"Antiquität" von Kurayko ================================================================================ Kapitel 17: Ende Gut, alles Gut!? --------------------------------- Masaoka-san war tot. Sein Sohn steht in seinem Krankenzimmer und packt seine letzten Sachen. Seit dem Vorfall sind einige Tage vergangen, diese stellte mehr Ähnlichkeiten zwischen dem einzgen Inspektor und dem verstorbenen Vollstrecker dar, wie bis zu jenem Moment. Auf Wunsch des Toten trug ich meine schwarze Ausgehuniform, //Haben die hier i-welche Probleme?// an meiner Brust hingen neben meiner normalen Abzeichen auch einige die meinen hohen Status innerhalb des Regiments zeigten. „Rachel?“ erstaunt mich zu sehen trat der künftige Vollstrecker aus seiner Tür. „Ich dachte wir...“, „Lass uns im Auto darüber reden Udl, du wirst erwartet.“ Milde Lächelnd sah ich ihm in die Augen, „Es ist alles vorbereitet.“ diese sprühten vor neuer Kraft und nahmen mich gefangen. Im Steno meiner Pömms verließen wir die Krankenstation, keiner wagte ein Wort nur wie wir im Auto saßen legte sich seine Hand auf die meine. „Schön das du gekommen bist.“ „Unser Team ist bereits vorgefahren.“ versuchte ich nicht die Fassung zu verlieren. „Du wirst sehen, dein Vater wird die Ehre zu teil, welche er verdient.“ „Und wegen meiner Uniform...“ Die Finger ineinander verschränkend, startete ich den Motor. „Es war sein letzter Wunsch.“ „Heute verabschieden wir uns von einem alten Freund & Kollegen.“ begann die Direktorin mit ihrer Rede. „Tomoe Masaoka, war für viele ein Mentor und vorzeige Polizist...auch als Vollstrecker blieb er seinem Weg immer treu und hatte stets ein Ohr, wie auch Rat für die Hilfesuchenden parat.“ Krampfhaft versuchte ich die Tränen zu verbergen, doch bahnten sich einige von ihnen ihren Weg. „Er gab sein Leben um die Welt von einem Schwerverbrecher zu befreien und... das ist was ihn am meisten ehrt, er beschützte seinen Sohn vor dem Tode. Möge er nun in Frieden ruhn und uns immer in Erinnerung bleiben.“ Ehrfurchtsvoll verbeugte sie sich vor seinen Abbildern, die ihn in jungen, wie auch in den Jahren als Vollstrecker mit seinem typischen warmen Lächeln zeigten. „ACHTUNG!“ Alle erhoben sich „Salutiert!“ und gaben ihm unter letzten Salutschüssen, die letzte Ehre. Viele waren in ihrer jeweiligen Dienstkleidung angereist, ich fiel somit nicht all zu sehr auf. „Mein Beileid Ginoza-kun, dein Vater war ein guter Freund.“ Reichte einer der alten Kollegen, welcher bereits in Pension war, dem jungen Mann vor ihm die Hand. „Danke Komissonier“ Sie alle sprachen ihm ihr Beileid und guten Wünsche aus. //Und da sag einer, er wäre allein auf dieser Welt.// Nach der Zeremonie wurde ein kleiner Empfang gegeben, alle waren amüsiert und gedachten so dem stets Lebens bewussten Toten. Auch wenn ich mich mit einigen unterhielt, so konnte ich meine Aufmerksamkeit bloß selten von Ginoza lenken, was nur keiner so wirklich im Small-Talk mitbekam. Sichtwechsel Ginoza „Dein Vater hatte sogar Kontakt zum deutschen Militär, sieh einer an.“ lächelte mein Patenonkel vergnügt, „Der alte Haudegen war wirklich nicht zu unterschätzen.“ seiner Frau einen Kuss aus Haupt geben. „Sie sieht zwar zierlich aus, doch...“ merken wie mein Blick an der Offizierin haftete, klopfte er mir mit seiner freien Hand auf die Schulter. „Wenn ich sehe wie du sie anschaust, verbirgt sich mehr hinter diesem hübschen Gesicht als bloße Disziplin.“ Leicht krümmte sich mein Rumpf vor seichtem Schmerz. „Nicht so doll Lee, der Junge ist noch erst aus dem Krankenhaus entlassen worden.“ Mahnte ihn seine Frau und richtete mir die Krawatte. „Aber ich gebe deinem Patenonkel recht, sie scheint dir das zu geben was dir seit dem Tod deiner Mutter und der Trennung mit Tomoe fehlte.“ Sie war eine liebevolle Frau, die in mir wohl etwas wie ihren Jungen sah. „Ich würde dir raten es nicht wieder los zu lassen, besonders jetzt nicht wo du in deines Vaters Fußstapfen getreten bist, Nobuchika-kun.“ Besagte Person näherte sich und ließ Beide wissend, wie zuversichtlich schmunzeln. „Entschuldigt die Herrschaften, die Direktorin wünscht Ginoza-san zu sprechen.“ Einwandlos ließen sie mich mit ihr gehen. Wie sie sagte wartete in einer dunklen Ecke Kasai und ihre kühlen blauen Augen behielten jeden unserer Schritte im Visier. „Lass uns bitte alleine, Schröder-san.“ Der Etikette gemäß nickte Rachel der Frau zu und ließ uns alleine, nicht aber ohne ihr einen tödlichen Blick zu schenken. „Direktor?“ Ohne Umschweife kam sie zu Worte, wie sie sich sicher schien ungestört zu sein. „Ich will mich kurz fassen Ginoza-kun, also hören sie mir bitte aufmerksam zu.“ Normale Sicht „Schröder-san?“ Eine kleine schwarzgrau melierte Frau trat beim Buffet an mich ran. „Könnte ich sie etwas fragen?“ Über Masaoka-san wusste ich wer sie war. „Gewiss Ma ám!“ Wir nahmen uns jeder etwas und gingen bei Seite. „Zuerst möchte ich mich bei ihnen bedanken, allen Anschein nach haben sie den Patensohn meines Mannes wieder zurück ins Leben geholt.“ //Bitte was?// „Verzeiht, doch ich habe rein gar nichts getan, es war allein sein von Masaoka-san geerbter starker Wille, der ihn hat zu dem werden lassen was er ist.“ Schmunzelnd verneinte sie. „Ihre Bescheidenheit in allen Ehren, jedoch ist mir nicht entgangen wie der Junge sie ansieht und Tomoe hat uns einiges über ihren klaren Einfluss auf seinen Sohn erzählt.“ Sichtlich irritiert versuchte ich ihre Worte zu verarbeiten. „Und was wollten sie mich dann fragen?“ Mütterlich nahm sie meine freie Hand in die ihre. „Würden sie auch weiterhin gut auf diesen sturen Jungen aufpassen? Ich weiß es ist viel verlangt, doch sind sie es wohl, welche ihm Buddha sandte um seiner Selbst wiederzufinden.“ //Na da hör sich einer an...// Leicht errötet, versuchte ich Haltung zu wahren und schaute kurz auf um zu sehen, wie Kasai mit dem besagten Jungen ein ernstes Wort zu sprechen schien. „Sie lieben ihn, hab ich recht?“ Nun war ich wieder voll bei ihr. „Wie meinen...“, „Ihr Blick eben, er verriet mir gerade mehr, als sie es uns hier vorgeben.“ Ertappt schaute ich nochmal zu dem auf uns zukommenden Mann. „Verraten sie es aber niemanden, es würde Sibyl nicht gefallen, wenn es zu offensichtlich ist.“ Lachend nickte sie „Von mir erfährt es keiner, versprochen Rachel-san.“, und harkte sich bei ihrem mit kommenden Mann ein. „Dann lassen wir euch Zwei mal in Ruhe. Habt eine schöne Zeit jenseits des Trubels.“ Unter den fragenden Blicken der Männer lotste sie den ihren in die Traube der Anwesenden. „Was war den das gerade?“ Über die Synchron ausgesprochene Frage, sahen wir uns an um dann auf sich beruhend bis zu Letzt den Nachmittag zu verbringen. „Kommt gut nach Hause!“ Verabschiedeten wir uns vom restlichen Team. „Macht uns während unserer Abwesenheit keine Schande.“ konterte ich frech und stieg ins Auto ein. „Ihr werdet kein Mucks von uns hören.“ säuselte Shion sich ebenfalls in ihren Pkw begeben. //Ach Shion-san.// Erleichtert aus den Schuhen zu sein, legte ich mir die in Samt gehüllten Gedenktafeln auf den Schoß und schloss, wie Nobuchika einstieg kurz die Augen. Im Schein der untergehenden Sonne fuhren wir durch die sich lichtenden Häuserreihen. „Danke.“, durchbrach er plötzlich die angenehme Stille. „Mh?“ Orientierungssuchen blickte ich zu ihm. „Wofür?“ Den seinen auf die Straße liegend, zuckte kurz sein Mundwinkel. „Dafür das du Vater seinen Wunsch erfüllt hast.“ //Achso....// Müde lehnte ich mich in den Sitz zurück. „Kein Ding.“ Langsam zeigten sich die Sterne. „War es bei deinem genauso voll?“ Traurig entsandte ich mich an den Tag zurück. „Es waren mehr Personen anwesend als ich zählen konnte, aber was verlangt man wenn ein hochrangiger Soldat von uns geht...“ Tränen brannten in meinen Augen, welche ich versuchte nicht laufen zu lassen. „Mein Onkel musste auf Grund eben dieses Andrangs die Feier auf einen größeren Stützpunkt nahe der Nordsee verlegen...es war auf einer Seite ganz interessant, aber nicht was man in solch einer Zeit gebrauchen kann.“ Unbewusst klammerte ich mich an das was ich in meinen Händen hielt. „Du hast dich nicht wohl gefühlt?“ Versucht nicht trotzig zu werden schüttelte ich den Kopf. „Versuch du mal mit 12 dem Druck standzuhalten, weder eine Träne zu vergießen um vor niemanden Schwäche zu zeigen, noch den dir auferlegten Ansprüchen seitens der Familie zu entsprechen.“ Seine Fingergelenke wurden weiß aufgrund des Drucks, den er aufs Lenkrad ausübte. „Selbst mir ist es eben schwergefallen nur hätte mir wohl keiner ein Hehl gemacht.“ Sanft legte ich meine linke Hand auf sein Bein. „Hier waren ja auch Menschen mit Herz anwesend und glaub mir ich habe diese Atmosphäre genossen, welche die Freunde wie Kollegen deines Vaters einen spüren ließen“ Langsam löste sich sein fester Griff. „Nobu...ich...“ Nur kamen wir schon am Haus an bevor ich weitersprechen konnte. „Was denn?“ Wie auch sonst versank ich in seine grünen Iren. „Im Wohnzimmer steht ein Schrein, wollen wir dort unsrer Familie und Freunde gedenken?“ //Bei Loki welch blöde Frage// Sachte legte sich seine warme Hand an meine Wange, strich leicht mit dem Daumen über mein Augenlid und neigte sich zu mir vor. „Eine schöne Idee, die ihnen sicher gefallen würde.“ Diese Nähe genießend schlossen wir beide unsre Augen und saßen ne kleine Weile Stirn an Stirn im Wagen, bis uns kalt wurde und ins Haus gingen. Dort ging er erst mal ins Bad, während ich mich an den Schrein machte und aus einer Schublade ein bestimmtes Bild hervor holte das ich eigentlich schon längst hatte aufhängen wollen. //Jetzt bekommst du auch deinen Platz, Großer.// Gut ins Zimmer einsehbar, stellte ich die Bilder, Tafeln und neben Glimmenden Raucherstäbchen auch etwas Gebäck als Opfergaben hinein. Ganz in mein Tun vertieft merkte ich erst wie Ginoza sich neben mich kniete und sich das Ergebnis ansah. „Jetzt haben wir unser Liebsten immer bei uns.“ Schweigend nickte er nur, wie ich mich erhob um selbst ins Bad zu gehen um mir was bequemes anzuziehen wie Zähne zu putzen. Sichtwechsel Ginoza Eine seltsame Euphorie überkam mich wie ich im Wagen, mit ihr zu ihrem (jetzt unsrem) Haus fuhr und begriff das wir nun eine ganze Weile für uns waren. Keine Verpflichtungen Kein störendes Telefon kein Sybil nur wir alleine Zwar war ich kurz entrüstet von ihrer Erzählung, bloß verflog diese, als ich ihre Hand auf meinem Bein spürte und sie mir sagte wie gut es ihr ginge. „Nobu...ich...“ „Was denn?“ Vor dem Haus parkend blickte ich ihr ins etwas verlegene Gesicht. „Im Wohnzimmer steht ein Schrein, wollen wir dort unsrer Familie und Freunde gedenken?“ //Bitte?// Dafür das sie eigentlich aus einer völlig anderen Welt und Kontinent stammt, war sie so mit unseren Traditionen vertraut als wäre sie nicht in Deutschland, sondern hier geboren. Sachte berührte ich ihr zartes Antlitz, strich über ihre leicht wässrigen Augen und neigte mich zu ihr vor. „Eine schöne Idee, die ihnen sicher gefallen würde.“ Lächelnd senkten sich ihre Lider und sie schmiegte sich an meine Hand. Wie es uns zu klar wurde gingen wir hinein und während ich mich im Bad umzog, schien sie im Wohnzimmer vor sich hin zu werkeln. Das Resultat ließ sich in dem liebevoll hergerichteten Schrein bewundern. //Sie hat ein Händchen fürs Detail.// Sie merkte auch erst mein Eintritt, wie ich neben ihr kniete und auf ihren Kommentar stumm nickte. „Nun geh ich mal!“ Als sich die Tür zum Bad schloss, traute ich mich mir das Bild ihrer Eltern genau anzusehen. //Sie sieht ihnen ähnlich, wobei vieles von diesem in den letzten Tagen für uns zum Vorschein kam// Unter den Füßen des mir entgegen lächelnden Paares, stand in goldenen Lettern “In ewiger Liebe & Erinnerung“ und die Nationalflagge leuchtete an der Schulter des Soldaten. „Warum habt ihre eurer Tochter keinen altdeutschen Namen gegeben?“ fragte ich mich laut. „Weil meine Mutter in den USA aufgewachsen ist und Vater der Meinung war, "es wird reichen, wenn die Folgenamen diesem alten Brauch nachgeben.“ Gehüllt in einem weißen flauschig anmutenden Nachtanzug, legte sie ihre Arme um mich. „Wie heißt du denn mit vollem Namen?“ Ihr Kinn auf meiner Schulter bettend, flüsterte sie es mir ins Ohr. //Ernsthaft?// „Shusei war auch platt und nannte mich darum nur bei den Kosenamen, des ihm angenehmen.“ Erzitternd gähnte sie. „Lass uns schlafen gehen.“ Sie mitnehmend, erhob ich mich, fasste unter ihre Beine und nahm sie Huckepack ins Schlafzimmer. „Was wollte die Blechbüchse vorhin so dringendes klären?“ Mich zu ihr legend, nahm ich sie in den Arm indessen sie mein Brust als Kopfkissen nutzte. „Sie will das wir unsere Beziehung geheim halten, es würde sonst zu Komplikationen innerhalb des AöS ausarten.“ antwortete ich ihr Wahrheitsgemäß. „Es wird so sein als würde ich nur der Jagdhund und du mein Frauchen sein.“ Amüsiert blickte sie zu mir auf. „Im Klartext sie will, dass die sonst hinter die her hechelnden Kolleginnen nicht im Dreieck springen nur weil sich ihre Chancen nun noch mehr ins Traumland des Unerreichbaren verabschiedet haben?“ Ihr Rumpf bebte beim Versuch nicht in einen Lachanfall zu verfallen. „Ich weiß zwar nicht worauf du anspielst aber ja sowas in der Richtung kann sie gemeint haben.“ Normale Sicht //Die hat Sorgen.// Mir tat schon der Bauch weh. „Na dann kann sie froh sein...“ liebevoll nahm ich seine Hand in die Meine und spielte mit seinen Fingerkuppen. „das jene die es wissen sollten, nicht dumm sind und es bereits tun.“ Etwas plagte mich aber dennoch. „Tu mir aber den Gefallen, auch wenn jetzt die Rollen neu vergeben wurden...“ Flehend richtete ich mich auf und sah ihm direkt ins Gesicht. „Seh dich nicht als Hund oder ähnlichen, sondern als das was du immer gewesen bist.“ Leicht deprimiert senkte er den Blick. „Und was?“ Ihm einen Kuss auf die Stirn gebend nahm ich sein Gesicht in meine Hände. „Du bist noch immer Nobuchika Ginoza, Mitglied von Team 1 des AöS und auch weiterhin ein Udel im Dienste des Volkes von Tokio.“ Die Braue hebend trafen sich unsere Augen. „Ich denke du musst mir noch einiges über deine Heimat beibringen, sonst verstehe ich kein einziges Wort von dem was du sagst.“ Zufrieden rieb ich meine Nase leicht an seine. „Nix leichteres als das mein Geliebter.“ Über diese Bezeichnung legte er siene Hand auf meinen Hinterkopf und überbrückte die letzten Zentimeter für einen heißen innigen aber liebevollen Kuss. „Ich liebe dich!“ Hosted by Animexx e.V. 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