Ein Schritt nach dem anderen von Sharry ================================================================================ Kapitel 8: Kapitel 8 -------------------- Kapitel 8   -Sanji- Es war wie immer früh am Morgen, als er aufwachte. Aus müden Augen betrachtete er die umliegenden Kojen. Chopper und Franky zu seiner Linken. Lysop über ihm, Brook lag wie immer auf dem Sofa. Die beiden Kojen zu seiner Rechten waren leer. Die untere war bereits die letzten Tage leer gewesen. Zorro hatte seit dem Unfall im Krankenzimmer geschlafen. Doch das Ruffys auch leer war beunruhigte ihn. Am vergangenen Abend hatte der Strohhut ihm mit seiner berüchtigten Kapitänsmiene aufgelauert. Es war immer ganz unheimlich wenn ihr dauergrinsendes Gummibärchen so ernst wurde. Wenn Ruffy einen so aus dem Schatten seines Strohhutes heraus ansah, dann gab es kein Entkommen und dann gab es auch keine Gnade. Er konnte sich denken, dass Ruffy danach bei Zorro gewesen war, doch dass er danach nicht schlafen gegangen war, bedeutete nichts Gutes. Robin war mit der Nachtwachte dran gewesen, soweit Sanji sich erinnern konnte. Er konnte nur hoffen, dass sie wachsam genug gewesen war um im Notfall einzugreifen. Erschöpft stand er auf. Heute würde er Zorro irgendwie überreden müssen zumindest mit Chopper zu sprechen und danach würde er ihn irgendwie überreden müssen, diesen Rollstuhl zu benutzen. Jetzt wo Zorro bereit war weiterzukämpfen anstatt aufzugeben musste er dafür sorgen, dass Zorro die Hoffnung nicht aufgeben würde. Es war seine Verantwortung. Zumindest hatte er das Gefühl, denn irgendwie trug er ja auch Schuld an dem Ganzen und er wollte die Möglichkeit auf ein Wunder um jeden Preis wahrnehmen. Nachdem er sich rasch angezogen hatte trat er hinaus und wurde von den letzten Minuten der Nacht begrüßt, am Horizont war bereits ein Silberstreifen zu erahnen. Sich ausgiebig streckend machte er sich auf den Weg zur Kombüse, doch dann stutzte er. Dort, auf dem kleinen Stück Wiese im Schatten der Dunkelheit lag ein umgekippter Stuhl, aber nicht irgendeiner sondern der Rollstuhl den Lysop und Franky eigens für Zorro gebaut hatten und dort keine zwei Meter daneben, fast am Mast, lag Zorro mit verschränkten Armen unterm Hinterkopf, offensichtlich am schlafen. Ruffy hatte sich Zorros Bauch als Kopfkissen ausgesucht und schlummerte friedlich halb auf, halb neben ihm. Sanji schauderte, die Temperatur war zwar noch weit entfernt vom Schneefall, aber warm war es die Nacht über ganz gewiss nicht und nach dem Unwetter musste das Gras auch noch pitschnass sein. Hin- und hergerissen  überlegte er die beiden Traumtänzer zu wecken, als ihn plötzlich ein grünes Paar Augen anstarrte. Zorro war wach. Sein gelassener Blick lag auf Sanji und ganz langsam legte er einen Finger an die Lippen, als wollte er ja nicht, dass der Koch etwas sagte. Sanji betrachtete einen Moment den Schwertkämpfer und dann seinen Käpt’n ehe er schließlich nickte. Der Schatten eines Lächelns waberte über Zorros Gesicht, ehe er die Hand wieder in den Nacken legte und die Augen schloss. Sanji schüttelte den Kopf. Er würde zu gerne wissen, was die vergangene Nacht passiert war. Aber was auch immer Ruffy getan hatte. Zorro war zurück. Grinsend ging er nun in die Küche und begann das Frühstück vorzubereiten. Wenig später kam auch schon Robin. Trotz der Nachtwache sah sie wie immer blendend aus. „Einen schönen guten Morgen“, grüßte er während sie sich eine Tasse Kaffee eingoss. „Guten Morgen“, lächelte sie zurück und nippte an ihrer Tasse. „Ich hoffe die Nacht war angenehm ruhig“, redete er weiter und wendete das Ei in der Pfanne. „Angenehm ja, ruhig eher weniger“, meinte sie schlicht und begann den Tisch zu decken. „Wie meinst du das?“, fragte er und sah auf, „Was ist passiert.“ Sie zuckte mit den Achseln. „Nichts Wichtiges. Ruffy und Zorro haben nur etwas gespielt.“ „Gespielt? Etwa mit dem Rollstuhl?“ Sie nickte: „Sie sind die Gänge hoch und runter gefahren, inklusive Rutsche und Treppen und mehrmals hat Ruffy sie auch von einem Ort zum anderen gependelt. Es schien sehr amüsant zu sein.“ „Wieso bin ich denn nicht aufgewacht? Leise werden sie wohl nicht gewesen sein. Ich hätte das doch hören müssen“, murmelte er und  half Robin. „Oh, so laut waren sie aber wirklich nicht. Unser Schwertkämpfer hat Ruffy des Öfteren ermahnt. Allerdings waren sowohl Nami als auch Brook zwischendurch mal auf um nachzusehen. Aber keiner von beiden hat eingegriffen.“ „Kein Wunder.“ Er stellte die ersten gefüllten Schüsseln auf den Tisch. Alleine die Vorstellung wie die beiden Idioten übers Deck flitzen zu sehen war schon lustig. Leicht schüttelte er den Kopf. Ruffy hatte schon immer seinen eigenen Weg gehabt. Hinter ihm ging die Türe auf und Nami kam herein. „Habt ihr die zwei Deppen da draußen gesehen?“, fragte sie ohne jegliche Begrüßung, „Wenn das so weiter geht ist Zorro demnächst auch noch krank.“ „Ach, ich würde da seinem Immunsystem vertrauen.“ Robins ruhiges Lächeln schien etwas wärmer als sonst. „Aber was ist das für ein Tick von ihm die ganze Zeit auf nassem Boden zu liegen?“ Nun sah Nami ihn an als würde sie eine ernsthafte Antwort von ihm erwarten. Er zuckte nur mit den Schultern und reichte ihr eine Tasse heißen Tee. „Ich glaube, dass er einfach draußen sein möchte.“ Es war wieder Robin, die antwortete. „Die letzten Tage hat er ja fast ausschließlich drinnen verbracht.“ „Ich hätte nicht gedacht, dass er wirklich den Rollstuhl benutzt“, murmelte Sanji. Sie hatten so ziemlich alles auf den Tisch gestellt. „Gestern schien er noch nicht so begeistert.“ „Aber wenn Ruffy dich um etwas bittet ist es unmöglich auszuschlagen.“ Brook kam gerade herein und beendete Sanjis Satz, ein Lächeln auf dem Totenschädel. „Allerdings scheint Zorro bereits wach zu sein. Zumindest glaube ich, dass er mir zugezwinkert hat.“ „Oh nein“, stöhnte Nami, „Ein verletzter Zorro ist bereits schwierig, aber ein unausgeschlafener Zorro ist unausstehlich.“ „Ach, ganz so schlimm ist er dann doch nicht“, lachte Robin und setzte sich an den Tisch. Sanji wollte ihr wiedersprechen, aber eigentlich musste er gestehen, dass sie Recht hatte. Ganz so unausstehlich war Zorro nun doch nicht, zumindest manchmal. In diesem Moment ertönte ein Krachen von Deck, gefolgt von einem lauten: „Verdammt noch mal, Ruffy!“ Alle vier Anwesenden sahen einander ernst an. „Sollen wir eingreifen?“, fragte Nami zwischen besorgt und genervt. „Das wird nicht nötig sein“, antwortete Robin zugleich, die ihre gekreuzten Arme sinken ließ. „Die beiden werden uns wohl in kurzer Zeit Gesellschaft leisten.“ „Könntest du dann vielleicht so gut sein und die anderen wecken, Brook?“ Sanji stand auf und holte die noch kühl gestellten Teller. „Sobald Ruffy da ist wird nicht mehr viel für die anderen übrig bleiben.“ Mit seinem altbekannten Lachen stand das Skelett auf und verließ den Speiseraum. Durch die noch geöffnete Tür kamen die beiden Traumtänzer herein. Zorro saß im Rollstuhl, der rechte Arm auf der Lehne stützte seinen scheinbar schweren Kopf, wie immer wirkte er leicht entnervt und ansonsten gelassen, Ruffy schob ihn an und grinste von einem Ohr zum anderen. „Endlich Frühstück!“, lachte der Strohhut, „Wegen Zorro musste ich so lange aufs Essen warten.“ Doch seine Stimme klang ganz und gar nicht beleidigt, während der Schwertkämpfer nur mit den Augen rollte und sich von seinen Käpt’n an den Tisch schieben ließ. Der Stuhl der dort noch vor wenigen Sekunden gestanden hatte war auf wundersame Weise an die nächstbeste Wand gerutscht. „Was meinst du? Du hast doch gestern mit uns allen zusammen zu Abend gegessen“, murrte Nami und Sanji konnte ihr ansehen, dass sie sich bemühte ein alltägliches Gespräch aufzubauen. Es war so als wäre ein wildes Tier anwesend, bloß keine hektischen Bewegungen, bloß keine gefährlichen Themen ansprechen. Schließlich war es das erste Mal, dass Zorro wieder von sich aus an einer Mahlzeit teilnahm. „Ja“, bestätigte Ruffy nun leicht entrüstet, „Aber ich wollte unbedingt einen kleinen Mitternachtssnack und Zorro…“ „Du weißt genau, dass der Kühlschrank nur abgeschlossen ist, weil du immer alles auffrisst“, unterbrach Zorro ihn leicht gereizt. „Außerdem darf ich zurzeit eh keinen Alkohol trinken“, setzte er dann etwas kleinlaut und auch wehleidig hinterher. „Ich glaube ich habe dich noch nie eine ganze Woche trocken erlebt, Marimo“, scherzte Sanji und stellte seinem Lieblingsfeind eine Tasse Kaffee hin. „Ich glaube ich auch nicht“, seufzte der Schwertkämpfer, offensichtlich zu bekümmert über diesen traurigen Zustand um ihm Paroli zu bieten. „Ihr wart die Nacht über aber ganz schön laut. Ich hoffe das wird nicht zur Gewohnheit“, ermahnte Nami und sah die beiden Herren ernst an. Käpt’n und erster Maat tauschten einen Blick und Ruffy grinste wieder breit während selbst Zorro ein schiefes Lächeln nicht verhindern konnte. Es schien wirklich eine lustige Nacht gewesen zu sein. Im nächsten Moment tröpfelten die restlichen Crewmitglieder durch die Türe herein, ein jeder von ihnen mehr oder weniger verschlafen, bis auf Brook, der ein fröhliches Liedchen summte. Sie alle bekamen große Augen als sie Zorro am Tisch sitzen sahen, doch keiner von ihnen sagte etwas, als hätten sie Angst, dass nur ein falsches Wort ihn verjagen würde. Und dann begann das Frühstück und zu Sanjis großer Freude war es wieder genau so, wie es sein sollte. Ruffy, Lysop, Chopper und Brook alberten wie immer herum, während Franky hin und hergerissen war, ob er nun mitmachen sollte oder doch lieber den Erwachsenen mimen wollte. Zorro, der zwischen Ruffy und Robin saß, schlang sein Essen fast so zügig hinunter wie der Kapitän selbst, beteiligte sich aber nicht an ihren Albernheiten. Die beiden Damen unterhielten sich ruhig und gesittet über dies und jenes. Wer genau beobachtete, und Sanji zählte sich zu solchen Beobachtern, konnte sehen, dass der Schwertkämpfer sich zwar nicht einmal in die Unterhaltung einbrachte, aber äußerst aufmerksam lauschte. Eine innere Wärme erfüllte Sanji als er das Treiben beobachtete. Obwohl alle sich bemüht hatten, sich so normal wie möglich zu verhalten, wirkte es doch erst jetzt wieder wie früher. „Und, wie gefällt dir dein neues Gefährt?“, fragte Franky schließlich und deutete auf Zorros Rollstuhl, dieser sah ihn nur mit hochgezogenen Augenbrauen und herablassender Miene an, doch es war Ruffy der antwortete. „Das Ding ist super! Am meisten gefällt mir der rote Knopf!“ „Was? Der rote Knopf?“ Lysop und Franky wechselten einen schnellen Blick. „Aber das ist doch der Notfall-Schleudersitz.“ „Haben wir auch bemerkt. Mehrmals“, murrte Zorro und Ruffy lachte. „Einmal sind wir beinahe ins Meer gefallen.“ Der Strohhut grinste noch breiter. „Ja, weil du Vollidiot den grünen und den gelben Knopf gleichzeitig gedrückt hast.“ „Was?“ Lysop wurde aschfahl. „Wofür sind die Knöpfe?“, fragte Brook belustigt. „Der gelbe Knopf bringt Zorro in eine stehende Position, dafür müssen aber die Bein- und Bauchgurte angelegt sein sonst fällt man raus und der grüne Knopf ist der Turboantrieb.“ „Ja, von wegen Gurte und so“, murrte der Schwertkämpfer unbeeindruckt. Sanji grinste. Zorro tat zwar so als ob er die vergangene Nacht ganz furchtbar gefunden hatte, aber Sanji konnte er nicht hinters Licht führen. Offensichtlich hatte er sich herrlich amüsiert. „Oder wo wir die Rutsche runtergefahren sind.“ „Du nennst es runterfahren, ich nenne es runterfallen und überfahren werden.“ „WAS?!“ Nun war es Chopper, der äußerst besorgt wirkte. „Ruffy, stimmt das? Du hättest Zorro ernsthaft verletzen können!“ Ruffy lachte. „Ach, das war nicht schlimm. Wir hatten einen Menge Spaß, nicht wahr, Zorro?“ Der Angesprochene zuckte ergebend mit den Achseln. „Wenn du das sagst, Käpt‘n.“ „Und wisst ihr schon das Neuste?!“ Ruffy war aufgesprungen und fuchtelte mit seinem Messer durch die Gegend. „Ruffy“, mahnte Zorro drohend. „Zorro spürt seine Beine wieder!“ Einen Moment war es ganz still im Speiseraum. Jedoch nur einen Moment. Das Spiegelei von Namis Gabel rutschte zurück auf den Teller. Lysop hustete seinen Orangensaft zurück ins Glas. Brooks Kiefer fiel klappernd auf seinen Teller. Choppers Augen wurden groß und unbewusst war er aufgestanden. Franky war beinahe von seinem Stuhl runter gepoltert. Einzig und allein Robin schien ruhig zu bleiben, wobei Sanji ihr Gesicht nicht sehen konnte. Er selbst war zwar überrascht, aber weniger von der Nachricht an sich als von der Art und Weise der Mitteilung. „Verdammt noch mal Ruffy, du Hohl…Ngh!“ Zorro hatte dem Strohhut seinen Ellenbogen in die Seite gestoßen. Ruffy riss überrascht die Hände hinunter und rammte sein Messer aus Versehen genau in Zorros Oberschenkel. Zwei Fingerbreit grub sich die mit Marmelade beschmierte Klinge ins Fleisch. Wieder war es still. „Willst du mich verarschen?!“ Zorro rief überaus erbost und zog das klebrige Messer aus seinem Bein. „Was an den Worten  Sag es noch keinem hast du eigentlich nicht verstanden, du Vollidiot?!“ Klappernd warf der Schwertkämpfer das Messer auf seinen Teller, einzelne Blutstropfen fielen runter. „Ach ja stimmt, das hatten wir ja abgemacht. Tut mir echt leid, mein Fehler.“ Ruffy lachte verlegen und rieb sich den Hinterkopf. „Also?“, fragte Nami in die Runde, „Stimmt es? Du kannst was spüren?“ Zorro seufzte. „Ja, klar. Gerade verspüre ich einen unglaublichen Schmerz hervorgerufen durch die Blödheit meines Käpt’n.“ „Bleib mal ernst, Zorro.“ Nun klang Nami wieder gewohnt zickig. „Warum wolltest du’s geheim halten?“, fragte Lysop, „Vertraust du uns nicht?“ „Das ist es nicht.“ Plötzlich sah Zorro zu Sanji, auch wenn er nicht wusste, warum der andere ihn ansah oder was er ihm mit diesem Blick sagen wollte. „Jetzt hört mal her. Es ist doch…“ Weiter kam der Grünschopf jedoch nicht. Chopper war aufgesprungen, hatte sich in seine Riesengestalt verwandelt und stürzte sich regelrecht auf ihn. Polternd rollte das neue Gefährt des Schwertkämpfers vom Tisch weg. „Chopper, was has…“ „Ich werde dich jetzt untersuchen, ob es dir passt oder nicht!“ „Nein, warte. Ich finde…“ „Halt die Klappe! Deine Meinung ist irrelevant!“ Laut knallte die Tür zum Krankenzimmer hinter Arzt und Patient zu. Zurück blieb eine recht überraschte Crew. „Also?“, fragte Franky perplex, „Versteh ich das jetzt richtig? Zorro, von dem es hieß, dass er nie wieder laufen kann, kann wieder laufen?“ Sanji konnte sehen, wie in allen Gesichtern die er erkennen konnte, sich eine fröhliche Röte ausbreitete. Hoffnung. Das war Hoffnung. „Nein“, antwortete er, ehe diese Hoffnung zu groß werden konnte. Er wusste, warum Zorro nicht gesprochen hatte. „Was?“ Nami sah ihn an. „Wie meinst du das?“ Er zuckte mit den Schultern. „Ganz einfach. Nur weil er seine Beine wieder fühlen kann, heißt das noch lange nicht, dass er wieder laufen kann. Ansonsten hätte er sich wohl ganz bestimmt nicht im Rollstuhl rumkutschieren lassen.“ Er konnte sehen wie die Stimmung wieder etwas bedrückter wurde. „Aber er wird wieder laufen können“, sagte Ruffy ohne jegliche Zweifel. „Weißt du das oder hoffst du das nur?“, fragte Brook und stützte seinen Kopf auf seiner rechten Hand ab. „Ich weiß es natürlich. Zorro wird sich von nichts und niemanden besiegen lassen. Solange Zorro kämpft, wird er gewinnen.“ Dem konnte selbst Sanji nicht widersprechen, obwohl es jedweder Logik widersprach. „Soll das etwa heißen“, fing Franky relativ entsetzt an, „Dass die Langnase und ich uns umsonst die Nächte um die Ohren geschmissen haben?“ „Also ich finde den Rollstuhl klasse!“, grinste Ruffy. „Ich rede doch nicht vom Rollstuhl! Der war innerhalb von einer halben Stunde fertig!“ Wütend kramte Franky ganze Packen von Papieren hervor und warf sie auf den halb leergeräumten Frühstückstisch. „Wir haben schon alle Pläne fertig um die Sunny behindertengerecht umzubauen. Ich hab sogar schon den Aufzug für in den Ausguck angefangen zu bauen und neue Trainingsgeräte entworfen. War das jetzt alles umsonst?“ Er war fassungslos, doch Lysop grinste deutlich entspannter. „Irgendwie habe ich damit überhaupt kein Problem“, murmelte der Kanonier leise lächelnd und verschränkte die Arme. „Irgendwie kann ich mit dieser Entwicklung wirklich ganz gut leben.“ Nami schüttelte den Kopf und seufzte laut, doch auch sie lächelte leicht. „Ihr seid schon ein Chaotenhaufen.“ Dann stand sie auf. „Brook, in den Ausguck mit dir. Franky, du…“ „Ich räum‘ die Werkstatt auf“, grummelte der Cyborg. „Na gut, meinetwegen. Lysop, du hilfst Sanji beim Aufräumen.“ Der Lockenkopf zuckte nur sachte mit den Schultern, immer noch dieses äußerst zufriedene und beinahe selbstgefällige Lächeln auf den Lippen. Franky stand auf und ging hinaus. „Findet ihr nicht auch, dass Franky irgendwie komisch drauf ist?“, fragte Nami verwirrt. Und wieder war es Lysop, der leise lachte. „Ich glaube, Franky ist einfach nur unglaublich erleichtert. Ihr hättet ihn mal die letzten Tage sehen sollen. Jedes Mal, wenn ich auch nur Zorros Namen in den Mund genommen habe, hat er angefangen zu heulen.“ Seufzend schüttelte Nami erneut den Kopf, während auch Brook sich verabschiedete um auf seinen  Posten zu gehen. „Alles in Ordnung, Robin-Schätzchen?“ Sanji sah hinab zu der Archäologin, die seit kurzem so beunruhigend still war. Erst reagierte sie nicht, doch dann sah sie zu ihm auf und er konnte die Tränen sehen, die kurz vorm herausbrechen standen. „Es ist alles in Ordnung“, antwortete sie mit gewohnter Stimme, stand auf und verließ den Raum. „Irgendwie sind heute alle ganz komisch drauf“, lachte Ruffy, klaubte sich das letze Brötchen und schwang sich nach draußen.   -Zorro- „Also?“ Fragend sah er den jungen Arzt an, der seine Notizen prüfend betrachtete. Chopper antwortete nicht, sondern kniff seine Augen konzentriert zusammen, als würde er versuchen ein Bilderrätsel zu entschlüsseln. „Was ist denn jetzt Chopper? Ich warte…“ Immer noch starrte das Rentier auf seine Unterlagen. „Das ist nicht möglich“, murmelte er schließlich und sah ihn endlich an. „Was ist nicht möglich?“ Zorro verschränkte die Arme und betrachtete den anderen ruhig, während Chopper selbst immer wieder den Kopf schüttelte. Doch dann sah Chopper ihn mit einem leichten Grinsen an. „Egal. Das ist egal. Die Hauptsache ist doch, dass du deine Beine wieder fühlst.“ Zorro legte den Kopf leicht schräg. „Was meinst du damit?“ Das jüngste Crewmitglied zuckte mit den Achseln und hüpfte auf die Bettkannte, mit einem Huf klebte er ein Pflaster auf Zorros Bein, nachdem er die kleine Wunde bereits desinfiziert hatte. „Ich hab alle Untersuchungen nochmal nachgeprüft und aus rein medizinischer Sicht ist es unmöglich, dass dein Gefühl zurückkommt.“ „Du willst mir sagen, dass ich nichts spüren sollte?“ Chopper nickte. „Eigentlich sollte sich dein Zustand nicht verändert haben, aber offensichtlich hat er das.“ „Und was bedeutet das jetzt im Klartext, Chopper?“ Das junge Rentier zuckte erneut mit den Schultern und warf sein kleines Klemmbrett zurück auf den Schreibtisch. „Keine Ahnung“, meinte er unbeschwert. „Was?“ „Ja, ich hab keine Ahnung. Offensichtlich bist du am genesen, obwohl du es gar nicht können dürftest. Du hast selbst gesagt, dass dein Gefühl schon deutlich besser ist als gestern noch. Ich vermute also, dass du dich weiter regenerierst. Wer weiß, vielleicht kannst du wirklich irgendwann wieder laufen. Ich kann keine Prognose abliefern.“ „Was soll das heißen, Chopper? Was ist denn passiert? “ Er war verwirrt. Chopper war Arzt, er musste wissen, was los war. Warum sagte er so komische Sachen und sah gleichzeitig so ruhig aus. „Ein Wunder, Zorro“, flüsterte er, „Das hier ist ein Wunder.“ Langsam ließ er sich in die Kissen sinken, versuchte zu verstehen. „Das heißt, ich werde wieder laufen können? Das heißt, ich werde wieder vollständig gesund?“ „Keine Ahnung. Könnte sein, wenn du trainierst und dich an einen strengen Rehabilitationsplan hältst, deine Medikamente weiterhin einnimmst und bis zur vollständigen Genesung auf Alkohol verzichtest, dann könnte es klappen. Aber sicher kann ich nicht sein, ich weiß es wirklich nicht.“ Langsam lehnte Zorro sich wieder vor. „Aber ich“, murmelte er, erfüllt von neuer Energie, von einer unbändigen Kraft, „Ich weiß es.“   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)