Beiß nicht die Hand, die dich füttert! von -Pharao-Atemu- (Plötzlich verheiratet) ================================================================================ Kapitel 5: Nur noch 170 Tage ---------------------------- Seto war so geschockt, darüber das ich ihn geschlagen hatte, dass er völlig erstarrte. Ich stürmte einfach aus dem Schlafzimmer und hetzte in den nächsten Raum. Schnell zog ich mir meine Shorts und meine Jeanshose an. Dieses Arschloch hatte mir alles weggenommen, das ich nicht einmal Klamotten zum Wechseln hatte und die getragenen Sachen mochte ich nicht mehr anziehen, besonders die Unterwäsche. Eilig stopfte ich mein Handy in die Hosentasche und zog mir mein Shirt im Gehen über. Ich wollte nur noch raus hier, weg von diesem Irren. Das Kaiba immer noch fassungslos in der Schlafzimmertür stand, bemerkte ich nicht. Ich stürmte einfach davon. Meinen Geldbeutel hatte ich in der Hose gefühlt und ich war erleichtert darüber. Denn so hatte ich hoffentlich alle wichtigen Papiere bei mir. Erst als ich vor dem Spieleladen stand, der Yugis Großvater gehörte, beruhigte ich mich. Die Tür öffnete sich und Sugoroku sah mich fragend an. „Joey mein Junge, was machst du denn hier?“, fragte er mich überrascht. Ich bekam keinen Ton raus, immer noch war ich zu aufgewühlt, zu wütend und ja, auch enttäuscht. „Y- Yugi...“, flüsterte ich und sah den alten Mann bittend an. “Er ist noch in der Schule, komm erst einmal rein. Du kannst oben auf ihn warten. Ich muss leider hier im Laden bleiben. Mach dir doch einen Tee und setz dich dann zu mir.“ Ich nickte. Froh, dass er nicht weiter gefragt hatte und dass ich mich genauso gut auskannte wie zu Hause, entspannte ich mich langsam. Ich war so oft bei meinem kleinen Freund gewesen, das ich hier sogar eine Zahnbürste und Schlafsachen hatte. Also ging ich in den Wohnbereich nach oben und kochte für Sugoroku und mich einen Tee und kam dann wieder runter. Doch in der Tür blieb ich erschrocken stehen. Da waren mehrere Männer in Anzügen die Sonnenbrillen trugen. „…Ich sagte ihnen eben bereits, das Joey nicht hier aufgetaucht ist. Tut mir Leid. Er wird wohl in der Schule sein, wo Jungen in seinem Alter hingehören. „Alter Mann, wenn wir herausfinden das Sie lügen, wird dieser Laden schneller eine böse Erinnerung sein als Ihnen lieb ist. Herr Kaiba will sein Haustier zurück und sollten Sie dieses hier verstecken, werden sie es bereuen.“ Damit wandten sich die Leute ab. „Achja, sollte die Polizei rumschnüffeln...nun, Unfälle passieren und ein Feuer bricht ja doch leider sehr schnell aus.“ Ich wurde schneeweiß im Gesicht und Übelkeit stieg in mir auf, das ich an mich halten musste. Als die Kerle weg waren lugte ich unsicher um die Ecke. Sugoroku schloss den Laden ab und ebenfalls alle Fenster und die Hintertür. „Junge, wo bist du da nur hineingeraten? Ich werde jetzt erst einmal Arthur anrufen und ihn bitten herzukommen.“, sagte er ruhig. Ich nickte stumm. Meine Hände mit den beiden Tassen zitterten und Sugoroku nahm mir seine ab. Er hatte eine Lieblingstasse und daher wusste er welcher der Tees für ihn war. Ich sah zu ihm. „Ich sollte gehen, ich möchte euch da nicht reinziehen.“, meinte ich leise und sah zu Boden. Sugoroku schnalzte missbilligend mit der Zunge. „Als ob ich mich von einem wildgewordenen Jungspund einschüchtern lassen würde, aber dem wird wohl mein Enkel die Leviten lesen und das nicht zu knapp.“, sagte er und grinste mich frech an. Mir blieb nichts anderes übrig als mal wieder den Kopf über Sugoroku zu schütteln. Yugi kam etwa eine Stunde später nach Hause und fragte als allererstes warum der Laden schon geschlossen hatte. Sugoroku erklärte seinem Enkel was vorhin passiert war, während ich betreten zu Boden sah. „Hi, Yugi.“, sagte ich nervös grinsend. Er kam zu mir und legte mir eine Hand auf die Schulter. Atemu kommt in einer halben Stunde, dann kannst du uns alles erzählen.“, sagte er mit dieser lieben Stimme, mit der er einfach jeden Trösten konnte. So saßen wir eine halbe Stunde später zusammen. Atemu, Großvater Muto, Yugi, Honda und ich. Arthur war nicht zu erreichen gewesen, teilte uns Großvater mit. Wütend erzählte ich alles und bemerkte wie Yugi immer blasser wurde, Honda wütender und Sugoroku ernster. Einzig Atemu war kaum etwas anzumerken. Nur seine Lippen, die er zu einem Strich zusammen gepresst hatte, verrieten, das er mehr als nur scharf über das Geschehene nachdachte. Ich hatte ihnen nun auch von den Schulden und dem Vertrag erzählt. Als ich geendet hatte erhob sich Atemu. „Atemu, wo willst du hin?“, fragte Yugi besorgt. „Zu Kaiba. Er fängt schon wieder an wie damals, als ich noch Pharao war und das geht nicht.“ „Ich komm mit.“, kam es von Honda und Yugi gleichzeitig. „Nein!“, antworteten Sugoroku und Atemu zeitgleich. „Atemu, pass auf dich auf.“, meinte Sugoroku. Mit einem Nicken und Atemu ging aus dem Haus. Es wurde später und später. Die Zeit verrann nur schleichend und mir kam jede Minute wie Stunden vor. Wir hatten zusammen den Stoff wiederholt den ich verpasst hatte und saßen nun beim Abendessen zusammen. „Verdammt Yugi, setz dich.“, maulte ihn Honda an. Unser kleinster und jüngster in der Runde lief wie ein Tiger im Käfig auf und ab. Doch es half nichts ihn zu ermahnen. Er machte sich sorgen, um Atemu, aber auch um Anzu. "Da sie, als wir sie das letzte mal besuchen wollten, nicht daheim war und auch in der Schule hatten wie sie nicht mehr gesehen. Angeblich ist sie fortgezogen. Aber nun glauben wir nicht mehr daran.“, wurde mir erklärt. Es war fast ein Uhr morgens als Atemu endlich wieder das Haus betrat. Alle bestürmten ihn sofort mit Fragen, doch er hob nur die Hände. „Ruhig, Yugi alles ist in Ordnung, es geht mir gut. Ich habe mich auch nach Anzu erkundigt. Sie ist wirklich in den Staaten, für ein Austauschjahr und ja, auch mit Kaiba habe ich gesprochen.“, sagte er und sah uns ernst an. „Doch werden wir nicht mehr heute Nacht darüber sprechen. Ich werde morgen mit dir sprechen Joey und du entscheidest dann was die Anderen erfahren dürfen. Immerhin geht es hier um dich.“ Dankbar nickte ich, auch wenn ich nur ungern bis zum nächsten Morgen warten wollte. „So Yugi, komm, wir gehen ins Bett Honda, du kannst hier auf der Couch übernachten. Großvater hat bestimmt nichts dagegen." Beide nickten. „Joey, leg dich ins Gästezimmer und Schlaf. Die Tür kannst du offen lassen, das ist bestimmt gerade besser für dich. So gingen wir schlafen. Meine Nacht war unruhig, träumte ich doch immer wieder davon wie ich Kaiba die Meinung geigte und der mich nur auslachte. … Der nächste Morgen begann gelinde gesagt, turbulent. Wir hatten alle verschlafen! Für mich nicht schlimm, da Atemu und ich zu Hause bleiben konnten. Yugi, Honda und Großvater allerdings, rannten alle gleichzeitig kopflos durch die Wohnung. Ich für meinen Teil blieb wo ich war, bis Atemu angezogen und entspannt Kaffee trinkend, mit einer weiteren Tasse des schwarzen Goldes mein Zimmer betrat. „Guten Morgen Joey. Hast du einigermaßen schlafen können?“ „Ja, danke“, meinte ich. Gelogen war es ja nicht. Gespannt blickte ich Atemu an, der in Ruhe seinen Kaffee austrank und zum Fenster raus sah. „Atemu, bitte.“ Flehend blickte ich den Älteren an. Mit einem tiefen Seufzen stellte er die Tasse auf den Schreibtisch. „Nun gut, ich habe mit Kaiba gesprochen und du hast drei Möglichkeiten! Die Erste ist zur Polizei zu gehen. Allerdings denke ich nicht, dass dies klug wäre, da Seto dich in dem Fall an die Mafia zurück verkaufen will. Wobei wir da schon bei Option zwei wären. Er verkauft dich an die Mafia und die bieten an das du deine Schulden als Laufbursche bei einem ihrer Bosse abarbeiten kannst. Davon halte ich gar nichts, da ich mir denken kann, das wir dich dann nie wieder lebend zu Gesicht bekommen. Die letzte Möglichkeit wird dir allerdings auch nicht gefallen. Du gehst heute noch zu Seto zurück und wirst den Rest eurer Ehe schweigend alles erdulden. Ich denke aus Sicht der anderen Optionen sind deine Chancen bei Kaiba noch die Besten. Er wollte dich im Übrigen nicht an mich verkaufen. Das hat er abgelehnt, obwohl ich ihm das Doppelte geboten habe.“ Er schwieg und sah mich ruhig und abschätzend an. Ich schwieg, fürs Erste. Zu geschockt über die Tatsache, das ich im Grunde überhaupt keine Option hatte. Wie sehr ich meinen Vater zu Lebzeiten gehasst hatte, inzwischen hasste ich ihn noch viel mehr. Auch die Information das Atemu versucht hatte mich freizukaufen und dafür sogar das doppelte bereit gewesen war zu zahlen, drang nur langsam zu mir durch. Gefrustet saß ich also auf dem Bett, meinen Kaffee in der Hand, der vergessen vor sich hindampfte und überlegte. „Wenn ich zu ihm zurück kehre… wird er mich weiterhin behandeln wie…?“ Ja wie eigentlich? Ein Hund wurde geachtet in den meisten Fällen. In manchen sogar geliebt. Man sah in ihm den Nutzen und behandelte ihn meistens entsprechend. Gut klar, auch da gab es Ausnahmen. Langsam schloss ich meine Augen dann erhob ich mich. „Erklärst du es bitte den anderen? Ich bin im Moment zu feige dafür.“, seufzte ich. Atemu legte mir seine Hand auf die Schulter und sah mich fest an. „Es ist nicht mehr so viel. Die restlichen Tage schaffst du, da bin ich mir sicher. Es sind ja nun nur noch 170 Tage. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)