"Antiquität" von Kurayko ================================================================================ Kapitel 3: ungebetener Besuch ----------------------------- Die Fahrt über amüsierten wir uns wie zwei alte Vertraute, zur Verwunderung der Inspektorin. „Ihr verhaltet euch als würdet ihr euch schon länger kennen wie nur diese paar Stunden.“ Aber auch sie schien sich wohlzufühlen. „Manchmal sehen sich die Menschen zum ersten Mal und verspüren etwas das man nicht erklären kann oder Rachel-chan?“, ich nickte. „Sowas versteht man wohl unter Seelenverwandtschaft, Shusei-kun.“ Trotz der darauf angenehmen eintretenden Stille, kam Tsunemori ein Gedanke. „Hast du das vorhin ernst gemeint?“ Ihr Blick ruhte stets auf der vor uns liegenden Fahrbahn, schien jedoch dies Fragezeichen in dem meinen zu erkennen. „dies Kompliment gegenüber Ginoza-san.“ „Sein alter Herr schien sich jedenfalls darüber gefreut zu haben.“ Grinste Shusei und beugte sich nach vorn, woraufhin ich mich nur in meinen Sitz zurückfallen ließ und mit einem leichten Schulterzucken in die vorbeirauschenden Häusermenge schaute. „Es war keine Lüge, auch wenn ich es etwas schade finde, dass er seine Augen hinter diesem Drahtgestell verbirgt.“ Gerade wie der Herr im Wagen seinen Kommentar zu dem eben gesagten zum Besten geben wollte, löste sich die eben noch grau in grau Atmosphäre in ein helles Meer von verschiedenen Farben der Natur. //Woooooooow// Ungefähr eineinhalb Stunden ging es über Landstraße immer weiter in die traumhaftschöne Pampa. Nach einer weiteren Weile bogen wir in eine Privatstraße ein, an dessen Ende ein modernes Backsteinhaus mit großer Fensterfläche umringt von Wald und Wiesen stand. „Wir sind da!“ Im Glauben zu träumen stieg ich aus dem Wagen. „Hier soll ich wohnen?“ „Dies sind die Schlüssel, schau dich ruhig nach Herzenslust um, Kleines!“, warf mir der Vollstrecker daraufhin die Hausschlüssel zu und nickte seiner Chefin zu. „Dies ist jetzt offiziell dein Eigen, nur die wichtigsten Organe wissen davon und sind von Sibyl System zur Verschwiegenheit verpflichtet.“ //Ein eigener Garten, sowie jede Menge Platz um wieder meinen Hobbys zu frönen.// Drinnen war es gemütlich, rustikal in warmen Farben eingerichtet mit allem was man brauchte und technischen im Alltag üblichen Schnickschnack. „Hier wirst du zwar nicht überwacht, aber sollte was sein reicht ein Knopfdruck und wir sind auf schnellstem Wege bei dir.“ Deutete Akane auf einen Sensor zu ihrer linken. „Unsere Dominator würden trotz der Entfernung auch einwandfrei funktionieren.“ Schmunzelte Shusei vor sich hin, wie er eine Tür öffnete „Na das würde ich als Spielwiese bezeichnen.“ und so unsre Aufmerksamkeit auf diesen Raum zog. //Himmel ich hab dich gefunden.// Mitten im Raum stand ein großes Bett mit Truhe am Fußende und Nachtische auf beiden Seiten sowie Lichtanlage, welche sich nach dem Tageslichteinfall anpasst. „Und zufrieden?“ //Zufrieden?// Dies war die Untertreibung des Tages. „Es ist wundervoll.“ Beide in die Arme nehmend zeigte ich ihnen meine Dankbarkeit. „Fehlt nur noch einer!“ flüsterte der Braunhaarige mir ins Ohr und erhielt dafür eine leichte Schelle von mir. „Aua.“ Zum Abschied, geleitete ich sie noch zum Auto. „Melde dich wenn dir noch was einfällt oder sonst irgendwas ist.“ Erinnerte mich die Inspektorin, „Keine Sorge, ich schrei wenn was ist.“ ehe sie den Kopf schüttelnd in den Wagen stieg und ihren Untergebenden zur Eile gebot. „Man hört sich!“ Ich war froh über die Wochen, welche darauf folgten. Die Wälder waren tief, hatten aber ihre Plätzchen an denen man sich zum Verweilen niederlassen konnte, sowie ein kleiner Fluss der zum Baden einlud. Kurzum es war ein Paradies. Nur überkam mich manchmal das Gefühl beobachtet gar verfolgt zu werden. //Es stinkt nach Eindringlinge// Wie Recht mein Instinkt doch hatte. „Na wen haben wir denn da?“ Gerade am Fensterputzen, erschien hinter mir eine schmierige Gestalt. „Sie wünschen?“ Mit einem Messer in der Hand trat er näher. „Du kleines Biest bist schuld, dass unser Boss auf seine Verurteilung wartet.“ //Daher weht der Wind// Von der Leiter steigend, schmiss ich den Lappen in den darunter stehenden Eimer. „Persönliches Pech würde ich sagen, nur wie habt ihr her gefunden?“ Der Kerl war mir nicht geheuer, wie dann noch mehr von seinen Freunden auftauchten regte sich in mir der Verdacht: //Die halten mich wohl für Hilflos.// „Wir haben den Autocomputer der Bullen geknackt und sind der Route gefolgt...tja nun haben wir dich und wirst dafür bezahlen.“ Gluckste der neben dem Schmierlappen stehende. „Sag Lebewohl!“ Wie eine Herde wild gewordener Stiere, liefen sie auf mich zu „Sie unterschätzt mich, meine Herren.“, und versuchten mich zu packen, bloß rechneten sie nicht mit der gezielten Gegenwehr. Nach und nach gingen sie zu Boden, einige waren K.O andere wiederum richtige Stehaufmännchen. //Nicht schlecht.// Aus dem Totenwinkel springend, packte mich plötzlich ein Hüne von hinten und verpasste mir eine Kopfnuss. „Ganz schön ausgefuchst, aber jetzt ist es vorbei!“ Der Typ mit dem Messer stand direkt vor mir, ich sah noch einiges verschwommen, da der Angriff mir kurz die Sinne blockierte. „Wir werden jetzt ein wenig Spaß mit dir haben und dann langsam ausbluten lassen.“ //Verflucht ich kann mich…kaum rühren.// Voller Vorfreude schien sich sein Hintermann die Finger zu lecken. „Die Bullen werden nur noch ihre Leiche finden, wenn sie dahinter kommen und hier aufschlagen.“ //Mist…ausgerechnet jetzt…// Ein reißen von Stoff war zu hören, meine Arme wurden noch immer von dem Hünen festgehalten und eine seltsame Leere breitete sich in mir aus. // Shu…verzeih…// Gerade wollten sie sich laben, wie… „Das glaube ich nicht!“ Diese unverkennbare Stimme hinter den Typen erklang und mich ungläubig aufschauen ließ. //Träum ich jetzt…oder?// Nur tat ich dies nicht, denn vor mir stand der schwarze Truck vom AöS... „Sie werden hiermit wegen Beihilfe und Bandenkriminalität verhaftet! Kagari!“ Ein siegessicherer Vollstrecker zielte diabolisch schmunzelnd auf den Kerl hinter mir. „Finger weg von meiner Freundin oder es knallt.“ Der Griff wurde jedoch fester, sodass ich das Gesicht schmerzverzerrte, „Du wolltest ja nicht hören.“ bevor sich dieser im nächsten Moment löste und ein dumpfer Aufprall den Boden unter meinen Füßen beben ließ. „Ihr miesen…“ Ein weiterer Schuss ließ den Messerspieler ebenfalls zu Boden gehen. //Mh?// „Geht es dir gut, Rachel-chan?“ Erleichtert vergrub ich mein Gesicht an die Brust meines Freundes, welcher mir seine Jacke um die Schultern legte und sanft über mein Haupt strich. „Wir sind jetzt da, hab keine Angst.“ „Verfrachtet die Kerle in den Transporter.“ Befahl Ginoza-san seinen Leuten. „Und was wird aus ihr? Sollen wir sie ins Krankenhaus bringen?“ Kam die Frage auf. Verneinend schüttelte Shusei den Kopf „Das wird nicht nötig sein, Kou-san.“, und hielt seinen Dominator auf mich. „Kriminal-Koeffizient: 35! Kein Ziel zur Vollstreckung.“ Akane atmete auf. „Dann werden Kagari und ich hier bleiben…“, „Nein, sie Tsunemori fahren mit den Anderen zurück und kümmern sich um alles Weitere. Ich bleibe hier mit Kagari und schauen uns nochmal im nahegelegenen Umkreis um.“ Dieser Einwand machte es ihr schwer zu wiedersprechen, doch horchten wir alle bei seinen Worten auf. „Ihr habt es gehört, alles einpacken!“ Fragend sah ich zu dem Inspektor, welcher gerade die letzten Anweisungen gab. „Shu…?“ „Was ist, Kleines?“ Der Blick des alten Hasen blieb mir nicht unbemerkt. „Hab ich mich gerade verhört?“ Er kicherte. „Nein hast du nicht, wir bleiben hier.“ //Kneif mich ich träume noch.// Lächelnd kam Tsunemori auf uns zu. „Nago-san, geh lieber hinein und zieh dir was anderes an. Wir kümmern uns schon um deine ungebetenen Gäste.“ Einverstanden nickte ich ihr zu und tat wie mir geheißen, mit dem Vollstrecker als leichte Stütze. „Wie kommt es das ihr so schnell hier wart?“ Kramte ich im Schlafzimmer nach was Neuem zum Anziehen, „Unsere Systemgöttin Shion hatte eine Eingebung wegen dem in der Werkstatt gestohlenen Fahrzeug.“ während er im Flur wartete. „Du schienst sie ja richtig zu mögen?“ Verlegen kratzte er sich, wie ich zu ihm hinaus kam. „Sie ist eben ein Genie was das Computersystem und allem was dranhängt anbetrifft.“ Freundschaftlich knuffte ich ihm an die Schulter. „Du bist so ein Spinner mein Freund.“ „Hab dich auch lieb, Rachel-chan.“, grinste er. „Nun lass uns aber sehen was der Chef so macht.“ Mir kam es noch immer nicht wirklich in den Sinn, dass ausgerechnet der Teamleiter hier blieb und nun vor dem Fester steht und in den Sonnenuntergang blickte. „Da hat sich wohl jemand verliebt, mh?“ Zum Wiederspruch ansetzend entschwanden mir die Worte, als der besagte sich die Brille zurechtrückte. „Hey Chef, ich geh noch mal eben raus und schau mich um.“ Kühl schaute dieser weiter in die Ferne. „Tu das, gebe Bescheid, wenn du was vorfindest.“ Mich an den neben mir stehenden festhalten, flüsterte ich. „Bis du von Sinnen…warum lässt du mich mit ihm allein?“ Sanft löste dieser aber meinen Griff „Er wird dich schon nicht beißen, nur Mut.“, und wandte sich zum Gehen. „Ich bin bald zurück.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)