Deathmatch von EndlessHope (Spiel auf Leben und Tod) ================================================================================ Prolog: Die Ankunft ------------------- Grinsend ging Kid seinem besten Freund entgegen, welcher bereits, an der Mauer, die das gesamte Schulgelände umgab, neben dem Eingangstor lehnend, auf ihn wartete. „Na, auch mal wieder im Lande?“ begrüßte Killer den Rothaarigen und musterte ihn kurz, bevor sich die beiden brüderlich drückten. Er hatte sich kein bisschen verändert, die feuerroten Haare wurden wie immer von der Fliegerbrille im Zaum gehalten, die Lippen sowie die Fingernägel Kids waren dunkel gefärbt. „Seit gestern Abend. Ich bin nach Hause gekommen, nur um festzustellen, dass mein bester Freund nicht da ist“, warf Kid ihm, mit einem gespielt ersten Blick, vor. Es war jetzt vier Jahre her, dass sie zusammen in eine kleine Wohnung gezogen waren, die in dem ärmeren Teil der Stadt lag und damit gerade so für zwei Dreizehnjährige, welche sich mit kleineren Jobs über Wasser hielten, reichte. Der wichtigste Vorteil aber war: In diesem Viertel interessierte es keinen, wie alt du bist, sondern nur, ob du bezahlen kannst. „Ich war anderweitig beschäftigt …“, brummte der Blonde als Antwort, allerdings mit einem Schmunzeln auf den Lippen und zündete für sich und seinen Kumpel eine Zigarette an. „Habe ich mir schon gedacht …“, zweideutig lächelnd nahm Kid die Kippe an und es herrschte für einen Moment angenehme Stille zwischen den beiden. Sie benötigten nie viele Worte, seit ihrer frühsten Kindheit waren sie zusammen durch dick und dünn gegangen und kannten den jeweils Anderen genauso gut wie sich selbst, wenn nicht noch besser. „Oh man, weißt du eigentlich, wie froh ich bin endlich wieder hier zu sein? Lange hätte ich es bei diesen streberhaften Franzosen nicht mehr ausgehalten. Ich hätte es nie für möglich gehalten, aber die waren sogar noch größere Spießer, als die Leute hier “, verkündete Kid und fuhr sich zufrieden seufzend durch die wilde Mähne. Vier Monate lang war der Rothaarige in Frankreich gewesen, da er an einem Schüleraustausch teilgenommen hatte, dazu war es aber keineswegs freiwillig gekommen. Sondern eine Lehrerin, welche die Ansicht vertrat, dass es Kid angeblich gut tun würde, aus seinem täglichen Umfeld heraus zu kommen, hatte dafür gesorgt, dass der Hüne an diesem Mist teilnehmen musste. Nur Killer war es zu verdanken, dass diese Frau nicht ins Krankenhaus eingeliefert werden musste, weil er befürchtete, dass sich sein temperamentvoller Freund damit in nur noch größere Probleme gebracht hätte. Dieses Geschehnis hatte Kid erneut verdeutlicht, wie sehr er diese Schule doch hasste, mit ihren ach so hoch ausgebildeten Pädagogen, der individuellen Betreuung ihrer Schüler und den Förderungsmaßnahmen, jedes Mal, wenn er daran dachte, könnte er kotzen. Vor etwa 2 Jahren hatte ein ganz wichtiges Tier bestimmt, dass ein paar der Jugendlichen aus der unteren Schicht der Gesellschaft die Möglichkeit bekommen sollten auf diese Schule für reiche Schnösselkinder zu gehen, keiner wurde gefragt, ob er überhaupt wollte und so riss man sie einfach aus ihrer gewohnten Umgebung. Unter anderem waren unter den Auserwählten auch Kid und Killer, allerdings passte das den beiden nicht wirklich in den Kram und daraus machten sie kein Geheimnis. Sie kamen fast nie pünktlich zum Unterricht, tyrannisierten die, die meinten sich für etwas Besseres halten zu müssen, weil ihre Eltern Geld hatten und hielten es nicht für nötig auch nur eine der Schulregeln, wie das Rauchverbot, zu befolgen. Zusammen schlenderten die Freunde jetzt auf das Schulgebäude zu, von außen sah dieses aus, als würde es aus dem letzten Jahrhundert stammen, es hatte hohe Backsteinwände sowie große Fenster und eine schwere zweiflüglige Eichentür, die als Haupteingang diente. Innen drinnen jedoch war alles hoch modern und selbstverständlich auf den neusten Stand der Technik gebracht, schließlich bezahlten die Eltern der Schüler massig viel Geld, um ihren Sprösslingen die bestmögliche Ausbildung zu gewährleisten. „Willkommen zurück, Mister Eustass. Wie es aussieht, haben Sie sich durch Ihren Auslandsaufenthalt kein bisschen verändert“, kommentierte der Lehrer das übliche Zuspätkommen seiner beiden Schüler, wohlgemerkt hatte der Unterricht vor zwei Stunden bereits angefangen. Der Angesprochene ignorierte diese freundliche „Begrüßung“ einfach, sollte der Kerl denken, was er wollte und setzte sich neben Killer. Entspannt schaute sich der Rothaarige in dem Klassenzimmer um, bis sein Blick an einer Gestalt in der letzten Reihe hängen blieb. Ohne sich überhaupt die Mühe zu machen, sie genauer zu mustern, drehte er sich fragend zu seinem Kumpel um. „Wer ist der Kerl dahinten?“, forderte er auch direkt zu wissen. Kurz seufzte Killer, auf Grund dieser eigentlich unnötigen Frage, denn die Informationen über den neuen Schüler hatte er ihm schon einmal telefonisch gegeben, allerdings musste er dann aber doch schmunzeln, von Kid war eigentlich nichts anderes zu erwarten gewesen. „Das ist der Neue, Law Trafalgar. Ich habe dir schon von ihm erzählt, er ist vor einem Monat einfach hier aufgetaucht“, berichtete der Blonde erneut, das war echt mal wieder typisch für Kid, war etwas seines Erachtens nach nicht wichtig genug, vergaß er es einfach. „Hm … mitten im Schuljahr, das ist ungewöhnlich, aber nichts Spannendes … ist halt noch ein Langweiler mehr hier, soll mir egal sein“, mit diesen Worten wollte der Rothaarige die Sache abtun, womit sich Killer aber nicht zufrieden gab. „Nein, das würde ich nicht sagen, Law ist sogar recht interessant. Er ist zwar verdammt intelligent, allerdings …“ „Also, ein Streber?“, unterbrach ihn der Rothaarige. „Nein, unaufgefordert macht und sagt er nichts. Auch sonst hat er mit niemandem geredet und hängt meistens alleine rum, nur manchmal holen ihn zwei merkwürdige Typen ab. Außerdem …“, wollte der Blonde weiter erzählen, aber der Andere winkte ab. „Lass gut sein, ich statte ihm später einen Besuch ab“, dieser Entschluss seitens Kids beendete die Unterhaltung fürs Erste. Er musste zugeben sein Interesse war geweckt, es gab an dieser Schule bestimmte Muster und eigentlich fiel kaum jemand heraus. So scharrte beispielsweise jeder eine Gruppe um sich oder schloss sich einer an, je nachdem, wie viel Geld die eigene Familie besaß, selbst die unbeliebten hatten ihre Leute, denn alleine warst du auf dieser Schule, gesteuert von Status und Dicke des Portemonnaies hoffnungslos verloren. Allerdings vertraute er der Beobachtungsgabe seines besten Freundes, wenn der sagte, der Kerl, an dessen Namen er sich schon nicht mehr erinnerte, war anders, dann war er es auch. Die meisten der Schüler hier waren feige und verwöhnte Spießer, die keine Ahnung vom echten Leben hatten, weil sie seit ihrer Geburt alles hatten und egal was sie wollten, es wurde ihnen in ihren Allerwertesten geschoben. Genau das wusste Kid auszunutzen, wenn ihm zum Beispiel mal das nötige Kleingeld fehlte, warum sollte er denn auch eine Schule, wo jeder mit mehreren hundert Euro Taschengeld rumlief, nicht ausnutzen, die Mehrzahl konnte einen für sie so geringen Verlust eh verkraften. Man konnte sagen, dass sich an der ganzen Schule eigentlich kaum jemand traute etwas gegen Kid und Killer zu unternehmen, aus eigenen Antrieb hinaus verprügelten sie aber keinen, erst wenn jemand meinte, aufmucken zu müssen, wurde er von den beiden Freunden schnell wieder in seine Schranken gewiesen. Selbst die Lehrer hatten bereits aufgegeben an dem Verhalten der Zwei zu arbeiten, die Meisten hatten eingesehen, dass es aussichtslos war, ihnen Respekt beibringen zu wollen. Rausgeschmissen wurden sie allerdings nicht, schließlich würde das ein schlechtes Licht auf die Schule werfen, denn der einzige Grund, die Jugendlichen von dem schlechteren Viertel zu holen war ja, um zu beweisen, dass ihr hoch geschultes Personal auch mit diesen fertig werden konnte. Gelangweilt saß Kid im Unterricht und hörte, wenn es hochkam, mit einem halben Ohr zu, während er provozierend auffällig mit seinem Handy spielte und sich fast ein wenig auf die Mittagspause freute, in der er geplant hatte, mit dem Neuen zu reden, das war wahrscheinlich das Einzige nicht ganz Uninteressante, womit er heute in der Schule rechnen konnte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)