es denn dort oben noch für ihn? So in Gedanken versunken bemerkte er gar nicht, dass Masashi wach wurde - erst als freche Finger unter sein Oberteil schlüpften und ihn zu streicheln begannen, zuckte er etwas zusammen und sah Masashi mit großen Augen an, bevor er lachen musste. „Erschreck mich doch nicht so.“ Ein leises Lachen war alles, was er noch als Antwort bekam, bevor Masashi ihn enger an sich zog, dass er ihn verlangend küssen konnte. „Immer wieder gerne, Prinzessin, das solltest du doch wissen.“ Jasmine verdrehte nur leicht die Augen kam jedoch gar nicht zum protestieren, da er erneut geküsst wurde und Masashis Streicheleinheiten waren viel zu schön um sich dagegen länger zu wehren. Offenbar würde sich ihr Aufstehen doch etwas verzögern. Aber das war in Ordnung - Masashi hatte seine Pflichten alle so koordiniert mittlerweile, dass sie genug Zeit miteinander verbringen konnten und nachdem Mana wieder in der Lage war zu regieren, waren das zum Glück nicht so viele, dass Jasmine wirklich einsam geworden wäre. Auch wenn Masashi ihn regelmäßig warnte, dass sein Vater nicht ewig warten würde, hatten sie ihm doch versprochen zu heiraten - nur wann war offen geblieben. Bisher hatte er sich davor wenigstens retten können, aber mittlerweile fand er den Gedanken gar nicht mal mehr so schrecklich abwegig. Immerhin liebte er Masashi. Nur was ihm Sorgen bereitete war die Tatsache, dass dieser von seiner Mutter nie etwas erzählte und trotzdem gemeint hatte, ohne Juka wäre eine Hochzeit unmöglich…Jasmine murrte nur noch mal leise, bevor Masashi es schaffte, einen Punkt in ihm zu berühren, der ihn Sterne sehen ließ und es ihm unmöglich machte, sich auch nur ansatzweiße noch auf irgendetwas zu konzentrieren. Ja er liebte Masashi wirklich - immerhin war dieser der erste Mann der seinen Körper so akzeptiert hatte, wie er war, alle anderen Männer hatten genau das erwartet, was sein Aussehen auch versprach, eine unschuldige, junge Frau - und wenn es auch das war, was Jeder hatte glauben sollen, wohl gefühlt hatte er sich nie mit diesem Wissen. „Masashi…“ Jasmine wimmerte nur noch leise auf, bevor er den Kopf mehr in den Nacken sinken ließ um dem Dämon eine bessere Angriffsfläche bieten zu können, während er ihm seinerseits nur erneut die Schultern zu zerkratzen begann - nein, ihr Sex ging nie ohne Spuren an ihm vorbei aber es war auch viel zu gut dafür um sich irgendwie zurück halten zu können. Wie könnte er nur ohne Masashi leben? Jasmine gähnte leise auf, während er sich komplett ausstreckte - sein Freund war aufgestanden um ihnen Frühstück zu holen und er hätte eigentlich duschen gehen sollen, aber war zu faul dafür - außerdem machte zusammen duschen so viel mehr Spaß. Gedankenverloren streckte Jasmine eine Hand aus und zuckte erstmal zurück als ein lilafarbener Funkenregen erschien, bevor er lachen musste und stumm den Kopf schüttelte. Seit er hier war, war seine Magie jeden Tag stärker geworden - mit einem leisen Summen hatte er ein paar lila Rosen hervorgezaubert und ließ diese durch den Raum schweben, wodurch er es geschafft hatte, Masashi zu erschrecken, welcher gerade mit einem Tablett das Zimmer betreten gehabt hatte. „Ich denke, jetzt sind wir quitt.“ Jasmine blinzelte unschuldig und hatte sich dann auch schon gestreckt, dass er Masashi an sich ziehen und küssen konnte, nachdem er ihm gerade so die Gelegenheit gegeben gehabt hatte, ihr Essen in Sicherheit zu bringen. „Waren wir das nicht davor auch schon?“ Der Dämon verdrehte nur die Augen und er musste schmunzeln - es war doch immer wieder schön, seinen Freund irre zu machen. „Ich glaube, wir waren sogar noch viel mehr als das …“ Allerdings kratzte es in diesem Moment an der Tür und Jasmine verdrehte leicht die Augen - so viel zu einem gemütlichen Frühstück im Bett mit der Tendenz zu einer zweiten Runde Sex…Als Seth ihnen jedoch berichtet gehabt hatte, weswegen dieser sie störte, war ihm alles vergangen und er folgte dem Fuchsmenschen langsam - urplötzlich viel zu nervös um sich noch auf irgendetwas konzentrieren zu können - wieso wollte Mana sie jetzt sehen? Dass Masashi seine Hand sanft drückte, machte die Sache nur bedingt besser, aber wenigstens war er nicht allein auch wenn Jasmine seinen Augen nicht glauben wollte, als sie den Thronsaal betreten hatten - die Person, welche dort neben Mana saß und sich mit diesem unterhielt als wäre nie etwas zwischen ihnen vorgefallen - das war Masashis Mutter und er war sich nicht sicher, ob er dazu bereit war - was auch immer das bedeuten sollte, Seth hatte nur vage Andeutungen gemacht gehabt. Jedoch richtete sich die Aufmerksamkeit automatisch auf das junge Paar, kaum dass Seth Zeit gehabt hatte, sich zu verabschieden und Jasmine musste schlucken, als Juka aufstand - womit er jedoch nicht gerechnet gehabt hatte, war dass dieser sich vor ihm verbeugte und ihn perplex blinzelnd zurück ließ, bevor er sich seinem Sohn zuwandte. „Du hast keine Ahnung, wie sehr ich mich auf diesen Augenblick gefreut habe, Masashi.“ Was passierte hier denn nur? Wenigstens wirkte sein Freund genau so erstarrt wie er selbst auch - und Juka wandte sich schließlich lachend um, dass er Mana ansehen konnte. „Du hast es ihnen noch nicht gesagt?“ Daraufhin folgte nur ein Kopfschütteln und Juka lachte leise auf, während er sich ihm zuwandte, was Jasmine zurück zucken ließ - irgendwie hatte er kein gutes Gefühl bei der Sache. „Das wird ja so wahnsinnig viel Spaß machen.“ Damit fand er sich auch schon in einer Umarmung wieder und erwiderte diese nur zögerlich - er hatte nie darüber nachgedacht wie es werden würde, die Mutter seines Liebsten kennen zu lernen aber DAS war zu viel. „Willkommen in der Familie, Jasmine. Ich hoffe du überlebst das Ritual, du wirkst als hättest du wirkliche Chancen bei meinem Kleinen.“ Damit wurde er auch schon wieder losgelassen und starrte nur fassungslos Mana an - welches Ritual? Dieser begann sich die Schläfen zu massieren und seufzte nur tief auf, was Jasmine erschaudern ließ - wieso wusste er davon nichts, wieso mussten sie da jetzt drüber sprechen, was sollte das denn alles überhaupt bedeuten? „Juka…Jasmine weiß nichts von diesem Ritual weil sie noch nicht offiziell verlobt sind…“ Der enttäuschte Gesichtsausdruck ließ ihn fast schon wieder Mitleid empfinden aber bevor er noch irgendwie hatte reagieren können, hatte Mana den Anderen in seine Arme gezogen und ihm seufzend durch die Haare gestrichen. „Wie hätte ich offiziell verkünden können, dass mein Sohn verlobt ist, ohne seine Mutter an meiner Seite?“ Hach ja. Wenigstens hatte Masashi seinen Spaß, so amüsiert wie dieser wirkte und Jasmine schüttelte nur müde den Kopf, während er von einem zum Anderen sah. „Kann mich jetzt endlich mal jemand aufklären?“ Mana lächelte nur und begann einen Zauber zu murmeln - dass Masashi ihn auffing, als er zusammensank bekam Jasmine schon längst nicht mehr mit, noch die besorgten Blicke welche ihn trafen. Als er die Augen wieder öffnete, konnte er nicht mal sagen, wo sie waren - erst nach und nach gewöhnte er sich an die Dunkelheit und erkannte einen uralten Steinkreis - in dessen Mitte ein Altar zu stehen schien - und davor Mana, welcher Beschwörungsformeln murmelte, welche Jasmine noch nie in seinem Leben gehört hatte. Erst als er versuchte sich zu bewegen, wurde ihm bewusst, dass etwas nicht stimmen konnte - weder Masashi noch Juka waren irgendwo zu sehen, geschweige denn Seth - und so sehr er es auch versuchte, er konnte nicht mal seine Finger bewegen, alles was er tun konnte, war blinzeln und atmen - und die Luft anhalten, als Mana sich schließlich zu ihm umdrehte und er den Dolch in dessen Hand wahrnehmen konnte. „Keine Angst, es wird bald vorbei sein.“ Damit hatte Mana auch schon ausgeholt und alles was Jasmine blieb, war schreien. Masashi seufzte tief auf, während er Cauchemar weiter sanft striegelte und ab und an einen Blick zu dem eingerollten Fuchs auf dem großen Heuballen neben der Box warf. „Du machst dir wirklich Sorgen um ihn, mhm?“ Murrend sah Masashi zu seiner Mutter, welche neben dem Fuchs saß und zuckte dann nur mit den Schultern. „Oh Liebling, du musst mir nichts vor machen, ich bin nicht dein Vater…“ Damit hatte sich Juka auch schon erhoben, dass er ebenfalls die geräumige Box betreten und seinen Sohn in seine Arme ziehen konnte und nach einigen Sekunden in denen Masashi mit sich selbst zu kämpfen hatte, erwiderte er die Umarmung auch schließlich und vergrub das Gesicht an Jukas Schulter. „Ich hab Angst um ihn, ja. Als Vater ihn zuerst angeschleppt hat, dachte ich, er will mich ärgern - aber Jasmine ist anders…Ich kann dir nicht sagen was es ist, aber ich liebe ihn…Wenn ich wirklich eine Zukunft haben sollte…Als König, dann will ich dass er an meiner Seite ist. Du hast ihn bisher nicht erlebt, aber Jasmine…“ Weiter kam Masashi nicht, weil seine Stimme brach und er kuschelte sich stumm etwas mehr an seine Mutter, während Juka leise summend begann ihm über den Rücken zu streicheln. „Ich weiß was du meinst, deinem Vater ging es ähnlich…Nur leider nicht mit mir. Das heißt nicht, dass ich ihn deswegen hasse, bitte versteh das nicht falsch, aber nach Chous Tod? Er wollte sich ablenken, er wollte vergessen und ich wollte ein Kind. Aber Gefühle waren nie im Spiel auch wenn er sich um mich gekümmert hat, nachdem klar war, dass du existierst…Ich weiß nicht, ob er überhaupt noch in der Lage ist zu lieben, Masashi, aber er tut was er muss um dich zu beschützen, wenn er denkt, dass Jasmine die perfekte Braut für dich ist, wird er sich sicher sein, dass ihm nichts passieren kann während dem Ritual.“ Während Masashi nur nickte und Juka weiterhin versuchte diesen auf andere Gedanken zu bringen, bemerkte keiner von ihnen, wie Seth sich langsam aus dem Stall schlich, deutlich am ganzen Körper zitternd und versuchend die Tränen zurück zu halten. Es tat weh, ganz egal wie oft er sagte, dass es das nicht tat, er hasste Chou mittlerweile, auch wenn diese längst tot war. Würde er je eine Chance bekommen, hielt Mana ihn nur bei sich, weil er nicht allein sein konnte oder wollte? War es das? Liebte er ihn überhaupt? Konnte er ihm überhaupt noch etwas glauben, wenn Mana selbst Juka nie geliebt hatte? Es war zu viel auf ein Mal und er war sich längst nicht mehr sicher, was er wollte - außer Antworten - solange Mana mit Jasmine unterwegs war um das Ritual durchzuführen konnte er sich zumindest durch alle Dimensionen bewegen wie er lustig war - und nachdem er in sein Zimmer verschwunden war um sich umzuziehen, beschloss er auch genau das zu tun - es wurde Zeit, dass er seinem Bruder einen Besuch abstattete. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)