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Something Wrong

von

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Bei Aoi angekommen, blieben sie kurz im Auto sitzen. Aber nicht, weil sie nicht aussteigen wollten, sondern eher, weil Aoi die Hände verkrampft am Lenkrad festhielt und die Stirn dagegen gelehnt hatte. So hatte er ihn noch nie gesehen und sie kannten sich immerhin schon ein paar Jahre. Vorsichtig hob er den Arm und legte ihm eine Hand auf den Rücken. „Hey, alles okay?“, fragte er mit leiser Stimme. Der Gitarrist zuckte erst zusammen, hob aber wieder den Kopf und sah ihn mit einem ziemlich gequält wirkenden Lächeln an. „Ja, alles in Ordnung. Lass uns raufgehen. Ich könnte jetzt nen Bier vertragen.“, grinste er und löste sich endlich vom Lenkrad. „Klingt nach nem Plan.“, ging Kai einfach darauf ein.
 

Gemeinsam verließen sie den Wagen und gingen das recht leere Parkhaus, das zum Wohnkomplex gehörte, entlang zum Fahrstuhl. Er war lange nicht hier gewesen, aber viel hatte sich seit seinem letzten Besuch wirklich nicht verändert. Okay, es war ein Parkhaus und ein einfacher Fahrstuhl. Lediglich die Gänge, die sie betraten, hatten einen neuen Anstrich bekommen, sahen jetzt etwas freundlicher aus, wie er fand. Und wenn er sich recht entsann, lief der Fahrstuhl auch nicht mehr so ruckartig. Er war geschmeidiger beim Fahren und wesentlich leiser. Aois Vermieter hatte wohl wirklich was gemacht, nachdem der Gitarrist und seine Kumpels sich mehrfach darüber beschwert hatten, ständig stecken geblieben zu sein. Zumindest kam das sehr häufig vor, wenn sie zu Besuch waren oder sie Termine hatten und zu spät kamen, weil ihr Gitarrist auf dem Weg nach unten im Fahrstuhl stecken geblieben war. Kein Wunder! Wer lief schon gern mit seinem Gepäck und einer Gitarre auf dem Rücken ganze 12 Etagen runter? Also er hätte darauf auch verzichten können.
 

Oben angekommen öffnete sich die Fahrstuhltür mit einem leisen Pling und sie traten in den Flur, der zu Aois Wohnung führte. Hier roch es noch nach frischer Farbe. „Hat dein Vermieter endlich mal was getan, damit es hier freundlicher wirkt, was?“, schmunzelte Kai und folgte dem Älteren. Aoi musste lachen. „Ja, aber auch erst, nachdem er selbst ein eher unangenehmes Erlebnis mit meinen Nachbarn aus der 10. Etage hatte.“ Kai legte den Kopf schief. „Was ist passiert?“ Während Aoi die Tür aufschloss und Kai rein bat, begann er von dem Highlight zu berichten. „Na ja, ich hatte ihm ja erzählt, dass der Fahrstuhl ständig stecken bleibt. Dann kam er wohl einen Tag, um das zu überprüfen und an dem Tag war der gute alte Fahrstuhl mal wieder in der 5. oder so hängen geblieben. Natürlich riefen die Insassen nach Hilfe, nutzten die Zeit aber intensiv, um sich ordentlich zu beschäftigen. Da es sonst ja immer länger dauerte, rechneten sie nich damit, dass sie schon so früh aus dem Teil befreit werden würden. Sie waren also mitten in ihrem Schäferstündchen, als ganz plötzlich die Tür aufging und vor ihnen der Vermieter mitsamt den Technikern vom Fahrstuhlbetreiber vor ihnen standen.“, lachte er und schlüpfte aus seinen Schuhen, stellte die Gitarrentasche ab und hing seine Jacke über die kleine Garderobe in seinem Flur. Kai sah ihn nur mit großen Augen an, ehe er verarbeitet hatte, was er da für eine Geschichte zu hören bekam. Dann musste auch er lachen. „Hahaha! Na dann hat er ja jetzt eine bleibende Erinnerung an das nicht ganz jugendfreie Pärchen aus der 10., was?“ „Oh ja, und wie! Die beiden haben sich aber trotzdem nicht gebessert. Ich will nicht wissen, was die in ihren vier Wänden treiben, wenn die´s schon im Fahrstuhl nicht lassen können.“, scherzte Aoi und bat Kai ins Wohnzimmer.
 

Auch Kai wollte sich das besser nicht vorstellen. Aber das war auch nicht der Grund, warum er mit Aoi hatte reden wollen. Er war hier, um die Sache zu klären, warum der Gitarrist überlegte, die Band verlassen zu wollen.

„Möchtest du etwas trinken? Ein Bier?“ Der Drummer setzte sich auf das große, dunkle Sofa und schüttelte den Kopf. „Lieber was Alkoholfreies, ich muss noch nach Hause kommen und du weißt, ich vertrag Alkohol nicht so gut.“ Nein, er hatte ein bleibendes Erlebnis gehabt und sich vor versammelter Mannschaft zum Affen gemacht. Heute wollte er unfallfrei und ohne solch eine Erfahrung den Weg nach Hause finden.

„Okay, ich bring dir was Anderes.“, hörte er nur aus der Küche lachen. Ja, ja, sollte sich der andere ruhig lustig über ihn machen. Noch war die Stimmung immerhin nicht so schlecht.
 

Neugierig, wie er eben war, sah er sich in dem großen und doch recht gemütlichen Raum um. Aoi hatte sich neue Möbel gekauft, seit der das letzte Mal hier war. Das Sofa war neu, andere Bilder hingen an der Wand und auch der ganze Stil hier drin wirkte so ganz anders.

„Du hast dich neu eingerichtet…“, erwähnte er fast beiläufig, als Aoi zurückkam und ihm ein Glas in die Hand drückte, während er selbst eine Dose Bier in der Hand hielt. Als Antwort bekam er ein Nicken. „Ja, das musste sein.“ Der Ältere setzte sich zu ihm auf das Sofa, nahm einen großen Schluck vom Bier und lehnte sich dann zurück. Sein Kopf landete auf der Rückenlehne und er schloss die Augen. Ein tiefes, langes Seufzen verließ die Lippen des Wohnungsbesitzers. „Ich hätte es nicht mehr ausgehalten.“

Kai sah ihn an und wusste nicht, was er so wirklich dazu sagen sollte. „Warum?“, war das einzige, was ihm durch den Kopf schoss und ohne groß nachzudenken, seinen Mund verließ.
 

Er bekam keine Antwort auf diese Frage. Stattdessen erhob sich Aoi, stellte seine Dose Bier auf den kleinen Tisch vor ihnen und trat auf einen Schrank zu. Die Tür wurde geöffnet und ein kleines Buch kam zum Vorschein. Kai wusste nicht, was es für eines war, bis er es in den Händen hielt und er aufgefordert wurde, es zu öffnen. Noch nie hatte er es gesehen und konnte es nicht zuordnen. Also blieb ihm nur eins. Öffnen und sehen, was sich darin verbarg.

Aoi saß bereits wieder neben ihm und hatte sich in seine Ausgangsposition zurückversetzt. Allerdings starrte er jetzt an die Decke seines Wohnzimmers und schien darauf zu warten, was Kai jetzt dazu sagen würde.
 

Nur langsam und irgendwie unsicher schlug er den Deckel des Buches auf und runzelte die Stirn. Was war das? Dort stand ein Datum. Das war kurz nachdem er zur Band gekommen war. Da war er zwar schon festes Mitglied, aber wirklich zuordnen konnte er das Datum dennoch nicht. Also blätterte er eine Seite weiter. Ein Bild war zu sehen. Oder besser ein Foto. Sie alle als Band. Sie sahen noch ziemlich gruselig aus, wie er jetzt eingestehen musste.

Irritiert sah er zu Aoi, der sich aber nicht regte und keinen Mucks von sich gab. Okay, also weiter. Es folgten noch ein paar andere Seiten, die etwas Belangloses zeigten, wie er fand. Kleine Unternehmungen, ihr erstes Saufgelage und ein kleines Grillfest, das sie veranstaltet hatten.
 

Doch dann kam ein Foto, mit dem er erst einmal zurechtkommen musste.

Verwirrt blinzelte er. Betrachtete es noch einmal ganz genau und sah dann zu dem Gitarristen und dann wieder auf das Bild. Immer wieder öffnete und schloss sich sein Mund, weil er etwas sagen wollte, aber nicht wusste was. Er kannte die Jungs jetzt seit so langer Zeit, aber DAS war eine absolute Überraschung für ihn.
 

„Ich… ich wusste nicht, dass… dass du… ich meine… also… Wieso?... Warum?... Also… Du hättest doch etwas sagen können, Aoi.“, murmelte er und sah den anderen nun völlig überrascht an. Jetzt wusste er auch, warum es im Moment so war, wie es war. Aber wie sollten sie das denn jetzt lösen?


Nachwort zu diesem Kapitel:
Wie versprochen das nächste Kapitel ^^
Hab jetzt keine Rechtschreibprüfung gemacht, aber ich hoffe, es is okay so.
Viel Spaß beim Lesen ^^d Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  NatsUruha
2017-05-30T14:17:49+00:00 30.05.2017 16:17
XD Schäferstündchen im Fahrstuhl.. warum nicht... xD

Ein Tagebuch?
Oder Fotoalbum?

Maaaan wann gibts endlich des Rätsels lösung?

*haare rauf*

Antwort von:  YutakaXNaoyukis_Mika
30.05.2017 17:00
Mal sehen, ob es nächste Wochen die Auflösung dazu gibt ^_~


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