Willkommen auf dem Horrorkreuzfahrtschiff von Minzou_Sshi ================================================================================ Kapitel 7: Was ist mit Takeshi? ------------------------------- Nachdem Takeshi meine Verletzung verarztete, setzte er sich zu mir auf sein Bett. Stumm sah ich vor mich her. Takeshi seufzte und nahm mich in den Arm, woraufhin ich aufzuckte und ihn verdattert an sah. „Mach dir keine Sorgen! Ich werde dich vor, was auch immer das war beschützen! “, versuchte er mich zu beruhigen. Ich atmete aus und lehnte mich dann an ihn. „Danke!“, murmelte ich. „Du solltest ein bisschen schlafen, bevor du mir morgen noch umfällst!“, murmelte er mir ins Ohr. Nein an Schlafen konnte ich jetzt echt nicht denken. Nachdem was passiert war, würde ich nie wieder mehr meine Augen schließen können. Mir saß die Angst noch immer im Nacken. Mit zitternden Armen versuchte ich mich weiter an Takeshi anzuschmiegen. Ich hatte höllische Angst und konnte nicht mehr klar denken. Meine Hand tat wie Sau weh und dazu war ich total fertig. Egal wie sehr ich versuchte meine Augen zu schließen, es ging nicht. Jedes mal wenn sie auch nur kurz zugefallen waren, schrak ich fürchterlich auf und fing an zu schluchzen. Dabei strich mir Takeshi sanft über den Rücken. „Wer auch immer das war, der dir solch eine Angst eingejagt hat, den werde ich in Grund und Boden prügeln!“, murmelte er noch, bevor ich doch noch in seinen starken Armen einschlief. ~ ~ Mehrere Stunden schlief ich. Takeshi passte die ganze Zeit auf mich auf. Wenn ich mal wegen eines schrecklichen Traumes aufwachte, beruhigte er mich immer wieder. Er war schon fast wie ein großer Bruder. Was war ich froh ihn zu haben. Nachdem ich beim geschätzten zehnten Mal in dieser Nacht aufwachte, sah ich, dass Takeshi schon tief und fest schlief. Auch er sah ziemlich erschöpft aus und umklammerte mich beim schlafen. Ich seufzte. Ganz langsam machte ich mich von Takeshi los, stand stumm ich auf und ging in Richtung Tür. Ich brauchte unbedingt frische Luft! Ganz leise, wie auf Zehnspitzen schlich ich zur Tür und schloss diese auf. Ich trat hinaus in den Flur und sah mich um. Bis auf die Lampen an der Decke, gab es so gut wie keine Lichtquelle. Langsam aber sicher wurde mir immer kälter und ich biss die Zähne zusammen. Von irgendwoher brauchte ich jetzt eine Jacke, sonst befürchtete ich dass ich an Unterkühlung noch sterben würde, und dass ohne ein Testament geschrieben zu haben. Bibbernd ging ich mich an einem quasenden Paar vorbei bis an das Deck. Ich lehnte mich an das Gitter und rutschte mit meinem Rücken bis ich auf dem Boden saß hinunter. Eine kalte Brise wehte mir durchs Haar, während ich abwesend auf meine Füße starrte. Am liebsten würde ich jetzt meine Jacke aus meinem Zimmer holen, doch allein traute ich mich da nicht mehr hinein. Meine weißen langen Haare wehten in kühlen Wind. Sie schienen in der Dunkelheit zu scheinen, denn sie waren in dieser Düsteren Nacht gut zu sehen. Ich zuckte auf. Was war das? Aufmerksam horchte ich in die Stille. Ich hörte wie die Passagiere feierten, doch da war noch etwas. Ich blickte um mich. Woher kam dieses Tropfen? War das ein offener Wasserhahn? Langsam richtete ich mich auf und ging dem Tropfen nach. Es wurde immer lauter. Plötzlich hatte ich das Gefühl meine Ohren würden wegen dem Lärm explodieren. Wie konnte plätscherndes Wasser nur so laut sein? Und überhaupt? Wo war dieser Wasserhahn? Ich bog mit zugehaltenen Ohren um die Ecke und schrak auf, als ich sah was vor mir am Boden sich befand. Was zum Teufel. Ich unterdrückte den Drang mich zu übergeben. Schnell wich ich von der Blutlache zurück und stolperte. Hinter mir vernahm ich knackende Geräusche, die mich sofort an das Erlebnis in meinem Zimmer erinnerten. Ich hielt es nicht mehr aus. Länger konnte ich es nicht unterdrücken. Ich ließ der Natur freien lauf und übergab mich. Mein Schädel brummte. Ich wischte mir mit meiner Hand über den Mund und versuchte mich aufzurichten. In meinem Inneren wiederholte ich immer wieder einen Satz: „Das ist alles nicht wahr!“ Als ich wieder auf meinen Beinen war, nahm ich sie förmlich in die Hand und machte mich auf in Richtung Kabine. Hinter mir ertönte wieder das Knacken alter und beschädigter Knochen. Mir liefen die unerträglichen Tränen, meine brennenden Wange hinunter. Ich wollte gerade zum Schreien ansetzen, als ich auf einmal zusammen brach. Nein! Wieso jetzt? Ich konnte mich weder bewegen, noch konnte ich irgendetwas sagen. Mein Atem kam viel zu unregelmäßig. Nicht jetzt! Bitte! Nicht jetzt. Keuchend schliff ich mich weiter in Richtung Kabine. Ein Hoffnungsschimmer erhellte mir den langen und beschwerlichen weg. Vielleicht hatte Takeshi bemerkt das ich weg war. Vielleicht würde er gleich kommen. Doch dieser Hoffnungsschimmer verschwand, da niemand kam um mir zu helfen. Ein schwarzer Schatten legte sich über mich. Schwer Atmend kniff ich mir die Augen zusammen und krallte meine Hände in meine Oberschenkel. Abermals flossen mir die Tränen die Wange hinab und hinterließen ein scheußliches Brennen. Was jetzt? Ein kalter Windhauch brachte mich zum zittern. Immer und immer wieder brachte mich diese schreckliche Gänsehaut um den verstand. Das knacken der gebrochenen Knochen wurde immer lauter. Eine schreckliche Aura versetzte mich ins wimmern. Ganz langsam kam da etwas mir immer näher. Ich gab auf. Regungslos lag ich auf dem Boden und wartete auf meine Hinrichtung. Was kam nun? Würde ich in der Hölle landen? Würde ich Takeshi nie wieder sehen? Meine Hand ballte sich zu einer Faust. Jetzt war es so weit. Mein Leben würde wohl hier und jetzt zu Ende sein. Das Knacken hörte auf. Ich spürte, wie etwas hinter mir stehen blieb. War es der Tod? Würde er mich abholen? Stumm sah ich hoch, doch erkannte ich nur den Schatten, eine widerlichen Gestalt. Dürr, krüpplig und voller Blut. Magere und spindeldürre Finger legten sich um mein Handgelenk. Der Tod war da! Meine weißen Haare färbten sich rot. Ein widerlicher Geruch drang in meine Nase und ließ mich würgen. Das Blut breitete sich immer weiter aus. Von wem das wohl kam? Etwa von mir? War das wirklich mein Blut? Träge drehte ich mich in der Blutlache um und blickte in Takeshis schmerzverzerrtes Gesicht. Fortsetzung folgt... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)