Beiß nicht die Hand, die dich füttert! von -Pharao-Atemu- (Plötzlich verheiratet) ================================================================================ Kapitel 2: ----------- Die Trauung ging schnell, sauber und ohne großes Tam, Tam über die Bühne. Nicht einmal zwanzig Minuten. Keine Beglückwünschungen, keine Musik, keine Torte. Einfach nichts, nur ein förmliches Unterschreiben und schon war ich Joseph J. Kaiba- Wheeler. „Dir ist klar, sobald wir nachher wieder in Domino sind, wir deine Sachen holen und deinen Umzug organisieren werden.“ Meinte Seto kaum, als wir wieder im Flieger saßen.  „Ich wäre gerne noch etwas hiergeblieben. Wann hat man schon die Möglichkeit in Vegas zu sein."  „Wir sind hier nicht in den Flitterwochen, Köter. Was dachtest du denn? Wir heiraten, ich sag der Presse aber das mein *geliebter* Ehemann lieber getrennt von mir wohnt?“, höhnte Kaiba.  „WAS!? Wie zu dir ziehen?“ Überfordert mit dieser ganzen Situation schaute ich Kaiba enttäuscht aber auch erschrocken an. Dieser hatte aber nur einen abfälligen Blick für mich übrig.  Der Flug verlief sehr ereignislos und wir landeten gegen ein Uhr morgens wieder in Domino. Ich war fix und fertig. Vor dem Flieger wartete schon die Limousine auf uns.  Endlich in der Villa wollte ich nur noch duschen und schlafen. „Wo ist mein Zimmer?“, fragte ich den schweigsamen Eisklotz neben mir. Heute war ich zu müde zum Streiten. „Dein Zimmer? Köter, wir sind verheiratet. Du schläfst bei mir im Zimmer.“, bestimmte Kaiba. Ich kippte fast nach hinten. „W-was!?“, keuchte ich erschrocken auf. „Das geht nicht, ich mein, wir sind ja kein…“ Doch Kaiba schleifte mich ohne Umwege in sein Zimmer. Er schaltete das Licht an und ich erstarrte. Das meinte er nicht ernst, oder? Im rechten Eck des Zimmers stand ein Schreibtisch mit Stuhl. Links ein riesiges Bett, zwei Türen ebenfalls Links, eine ins Bad und eine ins Ankleidezimmer. Direkt vor dem Bett… ein riesiger Hundekorb! Mit speziell angefertigter Matratze, mehreren Kissen und einer großen weichen Daunendecke.  „Hunde schlafen in ihrem Körbchen.“, sagte der CEO eiskalt.  Ich wollte ihn anschreien, ihn zu Recht weisen, aber mir blieb jedes Wort im Hals stecken. Er lächelte plötzlich sanft. „Ich hab aber ein Geschenk für dich zur Hochzeit, Welpe. Augen zu.“ Ich schluckte, hatte er mich gerade Welpe genannt?? Nur widerwillig schloss ich meine Augen und wartete nervös ab. Dann fühlte ich es. Glatt und geschmeidig legte sich Leder um meinen Hals, wurde enger und dann hörte ich ein klicken. Ich riss die Augen auf, konnte aber so nichts sehen. Er reichte mir einen Ring. „Dein Ehering und wehe du ziehst ihn jemals aus.“, knurrte er. Ich sah das silberne Kleinod an und entdeckte eine Gravur. ~ Meinem geliebten Hund SJ Kaiba~  Es war seine Handschrift, ich kannte diese in und auswendig. Der Ring passte wie angegossen. „Woher…?“  Er schmunzelte „Ich bin dein Mann, sowas sollte ich schon wissen.“ Langsam trat ich zum Spiegel und musste mich zurückhalten nicht vor Wut an die Decke zu gehen. Ein Halsband mit Schloss und Plakette. Darauf stand gut lesbar.  ~Eigentum von Seto Kaiba~ //Ich bring ihn um// dachte ich wütend. „Spinnst du Kaiba!!!!?“ brüllte ich den in der Tür stehenden an. Doch der grinste nur amüsiert. „Ab ins Körbchen, Welpe.“ Mit diesen Worten verschwand er unter die Dusche. Ich bekam das Halsband nicht ab. Innen war es aus dickem weichem Leder, doch außen war ein Metallbeschlag mit dem Leder verbunden. Da würde keine Schere helfen.  Frustriert ging ich nach meinem Herrchen unter die Dusche. Als ich raus kam, lag der schon gemütlich im Bett.  Ich lies mich also wütend neben ihn fallen. Er sah hoch und schubste mich mit dem Fuß vom Bett. Ich erstarrte. Anschließend deutete er auf das Körbchen. „Dort ist dein Platz, Hunde liegen oder sitzen nicht auf Möbeln für Menschen.“ Ich erhob mich und wollte das Zimmer verlassen bevor ich was sagte, dass ich später eventuell bereuen könnte. Doch… abgeschlossen. Ich sah zu ihm. „Du bleibst hier bei deinem Herrchen und du wirst auch nie weiter als fünf Schritte von meiner Seite weichen und jetzt ab ins Körbchen.“ Ich holte tief Luft dann ging ich auf ihn los. Doch noch bevor ich einen Schlag landen konnte lag ich schon am Boden, die Arme auf dem Rücken und er auf mir. Ich spürte etwas Kühles dann ein klicken. Handschellen! Wütend tobte ich, doch er beförderte mich ins Körbchen und klinkte eine sehr kurze Leine ins Halsband und in eine Öse am Körbchen.  Danach ging er wieder ins Bett als wäre gerade nichts passiert. Wie paralysiert saß ich auf meinem Lager. Irgendwann war ich wohl eingeschlafen. Ein Segen, dass ich immer und überall schlafen konnte. …. Ein unangenehmes und penetrantes Piepsen weckte mich. Murrend angelte ich nach meinem Wecker. Wo war er denn nur? Und seit wann war mein Bett so bequem? Ich war irritiert bis… „Aufstehen Köter, wenn du in 10 Minuten nicht fertig bist streiche ich dir dein Fresschen.“ Ich erstarrte. KAIBA. Oh Gott ja richtig… dieser miese Kühlschrank…. Fuck! Nein, der war ja nun mein Ehemann. Was sagte der von Fresschen? „Kaiba du strapazierst meine Nerven.“, knurrte ich ihn an. Er löste die Leine und grinste dermaßen selbstsicher und arrogant, dass er wohl allein dafür einen Waffenschein besaß. „So ein Zufall Köter, dass wollte ich dir auch gerade sagen.“  Ich sah aus dem riesigen Fenster. „Es ist noch dunkel, wir haben Sommer, ergo ist noch mitten in der Nacht.“ Was wollte der Geldsack um die Uhrzeit?  „Du hast noch sechs Minuten, Köter“ Und was tat ich? Wie ein braver Hund dackelte ich ins Bad und machte mich fertig. Warum war er, erstens schon angezogen und zweitens so gut drauf? Ich hätte kotzen können. Endlich war ich fertig und ging wieder in unser Schlafzimmer. Bei dem Gedanken lief es mir eiskalt den Rücken runter. „Sehr schön, dann können wir ja Frühstücken.“ Und schon schloss er die Tür auf und rauschte aus dem Raum. Und ich folgte meinem Ehemann. In der Küche setzte er sich an den Tisch und deutete auf ein Sitzkissen vor dem ein Napf stand. Ich schrie. Oh Nein, ich schrie ihn nicht an oder schrie irgendwelche Beleidigungen. Nein, ich schrie einfach voller Wut und Unwillen meinen Frust in die Welt. Und er? Mein sauberer Herr Ehemann saß da, trank genüsslich seinen Kaffee und las den Börsenteil seiner Morgenzeitung. Irgendwann ließ ich mich dann doch auf das Kissen fallen. mein Lieblings Frühstück, woher wusste der Verdammte Mistkerl das? Ich hatte wenigstens Besteck bekommen. Nach dem recht zügigen Frühstück und einer nervenaufreibenden Autofahrt mit dem Eisklotz kamen wir endlich in der Schule an. Erleichtert wollte ich schon zu meinen Freunden laufen, als ein Pfiff mich erstarren ließ.  Hatte der Mistkerl eben wirklich nach mir, Joey Wheeler gepfiffen!? Doch dann folgte etwas was mir das Blut in den Adern gefrieren ließ. Er trat hinter mich, legte mir einen Arm um die Taille. Küsste ganz zart, einem Hauch gleich, meinen Nacken und flüsterte dann. „Was habe ich dir von den fünf Schritten gesagt, Köter?“ Ich wurde kreidebleich, dann aber zog er mich einfach mit, an Yugi und Tristan vorbei und ins Klassenzimmer. Das Thea fehlte war mir entgangen so geschockt war ich. Ich folgte also meinem Ehemann, der mich mit sich zerrte. Störte es ihn nicht, dass meine Hände klatschnass vor kaltem Schweiß waren? Anscheinend nicht. Ich lies mich auf meinen Platz am Fenster fallen. Wenigstens hier drin hatte ich meine Ruhe. So hoffte ich. Doch ich hoffte vergebens. „Köter, heute Abend kochst du für dein Herrchen und wenn du das nicht kannst wirst du es lernen. Ich esse keine Fertiggerichte! Mokuba und ich ernähren uns gesund und wenn ich mir deinen Bauch so ansehe, würde dir das auch gut tun.“ Damit herrscht endlich Stille. Ich lasse meinen Kopf auf meine verschränkten Arme sinken und will gerade einschlafen, als mich Seto aus dem Dämmerzustand reißt. „Pass gefälligst auf. Du bist in der Schule um etwas zu lernen. Nun reicht´s!" Wutentbrannt springe ich auf und verlasse sehr zum Missfallen des Lehrers, Herrn Takeda, den Raum und nehme meine Tasche mit. Ich habe nicht vor zurück zu kommen, heute zumindest nicht. Ich laufe nach Hause und stelle mit Entsetzen fest, dass meine Wohnung leergeräumt ist. Alle meine Sachen sind fort und der Vermieter steht grinsend vor mir. „Ihre Schlüssel, wie ich höre wohnen Sie nun bei Herrn Kaiba. Dann muss ich Sie nicht mehr länger ertragen.“ Breit grinsend nimmt er mir meine Schlüssel ab und ich trottete davon. Das durfte doch alles nicht wahr sein. In einer Seitengasse lehne ich mich mit dem Rücken an eine Wand und sinke langsam zu Boden. So hockend bemerke ich nicht wie mir die Tränen über die Wangen laufen, bis ich plötzlich eine warme Hand fühle, die mir mit einem Taschentuch die Tränen vom Gesicht wischt. „YUGI!?“ Der schüchterne Yugi kratzt sich am Hinterkopf. „Ich bin dir nachgerannt, da kriegen wir wohl beide ´nen Verweis.“, grinste er unsicher. Yami kommt hinter ihm vor. Wann die beiden es geschafft haben, dass jeder seinen eigenen Körper hat, weiß ich nicht. Dachte ich doch mit der Rückkehr ins Totenreich, wären die Beiden für immer getrennt worden. Doch keine drei Wochen später betrat Yami die Klasse und stellte sich als Atemu vor und meinte, das er ab jetzt hier zur Schule gehen würde. Seine Eltern allerdings in Ägypten verblieben seien und Sugoroku Mutou sein gesetzlicher Vertreter hier in Japan sei. Yugi hatte nicht gerade überrascht gewirkt. „Nun Joey, willst du uns nicht erzählen was zwischen dir und Kaiba vorgefallen ist?“, fragte mich der ehemalige Pharao mit dieser beeindruckend ruhigen Art, die es schaffte selbst einen Seto Kaiba sprachlos werden zu lassen. „Ich… bin mit ihm verheiratet.“, kam es direkt und ohne Umschweife aus meinem Mund und ich konnte es selber nicht glauben, wie gerade heraus ich dies sagte. Yugi riss die Augen auf und Atemu nickte verstehend. „Ich kann mir denken, dass dies eine Geschäftliche Absprache ist über die du nicht reden darfst, sehe ich dies richtig?“, fragte mich der größere der beiden Mutous. Stumm nicke ich. „Und gab es keine andere Option?“, fragte mich nun Yugi und kniete sich zu seinem Yami und mir. „Yami warum weißt du das so genau?“ „Nun, das ist doch ziemlich offensichtlich. Joey wirkt nicht glücklich darüber und Kaiba wirkt hingegen genauso zufrieden wie nach einem erfolgreichen Geschäftsabschluss.“, erwiderte Yami und sah sein kleineres Ebenbild liebevoll an. Dieser Blick machte deutlich, dass sie mehr für einander Empfanden, denn Yugi wurde etwas rot um die Nase. „Zudem trägt Joey ein Sklavenhalsband und einen Ehering.“ Das Atemu dies nicht entgangen war, wunderte mich überhaupt nicht. Allerdings auch nicht, das Yugi diese Details entgangen waren. Das Yugi und der Pharao nun ein Paar waren, war am Anfang neu für uns gewesen und vor allem Thea hatte dies sehr schlecht aufgenommen. Ob Sie deswegen heute nicht in der Schule war? Sie fehlte seit Atemu zurück war recht häufig. „Joey ich denke, dass du dringend mit Kaiba reden solltest und die Fronten klären. Denn wenn du dies nicht tust, wird es dir genauso schlecht gehen wie damals, als dein Vater noch lebte.“, meint nun Yugi´s größeres ich und erhebt sich, reicht mir freundlich seine Hand und ich ergreife diese und ziehe mich an ihr hoch. „Könnte Kaiba bloß wenigstens ein bisschen wie du sein….“, seufze ich. „Dann wäre so ein Gespräch deutlich einfacher.“ Heute schlief ich bei Yugi und Atemu. Sein Großvater richtete mir die Couch und kochte ohne Widerworte für mich mit. Müde schlief ich später ein und träumte von Knochen und Kaiba. 2. Tag Verschlafen öffnete ich die Augen. Warum schrie Atemu so? Und vor allem, mit wem schrie er so rum? Immerhin würde er nie die Stimme gegenüber Yugi so erheben, das ist ihm mehr als zuwider. Doch wer schafft es unseren ruhigen Pharao so aus der Haut fahren zu lassen? Ich richte mich auf und sah in der Küche Licht brennen. Das hieß, es muss noch Nacht sein. Ich sah zum Fenster raus und sah meine Vermutung bestätigt. Es herrschte tiefste Nacht! Ein Blick auf die Uhr zeigt mir, dass es gerade Mal halb Eins in der Nacht war. Stöhnend schwang ich mich von der Couch. Hatte Atemu den Verstand verloren? Yugi und sein Großvater mussten doch morgen wieder früh aufstehen. Was sagte ich? Sie mussten in ein paar Stunden raus! Und auch ich wäre froh noch etwas Schlaf zu bekommen. Mürrisch schlurfte ich in die Küche, öffnete die Tür, starrte die Anwesenden Personen an und knallte sie wieder zu. In der Küche saß außer Yugi, Sugoroku und Atemu, noch Seto. Was machte der denn hier? Um diese Uhrzeit? Plötzlich herrschte Stille in dem kleinen Raum, nicht einmal ein Atmen konnte man vernehmen. Was war da drinnen los? Fassungslos lehnte ich mich an die Tür. Diesen Schock musste ich erst einmal verarbeiten. Dann öffnete sich plötzlich die Tür und ich stolperte einige Schritte zurück. Atemu bremste mich und verhinderte, dass ich vor aller Augen, mit dem Küchenboden Bekanntschaft machte. Ich hatte keine Zeit das Geschehen zu realisieren, da drängte er mich auf einen freien Stuhl und lächelte mir aufmunternd zu.  „Joey, dein Herz sagt dir mit Sicherheit wo es hin will.“, flüsterte er mir noch zu, bevor er mit Sugoroku und Yugi den Raum verließ. Nun saß ich da, allein mit meinem Ehemann und starrte zu Boden. „Ich… ich will nicht dein Köter sein, nicht das wertlose Ding, als das du mich siehst.“, stotterte ich und schaffte es nicht ihm ins Gesicht zu sehen. Er dagegen hob nur eine Augenbraue. „Sieh´ mich an Wheeler! Wenn du etwas willst dann formuliere es klar und deutlich und sieh dein Gegenüber dabei auch ehrlich an.“, sagte er mit dieser kalten Ruhe. Mir indessen wurde klar, dass ich niemals von ihm als gleichgestellt und gleichberechtigt angesehen werden würde, wenn ich es nicht schaffte, ihm wie sonst entgegen zu treten. Also nahm ich allen Mut zusammen und sah dem Drachen genau ins Gesicht. „Seto, ich will von dir nicht wie ein Stück Dreck behandelt werden. Jedem Hund geht es besser als es mir bei dir geht!“ Seto sah mich kurz schweigend an. „Nun nicht jedem. In Rumänien und Spanien werden Straßenköter noch misshandelt und gequält. Unsere Nachbarn essen sie sogar, also geht es dir nicht so schlecht… Welpe." Dass ihn dieses Wort alle Überwindung gekostet hat, sah ich an seinem Blick und plötzlich nickte ich. Spürte meine Zustimmung bevor ich sie gab. "Ich habe nur eine Bitte.“, hörte ich meine eigenen Worte und schloss ergeben meine Augen. „Sprich.“ „Ich möchte … gel… gewertschätzt werden.“ Hoffentlich hat er meinen Versprecher nicht gehört. Doch natürlich war dem nicht so. Seto Kaiba verdiente sein Geld damit, seine Geschäftspartner zu lesen wie ein offenes Buch. Jedes Wort das diese von sich gaben, musste er hören und so entging ihm natürlich auch nicht, das was ich sagte oder eher nicht sagte. Doch Seto ging nicht darauf ein. Stumm sah er mich an. „Du bleibst mein Hund. Aber ich sehe davon ab dich schlechter zu behandeln, als ein guter Besitzer seinen Welpen behandelt.“ Stumm nickte ich, konnte ich wohl nicht mehr erwarten. Er sah mich offen an. „Ich bezahle dich nur wenn du auch bei mir bist. Da du schon in der ersten Schulstunde getürmt bist, bekommst du kein Geld für diesen Tag. Aber wenn du jetzt ein braver Hund bist und mitkommst, dann werde ich dir nicht noch mehr Geld abziehen.“, sagte er kühl und erhob sich. Ich nickte und erhob mich ebenfalls. Das hieß, es waren nun 201 Tage in der Ehe mit Seto. Nicht ganz ein Jahr. Das sollte sogar ich hinbekommen. Also folgte ich ihm seufzend. Ob er mich nun besser behandeln würde? „Steig ein und mach mir die Sitze nicht dreckig.“, sagte der CEO gelassen. Hörte ich da etwa fast schon einen sanften Unterton heraus? Quatsch! Das musste ich mir einbilden. Der Schlafmangel wirkte sich wohl schon auf mein Gehirn aus. Also kroch ich müde und gähnend in die Limousine. Wie gut das ich in meinen Klamotten gepennt hatte. Denn ob ich noch Zeit gefunden hätte mich anzuziehen war fraglich. Kaum war ich drin stieg Seto ein und verschloss sofort die Türen und fuhr die Trennwand zu Roland hoch. Dann blickten mich zwei eisblaue Augen kalt und bedrohlich an. „Wenn mein Hund nochmal wegläuft, dann führe ich ihn in Zukunft an der Leine herum.“, drohte er mir bissig. Ich schluckte. Wenn er das `so´ sagte wurde mir ganz anders und das nicht im positiven Sinn. Zu Hause betraten wir die Villa und ich wurde fast von etwas kleinem umgeworfen, das mir um den Hals fiel. „Mensch Joey! Seto ist fast durchgedreht vor Sorge und ich auch.“, schimpfte auch schon Mokuba mit mir. Dann wandte er sich Seto zu und ich erlebte einen seltenen Anblick. Ein stummer Seto Kaiba. „Seto, wenn du Joey nicht ständig ärgern würdest und vor allem ihm Bescheid gesagt hättest, dann wäre er nicht einfach abgehauen. Ich hab dir schon mal ges….“ „Ist ja schon gut, geh ins Bett du musst morgen früh raus und nicht wieder unter der Decke lesen.“ „Seto ich bin kein kleiner Ju…“ „Gute Nacht Mokuba.“ Damit zog mich Seto eilig hinter sich her ins Schlafzimmer. Dort waren nun in einem Schrank meine Klamotten und auch alle anderen Sachen von mir hatten in dem Zimmer einen Platz gefunden. Alles war so liebevoll eingerichtet. „Mokuba meinte, ich muss meinem Ehemann auch Platz für seine Sachen bieten.“, sagte er nun etwas ruhiger und weniger kalt. Ich war überrascht. Hatte der Raum davor noch recht kühl und leer gewirkt, sah er nun schon deutlich bewohnter und wärmer aus. „Ich werde wirklich hier wohnen…“, seufzte ich. Erst jetzt sickerte diese Information ganz zu mir durch. Dann sah ich zu Seto auf. „Warum unbedingt heiraten? Ich meine, das ist doch für dich auch nicht gerade die beste Publicity. Ein schwuler Firmenguru.“ „Nun, das ich schwul bin, ist wohl schon öfter durch die Gerüchteküche gebrodelt. Nun hat sich ein ehemaliger Angestellter verplappert und da ich es mir nicht leisten kann, das die Leute von mir denken ich würde mich quer durch Tokyos Betten vögeln, oder schlimmer, mich von einem Partner unterwerfen lassen, ist diese Ehe die beste Idee derzeit. Immerhin wirst du mich niemals unterwerfen können.“ Ich nickte und ignorierte den Nachsatz einfach mal. Es war schon seltsam. Hier saßen wir, Seto Kaiba und Joey Wheeler, die sich doch eigentlich nicht ausstehen konnten und redeten entspannt und sachlich über unsere Ehe. Gab es etwas Verrückteres? „Ich muss mal was nachsehen.“ Damit griff ich nach meinem Handy und rief die Nachrichten auf. „Nein… seltsam…“, murmelte ich. Seto zog eine Augenbraue hoch und sah mich prüfend an. „Was willst du wissen Kö… Hündchen? Das schwarze sind die Buchstaben.“ Ich seufzte. „Na da ist er ja wieder. Ja, feiner Seto“, lobte ich ihn. „Ich hab mich schon gefragt wo du bist. So höflich und nett kenne ich dich gar nicht.“, sagte ich gelassen. „Ich habe nur nachgeschaut ob jemand eine plötzliche Kälte oder so etwas gemeldet hat. Wegen Schnee in der Hölle oder etwas von fliegenden Nutztieren.“ Es musste also wirklich real sein. Seto und ich verheiratet und bis auf ein paar Kabbeleien sogar friedlich. Seto sah mich skeptisch an, dann erhob er sich und zog sich um. „WAS!? Was machst du da!?“, erschrocken wandte ich mich ab. Überrascht sah er zu mir rüber. „Dir ist schon klar dass ich dein Ehemann bin. Also stell dich nicht so an, zieh dich um und dann ab ins Bett. Wir haben nur noch drei Stunden bis ich wieder raus muss. Und ja, du stehst mit mir pünktlich auf.“ Ich stöhnte. Dieser Mann war es so gewohnt, das alles nach seinem Kopf ging. Ich könnte in diesem Augenblick schreiend davonlaufen. Ich war aber zu müde um lange zu diskutieren. So zog ich mich um und legte mich in sein Bett und ließ mich da auch nicht mehr rausschmeißen. „Oh du wirst in unserer Ehe lernen, egal wie kurz diese ist, zu akzeptieren, dass ich in unserem gemeinsamen Ehebett liege UND mit am Tisch sitze!“ Nun endlich drehte ich mich zur Seite, schloss meine Augen und schlief sehr schnell müde ein. ~~~~~ Ich rannte durch eine dunkle Gasse. Hinter mir hörte ich meinen Vater schreien, fühlte wie dieser immer näher kam und während er immer schneller zu werden schien kam ich nicht vom Fleck. Ich schrie, als ich seine Hand sah… ~~~~~~~ Plötzlich fühlte ich wie jemand an mir rüttelte. Ich schlug um mich, doch dann sah ich Seto´s Gesicht über mir. „Wach auf Köter und hör auf hier rum zu schreien.“, sagte er, doch klang er nicht so kalt wie sonst, eher besorgt. Verwirrt sah ich mich um. Es war Taghell im Zimmer obwohl es draußen noch finsterste Nacht war. „Es regnet wieso?“, fragte ich in meinem verwirrten Zustand. War ich doch noch nicht ganz wach. „Was? Ja es regnet, aber was war mit dir los und wen interessiert gerade das Wetter!?“, herrschte Seto mich nun an und schüttelte fassungslos den Kopf. „Was? Wie? Was soll mit mir gewesen sein? Ich versteh dich gerade nicht. Ich hab geschlafen und du schüttelst mich.“, fragte ich ihn vorwurfsvoll. "Ist das dein Ernst? Du schreist das Haus zusammen und weißt nun von nichts mehr?“, fragte er mich ehrlich verblüfft. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)