Something Wrong von YutakaXNaoyukis_Mika ================================================================================ Kapitel 4: ----------- Kai schluckte. „Ano… das hat er wirklich getan?“ Aoi nickte und sein Blick wurde traurig, so dass Kai ihn einfach in den Arm nehmen musste. „Das tut mir echt leid.“ Nie hätte er gedacht, dass er so etwas von einem seiner Freunde zu hören bekommen würde, doch Aoi würde ihm ganz gewiss keine Lüge auftischen. Schon gar nicht, wenn er so niedergeschlagen war. Zudem hatten die letzten Wochen deutlich gezeigt, dass etwas vorgefallen war. Jetzt hatte er die Antwort auf seine Frage bekommen und irgendwie gefiel ihm diese absolut und gar nicht. Wie konnte man einem Menschen so etwas antun, wenn man diesen doch eigentlich liebte? War er nicht aus diesem Grund mit ihm zusammen gewesen? Sie hatten es so lange geheim gehalten und nun so etwas. Nein, da musste er dafür sorgen, dass Aoi wieder der Alte wurde und er nahm sich vor, das auch irgendwie hinzubekommen, egal wie. Nur zögerlich legte Aoi die Arme um Kai und ließ sich das erste Mal seit langer Zeit so richtig gehen. Es tat ihm wirklich gut, es nun einfach mal losgeworden zu sein. Ob er das wirklich gebraucht hatte? Mit niemandem hatte er darüber reden können und jetzt war Kai einfach hier und er fühlte sich so erleichtert und einfach schon viel besser. Allerdings verkniff er es sich, einfach loszuheulen. So viel Stolz wollte er sich dann doch noch bewahren. Das machte er dann doch lieber, wenn er allein war. Trotzdem war er dankbar, dass der Drummer ihm einfach zur Seite stand und ihn sogar ohne zu zögern umarmte. Aber irgendwie war das auch wieder typisch für ihn. „Danke, Kai.“, murmelte er dann doch leicht verlegen und löste sich wieder von ihm. Der Jüngere legte den Kopf schief und runzelte die Stirn. „Nicht danke, Aoi. Wir sind doch Freunde und nicht nur Kollegen. Ich bin froh, dass du mir das erzählt hast. Jetzt weiß ich, was passiert ist und ich hoffe, dass wir eine Lösung finden, um das in den Griff zu bekommen.“, seufzte er. „Ich meine, … keiner von uns möchte, dass die Band darunter leidet, aber in der letzten Zeit gab es doch so einige Schwierigkeiten deswegen. Das müssen wir ändern.“ Noch wusste er nicht, wie das gelöst werden sollte, denn er kannte sich mit solch einer Problematik innerhalb einer Band nicht aus, aber er würde sich auf jeden Fall Gedanken darüber machen. Irgendwas musste er finden. Allein schon, um Aoi wieder zu dem Mann zu machen, der er vorher war, denn da fand er ihn viel besser. Er war offener, fröhlicher und einfach ein wesentlich positiverer Mensch. Und genau den wollte er wieder zurückhaben. Uruha war erst einmal nebensächlich. Der verhielt sich ja fast schon normal. Was er übrigens nicht verstehen konnte. Ging es ihm so sehr am A… vorbei, was geschehen war? Hatte ihm das mit Aoi denn so wenig bedeutet? Das würde er noch mit ihm besprechen müssen. Auf alle Fälle. Er war immerhin der Leader der Band und er musste für Ruhe und Harmonie in der Band sorgen. „Ich wird mich dann aber jetzt erstmal nach Hause machen. Wir sehen uns dann morgen, okay?“ Leicht klopfte er ihm nochmals auf die Schulter und erhob sich dann vom Sofa. „Und lass den Kopf nicht hängen. Ganz ehrlich, wenn er so etwas abzieht, dann hat er dich nicht verdient. Was ihn da geritten hat, will ich gar nicht wirklich wissen, aber es war garantiert nicht die Vernunft.“ Kai griff nach der Bierflasche, die vor Aoi auf dem Wohnzimmertisch stand. „Und hör auf, dich zu betrinken. Das bringt gar nichts und macht die Sache nur noch schlimmer und nicht besser. Ich lad dich morgen Abend nach der Arbeit zum Essen ein und dann unternehmen wir gemeinsam was. Versprochen.“, schlug er vor. Er wollte einfach nicht, dass sich sein guter Freund wegen so einer Sache ständig einen hinter die Birne kippte. Das brachte niemandem etwas und am allerwenigsten Aoi selbst. Da blieb nur, ihn von dummen Gedanken abzubringen. „Wir sehen uns dann morgen pünktlich bei der Probe. Und vergiss dieses Mal nicht deine neue Gitarre. Die hast du immerhin nicht umsonst bekommen.“, zwinkerte er ihm noch zu, ehe er seine Tasche schnappte und in den Flur ging, um sich die Schuhe anzuziehen. Auch die Jacke war schnell übergeworfen. Den Gitarristen ließ er im Wohnzimmer sitzen. Er hatte ja schon viel von ihm verlangt und heute sollte er sich über nichts mehr Gedanken machen. „Bis morgen.“, rief er und verließ dann die Wohnung. Zurück blieb ein nachdenklicher Rhythmusgitarrist, der irgendwie nicht wusste, was er mit alldem jetzt anfangen sollte, was in der letzten Stunde geschehen war. Eine halbe Stunde später war Kai endlich zuhause, schmiss seine Tasche in die nächste Ecke und sich einfach auf das Sofa. Sein Kopf landete hinten gegen die Lehne und sein Blick wanderte gen Decke. Das Licht hatte er ausgelassen, denn er brauchte erst einmal ein paar Momente, um alles zu verdauen. Irgendwie war es schwer zu realisieren, dass die beiden Gitarristen seit so langer Zeit unbemerkt eine Beziehung hatten. Vor allem untereinander. Wieso war ihm das nie aufgefallen? Klar, der Fanservice war teilweise schon extrem, aber nie so, dass man mehr daraus hätte schließen können. Und wenn, dann müsste er sogar bei Ruki und Reita manchmal davon ausgehen, dass auch bei den beiden etwas lief. Na hoffentlich nicht! Noch so ein Drama konnte er nun wirklich nicht gebrauchen. Eine Katastrophe dieser Art war schon genug! Noch mehr und er würde durchdrehen. Jetzt musste er erst einmal herausfinden, wie er das Klima in der Band wieder ins Lot brachte. Dass Aoi sauer auf Uruha war, war verständlich, aber das konnte kein Dauerzustand bleiben. Und erst recht nicht, wenn Uruha sich der Sache so gleichgültig gegenüber verhielt. Ob er sich für das Verhalten überhaupt schon entschuldigt hatte? Vielleicht sollte er mal ein ernstes Wörtchen mit ihm reden, immerhin konnte er jetzt konkret sagen, worum es ihm ging. Nochmal würde er sich nicht abwimmeln lassen. Hier ging es um mehr. Er fuhr sich mit beiden Händen durch die Haare. War er froh, dass er keine Beziehung hatte. Das brachte nur Stress mit sich. Zudem hatte er auch gar keine Zeit dafür. Es war einfach nicht drin, auch wenn es sicherlich schön war, seine freie Zeit mit dem Menschen zu verbringen, der einem so nah stand. Aber das hier zeigte ihm deutlich, was wäre, wenn es in die Brüche ging. Nein, da blieb er lieber überzeugter Single und mit seiner Arbeit verheiratet, wie die anderen ihn immer neckten. Die konnte ihm wenigstens nicht fremdgehen, denn von allein würde die sich nicht erledigen. Bei dem Gedanken musste er schmunzeln. Ja, das war doch immer noch die beste Lösung. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)