Masquerade von BlackSpark ================================================================================ Prolog: Nightmare ----------------- "Mama!" Der Schrei eines Jungen, ca. vier Jahre alt, drang spitz durch das gesammte Haus, bis hinunter in den Wohnraum, wo es sich seine Mutter mit einem Roman und einem Glas Wein, auf der Couch bequem gemacht hatte. Erschrocken sprang die junge Frau auf und setzte die Treppe hoch zum Zimmer ihres Sohnes, nur damit ihr das weinende und noch immer schreiende Kind auf halbem Weg geradewegs in die Arme lief. Der Junge schluchzte heftig und vergrub sein Gesicht an der Schulter seiner Mutter, die ihn sofort fest on die Arme schloss und beruhigend auf ihn einredete. "Schhhh, ist ja gut. Was ist den passiert?" fragte sie. "Da war ein gruseliger, böser Mann, Mama! Mit ganz roten Augen!" schniefte der Junge. Er zitterte am ganzen Leib. Seine Mutter seufzte und strich ihm beruhigend über den wuscheligen, schwarzen Haarschopf. Sie hob ihn hoch und trug ihn zurück in sein Zimmer. Sie hatte schon eine Ahnung, was ihren Sohn wirklich so etschreckt hatte. Sie öffnete langsam die Tür und betätigte den Lichtschalter. Wie zu erwarten, war dort niemand. "Du brauchst keine Angst zu haben, mein kleiner. Siehst du? Es ist niemand hier." sagte sie, mit ruhiger Stimme. Doch ihr Sohn zitterte noch immer und schüttelte heftig den Kopf. "Doch Mama, er war da. Da, im Spiegel!" Bei seinen Worten, spürte sie milde Besorgniss in sich aufsteigen. Wieso gerade im Spiegel? Er meinte doch hoffentlich... nicht sich selbst. Oder? Trozdem lächelte sie und legte sich gespielt nachdenklich den Zeigefinger ans Kinn. "So, im Spiegel also." Sie setzte ihn auf sein Bett und stellte sich vor den Spiegel, wie um ihn zu untersuchen. Dann schüttelte sie den Kopf und drehte sich um. "Nein, es ist niemand da." Als sie seinen skeptischen Blick sah, traht sie zur Seite und fragte;" Willst du selbst nachsehen?" Zögernt kletterte der Junge vom Bett und sah in den Spiegel. Doch warhaftig: Nur sein Spiegelbild starrte zurück und hinter ihm war sein Zimmer zu sehen. Ganz normal. Verblüfft betatschte er das Glas und öffnete sogar die Schranktür, an der der Spiegel hing und spähte hinein. Nichts! "Aber er war da!" rief er entrüsted. Seine Mutter lachte. "Siehst du? Du hattest nur einen Alptraum, Jack." So jung er auch noch war, Jacks Wangen wurden rot wie Tomaten, so peinlich war ihm das! "Also ist er nicht echt? So wie das Bettmonster?" fragte er in erlichem kindlichem Erstaunen. Seine Mutter, June, lächelte sanft und nickte. "Richtig. Monster und Gespenster siehst du nur in deinen Träumen. Im echten Leben tuhn sie dir nichts." Immernoch peinlich berührt, kletterte Jack zurück ins Bett und nahm ein Buch von seinem Nachttisch. Er sah seine Mutter bittend an und hielt es ihr hin. "Kannst du mir trozdem noch eine Gutenachtgeschichte vorlesen?" June seufzte nachgiebig. Diesem Hundeblick konnte man einfach nicht wiederstehen. "Na schön." Sie nahm ihm das Buch aus der Hand und setzte sich auf die Bettkante. "Also, wo waren wir..." Kapitel 1: Zombies, Partys und düstere Nächte --------------------------------------------- Ein Geräusch riss Jack aus seinem wohlverdienten Schlaf. Es waren im Moment Schulferien, aber auf der Arbeit war es leider nicht still und sein Chef hatte ihn gestern wieder zum Putzen verdonnert. Zum dritten Mal in einer Woche! Jack war ein pflichtbewuster Junge, aber manchmal hasste auch er sein Leben. Automatisch tastete er mit der Hand nach seinem Wecker, aber so oft er auch auf den Standbye Knopf drückte, das Geräusch drang weiterhin nervtötend an seine Ohren. Irgendwann war er dann wach genug um zu registrieren, dass das Geräusch nicht sein Wecker war. Vielmehr waren es der Motor und die quietschenden Reifen seiner Beschützerin und Freundin Arcee, die in ihrer Motoradform in der Garage stand und ihm zu signalisieren versuchte, das es Zeit war aufzubrechen. Es war laut, aber immerhin, brüllte sie nicht die ganze Nachbarschaft zusammen um ihn zu wecken. Das hatte seine Mom einmal gebracht... Müde schlürfte er ins Bad, putzte sich die Zähne und versuchte sein völlig zerwühltes Haar wieder zu richten. Dann zog er sich um und ging in die Garage. "Guten Morgen Jack." grüßte Arcee, in einem sarkastichen Unterton. Er gähnte. "Es ist Samstag Arcee. Hättest du mich nicht ein mal etwas länger schlafen lassen können? Mein Boss hat mich gestern noch mehr durch die Gegend gescheucht als sonst immer." Das tiefblaue Motorrad wandte den Lenker in seine Richtung. "Tut mir Leid, aber ich mach die Regeln nicht." Er schüttelte den Kopf und setzte seinen Helm auf. "Was soll´s. Auf zur Autobotbasis." Auch nach einem Jahr fühlte es sich noch immer überwältigend an, die Basis der Autobots zu betreten. Auch wenn sie inzwischen für Jack und seine Freunde Miko und Raphael zu einem zweiten Zuhause geworden war. Die schiere Größe verschlug einem einfach jedes Mal die Sprache. Eine Sache hatte sich allerdings in den Letzten Tagen verändert. Heute war Halloween und Miko hatte, eben typisch Miko, lautstark darauf bestanden das die Basis passend dekoriert wurde. Und so kahm es, dass die Autobots zusammen mit den Kindern überall riesige falsche Spinnenweben und Fledermausgirlanden aufgehängt und ausgehöhlte Kürbisse aufgestellt hatten. Speziell Bumblebee und Smokescreen waren mit Begeisterung dabei gewesen. Sehr zum Verdruss von Ratchet, der die ganze Woche über noch übler gelaut war als normalerweise und die beiden jungen Bots ständig angebrüllt hatte sie sollten gefälligst ruhig sein, damit er arbeiten konnte. Optimus hatte das Treiben nur schmunzelnd aus der Entfernung beobachtet und es erfolgreich geschafft, den Medic daran zu hindern mit Schraubenschlüsseln oder ähnlichem nach dem Rest des Teams zu schmeißen. Meistens jedenfalls. Ein paar mal war Ratchet nicht mehr aufzuhalten gewesen. Da hatte nur ein strategischer Rückzug, soll heißen: Flucht, geholfen. Auch jetzt gerade stand der orange-weiße Bot, mit einem Gesichtsausdruck der eindeutig 'Mord' sagte, an seinem üblichen Platz am Computer und brummte etwas unverständliches in seinen nicht vorhandenen Bart. Jack war kaum von Arcee' abgestiegen, da sprang ihn auch schon ein bleiches Wesen an, das aber immernoch leicht als Miko zu erkennen war. Offenbar im vergeblichen Versuch ihn zu erschrecken. Er drehte sich nur zu ihr um und grüßte lahm. "Hi, Miko." Er lies seinen Blick an ihrem 'Kostüm' herabgleiten. "Was soll das darstellen?" Fragte er nach einem kurzen Moment. "Frankeinsteins Braut?" Die junge Japanerin schüttelte entrüstet den Kopf. "Quatsch, mach die Augen auf Jack-Rabbit." Sie warf sich in eine überdramatische Pose, die Arme vor sich her gestreckt und stöhnte: "Ich bin ein Zoooooommmbiiiiiiiieeee" Jack starrte sie nur resigniert an. "Okey...." "Dabei fällt mir auf..." laberte Miko schon unverdrossen weiter. "Wo ist dein Kostüm?" Jack rümpfte die Nase. "Meinst du nicht, das wir zwei ein bischen zu alt dafür sind?" Mit vor entsetzen handtellergroßen Augen starrte sie ihn an und schlug die Hände überm Kopf zusammen. "Alter, es ist Halloween! Dafür ist man NIE zu alt! Eher zu jung, ich wette Raph macht sich vor Angst in die Hose, wenn meine Gruselgeschichten ihm zu krass werden. Muhahahahaha." "Äußerst überzeugende Bösewichtlache..." witzelte Jack. Miko schien die Ironie in seiner Stimme garnicht zu bemerken und fuhr mit wohl vertrautem Elan fort. "Danke, aber Das..." Sie deutete abwertend auf alles an ihm. "..kann nicht so bleiben. Zutritt zur Autobothalloweenparty nur mit Kostüm erlaubt!" Ohne eine Antwort abzuwarten, zerrte sie ihn hinauf in die Fernsehecke, wo sie anscheinend einen provisorischen Kostümfundus eingerichtet hatte. "Miko, das ist wirklich..." Weiter kam Jack nicht. Miko drehte sich bereits, triumpfierent grinsend herum und hielt einen löchrigen schwarzen Umhang und eine Screammaske in die Höhe. Jack starrte das "Kostüm" abwertend an. "Nicht mal im Traum, Miko. Niemals!" "Oh, du wirst das anziehen!" Ihr Grinsen bekam diesen "adrenaliensüchtige Verrückte, die keinen Wiederspruch duldet!" -Unterton, der Jack genauso oft an Mikos geistiger Gesundheit zweifeln lies, wie ihr unstillbarer Drang sich und andere bei jeder Gelegenheit in Gefahr zu bringen. Jack wehrte sich jedes Mal standhaft, wenn sie diesen Ton anschlug, aber am Ende musste er sich doch jedes Mal geschlagen geben. Er war einfach nicht gut darin, lange Diskussionen zu führen. Das Wort seiner Mutter war immer Gesetz für ihn gewesen und er hatte nie Diskussionen führen müssen. Miko hatte in diesem Fall einfach immer die Oberhand. So sahs Jack bald brummig in einem Sensenmann Kostüm, (ohne Sense) neben dem Mikozombie auf der Couch und schaute mit ihr "Scarry Movie". Raph kam erst gegen Nachmittag in der Autobotbasis an. Seine Schwester hatte am Vormittag eine Theater Aufführung gehabt, da musste die Familie natürlich vollzählig anwesend sein. Jack hatte irgendwie den Eindruck, dass er bedrückt und nicht gerade enthusiastisch war als er aus Bumblebee´s Altmode ausstieg. Aber kaum dass der jüngere zu ihm und Miko in die Fernsehecke kam, hatte er wieder ein freudiges Lächeln aufgesetzt. Was, Gott sei dank, auch nicht von Mikos Kostümauswahl für ihn gedämpft wurde. Vielleicht hatte er es sich doch nur eingebildet. Raph war nunmal ein schüchterner Junge, der nur bei wenigen Sachen übergroßen Enthusiasmus zeigte. Und Miko's schräge Kostümideen gehörten definitiv nicht dazu! Sie schien als Kostümthema wohl irgendwie den Tod, bzw. die Untoten, außerkoren zu haben. Sie als Zombie, Jack als Sensenmann und Raph steckte sie kurzerhand in ein Vampieroutfit. Alles passend, aber für den Geschmack der Jungs viel zu übertrieben und düster. Nun, da die Partygäste vollzählig waren, drehte Miko die Musik auf und erklärte die Halloweenparty im Autobot Style für eröffnet. Die Lichter wurden gedimmt, die Musik lies die Wände wackeln und es gab Limo und Energon für alle. Vom Todesthema mal abgesehen, fand Jack die Party sogar recht gelungen. Er war froh dass auch die Autobots ihren Spaß zu haben schienen, er war sich ziemlich sicher das Smoke und Bee es bedauerten, dass es in ihrer Größenordnung keine schaurigen Halloweenkostüme gab, wärend Bulkhead dagegen sehr erleichtert darüber zu sein schien. Sonst hätte ihn Miko vermutlich bei einer Runde Flaschendrehen, in ein Kürbiskostüm gesteckt. So hatte sie sich damit begnügen müssen, ihm ein Kürbisgesicht auf den Bauch zu malen. Alle bekamen etwas zu lachen als Ratchet sich mit ach und krach überreden lies, eine Runde mit zu spielen und von Smokescreen vor die Wahl gestellt wurde, entweder all seine Werkzeuge pink anzumalen oder Wheeljack zu bitten ihn ab jetzt nur noch Sonnenschein zu nennen. Nach sehr langem mit sich ringen, entschied sich der Medic schließlich für pinke Werkzeuge, wenn auch nicht ohne Smokescreen vorher in mindestens drei verschiedenen Sprachen (cybertronisch eingeschlossen) zu verfluchen. Die Stunden vergingen im Flug und bald war die Nacht angebrochen. Miko sah auf die Uhr und hüpfte auf. "Los, es ist Zeit." komandierte sie kryptisch. Alle sahen sie verwirrt an. War Miko etwa schon müde? Bulkhead machte sich ernsthafte Sorgen um seinen Schützling. Miko hatte doch sonst so viel Energie! War sie krank? Als sie die verwunderten Blicke ihrer Freunde bemerkte, verdrehte sie genervt die Augen. "Süßes, sonst giebts Saures? Das wichtigste an Halloween überhaubt!" Rief sie aus, gefrustet davon dass zumindest die Jungs es nicht gleich verstanden hatten. Ach so, war ja klar. Jack seuftzte. Als ob sich Miko die Gelegenheit auf gratis Süsigkeiten und Streiche entgehen lassen würde! Die Autobots schienen allerdings immernoch nur Bahnhof zu verstehen. Woher sollten sie auch wissen, was "Süßes oder Saures." für eine Bedeutung hatte. Also begab er sich, mal wieder, in die Rolle des Aufklärers. "An Halloween ziehen Kinder in Kostümen um die Häuser und bekommen Süsigkeiten von den Leuten geschenkt. Und wenn sie an eine Tür klopfen und die Bewohner nicht aufmachen, spielen die Kinder ihnen einen Streich." Verstehendes Nicken von den Bots und ein äußerst enthusiastiches: "Cool!" von Smokescreen. Jack war sich sicher, dass er den Streich Teil darran, besonders toll fand. Der junge Bot hatte fast genauso viel Energie wie Miko und war beinahe genauso kindisch. Auch Bumblebee wirkte begeistert von der Idee und piepste eifrig. Die anderen Bots wirkten da nicht ganz so mitgerissen. Und Jack konnte sich gut vorstellen warum. Mikos Vorstellung von einem 'Streich' konnte sie in ernste Schwierigkeiten bringen. Außerdem hatten selbst die Autobots schon genügend Horrorgeschichten über Verrückte gehört, die Nachts kleine Kinder entführten. Gut, Jack und Miko waren nicht mehr 'klein'. Aber trotzdem machten sich ihre Beschützer Sorgen. "Miko, ich bin mir nicht sicher ob..." begann Optimus. In seiner Stimme war väterliche Besorgniss zu hören. Wie so oft, wenn es um die Kinder ging. Miko hatte diesen Unterton auch bemerkt. Aber anders als Jack und Raph, die sich davon gerührt fühlten dass der distanzierte, strenge Autobotanführer sie so sehr in sein Spark geschlossen hatte, brachte es sie in diesem Moment in Diskusionsstimmung. "Jetzt komm schon. Jasper. Die langweiligste, sicherste Kleinstadt der gesammten USA! Da ist nichts was die 'Cons großartig interessieren sollte, die Chancen das ausgerechnet heute da einer aufschlägt, stehen bei ungefähr 0,000000001 Prozent! Und Mech ist weg vom Fenster, seit wir Silas eingestampft, und die Cons ihn in Breakdowns Körper gegrillt haben! Du brauchst dir also keine Sorgen zu machen, Big O." Sie grinste, siegessicher. "Und wenn der gruselige Buhmann kommen sollte, haben wir doch immernoch unsere Bots um ihn weg zu pusten." Optimus wirkte immernoch skeptisch aber Ratchet hielt ihn von einem Gegenargument ab. "Gönn den Kindern doch ihren Spaß, Optimus." In Ratchets Sprache bedeutete das soviel wie;" Um Primus Willen, lass sie gehen! Wenn sie mir noch 5 Minuten länger auf die Nerven gehen, werde ich einen dreifachen Mord begehen!" Damit lies sich der Autobotanführer schlieslich erweichen. "Also gut. Aber zu eurer Sicherheit, werden eure Beschützer euch begleiten." Er hatte den Satz kaum beendet, da stand Smokescreen schon vor ihm, mit bettelndem Hundeblick. "Darf ich auch mit? Bitte, ich schrubbe auch freiwillig eine Woche lang das Energonlager." Optimus sah unsicher in die Runde, zu viele Bots könnten auffallen. Aber Smokes traurige Welpenaugen waren ihm dann wohl einfach zu viel. Er hatte eben doch noch einen weichen Kern, Prime hin oder her. "Also gut. Aber halte dich bedeckt." Somkescreen grinste breit und salutierte. "Jawohl, Sir. Danke." Und damit ging es ab nach Jasper und in eine Zukunft die niemand hätte vorher sehen können.... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)