Im Besitz der Nacht von Pragoma ================================================================================ Kapitel 3: Man(n) hat es scheinbar nicht drauf ---------------------------------------------- Wenn dieser bekloppte Vogel vor meinem Fenster nicht gleich den Schnabel hält, dann dreh ich ihm diesen eigenhändig um oder stopfe ihm eine meiner dreckigen Socken in die Gosche! Aber den Gefallen tut mir das blöde Vieh nicht, es singt fröhlich weiter und denkt gar nicht daran, mich schlafen zu lassen. Ich will schlafen, verdammt nochmal! Immerhin ist es gestern spät geworden und leider brummt mir auch noch der Kopf durch den vielen Sake. Nie wieder Alkohol. Aber das habe ich bestimmt schon hundertmal gesagt und mich nicht dran gehalten. Müde öffne ich nun doch meine Augen, stelle fest, dass Sakura wohl schon aufgestanden ist. Sie liegt jedenfalls nicht neben mir in meinem Bett, wie so oft, wenn wir zuvor miteinander geschlafen hatten. Vielleicht ist sie in der Küche und macht Kaffee? Wäre nicht schlecht, denn den könnte ich neben einem Aspirin gut gebrauchen. Daher schäle ich mich langsam aus den Federn, bleibe aber noch einen Moment an der Bettkante sitzen und fahre mir mürrisch durch die Haare. Heute Nacht hätte ich sterben können, aber ich lebe und das habe ich Deidara und diesem ... Na diesem Kerl zu verdanken, von dem ich nicht mal den Namen weiß. Hat sich mir ja nicht vorgestellt, dieser arrogante Arsch! Notfalls frage ich eben Deidara, wie der heißt. Er kennt ihn ja und das wohl recht gut. Wieder fahre ich mir durch die Haare, stehe auf und ziehe mir wenigstens meine Shorts wieder an, ehe ich mich langsam auf den Weg in Richtung Küche mache. Tatsächlich steigt mir der Geruch von Kaffee in die Nase, ich lächel kurz und stelle aber fest, dass Sakura nicht da ist, sondern Deidara. "Wo ist Sakura?", will ich wissen, schreite zur Kaffeemaschine, nehme mir eine saubere Tasse und setzte mich schließlich so hin, dass ich den Anderen ansehen kann. "Sakura? Nun ja, sie heute Nacht schon gegangen", erwidert er mir, worauf ich nachdenklich in meine Tasse blicke. "Heute Nacht schon ...", murmle ich leise. "Ja, direkt nach eurer Nummer. Scheint ja nicht der Kracher gewesen zu sein, so wie sie drauf war." "Hast du uns etwa gehört?", frage ich entsetzt und lass fast die Tasse in meiner Hand fallen. "Logisch, warst ja nicht zu überhören. Wobei Sakura etwas stiller, als üblich war", überlegt Deidara laut, tippt gegen seine Lippen und grinst mich frech an. Stiller als üblich? Was soll das denn jetzt ... Okay, wenn ich mich recht entsinne, war ich deutlich lauter und für gewöhnlich übertönt Sakura mich, wenn sie kommt. Heißt das, sie ist gar nicht gekommen und ist deswegen gegangen? Es würde zumindest ihr Gesicht erklären, von dem Deidara vorhin gesprochen hat. Scheiße aber auch. Normal achte ich darauf, dass sie kommt. Warum gestern nicht? So besoffen war ich doch gar nicht! Oder bring ich es neuerdings nicht mehr fertig, eine Frau zu befriedigen? Fieberhaft überlege ich, komme aber auch nicht dahinter, denn wie mir scheint, ist mir das vorher noch nie passiert. Zum Glück aber auch! Trotzdem kratzt es ganz gewaltig an meinem Ego und das nervt mich, echt jetzt. Deidara sieht mich neugierig an, grinst dann aber und ich sehe gestresst auf. "Ich bring's nicht mehr", stöhne ich laut auf, da mir noch immer der Schädel brummt und das ziemlich extrem. Wortlos steht Deidara auf, kramt in den Küchenschränken und reicht mir schließlich eine Tablette, die ich mit etwas Kaffee letztendlich herunterwürge. "Mach dir keinen Kopf. Bisher hast du sie doch immer mehr als zufrieden gestellt", kommt es von Deidara, der scheinbar meine Gedanken lesen kann oder aber man sieht es mir an, dass ich frustriert bin. "Ich mach mir aber welche! Ich meine: Hallo, das ist Sakura, dazu ist sie echt heiß und ich schaff es nicht mal ihr einen Orgasmus zu verschaffen!" Jetzt bin ich echt niedergeschlagen, lege den Kopf auf die Tischplatte und schließe meine Augen. "Hör auf, dich selber schlecht zu machen. Du warst gestern im Inbegriff deinem Leben ein Ende zu setzen, dazu hast du ne ganze Flasche Sake getrunken, hm. Da kann sowas schon mal vorkommen", redete Deidara weiterhin auf mich ein und ich bin ihm ja auch dankbar, dass er versucht mich aufzuheitern, aber derzeit bringt das leider gar nichts. "Du hast gut reden. Du hast ja das Problem nicht", grummel ich nun wirklich pissig, da Deidara mich gerade überhaupt nicht verstehen will. "Naru, bitte. Auch ich hab ab und an Probleme. Vielleicht nicht die Gleichen wie du, aber ich hab sie auch und hatte sie nicht nur einmal. Erzähl mir also mal was Neues, hm." Jetzt ist es Deidara, der mich beleidigt ansieht und schmollt. Irgendwie ja süß, wenn er sich so gibt. Er sieht dann immer so aus, als müsste man ihn knuddeln und liebhaben. Ich seufze leise, stehe auf und setze mich ungefragt auf Deidaras Schoß, ehe ich einfach meine Arme um ihn lege und leise aber versöhnlich brumme. Er hat ja recht, mit dem, was er sagt und er meint es auch nur gut. Immerhin ist er mein bester Freund und das schon seit vier Jahren. "Tut mir leid, Dei", entschuldige ich mich schließlich, höre jedoch vorerst nur ein leises Grummeln, ehe er mich anfängt zu kitzeln und ganz genau weiß, dass ich das nicht leiden kann. Trotzdem macht er es, krabbelt mir an den Seiten und ich zuckte so extrem zusammen, dass ich vom Stuhl kippe und Deidara mit mir ziehe. Er kommt auf mir zum Liegen, kitzelt mich jedoch einfach weiter und hört erst auf, als uns jemand alles andere, als begeistert anblickt. Sofort rappelt sich nicht nur Deidara auf, sondern auch ich. Immerhin steht da der Kerl ohne Namen und sieht mich an, als würde er mich killen wollen. Toll, wirklich toll. Ich sollte mein Testament machen und Deidara alles vermachen. Verdient hat er es. Aber so weit kommt es dann doch nicht, denn er schreitet versöhnlich ein und jetzt bestätigt sich auch mein Verdacht, dass die beiden was miteinander haben. Warum sonst knutscht er in meiner Küche einen Kerl, der aussieht wie Graf Dracula? Mir völlig suspekt, denn ich küsse keine Männer, schon gar keine, die aussehen, als wären sie gerade gestorben. Deidara hat damit aber offensichtlich kein Problem, hängt noch immer an seinen Lippen und hat scheinbar auch nicht vor, sich die nächste Zeit zu lösen. "Bor nehmt euch nen Zimmer, echt jetzt", rutscht es mir raus, da ich genug gesehen und gehört habe. Ich hab ja nichts gegen küssen, auch in der Öffentlichkeit nicht, aber man sollte dann doch bitte seine Laute unterdrücken und nicht keuchen, als hätte man gerade Sex. Das mach nicht mal ich und Sakura kann verdammt gut und geil küssen. Manchmal so gut, dass ich davon schon hart werde. Die beiden trennen sich schließlich doch mal, sehen mich verständnislos an und dieser Bastard drückt mir ernsthaft noch eine rein. "Neidisch, Kleiner?" Dabei sieht er mich ohne jegliches Gefühl an und ich frage mich ernsthaft, ob der beim Ficken auch so guckt. Bestimmt, aber das frag ich nachher Deidara, wenn wir wieder alleine sind. "Neidisch? Wohl kaum", erwidere ich schließlich sachlich, nehme mir noch einen Kaffee und setz mich wieder hin. "Wie heißt du eigentlich? Kann mich nicht entsinnen, dass du dich vorgestellt hast", brumme ich noch immer beleidigt in meine Tasse. "Mein Name?", fragt er mich, setzt sich und zieht Deidara auf seinen Schoss. Ja, dein Name, aber vielleicht habe ich auch danach gefragt, wie der Kerl drei Häuser weiter heißt! Blöder Arsch, echt jetzt. "Itachi, ich heiße Itachi Uchiha und der Kleine heute Nacht war mein Bruder." Aha. Der ist also der Bruder von Sasuke und irgendwie tut der mir gerade leid. Lange mach ich mir darüber aber keine Gedanken, nicke lediglich und schleppe mich mehr oder weniger rüber in mein Wohnzimmer. Müde und von Kopfschmerzen geplagt, lege ich mich auf mein Sofa und schließe die Augen, welche ich aber keine Sekunde später wieder aufreiße. Wie ist Itachi hier hereingekommen? Soweit ich weiß, war außer mir und Deidara niemand im Haus und da wir beide in der Küche am Balgen waren, konnten wir auch keine Tür aufmachen. Es hat ja nicht mal geklingelt. Der stand einfach in der Küche mit seinen Todesblicken. Aber vielleicht kann er damit ja Türen öffnen oder er kann beamen, was ich aber beides nicht ganz glauben will. Restalkohol hin oder her. Kann also nur sein, dass er die Tür aufgebrochen hat und das macht mich gerade ziemlich sauer, immerhin habe ich ne Klingel und die kann auch dieser Idiot nutzen. Aber nein, das ist wohl zu viel verlangt. "ITACHI", schrei ich daher laut, hoffe, er hat mich auch deutlich gehört und setz mich trotz meiner Kopfschmerzen aufrecht hin. Lange muss ich nicht warten, er kommt tatsächlich rüber, dicht gefolgt von Deidara, der aber in der Tür stehen bleibt und uns beide kritisch ansieht. Er fragt mich aber nicht, was mich jetzt geritten hat und ebenso sein Lover nicht. "Wie bist du in mein Haus gekommen?", will ich betont ruhig wissen, durchbohre Itachi beinahe mit meinen Blicken und doch zeigt er keinerlei Gefühl. Nicht mal Reue zeigt der Bastard! Mir wird das echt langsam zu bunt mit dem Kerl und ich frage mich, wie Deidara das aushält. Aber vermutlich hat er sich damit schon abgefunden, dass sein Stecher zum einen Wort-faul ist und zum anderen ein gefühlloser Eisberg. Hoffentlich friert Deidara deswegen mal nicht sein Arschloch zu, sonst kackt er demnächst noch Eiswürfel und das dürfte nicht so angenehm sein. Kurz muss ich lachen, werde aber verwirrt angesehen und beruhige mich wieder. Ein Eiswürfel kackenden Deidara verstehe ohnehin nur ich und die beiden sehen aus, als haben sie gerade kein Verständnis für meine derartigen Ausschweifungen. Müssen sie auch nicht, immer ... "Deine Gedanken sind ziemlich seltsam und zum Teil absurd", höre ich Itachi sagen und kann nicht ganz folgen, was er nun wieder meint. Meine Gedanken? Scheiße, der kann nicht ernsthaft wissen, was ich gerade gedacht habe, oder doch? Wo steckt Kurama, wenn man den mal braucht? Der kann mir nämlich gerade gut mal den Arsch retten. Mir wird dieser Itachi langsam echt unheimlich. Erst kann der beamen oder durch verschlossene Türen gehen und nun scheinbar auch noch Gedanken lesen. Was kommt noch? Ein Ritt auf dem Besen, ne Reise durch die Zeit und hin zum Mittelalter? Ich habe keine Ahnung, aber mir wird der langsam etwas zu strange. Was hat sich da Deidara bitte für Einen angelacht und wo hat der den kennengelernt? In der Geisterbahn, auf dem Friedhof oder beim Schlachthof um die Ecke? Ich muss hier ganz dringend raus und das schnell. Nicht, dass sowas noch abfärbt und ich demnächst Eiswürfel ... Ach verdammt, mein Kopf tut immer noch weh und mir reicht es für heute auch schon wieder. "Macht, was ihr wollt. Ich bin raus. Jedenfalls für heute", merke ich an, ehe mich wieder auf mein Sofa lege und die beiden links liegen lasse. "Ähm okay", höre ich Deidara noch sagen, schlafe dann aber ein und wache erst wieder auf, als es bereits Abend ist. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)