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Beat of a Damned Lover

Übersetzung der gleichnamigen FF auf ff.net
von

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Ein schwarzes Herz

Kai lag auf seinem Futon und starrte an die Decke; er hörte nur halb zu, als Tyson es erneut schaffte, eine weitere unbezahlbare Vase zu zerbrechen. Er seufzte; früher hätte er vermutlich selbst eine weitere unbezahlbare Vase an Tysons Kopf zerschmettert, um dem eine Lektion zu erteilen, aber jetzt gerade interessierte es Kai einfach nicht.
 

Er hörte, wie sich die Tür vorsichtig öffnete, worauf Rays leise Schritte folgten, und er spürte, wie Ray sich ans Ende seines Futons setzte. Kai blickte ihn an; ganz im Gegensatz zu den leichtfüßigen Schritten stand der Ausdruck in den Augen des Neko-Jin, welcher ihm verriet, dass Ray kurz davor war, das gesamte Gebäude einzureißen.
 

"Probleme mit Tala?”, fragte Kai nach.
 

Rays Augen verengten sich ein kleines bisschen.
 

“Gib' ihm Zeit”, fuhr Kai fort, “er wird aufhören, dich zu nerven, sobald ihm langweilig wird.”
 

“Was lässt dich denken, dass er so lange überleben wird?”, fragte Ray giftig.
 

Kai grinste. “Ich hätte nicht gedacht, dass du es zulassen würdest, dass dir jemand so unter die Haut fährt”, kommentierte er.
 

“Es gibt den Teufel und es gibt Tala”, antwortete Ray mit einem Seufzen; er entspannte sich und lehnte sich gegen die Rückseite des Futon. Die einzige Zeit, in der er Frieden hatte, war, wenn er mit Kai zusammen war, aber Rays Zeit mit Kai war sehr begrenzt, da der Phönix oft seine Zauberkräfte benutzte, um stundenlang zu verschwinden.
 

„Willst du was?“, fragte Kai.
 

„Einen kurzen Metallstab“, antwortete Ray.
 

„Ich dachte da eher an Getränke“, sagte Kai und trat Ray vorsichtig mit dem Fuß.
 

„Okay, ein Glas Wasser mit einem kurzen Metallstab.“
 

Kai rollte mit den Augen. „Nein, du darfst Tala nicht auf den Kopf schlagen“, sagte er.
 

„Ich hab' aber Lust drauf, das zu tun!“, zischte Ray.
 

„Ray, du würdest nicht einmal einen Meter an Tala 'rankommen, wenn du ihn mit einem Metallstab schlagen willst.“
 

„Wer hat denn davon geredet, dass ich die Drecksarbeit erledige?“, murmelte Ray.
 

„Kein Grund, so racheversessen zu sein“, sagte Kai leise. Als er keine Antwort erhielt blickte er erneut zu dem Neko-Jin und sah, wie der schlecht gelaunt dasaß, die Arme verschränkt und mit einem eindeutig eingeschnappten Gesichtsausdruck.

„Was ist los mit dir?“, fragte er leicht irritiert, „was hat Tala dieses Mal gemacht?“
 

„Er hat gefragt, warum ich lange Haare habe“, sagte Ray entrüstet.
 

„Und was ist daran so schlimm?“ Kai war sich nicht sicher, warum das relevant war.
 

„Er hat mich gleichzeitig mit einer Schere bedroht.“
 

Kai pausierte, um das einen Moment sacken zu lassen. Erstens: er konnte nicht glauben, dass Ray sich tatsächlich angegriffen fühlte, wo das doch so kindisch war und zweitens: er konnte nicht glauben, dass Tala so kindisch geworden war. Er blinzelte ein paar Mal in Richtung Ray, um zu sehen, ob der Neko-Jin vielleicht Witze machte.
 

„Das ist alles?“
 

Was meinst du 'Das ist alles'!“, wütete Ray, „du hast keine Ahnung, wie beleidigend das ist!“
 

„Du hast Recht, ich habe absolut keine Ahnung, wie beleidigend das ist“, stimmte Kai zu, „für mich hört es sich nur kindisch an!“
 

Ray antwortete nicht; Kai seufzte und richtete sich auf, darüber grummelnd, dass er sich aus dieser bequemen Position entfernen musste, um die Sache zu klären. Er schaute sich Ray genau an; irgendetwas stimmte nicht an dem Neko-Jin.
 

„Ray?“
 

Ray sah ihn nicht an und plötzlich waren Kais Sinne aufmerksam.
 

„Schau mich an!“ Kai legte seine Hand auf Rays Schulter, doch der Neko-Jin blickte ihn noch immer nicht an. „Ray!“
 

„Was?“
 

„Warum siehst du mich nicht an?“, grollte Kai.
 

Ray antwortete nicht.
 

Seufzend stand Kai auf und ging um Ray herum, um ihn anzusehen; er erstarrte. Ein langer Kratzer zog sich von Rays Augenwinkel hinunter bis zu seinem Kiefer, er sah frisch und rot aus. Kais Augen blitzten auf.
 

„Er ist nicht tief“, sagte Ray leise, während er noch immer Kais Blick auswich.
 

„Darum geht’s nicht!“, schnappe Kai, „hat Tala das getan?“
 

„Ich glaube nicht, dass er mich treffen wollte“, sagte Ray schnell, „er hat die Schere einfach geworfen und ist gegangen.“
 

Kai drehte sich um und machte sich auf den Weg zur Tür. Ray sprang auf und hechtete auf Kai zu, um seine Arme in einem verzweifelten Versuch, Kai davon abzuhalten, Tala zu finden, um ihn zu schlingen. „Nicht!“
 

„Warum zur Hölle nicht?“, knurrte Kai, „keiner verletzt mein Team! Keiner!“ Er kämpfte gegen Ray an, der ihn sicher festhielt.
 

„Ich weiß, du und Tala sind gute Freunde! Ich will nicht zwischen euch geraten!“ Ray rang gegen Kai, der stärker war.
 

„Du hast nichts getan!“, erwiderte Kai, „er ist derjenige, der's vermasselt hat! Ich bring' ihn um!“
 

„Nein!“, rief Ray, „er hat's nicht so gemeint!“
 

Die Tonlage von Rays Stimme brachte Kai dazu, innezuhalten und er drehte sich um, um den Neko-Jin anzuschauen, der stur zurückblickte.
 

„Wie lange läuft das schon so?“, fragte Kai langsam.
 

„Wir streiten uns die ganze Zeit“, sagte Ray, „aber das war das erste Mal, dass er mich tatsächlich angegriffen hat...“
 

„Aber warum streitet ihr?“, verlangte Kai zu wissen.
 

„Oh Kai!“, seufzte Ray, „du weißt, dass wir uns hassen.“
 

„Ich hasse Brooklyn, aber ich renne trotzdem nicht umher und prügel ihn windelweich!“, schnarrte Kai.
 

„Ihr lebt in verschiedenen Ländern“, stellte Ray fest.
 

Kai schaute ihn böse an und Ray seufzte.
 

„Ich weiß nicht warum“, sagte Ray, „ich versuche, ihn zu ignorieren, aber... er erwischt mich irgendwie immer.“
 

„Du hattest nicht vor, mir davon zu erzählen, oder?“, realisierte Kai.
 

„Nein“, antwortete Ray, „der einzige Grund, weswegen ich meine Meinung geändert habe, ist, weil ich dachte, dass es klüger wäre, dir davon zu erzählen, bevor du es selbst herausfindest.“
 

„Ich werde ihn umbringen“, sagte Kai und drehte sich wieder zur Tür.
 

„Nein!“ Ray griff erneut nach Kai. „Hör' mir nur einen Moment zu! Ich erzähl' dir das nicht, damit du und Tala euch streiten oder um den Eindruck zu erwecken, also käme ich selbst nicht damit klar!“
 

„Warum erzählst du es mir dann!“, rief Kai.
 

„Weil irgendwas mit Tala nicht stimmt!“ Ray lief an Kai vorbei und stoppte vor der Tür. „Ihm geht’s nicht gut und ihn zu verprügeln wird nicht helfen!“
 

„Tala geht’s nie gut!“, brummte Kai, „das entschuldigt aber nicht, dass er umher rennt und Leute verletzt!“
 

„Du hast Recht, tut es nicht“, stimmte Ray zu, „aber wenn es der einfache Fall wäre, dass Tala mich einfach zusammenschlägt, dann würde ich mich selbst drum kümmern!“
 

„Warum tust du es dann nicht?“, fragte Kai.
 

„Weil ihn etwas beschäftigt und ich kenne ihn nicht so gut wie du“, antwortete Ray.
 

„Du hasst Tala“, sagte Kai, „warum machst du dir so viele Gedanken, ob's ihm gut geht?“
 

„Weil es mir Angst macht, wenn ich in seine Augen schaue“, flüsterte Ray, „und ich weiß nicht, was er als nächstes vorhat.“
 

Kai runzelte die Stirn als Ray ernst zurückschaute.
 

„Bitte, Kai, Tala umbringen ist nicht die Antwort. Wenn sie es wäre, würdest du das erste Mal von der ganzen Geschichte was hören, weil man Tala tot in einer Gasse gefunden hat“, sagte Ray und schaffte es nicht, ein hinterhältiges Lächeln zu verstecken, „ich will nicht, dass mit ihm schimpfst, als wäre er ein Bully, ich will, dass mit ihm als der Freund sprichst, der du bist.“
 

Kai seufzte, „Na gut, ich rede mit ihm, aber hinterher bring' ich ihn um.“ Er drehte sich um und ging zur Tür. Ray seufzte als der Phönix ging und strich vorsichtig mit dem Finger über den Kratzer auf seinem Gesicht.
 

„Ich hoffe, ich hab' das Richtige gemacht“, murmelte er und konnte nicht den Schauer verhindert, der ihn überkam, als er sich an den kalten, beinahe wahnsinnigen Blick in Talas Augen erinnerte, als der Wolf die Schere nach ihm geworfen hatte. Worüber Tala und Ray sich stritten waren nur oberflächliche Dinge, aber das Ergebnis war das gewesen, was ihn dem Tod am nächsten gebracht hatte... nun, fast zumindest; Bryan hatte den Neko-Jin auch beinahe getötet. „Die Blitzkrieg Boys werden mich noch ins Grab bringen“, mutmaßte Ray.
 

                                                                                                      
 

Kai lief mit einem Schwert durch sein Anwesen; die Tatsache, dass er ein Schwert hatte, hatte nichts damit zu tun, dass er Tala umbringen wollte, er hatte es eigentlich Daichi abgenommen, der damit eines der Hausmädchen bedroht hatte, aber Kai konnte nicht bestreiten, dass es vielleicht noch nützlich werden konnte. Er betrat den Westflügel und stoppte wie immer vor dem lebensgroßen Gemälde seines Großvaters; es war nun drei Wochen her, dass der alte Mann gestorben war, aber er schaffte es noch immer, Einfluss auf Kai zu nehmen, der niemandem etwas über die Träume verriet. Kai schaute das Bild böse an; er würde seinen Großvater nicht Einfluss auf ihn nehmen lassen.
 

„Er ist tot“, sagte er streng zu sich selbst, „nichts wird ihn zurückbringen.“
 

„Kann ich Euch helfen, Sir?“
 

Kai drehte sich um und erblickte Bryans Lieblingsbediensteten, der auf ihn zu ging. Bryan beschwerte sich ständig, dass Kai den Mann loswerden sollte, aber Kai behielt ihn zur Belustigung.
 

„Zerstört dieses Bild“, befahl Kai als er sich wieder zu dem Gemälde umdrehte.
 

„A- aber Sir, das ist ein Gemälde!“, stotterte der Diener.
 

„Und hier steh' ich und dachte, es wäre ein Hund“, sagte Kai sarkastisch, „na und?“
 

„Ich wollte sagen, es ist ein Gemälde Eures Großvaters“, keuchte der Diener.
 

„Ja, da hast du Recht.“ Kai warf einen letzten Blick auf das Bild „Zerreißt es in tausend Stücke und dann verbrennt es.“
 

Kai ging den Korridor hinab und sein Gesicht hellte auf, als sein Gedankengang von seinem Großvater zu Bryan wanderte. Er würde es niemals zugeben, aber er vermisste den Falken. Bryan war kurz nachdem die Bladebreakers angekommen waren mit den Worten, dass er die Bladebreakers hasste, gegangen. Auch wenn Kai erfreut war, sein Team wiederzusehen, kam er nicht umhin, als ihre Anwesenheit zu verabscheuen, da er den Falken nicht mehr in der Nähe hatte. Er konnte nicht verstehen, warum er das fühlte und noch viel weniger, was er für Bryan empfand, aber Kai hatte auf unangenehme Weise herausgefunden, dass er alles kontrollieren konnte, bis auf seine Gefühle für Bryan.
 

Auf einen Korridor abbiegend stoppte er, als er seine Beute gefunden hatte; Tala lehnte sich am Ende des Flurs gegen eine Wand und starrte gedankenverloren auf eine Statue eines Vorfahren Kais. Er hörte Kais Schritte als der Phönix näher kam und konnte praktisch den glühenden Zorn spüren, den Kai ausstrahlte. Er seufzte.
 

„Ich wollte ihn nicht treffen“, sagte Tala ohne Kai anzuschauen.
 

„Nicht gut genug, Tala!“, knurrte Kai, als er vor dem Wolf stand, „Wenn du Ray so sehr hast dann geh'! Ray ist ein Gast hier und ich lasse nicht zu, dass seine Sicherheit bedroht wird, vor allem nicht von dir!“
 

Tala entdeckte das Schwert. „Ich sagte, ich hab's nicht so gemeint!“
 

Kai hob das Schwert unbewusst an. „Ich schwöre, Tala Ivanov, wenn noch einmal Ray anrührst, schneid' ich dir die Kehle durch!“
 

„Ein wenig gewalttätig“, kommentierte Tala, „sieht dir gar nicht ähnliche, solche Drohungen zu machen.“
 

„Sieht dir gar nicht ähnlich, einen meiner Freunde anzugreifen!“ Kai blickte Tala böse an. „Was ist los mit dir? Und was ist dein Problem, dass du Ray ständig belästigst? Er hat dir nichts getan!“
 

Tala schnaubte. „Als ob diese Mimose mir etwas antun könnte.“
 

„Unterschätz' Ray nicht“, warnte Kai, „ansonsten werde ich den Teufel tun und ihn stoppen.“
 

Tala musste fast lachen. „Wenn er mich nur mit einer Feder bedroht, bring' ich ihn um.“
 

Das war genaus das falsche, was man Kai im Moment sagen konnte. Normalerweise konnte er mit Talas unvorhersehbar gewalttätigem Temperament, gegen das nichts ankam, leben, aber gerade war Kai nicht in der Stimmung dazu und auch wenn Tala auf sich selbst aufpassen konnte, Kai war bereit, einen Elefanten niederzustrecken.
 

„Runter von meinem Grundstück!“, knurrte Kai leise.
 

Tala Augen weiteten sich kaum merklich. „Du machst Witze.“
 

Kai wurde von Bryans Lieblingsbediensteten unterbrochen, der den Korridor betrat, während er sich mit dem Gemälde seines Großvater abmühte. „Das ist noch nicht vorbei, Ivanov!“, zischte Kai bevor er sich zu dem Diener umdrehte. „Was?“
 

„Entschuldigt, Sir“, der Diener versuchte, das Gemälde in eine günstigere Position zu wuchten, schaffte aber nur, es sich auf den Zeh fallen zu lassen. „Aber Mr. Kuznetsov ist da“, quietschte er, während ihm Tränen in die Augen schossen.
 

„Mr. Kuznetsov?“, wiederholte Kai.
 

Bryan!



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2017-04-16T15:21:06+00:00 16.04.2017 17:21
Bisher überraschend angenehm, die fanfic. Besonders viel passiert ist zwar nicht, fand dafür aber die Dialoge sehr amüsant und auch Talas kleines Geheimnis macht mich neugierig.

Das Kai seinen Sarkasmus raushängen lässt war mitunter mein Highlight.

Was ich aber echt furchtbar finde waren diese Synonyme wie Wolf, Phönix Neko-jin etc. Verdirbt in meinen Augen stellenweise die FF. Auch wenn es eine Übersetzung ist fände ich es schöner wenn da stattdessen die Namen stünden. Davon ab finde ich es bisher aber gut.
Antwort von:  Khaosprinz
16.04.2017 17:31
Freut mich, dass sie dir bisher gefällt. Es wird noch spannend, glaub' mir. ;) & ja, teilweise sind die Dialoge echt genial. xD

Naja, daran kann ich nicht viel ändern. Es ist halt, wie du selbst schon gesagt hast, eine Übersetzung- ich nehme mir kleine Freiheiten, die Syntax anzupassen, wenn es im Deutschen einfach nicht so wiedergegeben werden kann, aber das war es auch schon. Ich will die Geschichte ja nicht umschreiben. Außerdem finde ich diese Synonyme stellenweise recht angenehm- sie sind die einzige Abwechslung, nicht in jedem Satz drei Mal die Namen der Leute zu lesen. Aber das ist wohl persönlicher Geschmack.

Ich werde deinen Kommentar an den Originalautor weiterleiten, bin aber so frei, mich im Namen von uns beiden schon einmal dafür zu bedanken!


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