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Not so Human

I am afraid to lose you
von

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I'll give you my spark

I'll give you my spark
 

Er hatte wirklich kein Interesse daran sich mit Menschen, Decepticons oder Autobots zu messen. Er wollte irgendetwas aus diesem Leben machen aber so ganz hatte er keinen konkreten Plan. Das würde sich mit der Zeit ergeben. Er hatte das Wissen von Jahrtausenden in sich. Zu irgendetwas musste das ja hier nützlich sein. Megatron hatte das Krankenzimmer verlassen um zu Bumblebee zu gehen. Er wollte da raus kommen, denn er hatte gewisse Probleme in Alice Nähe, mit denen er so noch nicht klar kam. In seinem normalen Körper wäre es simpler gewesen. Alice wäre sein Haustier geworden, das bei ihm sitzen durfte ohne sich fürchten zu müssen. Er würde von Oben aus auf alles achten, aber jetzt… Jetzt hatte er diesen verräterischen Körper und er hatte ihn nicht in Kontrolle. Das machte ihn so wütend! Auf dem Weg zu Bee fluchte er leise vor sich hin und blieb stehen als er neben Bee einen Truck stehen sah. Was wollte Optimus jetzt hier? Genervt verdrehte er die Augen und überlegte sich wirklich einfach zurück in das Krankenhaus zu gehen, aber das würde den Prime nicht aufhalten. „Solltest du nicht lieber draußen im Wald auf mein größeres Ich warten? Oder versteckst du dich hier?“

„Wenn ich dich wahrnehmen kann, kann er das auch“, sagte Optimus. „Und das macht mir sorgen. Du bist in einem Gebäude voller Menschen. Du weist, dass du das alles hier in Gefahr bringst. Oder ist dir das wirklich egal?“

„Denkst du mich interessieren Menschen?“, fragte Megatron gelangweilt und lehnte sich an die Kühlerhaube von Bee. Von hier aus konnte er beobachten, ob sich Menschen nähern würden und sie eventuell belauschen könnten, aber sie hatten ihre Ruhe.

„Was macht Alice?“, fragte der Prime. „Ist es dir auch egal was mit ihr ist? Du würdest dein Spark mit ihr Teilen, wenn sie so wäre wie wir.“ Die doch herausfordernde Aussage brachte Megatron dazu sein Kinn anzuheben. „Sie ist nicht wie du und ich bin auch nicht wie du“, knurrte er und sah auf das knallige Gelb der Motohaube. „Alles woran ich je gearbeitet habe, was ich je vorhatte, spielt in diesem Körper keine Rolle.“ Bee hupte einmal, weshalb Megatron etwas Abstand zu diesem nahm. Stimmt er hatte ja was vorgehabt. „Wenn ihr diesen minderwertigen Decepticon von Fly seht, dann sagt ihm er soll weiterhin Nahrung beschaffen.“ Megatron wollte gehen, aber blieb dann doch nochmal stehen. „Optimus Prime. Wann hattest du vor mir zu sagen, dass mein Körper Energon nicht verträgt? Und Ja. Alice hat es mir gesagt. Denkst du wirklich, sie würde ein Geheimnis vor mir haben?“ Der Prime seufzte innerlich. „Lass uns eine Runde fahren.“ Er öffnete seine Türe und wartete ab. Megatron dachte einen Moment lang nach, ehe er den Kopf schüttelte. „Vergiss es, ich steige nicht ein. Ich sage dir nur eines. Es ist mir egal. Ich vertrage kein Energon? Gut dann werde ich davon Abstand halten, einen Nutzen hat es eh nicht für mich.“ Er hob seine Hände abwehrend hoch und schüttelte seinen Kopf. „Ich gehe und macht ihr was ihr wollt.“ Rr ließ beide stehen und ging einfach zurück in das Krankenhaus.

Optimus schwieg einen Moment lang. -Er ist schwierig.- funkte er Bee an und wurde nachdenklich.

-Im Grunde will er nur seine Ruhe und seinen Weg finden. Zu beneiden ist das nicht.-

-Orion hat es ja auch nicht einfach, ich verstehe ihn da schon. Aber ich mache mir sorgen, dass er abermals einen falschen Weg einschlagen könnte.-

-Du wolltest ihn laufen lassen, jetzt lass ihn gehen. Vertrau darauf und vertraue Alice.- Optimus ließ sich Bees Worte durch den Kopf gehen. Alles auf die Schultern eines jungen Menschen abzuladen war auch nicht das wirkliche… Aber Megatron war nicht jemand der sich auf Alice verließ. Er würde das Mädchen führen und das machte ihm sorgen, aber so hatte der Prime es ja selbst gewollt. Megatron sollte neu anfangen und das weit weg von ihnen allen…
 

Megatron betrat das Krankenzimmer angekratzt, als er bemerkte, dass Alice nicht alleine war. Bei ihr war eine Krankenschwester. Sie war fast so groß wie er selbst und hatte lange braune Haare. Sie war sehr hübsch, das konnte er sogar sagen, entsprechend war er verwirrt. „Oh Besuch?“, fragte die Krankenschwester und lächelte Alice zu. „Jedenfalls sieht es bisher gut aus. Wenn etwas sein sollte, melden sie sich bei mir.“

„Ja Danke.“ Die Schwester kam nun auf Megatron zu und lächelte verlegen. „Sie sind ein Freund von ihr? Vielleicht ihr Bruder?“

„Hm…“ Er antwortete nicht darauf und musterte den Menschen eine kurze Zeit, dann aber winkte die Frau ab und ging wieder. Er drehte sich um und sah ihr nach. Sie hatte ihm gefallen. Das konnte er nicht leugnen. Es war das erste Mal, dass ihm eine Frau auf diese Weise auffiel. Nachdenklich legte er sich seine Hand an den Hinterkopf und drehte sich zu Alice um, welche ihn musterte und dann zum Fenster sah. „Ich dachte du bist sauer, willst nach draußen.“

„Draußen sind Menschen.“ Megatron betrachtete die im Bett liegende Alice. Ihr schwarzes Haar umspielte ihre Wangen und ließen ihre schönen Augen aufleuchten.

„Hast du Angst?“

„Tz“ Sie beobachtete wie er zum Fenster schritt und blickte dann nachdenklich auf ihre Hand. Sie hatte sehr wohl gesehen, dass diese Schwester ihn total sprachlos gemacht hat. Aber sie konnte es ihm nicht verübeln. Die Frau war auch sehr hübsch gewesen und für ihn war das alles noch neu. Dennoch schmerzte ihr Innerstes. Sie hatte er nie so angesehen. Nie. Aber vielleicht machte sie sich auch falsche Hoffnungen? Vielleicht war diese ganze Thema, mit der ‚Verbündeten’ nicht so etwas, wie sie gedacht hatte? Sondern mehr etwas Freundschaftliches? Konnte sie denn auch mehr erwarten? Alice betrachtete seinen Rücken und bemerkte, dass er Nervös wurde. Er musste wohl selbst darüber nachdenken. Megatron schloss die Vorhänge im Zimmer da es langsam spät wurde und kam zurück zu ihr. „Hattest du Essen außer diesem Apfel?“

„Es gibt leider nicht viel hier…“ Alice sah zur Decke hoch und versuchte sich zu Sammeln. Sie hatte wirklich geglaubt, dass etwas zwischen ihnen beiden wäre, aber mehr als Freundschaft war da nicht. Sie konnte auch schlecht von ihm verlangen keine anderen Frauen anzusehen, was würde er dann denken? Mochte sie ihn so sehr, dass sie sogar Eifersüchtig wurde? Oh man! Sie legte eine Hand auf ihre Augen und seufzte leicht.

„Hast du was?“, fragte er sofort nach und musterte ihr Gesicht genauer.

„E-Eh? Alles gut!“ Alice nahm ihre Hand runter und lächelte.

„Du musst Hunger haben“, vermutete er und hob die Tasche auf, welche Fly gebracht hatte. Nichts mehr drin. „Ich gehe Essen besorgen.“ Damit verschwand er auch aus dem Zimmer. Alice seufzte abermals. Er blieb keine fünf Minuten mit ihr alleine. Permanent kam und ging er. Wie will er so die nächsten Wochen aushalten?

Megatron sah sich in den Gängen suchend um. Irgendwo musste es hier ja Nahrung geben. Als er wieder vor dem Automaten stand, überlegte er abermals ob er diesen kaputt machen sollte, um an das Essen zu kommen. „Komplizierte Dinger, wenn man kein Geld hat.“ Die Krankenschwester von vorhin stand neben ihm. „Es sind schwere Zeiten…“, meinte sie weiter. „Ich heiße übrigens Kate. Freut mich sehr!“ Sie hielt ihm ihre Hand hin, aber er ignorierte diese. Kate war hübsch, ja. Sie war ganz anders als Alice gebaut. Alice war klein, zierlich, hatte aber eine voller Brust. Kate war groß, relativ schmal und hatte eine weniger große Brust. Warum musste er an die Brust von Alice denken? Das machte ihn schon wieder ganz verrückt! Bevor er wütend wurde konzentrierte er sich auf das Hier und Jetzt. „Ja.“

„Ja was? Willst du mir nicht sagen wie du heißt?“ Sie senkte ihre Hand und musterte ihn. Ihre Blicke gefielen ihm nicht, aber er musste nachdenken. Einen Namen. Würde er Megatron sagen, würde sie ihn ebenso für verrückt erklären. Was klang den menschlich? „T-Ron. Ich heiße Ron, aber das ist egal.“

„Ron Baker?“ Wie furchtbar das in seinen Ohren klang. Es war einfach ein so… menschlicher Name?

„Genau.“ Er wusste nicht was er tun sollte, also beschloss er weiter zu gehen, aber die Frau folgte ihm. „Suchst du Essen? Hm… Ich hab da was, ich kann es dir geben.“ Sie griff sich seine Hand und zog ihn mit sich mit. Kate fand diesen Mann total süß. Er hatte dieses Wilde an sich. Unbändig hart. Das hatte sie schon immer gemocht! Dazu sein Stil… Er hatte bestimmt ein Motorrad und Tattoos.

Sie hatte Essen? Megatron folgte ihr, wenngleich er am liebsten ihre Hand abreißen wollte. Kate führte ihn in den Personalbereich des Krankenhauses und steuerte direkt die Kantine an. „Wir haben hier einiges, aber man will es den Patienten nicht rausrücken. Nur gegen die richtige Bezahlung.“

Bezahlung? Er bezweifelte das diese Frau Geld wollte… Was also würde sie verlangen? Nichts ahnend folgte er ihr und stoppte bei einigen Schränken. „Wir haben sogar Brot, sieh mal!“ Megatron öffnete den Schrank. Er war gut gefüllt, aber was wollte sie dafür haben? „Was ist die Bezahlung?“ Es war so ähnlich wie damals auf Cybertron als das Energon immer knapper wurde… Nur das er dieses Mal zu dem Fußvolk gehörte und dieses nicht anführte, Verdammt! Das war alles zum Kotzen!

„Hey“, sprach Kate ihn abermals an, er schien mit seinen Gedanken wo anders zu sein. „Meine Bezahlung?“

„Ja was ist es“, fragte er ruhig nach und wandte sich von dem Schrank ab.

„Ich will dich anfassen.“ Verwirrt merkte er auf. Anfassen? Er sollte niemanden Umbringen oder sonst was tun? Sie wollte ihn Anfassen?

„In dem ganzen Stress habe ich keine Zeit jemanden kennenzulernen und ich verbrenne…“

„Eh…“ Angewidert wollte er sie von sich schieben, als der Geruch ihrer Pheromone in seine Nase stieg. Erst recht war er überrascht, als sie ihn gegen den unteren Schrank hinter ihm drückte und ihre Hände auf seinen Hosenbund legte. Was hatte diese Frau genau vor? Er handelte nicht, wieso auch? Er überlegte gerade nur, wie er sie ausknocken konnte, ohne das es hier all zu blutig enden würde und genau da schluckte er schwer als ihre Hand in seiner Hose verschwand. „Oh du bist so… Groß…“, flüsterte sie und er sah wie sich ihr Körper erhitze. Er war starr vor Schreck. Er fasste sich selbst kaum gerne an, wenn er mal musste, und dann griff diese Frau ihm einfach zwischen die Beine…? Was machte sie da mit ihm? Das ganze dauerte kaum mehr als zehn Sekunden, ehe er sie heftig von sich stieß, da sein Freund sich zu bewegen anfing.

„Sag bloß du magst das nicht?“, fragte Kate verwirrt und hielt sich ihren Arm, da er sie doch sehr kräftig von sich gewiesen hatte. „Oh man du bist Schwul oder?“

Megatron wusste nicht wie er reagieren sollte. Sie hatte sich paaren wollen! Ganz bestimmt! Aber er würde doch keine Kinder in diese Welt setzten, wenn dieser Körper denn dazu in der Lage war. Und vor allem… Nein. Niemals! Nie! „Komm nie wieder in meine oder Alice Nähe!“

„Ah… Oh… Du und sie?“, fragte die Frau dann verwirrt nach. „Ich hätte nicht gedacht das ihr beiden… Oh man… Sie ist deine Frau? Darum heißt ihr beiden Baker mit Nachnamen.“ Kate fuhr sich durch ihr Haar und biss sich auf ihre Unterlippe. „Und du… Du bist dir wirklich sicher das du nicht willst?“

Megatron knurrte wütend und schlug mit seiner Faust auf den Tisch „Was denkst du Menschenweib dir eigentlich wer du bist?! Niemand, absolut niemand berührt mich! Ich würde dir jetzt am liebsten deine Hand abreißen und sie dir in den Mund stecken! Verschwinde aus meinem Sichtfeld!“ Kate starrte ihn fassungslos an, ehe er eiligst das weite suchte. Gut aussehende Männer heutzutage waren selten, aber wenn es diese gab, dann waren diese auch verrückt.

Als Megatron alleine war drehte er sich zum Schrank um und legte seine Hände auf sein Gesicht. Er sollte es sich ganz genau merken, dass er niemals eine Menschenfrau an abgelegene Orte begleite sollte. Absolut niemals. Das würde nur zu solchen Situationen führen. Er wollte das nicht, dieses Miststück hatte ihn einfach berührt und dazu auch noch gerade dort! Sein Körper hatte aber nicht so reagiert, wie er es erwartet hätte. Normalerweise… Kopfschüttelnd öffnete er den Schrank und holte ein paar Dinge heraus, ehe er diese zurück zu dem Krankenzimmer trug. Dort angekommen öffnete er die Türe und schloss diese mit seinem Fuß. „Es gibt Essen.“ Er ließ das Toastbrot auf ihrem Bett fallen und setzte sich. „Brot!“ Alice wollte nach der Packung greifen, aber er öffnete diese nun und reichte ihr was. „Ich heiße für die Menschen Ron Baker.“

„Ron Baker?“ Alice dachte über diesen Namen nach und nickte nachdenklich. „Nachvollziehbar, so stellen sie keine Fragen, wieso wir zusammen hier sind. So meinen ja die meisten, dass wir Geschwister sind. Immerhin haben wir beide schwarze Haare.“

„Hm…“ Megatron aß sein Stück Brot während er ihr zu hörte.

„Aber es ist doch okay, wenn ich dich weiterhin Megatron nenne oder? Irgendwie fällt es mir schwer Respekt vor dir zu haben, wenn du Ron Baker heißt“, scherzte sie und sofort warf er ihr einen vernichtenden Blick zu. Alice aber lächelte nur schwach.

„Es ist verrückt zu glauben, wir wären Geschwister. Ich habe klar gemacht das dies nicht so ist“, sagte er nebenbei und griff sich ein weiteres Stück Brot. Alice verschluckte sich fast und musterte ihn. „Und… Wie?“

Megatron zuckte mit seinen Schultern und schwieg erst einmal. Langsam ging er alles noch einmal durch. „Ich habe es gesagt“, meinte er schlicht, ohne etwas zu erklären. Das was ganz anderes vorgefallen war, ließ er dabei beiseite. Das spielte immerhin für ihn keine wichtige Rolle und somit würde es auch für sie keine wichtige Rolle spielen. Dennoch war er neugierig. Sein Körper hatte auf Kate anders reagiert als auf Alice. Ja am Anfang war sie ihm doch aufgefallen. Aber das war nur für den Moment gewesen. Danach hatte er sich nur noch auf diese Frau hier neben ihm konzentrieren können. Er wollte wieder ihre Haut berühren. Sie zu seiner machen… Wie konnte er seinen Spark mit ihr teilen? Nachdenklich betrachtete er sie. „Wenn es möglich war, mein Bewusstsein in diesen Körper zu transferieren, ist es dann nicht auch möglich, das Bewusstsein eines Menschen in den Körper eines Transformers zu stecken?“

„Wie kommst du darauf?“, fragte Alice ruhig nach und musterte ihn aber er schüttelte seinen Kopf. „Ich habe nur Gedacht.“

„Hm…“ Alice aß ihr Brot weiter und musste für sich im Stillen lächeln. Er war jemand ganz spezielles. Jemand dem sie zu hören, dem sie helfen und den sie beschützen wollte. „Kannst du mir mehr von dir erzählen? Ich weiß fast nichts über dich.“

„Ich bin bei dir aufgewacht und seither so gut wie immer an deiner Seite gewesen. Du weist alles über mich.“

„Nein. Ich meine… Davor. Dein leben als ‚Megatron’. Orion hat mir einiges erzählt und Optimus aber… Ich würde es gerne von dir selbst hören“

„Dieses Leben ist nicht mehr das Meine“, warf er aber ein und verbannte somit das Thema vom Tisch, ehe er zu ihr blickte. „Aber du kannst mir von deinem Leben berichten. Wann ist der Tag, an dem du erbaut wurdest? Ich hörte es hat hier größere Bedeutung.“ Alice nahm sich noch ein Stück Brot und hörte ihm zu.

„Du meinst… Meinen Geburtstag? Hat der bei euch keine Bedeutung?“

„Doch. Solange man jung ist schon, aber für mich war das nie in Frage gekommen.“

„Du hast nie deinen Geburtstag gefeiert?“

„Auf Cybertron hat man als Sklave nicht viel zu erwarten“, korrigierte er seine Aussage. „Und als ich älter wurde, hatte es keine Bedeutung. Ich hatte wichtigeres zu tun. Ich hatte mein ganzes Volk einigen müssen und die Kriege beendet.“ Ah jetzt sprachen sie also doch über seine Vergangenheit. Alice war ein schlauer Fuchs das musste er ihr lassen. Sie lächelte ihn auch entsprechend an.

„Sklave? Das passt nicht zu dir. Aber wo du doch die Sklaverei kennst, warum versklavst du nun andere?“ Ihre Frage kam nicht wirklich überraschend. Megatron hatte in den letzten Tagen oft über sein vergangenes Handeln nachgedacht. „Ich habe die Sklaverei gehasst und jeden der dieses Unterstützte. Aber mit der Zeit vergisst man Dinge, die einst Prioritäten waren und sieht nur das zukünftige Wohl und das ist ohne Opfer nun mal nicht Erreichbar.“ Aus seinen Worten wurde Alice nicht so ganz schlau. Ihr fehlte das meiste Wissen über die Zustände auf Cybertron. „Ich wünschte es gäbe ein Buch über eure Geschichte. Ich würde sie gerne lesen.“

„Ein Buch.“ Megatron schüttelte seinen Kopf. „Wie auch immer. Das ist nun alles egal.“

„Bereust du? Das alles? Immerhin ist diese Zivilisation wegen euch am Ende.“

„Nein diese Zivilisation hat sich selbst zerstört. Nicht wir sind es, die hier Regieren sondern die Menschen und die Menschen sind es, die uns Jagen.“ Er unterhielt sich gerne mit ihr. Teilte seine Gedanken mit ihr… „Dann ändere das alles doch“, warf Alice ein. „Du hast die Erfahrung und du weist welche Entscheidungen zu welchem Ergebnis führen werden. Du könntest alle vereinen. Mensch und Transformer.“

Dazu sagte Megatron erst einmal nichts. Alleine war das Verdammt schwer und er wusste nicht, ob er diesen Weg gehen sollte. An sich hatte er Optimus wegen der Planung bezüglich der Neugeborenen helfen wollen… Aber was brachte ihm das nun? „Vorerst will ich niemanden sehen und nachdenken.“

„Ach so?“ Alice nickte und betrachtete ihr Stück Brot. „Wo willst du dann hingehen?“

„Wir gehen wo anders hin. Ich mag die Wüste und den Sand.“

Wir? Er sprach von ihr und ihm? Es überrascht sie aber nicht wirklich. Viel eher musste sie lächeln. „Wüste und Sand? Also hier in der Gegend?“

„Nein, ich war einst auch an einem ruhigen Ort. Es war unglaublich majestätisch. Also Perfekt für mich“, sagte er nachdenklich. „Afrika hat es sich genannt. Es gab Tiere, Wasser, Sandhügel.“

„Du weist schon das wir nicht so einfach nach Afrika kommen?“, fragte Alice nach. Er wollte ja so etwas wie ins Exil! Aber wollte sie selbst das auch? Sie wäre ziemlich dumm wenn sie es nicht wollen würde. „Als Decepticon dort zu sein und als Mensch macht doch gewisse Unterschiede… Das ist dir doch bewusst?“

„Wir werden sehen.“ Er wollte nach Afrika? Zunächst ging sie aber darauf nicht direkt ein. Er war also in Afrika gewesen? „Tiere? Hast du dort viele gesehen?“

Megatron schwieg einen Moment und lächelte bei der Erinnerung daran. Allerdings war es kein liebliches Lächeln, sondern ein sehr stolzes. „He! Ich habe mitten unter ihnen gelebt. Jedes dieser Tiere hat mich auf seine Weise gegrüßt. Vor allem die Elefanten. Elefanten sind interessante Geschöpfe.“

„Du hast Tiere wirklich gerne oder?“ Vermutlich weil diesen ihren Instinkten folgten und einen nicht hintergehen konnten. Alice dachte darüber nach und musterte ihn dabei, wie er mit seinen Schultern zuckte. „Sie sind okay.“

Über das Thema nach Afrika ziehen würde sie ein andermal mit ihm sprechen. Sie versuchte sich nun aufzusetzen, was mit ziemlichen Schmerzen verbunden war.

„Was machst du?! Wenn du dich verletzt müssen wir noch länger bleiben!“

„Unsinn“, sagte Alice. „Ärzte übertreiben immer alles. Nur mein Arm ist gebrochen und zwei von meinen Rippen. Dagegen kann man eh nicht viel tun“, sagte sie. „Ein paar Tage bleibe ich hier, bis meine Prellungen etwas abgeheilt sind, aber dann können wir weiter ziehen. Hm… Kannst du mir einen Rollstuhl besorgen? Ich werde hier drin noch verrückt.“ Megatron dachte nach. Diese Rollstühle hatte er gesehen, aber Alice würde Hilfe brauchen.

„Ich soll dich durch die Gänge schieben?“

„Wir erkunden das Krankenhaus zusammen“, schlug sie vor. „Und gehen durch, welcher Weg der schnellste ist, um hier weg zu kommen. Man weiß ja nie, wann die Hölle ausbricht.“

Ahnte sie, dass sein größeres Ich hierher kommen könnte? An sich war es da nicht verkehrt zu wissen, wie sie hier am besten Wegkämen… Er verließ kurz das Zimmer und stöberte einen dieser Stühle auf, ehe er damit zurück zu ihr kam. Er stellte schnell fest, dass sie nicht mal alleine richtig aufstehen konnte. „Du hast deine Verbrennung am Rücken vergessen“, sagte Megatron während er seinen Arm um ihre Schulter und Knie legte. Damit er sie hochheben konnte. „Das sollte abheilen dürfen. Sonst hast du größere Probleme.“

„Es ist seltsam“, sagte Alice leise und ließ sich von ihm in den Stuhl setzten. „Du unterhältst dich ganz normal mit mir. Das ist wirklich… Eigenartig.“

„Ich denke, dass ich in diesem Körper bin ist schon Eigenartig genug…“ murmelte er und schob den Rollstuhl aus dem Zimmer. „Das macht mich misstrauisch. Hast du jemanden umgebracht und deshalb diesen kurzen Seelenfrieden?“

„Nein, aber ich stand kurz davor, zählt das auch?“

Alice musste amüsiert lächeln und blickte sich im Gang um. „Oh! Lass uns da lang gehen!“

„Wieso?“, fragte er und schob sie bereits in diese Richtung. „Dort liegen die Neugeborenen.“ Megatron seufzte fast. „Neugeborene Fleischlinge?“

„Neugeborene Babys. Menschenbabys. Du könntest auch irgendwann welche haben.“

„Auf keinen Fall!“, sagte er sofort entschieden und fuhr Alice weiter. Diese bemerkte sofort wie unangenehm ihm dieses Thema war. „Wieso? Du hast ein funktionierendes Werkzeug und Frauen gibt es hier auch zu genüge.“

Megatron musste an diese Kate denken und alleine der Gedanke brachte ihn fast zum kotzen. Zudem interessierte sie ihn nicht oder irgendeine andere Frau dieser Welt. Sollte er etwas so sein Zukünftiges Leben verbringen? Nachwuchs zeugen? Das war so absurd und lächerlich! „Ich hätte diese Kate umbringen sollen!“

„Kate? Die Krankenschwester?“ Megatron zuckte innerlich zusammen und fuhr Alice weiter.

„Ja. Die Krankenschwester. Sie wollte sich paaren“, erzählte er angewidert. „Ich hätte sie töten sollen!“

Alice schwieg plötzlich und sah zu Boden. Darum war er etwas länger weg gewesen? „Was wäre verkehrt daran? Du hättest Erfahrungen sammeln können und ich kann dir eines sagen, das hätte dir gefallen. Es entspannt und löst einen. Außerdem war sie doch sehr schön. Du hast sie doch nahezu angegafft, als du sie gesehen hattest.“ Megatron stoppte den Rollstuhl und blickte von oben auf Alice runter. Was redete sie da? Als ob ihn irgendetwas davon interessierte! „Das du so denkst macht mich verdammt wütend!“, knurrte er leise und Gefährlich wobei seine Augen sogar Rot aufleuchteten. „Ich würde mein Spark mit dir Teilen und denkst so etwas von mir? Hm!“ Er schob den Rollstuhl weiter und war nach wie vor wütend, aber auch enttäuscht.

Alice holte tief Luft und dachte über seine Worte nach. Seinen Spark mit ihr teilen. Spark… Sein Herz? Ihr Atem stockte kurz, ehe sie zu Boden blickte. „Ist dir bewusst was, du da gesagt hast?“ Abermals stoppte Megatron den Rollstuhl und trat um diesen herum, ehe er bei ihr in die Hocke ging und sie anblickte. „Spark das bedeutet doch… Herz?“

„Der Spark enthält unser Leben. Unsere Kraft. Du hast bewiesen, dass du mich ehrlich schützen möchtest und das obwohl ich nicht in meinem Mächtigen Körper bin. Im Grunde bin ich wie jeder andere Mensch. Schwach. Dennoch bist du da und hast sogar das Risiko auf dich genommen mich wieder zu finden. Zusammen mit dir würde ich diese Welt erobern. Du kannst mich in dieser fremden Welt unterstützen und ich denke dass in dir etwas so Verwegenes ist, wie auch in mir.“

Alice hörte ihm schweigend zu und wandte den Blick ab. „Du hast deinen Bruder damals verraten. Wer sagt mir, dass du nicht mich verraten wirst?“

„Ich habe nicht ihn, er hat mich verraten!“ Er knurrte aggressiv und sah auf die Seite. Alice blickte zurück zu ihm und wurde nachdenklich. „In deiner Welt zusammen zu sein, sein leben zu teilen, hat gewiss eine andere Bedeutung wie hier auf Erden.“

„Nein es ist dieselbe. Zusammen sein. Sich unterstützen. Sich vertrauen.“

„Megatron bist du krank? Oder hast du Fieber?“ Alice hob ihre gute Hand und legte diese an seine Stirn. „Du bist etwas Warm.“

„Nein, du kapierst es nicht!“, knurrte er und schlug mit seiner Faust gegen den Rollstuhl, weshalb sie sich erschreckte. „Ich sage das nur einmal und niemals ein zweites Mal. Du bleibst an meiner Seite. Ich habe mich für dich entschieden! Kapierst du das?! Ich bin auf diesem Planeten und für mich gibt es kein Zurück. Nur ein nach vorne. Und du“, er griff nach ihrem Kinn und drückte sanft zu. „Du wirst mit mir diesen Weg nach vorne-“, er starrte Alice für einen Moment lang in die Augen und blickte über seine Schulter. Da draußen… Er hörte einen Knall und kurz darauf Geschrei von draußen. „Er ist hier“, sagte Megatron ruhig und blickte sich um. „Wer ist hier?“, fragte Alice verwirrt zurück

„Ich bin gekommen.“ Megatron erhob sich und dachte nach. Alice war hier in Gefahr. Seine Priorität war es, sie zu beschützen aber hier drin… Noch bevor er handeln oder gar verschwinden konnte, krachte das Dach über ihnen gewaltig und wurde weggerissen. Es war erschreckend und kalt, als Megatron seinem wahren Ich in die Augen blickte. Er hatte ihn aufgespürt… „Du!“, knurrte der große und schmiss das Dachstück weg ehe dieser Megatron auch Alice erblickte, die neben seinem kleineren Ich war und erschrocken zu ihm aufblickte. Sie hatte überlebt? Diese Menschen waren so widerliche Bazillen!

Megatron blickte neben sich zu Alice. Sie hatte keine Chance weg zu kommen. Er selbst könnte sein jämmerliches Leben irgendwie retten, aber er würde sie unweigerlich verlieren. Er musste sich jetzt etwas überlegen… „Renn!“ sagte Alice leise. „Geh du! Rette dich!“

„Du verstehst nicht, was ich dir erklärt habe“, murmelte Megatron zurück. Seinen Spark teilen und vereinigen zu wollen bedeutete viel mehr, als sich nur sein ‚Herz’ zu schenken. Er könnte diese Person niemals zurücklassen.
 


 


 

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So Leute… Ich werde ab Morgen wieder arbeiten und habe deshalb weniger Zeit. Ich versuche dennoch so oft ich kann ein neues Kapitel zu Posten :)
 

Lg!



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