Beiß nicht die Hand, die dich füttert! von -Pharao-Atemu- (Plötzlich verheiratet) ================================================================================ Kapitel 4: Die Ruhe vor dem Sturm --------------------------------- Ich tobte. Wutentbrannt lief ich in meinem persönlichen Gefängnis auf und ab. “Kaiba dieser reiche Pinkel, das wirst du mir büßen!“, fauchte ich. Doch irgendwann wurde ich ruhiger und mein Gehirn übernahm wieder seine Aufgaben. //Stimmt...Morgen ist Schule, er kann mich ja nicht von der Schule fern halten.// Noch nie hatte ich mich so dermaßen über die Schulpflicht gefreut. Mit diesem Gedanken setzte ich mich aufs Bett. ~~~ Doch als ich am nächsten Morgen wach wurde, erlebte ich eine böse Überraschung. Nicht nur das die Tür immer noch abgeschlossen war, nein, mein ach so geliebter Ehemann beehrte mich mit einem Anruf. “Guten Morgen, Hündchen.“ “Leck mich, Kaiba.“ fauche ich ihn an. “Wer wird denn solche Töne seinem Herrchen gegenüber verlauten lassen? Da werde ich dich wohl noch deutlicher bestrafen müssen und jetzt hör zu, du dumme Töle. Ich habe dich krank gemeldet. Für vier Wochen. Falls dein Hundehirn mal wieder rechnet, das sind 28 Tage unserer Ehe. In dieser Zeit wirst du das Zimmer nicht verlassen. Essen wird dir gebracht und denke nicht mal an eine Flucht. Ich finde dich.“ Ich ließ den Hörer fallen und atmete ich tief ein und aus. Dann nahm ich den Hörer wieder auf, hielt ihn ans Ohr und wollte gerade losbrüllen, als mir ein konstantes Tuten zeigte das Seto aufgelegt hatte. "Moment! Seit wann war das Telefon hier im Zimmer? Ich war mir ziemlich sicher das es gestern noch nicht hier stand, denn sonst hätte ich jemanden um Hilfe gerufen. Bestimmt war ich gestern so durch den Wind das ich es nicht bemerkt habe. Sofort wählte ich Yugi's Nummer, die ich glücklicherweise auswendig konnte. “... dieser Anruf ist nicht zulässig, bitte Code eingeben. Dieser Anruf...“, informierte mich eine weibliche Bandansage. Verdammt, ich wünschte mir den miesen Geldsack gerade wirklich herbei damit ich ihn erwürgen... Nein, erstechen... Nein, besser Ausweiden... oder doch...? In meiner Wut nahmen die Bilder in meinem Kopf, in Bezug auf einen gewissen Firmenchef, immer blutigere und sadistischere Formen an. Doch da das Opfer meiner Mordlust durch Abwesenheit glänzte, musste ein anderes Ventil her. Schnell riss ich die Schränke auf und fand einige seiner teuren Anzüge. Breit und zufrieden grinsend, zog ich einen aus dem Schrank und durchwühlte die Schreibtischschublade und, oh Freude. Ich fand eine Schere. Den ersten zerschnitt ich einfach wild und ohne Konzept. Ob mein verhalten Kindisch war? Aber Hallo. Natürlich! Aber es tat gut. Doch den nächsten Anzug zerschnitt ich mit mehr Bedacht und Genuss. Erst über dem Herzen, dann den Schritt und mit jedem Schnitt stellte mir vor es wäre Seto, den ich hier zerschnitt. Es brauchte acht Anzüge, bis ich breit grinste und nochmal vier, bis ich mich genug abreagiert hatte. Doch nun wusste ich nichts mehr mit mir anzufangen. Also schaltete ich gelangweilt den Fernseher an. Es lief ein Börsenkanal. Wie spießig und langweilig war Seto nur? Umschalten ging nicht. Aber die Stille war schlimmer. Also sah ich ihn mir an und stellte erschrocken fest, das aus der Schule doch das Ein oder Andere hängen geblieben war. Ich wurde sicher nicht zum Experten, doch ganz unwissend war ich auch nicht. "Mich ärgerte Kaiba's Verhalten. Hielt er mich wirklich für so unterbelichtet? Ich wusste was ich konnte und war stolz darauf. Als ob ich nicht einmal zwei und zwei zusammenzählen konnte, so tat dieser eingebildete Kerl. Während ich mir die Sendung ansah, schmiedete ich einen Fluchtplan, denn ich wollte so schnell wie möglich hier raus. Irgendwann erhob ich mich und ging duschen. Doch als ich wieder kam ärgerte ich mich wieder über alle Maßen. Da stand ein Tablett mit Essen, das Telefon war weg und der Fernseher war ebenfalls verschwunden. Wütend lies ich mich rückwärts aufs Bett fallen, ohne richtig hinzusehen und fuhr brüllend vor Wut und Schmerz wieder hoch. Die Matratze war weg. Ich blickte mich genauer um und entdeckte den Hundekorb wieder. “Nein... NEIN!“, brüllte ich. Doch wenn ich schlafen wollte würde mir nichts anderes übrig bleiben. Frustriert stöhnend legte ich das Handtuch, welches ich um die Hüften trug, ab. Ging zum Schrank der mir gehörte öffnete ihn und. //Leer? Wo sind meine Klamotten?“ ~~~~~~ Während ich wütete und mich versuchte zu beruhigen, betrat Seto gerade einen Konferenzraum mit seinen Geschäftspartnern. “Guten Morgen die Herren, ich habe weder viel Zeit, noch viel Geduld. Ich will einen neuen Markt eröffnen und die KC nicht nur in Asien zum größten Unternehmen überhaupt machen, sondern weiter expandieren. Das Produkt das ich Ihnen heute vorstellen werde, wird den Flugzeugmarkt revolutionieren. Ich will unser Produkt in jedem fliegenden Objekt, vom Kampfflieger des Militärs, bis hin zu diesem lachhaften Sportfliegern, an den Mann bringen.“, donnerte er in dem Raum. Seine Geschäftspartner schluckten. Kaiba zu unterbrechen wagte keiner. Aber nach denen er ihnen dann auch noch das ganze Projekt vorgestellt und die Zahlen und Fakten runter gerattert hatte, stimmten dennoch alle dafür in das Projekt zu investieren. Wenn Seto Kaiba dieses Projekt umgesetzt bekam, würde er es in jedes Fortbewegungsmittel der Welt einbauen lassen. //Ich werde es euch allen zeigen, diese Welt steht an der Schwelle zum nächsten Zeitalter und ich werde diese mitgestalten und formen.//, dachte er kämpferisch. Endlich war es Zeit zu mir, seinem Ehemann zurückzukehren. Die vier Wochen waren für Seto wie im Flug vergangen, doch für sein Hündchen, zu dem er mich degradiert hatte, es schwerer gewesen. Der Druck der Einsamkeit, die Stille, mit niemandem sprechen zu können, war unerträglich. Kaiba hatte mir nichts gelassen, kein Fernseher, kein Buch, keine Zeitung. Nur einmal pro Abend, exakt fünf Minuten, die er mit mir telefonierte waren mein einziger Kontakt und Anker zur Außenwelt. So versuchte er mich zu brechen. Was ich nicht ahnte, er würde mich nochmal für weitere vier Wochen beurlauben lassen in der Schule, dies war die erste Phase und nun sollte die Prägung auf mein Herrchen folgen. Von alldem wusste ich nichts und hätte ich es gewusst, ich hätte mich durch die Tür gekaut um zu fliehen. Das hier konnte Seto nicht mit mir machen, das durfte er doch gar nicht. Wenn ich hier endlich raus kam, wollte ich zur Polizei gehen. Egal wie einflussreich Kaiba auch war, gegen die Polizei konnte selbst er nichts ausrichten, oder? Die vier Wochen vergingen schleppend, erst hatte ich nicht gewusst wie Essen und Telefon immer in mein Zimmer kamen, doch dann hatte ich die beiden Klappen entdeckt, die sich in der Wand neben der Tür befanden. Reden wollte sowieso keiner mit mir. "Selbst wenn ich sie vor der Tür meines Gefängnisses hörte und ich versuchte auf mich aufmerksam zu machen, ignorierten sie mich. Doch dazu kam ja noch das ich nichts hatte, außer meiner Gedanken. Ich lag oft nur im Körbchen und hoffte schlafen zu können. Doch wenn ich wach war konnte ich mich an nichts greifbarem festhalten. Weder Geistig noch Körperlich. Als ich mal mit Kniebeugen angefangen hatte, waren am nächsten Tag zur Strafe der Stuhl und der Sessel weg. Bald bestand die Einrichtung des Zimmers nur noch aus dem Hundekorb und abends noch das Telefon. Erst hatte ich Kaiba noch angebrüllt und getobt, doch inzwischen freute ich mich auf diese kleine Abwechslung. Wenigstens etwas für meine Ohren, meinen Kopf. Etwas das die kreisenden Gedanken zur Ruhe brachten. Warum kamen meine Freunde nicht? Warum suchten Yugi, und Tristan nicht nach mir? Welcher Tag war heute eigentlich? Und wieviel Zeit war vergangen? Endlich! Ein Klicken, die Tür ging auf und vor mir stand Kaiba. Ich lief auf ihn zu, hob zitternd meine Hand, berührte ihn fast. Ja, er war es wirklich. "KAIBA!!" Und schon verpasste ich ihm einen Faustschlag der seine Lippe aufplatzen lies. Das hatte er nun verdient! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)