Drei Tage Regen von ZitroneneisSaly (... und ein vergessener Regenschirm) ================================================================================ I’m singing in the rain ----------------------- Mit einem Seufzen lässt sie die Jacke sinken, die sie sich über die Haare gezogen hatte, als sie unter das Dach der Bushaltestelle tritt. Sogleich suchen ihre Augen das kleine Fleckchen Erde ab, ehe sie etwas enttäuscht die Schultern hängen lässt und sich auf die kleine Bank sinken lässt. Sie hatte einfach die Hoffnung dass er auch heute hier sitzen würde. Zusammen mit ihr. Nur deswegen ist sie hier und nicht gleich zur U-Bahn-Station gelaufen. Weil sie hofft, dass auch er wieder hier auftaucht, so wie die Woche zuvor und gestern auch. Sie würde einfach gerne wieder mit ihm zusammen sitzen und einfach nur reden, denn sie weiß jetzt, dass er kein Arsch ist. Sie lehnt den Kopf zurück gegen die Wand aus Glas. Sie weiß wie schwachsinnig die Idee ist, dass er auch heute wieder ohne Auto unterwegs ist und deswegen wieder hier herkommen wird. Immerhin wissen sie beide, dass der Bus bei dem Wetter nicht verlässlich ist. Es ist einfach schwachsinnig. Warum sitzt sie hier rum? Er wird nicht kommen, dass weiß sie selber. Womöglich fährt er gerade das Mädchen, welches er für sich gewinnen will, nach Hause oder geht mit ihr unter einem Schirm zur U-Bahn. Traurig senkt sie den Blick und streicht mit ihrer Hand über ihre Handtasche, wo ihrer sicher verwahrt ist. »Wieder keinen Schirm dabei?«, vernimmt sie plötzlich eine Stimme, die ihr Herz sogleich schneller schlagen lässt. Ungläubig blickt sie auf und mustert den geduschten, jungen Mann, welcher sich durch die nassen Haare streicht. »Wollen wir wirklich darüber reden, warum wir hier sind?«, erkundet sie sich mit einer Gegenfrage und legt lächelnd den Kopf schief. Lächelnd schüttelt er den Kopf. »Lassen wir das lieber«, meint er und mustert sie kurz. »Wie lange wartest du schon hier?«, fragt er im nächsten Moment schon und kommt auf sie zu. »Nichtlang, ein paar Minuten, wieso?«, aufmerksam beobachtet sie ihn, wie er sich neben sie sinken lässt. »Deine Haare sind trocken«, murmelt er kurz und nimmt eine der trockenen Strähnen zwischen seine Finger. »Oh ja«, lächelt sie leicht und streicht sich durch das Haar. »Ich hatte meine Jacke drüber gehalten«, erklärt sie kurz. Einen Moment lang hält er inne und sieht an sich hinab. »Die Idee hätte mir auch kommen können«, stellt er leise fest. »Man merkt einfach dass du es gewohnt bist Auto zu fahren«, zuckt sei gelassen die Schulter. »Scheint so«, stimmt er ihr zu, »Wollen wir wieder?« Kurz verweist er mit einem Kopfnicken auf das Café auf der anderen Straßenseite. »Schnell«, nickt sie ihm zu. Ein leichtes Lächeln legt sich auf seine Lippen, als sie sich auch schon erheben. Sakura zieht ihre Jacke, wieder schützend über den Kopf und die beiden laufen los. Seine Hand liegt dabei auf ihrer Taille, als wollte er sie dort schützen oder ihr Halt bieten, auf ihren leichten Absatz-Schuhen. »Vorsicht!«, seine andere hat umfasst ihren Arm, als sie auf der nassen Fahrbahn tatsächlich ausrutscht. Doch seine Hand an ihrem Rücken hindert sie daran nicht hinten zu fallen. Aus Schreck lässt sie ihre Jacke los die sogleich zurück auf ihre Schultern rutscht und ihre Haare dem Regen aussetzt. »Danke«, murmelt sie während sie weiterlaufen und unter das kleine Vordache des Cafés schlüpfen. Sogleich zieht Sasuke die Tür auf und schiebt sie ins trockene Innere. Auch heute ist es nicht anders als die anderen Tage. Nur wenige Gäste sind hier und die Angestellten langweilen sich während sie Getränke und Kuchen verteilen. Sie steuern sogleich wieder auf ihren Tisch zu und schälen sich dort aus ihren Jacken, ehe sie sich auf ihre Plätze sinken. »Jetzt bin ich auch geduscht«, bemerkt Sakura und sammelt ihre feuchten Haare zusammen. »Sieht nicht so schlimm aus«, winkt er ruhig ab und beobachtet sie dabei, wie sie die Haare im Nacken eindreht und schließlich einfach dort liegen lässt. »Tee oder Kakao?«, erkundet er sich bei ihr, während er nach der Karte greift und diese kurz studiert. »Tee«, murmelt sie kurz eine Antwort und wendet den Blick dann aus dem Fenster nach draußen. Doch es ist jedes Mal das gleiche Bild, was sich ihr da bietet. »Ob das Wochenende wohl besser wird?«, erkundet sie sich und wendet den Blick wieder auf Sasuke um, welcher die Karte soeben zur Seite legt. »Hoffe ich doch. Aber das hängt nicht vom Wetter ab«, erwidert er ruhig und fährt sich wieder durch seine nassen Haare. Ein Lächeln legt sich auf ihre Lippen als sie sieht, wie Wassertropfen zu den Seiten wegspringen. Eine der Kellnerinnen kommt zu ihnen an den Tisch und nimmt die Bestellungen auf, ehe sie sich wieder verzieht. Einen Moment lang sieht Sakura ihn noch überrascht an, da er bereits ein Stück Torte bestellt hat, ehe sie den Blick wieder aus dem Fenster wendet. »Wie läuft es mit dem Mädchen?«, erkundet sie sich. Obwohl sich kaum etwas getan haben wird, seit gestern. »Das werden wir dann noch sehen«, antwortet er ruhig. »Triffst du dich nachher noch mit ihr?«, will sie weiter wissen und wendet den Blick zu ihm um, auch wenn ihr das Thema nicht gefällt. »So in der Art«, nickt er kurz. Etwas traurig darüber wendet sie den Blick auf das Fenster, sieht aber nicht durch dieses hindurch sondern betrachtet sich in der leichten Spiegelung. Denn seit gestern Abend ist ihr klar, es hat an jenem Abend nur ein paar Stunden gebraucht und auch jetzt bedarf es nicht mehr, dass sie ihm total verfällt. Er hat diese Wirkung auf sie. Sie weiß wie naiv und töricht es von ihr ist, sich sogleich wieder in ihn zu verlieben, nur weil sie zwei Mal einen Kaffee trinken waren und er gezahlt hat. Aber leider weiß ihr Herz das nicht. Ihr Herz weiß nur, wie schnell es schlagen muss, wenn sie bei ihm ist, sie mit ihm redet, er sie berührt oder sie seinem Blick begegnet. Ihrem Herz ist egal, dass er ein anderes Mädchen will, dass nicht sie ist. »Der Tee hat als Anschauungsmaterial wohl ausgedient«, vernimmt sei Sasukes Worte, welche sie ganz schnell aus ihren Gedanken reißen. Verwirrt sieht sie einen Augenblick ihn an, ehe sie auf den Tisch sieht, wo eine dampfende Tasse neben ihren Händen steht. Sogleich fügt sie Milch und Zucker hinzu und rührt den Tee um. »Alles okay?«, erkundet er sich bei ihr. Beinahe schüchtern blickt sie auf. »Ja, war nur in Gedanken«, winkt sie ab und nippt an der Tasse, bevor sie das heiße Getränk wieder abstellt. »Worüber machst du dir denn Gedanken?«, fragt er etwas neugierig weiter. Sie legt den Kopf leicht schief und lächelt sanft, ehe sie den Blick wieder aus dem Fenster richtet, um nach einer guten Ausrede zu suchen. »Man glaubt es kaum aber der Regen ist heute noch stärker als gestern«, wirft sie kurz ein und hebt den Blick in die grauen Wolken nach oben. Schwer und dunkel thronen sie am Himmel und sind noch lange nicht leer. »Bist du gestern noch rechtzeitig nach Hause gekommen?«, lenkt er das Thema weiter. »Nein, es war schon dunkel, als ich mit der U-Bahn angekommen bin«, antwortet sie ihm brav. »Ich hätte mehr auf die Zeit achten sollen, als mich aufs Händchen halten zu konzentrieren«, seufzt er leise auf. »Also meinst du das ich kleine Händchen habe?«, hebt sie den Kopf und betrachtet ihn fragend. Sie will nicht dass er das jetzt schlecht redet, ihr hat es gefallen wie er ihre Hände gehalten hat. »Na ja, kleiner als meine sind sie schon«, erklärt er und nimmt ihre Hand, bettet sie an seiner aufgefächerten Hand. Seine Finger überragen ihre um mindestens einen Zentimeter. »Hm«, murmelt sie als sie ihre Hände betrachtet, er oder auch sie bräuchte die Hand nur ein Stück zur Seite drehen und sie könnten die Finger verschränken. »Ich habe im Übrigen gestern noch mit Naruto geredet«, beginnt Sasuke, was sie aufblicken lässt. Ihr Blick richtet sich auf sein Gesicht und auch sein Blick reißt sich langsam von ihren beiden Händen los. Verlegen beißt sie sich auf die Unterlippe, sie sollte das nicht mit ihm machen, wenn er eine andere mag. »Er überlegt sich bereits einen Plan, wie er Hinata wieder für sich gewinnen kann«, erzählt er weiter und fixiert ihre Hand als sie diese von seiner löst. »Ich hoffe er glaubt nicht das ein Blumenstrauß ausreichen wird«, entgegnet sie ihm und umschließt ihre Tasse um wieder an dieser zu nippen. »Ich habe bereits dafür gesorgt, dass sein Plan etwas weiter geht, als das«, murmelt Sasuke und nippt an ebenfalls an seiner Tasse, ehe er den Teller mit der Torte zu sich zieht und ein Stück abteilt, mit der Gabel aufspießt und ihr entgegen hält. »Schaffst du die Torte nicht alleine?«, erkundet sich Sakura grinsend, lässt sich dennoch das Stück in den Mund schieben. »Doch, doch. Ich muss das nur ein bisschen üben«, erwidert er und hebt kurz die Gabel an, um auf das Füttern zu verweisen. Leise lacht sie auf. »Das muss man nicht üben!«, entgegnet sie, während sie den Teller über den Tisch zu sich zieht und ihm die Gabel abnimmt. Sie teilt kurz selber ein Stück ab und hebt ihm dieses auffordernd entgegen. Ohne ein Wort des Protests lässt er sich das Stück Torte von ihr in den Mund schieben. »Siehst du«, murmelt Sakura und teilt ein Stück für sich ab. »Ihr Frauen könnt das immer besser«, antwortet er und nippt an seinem Getränk. »Haha«, meint sie sarkastisch, »Willst du dann wenn wir Kinder haben auch davor üben?« Leicht lächelnd schiebt sie ihm währenddessen ein Stück in den Mund. »Wir Kinder?«, wiederholt er hustend, als er sich verschluckt hat. Für einen Moment sackt ihr das Herz in die Hose. Sie hat nicht wirklich wir gesagt! »Ja klar«, gibt sie so gelassen wie möglich von sich, »Ich denke mir halt dass du später sicher Kinder haben wirst und ich auch. Oder bist du einer von denen der keine Kinder haben will?« Fragend sieht sie ihn an, während sie an ihrem Tee nippt. Sie hofft diese Frage lenkt ihn von ihrem kleinen Fehler ab. »Doch ich will Kinder. Vielleicht sogar schon in ein paar Jahren«, erwidert er ruhig, »Ich habe nur noch nicht soweit gedacht.« Leicht lächelnd wendet Sakura ihren Blick zu der Torte um, wo sie wieder ein Stück abteilt und ihm entgegen hält. »Du wirst sicherlich eine gute Mutter sein«, entgegnet er ihr plötzlich, bevor er sich mit dem Stück Torte füttern lässt. »Naja zumindest das Füttern bekomme ich schon ganz gut hin«, ein kleines Grinsen zupft an ihren Mundwinkeln, ehe sie sich das letzte Stück der Torte in den Mund schiebt. »Bin ich ein gutes Übungsobjekt?«, erkundet sich Sasuke mit einem leichten Grinsen. »Nicht halb so gut wie ich«, erwidert sie schmunzelnd und stützt ihr Kinn in ihre Hand, blickt wieder nach draußen. »Ich kann mich nicht dran erinnern wann es das letzte Mal so geschüttet hat«, murmelt sie während sie die Tropfen beobachtet. »Ich auch nicht«, stimmt er ihr zu und seufzt leise. Es würde sie nicht wundern, wenn demnächst irgendwo Bäche über die Ufer treten und es Überschwemmungen gibt. »Deine Hände sind heute wohl nicht kalt, oder?«, vernimmt sie Sasukes Stimme und blickt sich wieder zu ihm um. Verwirrt betrachtet sie ihn. »Eh, nein, Wieso?«, murmelt sie leise. Sie weiß nicht worauf er hinaus will. »Nichts, nichts«, er winkt gelassen ab, »Meine Hände brauchen bloß Beschäftigung.« Sie senkt sogleich den Blick auf seine Hände als er das sagt, welche tatsächlich am Henkel der Tasse herumspielen. Sie lächelt leicht als sie versteht worauf er hinaus will. Das letzte Mal hatte er ihre Hände, die seine beschäftigen. Bereitwillig schiebt sie ihm ihre Hand entgegen, welche er sogleich mit seiner umfasst und sie seine Finger spürt, die über ihre Handinnenfläche kitzeln. Der Daumen der über ihren Handrücken streicht. »Wo versteckst du diesen Kerl nur die ganze Zeit?«, erkundet sie sich schmunzelnd und nippt an ihrem Tee. »Der kommt nur bei besonderen Menschen heraus und glaube mir, Naruto gehört da nicht dazu!«, erklärt er kurz mit einem kleinen Grinsen. »Ich diene wohl als Übungsobjekt für solche Worte, oder?«, bemerkt sie aufgrund seiner lieben Worte, die man kaum von ihm erwartet. »Rede keinen Unsinn! So etwas würde ich nicht sagen wenn ich es nicht ernst meine«, kommt es beinahe entrüstet von ihm und er hält mit seiner Hand inne. »Zu mir solltest du so etwas aber nicht sagen«, murmelt sie ihm zu. Immerhin will er eine andere für sich gewinnen. Was wenn jemand hört was er ihr sagt und die kennt, die er will und ihr erzählt was er gesagt hat. Macht er sich darum denn gar keine Gedanken. »Lass das meine Sorge sein«, erwidert er gelassen und zwinkert ihr verschwörerisch zu. Lächelnd schüttelt sie den Kopf und nippt an ihrem Tee, welcher nur noch lauwarm und wohl auch bald leer ist. Schweigend wendet sie ihren Blick aus dem Fenster, während Sasuke mit ihrer Hand herumspielt. Auf der Handinnenfläche malt er mit seinem Finger, sein Daumen streicht über ihren Handrücken. Es fühlt sich an als wäre ihre Hand ein Kunstwerk welches er betrachtet und sich einprägen will. Sie kann ein kleines Lächeln nicht unterdrücken. »Was ist? Warum lächelst du so?«, vernimmt sie sogleich die Frage von ihm. Die letzten Tage hier mit ihm haben ihr eine sehr neugierige Seite an ihm gezeigt. Eine Eigenschaft die sie bei ihm nun wirklich nicht erwartet hätte. Beinahe wäre ihr die Wahrheit entflohen, dass es seine liebevollen Gesten sind, aber das will sie ihm nicht auf die Nase binden. Einen Moment lang mustert sie ihn nur, um sich eine kleine Ausrede einfallen zu lassen. »Ich habe gerade festgestellt. Die letzten Jahren hatten wir nie gleichzeitig Vorlesungsschluss und dieses Semester gleich an drei Tagen in der Woche«, sie lächelt leicht, als sie diesen Aspekt realisiert, »Das finde ich irgendwie lustig.« Die Woche zuvor am Donnerstag waren sie hier, Freitag hat sie ihn von der Uni weggehen sehen und am Montag sind sie am Heimweg auch beinahe zusammen gestoßen. »Vielleicht ist es ein Zeichen«, murmelt Sasuke etwas nachdenklich. »Ein Zeichen?«, wiederholt sie verblüfft, »Wofür?« Neugierig betrachtet sie ihn. Auf diese Antwort ist sie gespannt. »Das wir mehr Zeit miteinander verbringen sollten?«, berichtet er seine Überlegungen. »Sasuke, Sasuke. Willst du mir etwa sagen, dass du an Schicksal und so Sachen glaubst?«, erkundet sie sich lächelnd. Ein kurzes Lächeln huscht über sein Gesicht. »Manchmal in bestimmten Moment schon«, entflieht es seinen Lippen. »Was für Momente zum Beispiel?«, forscht sie neugierig weiter. »Wenn du im strömenden Regen zur Bushaltestelle läufst, statt zur U-Bahn, was drei Minuten länger dauern würde«, beinahe schüchtern blickt er von ihrer Hand in ihre Augen auf. »Sowie du?«, wirft sie schmunzelnd ein. »Der Bus hält fast direkt vor meiner Haustür«, wehrt er kopfschüttelnd ab. Leise lacht sie auf und schüttelt ebenfalls den Kopf ehe, sie den letzten kalten Schluck Tee aus ihrer Tasse nimmt. »Der Regen will heute auch nicht aufhören«, bemerkt Sasuke und nippt ebenfalls an seiner Tasse. »Scheint so«, stimmt sie ihm zu. »Sollen wir dennoch gehen? Narutos Vorlesung sollte jetzt aus sein, der soll uns nach Hause bringen«, erwidert er fragend und wendet den Blick von draußen auf sie um. »Willst du schon gehen?«, entflieht es ihr verblüfft. »Noch nicht, aber ich will dich sicher nach Hause bringen, also müssen wir wohl gehen«, antwortet er brav. »Ist gut«, ein leises Seufzen entwischt ihren Lippen, als er schon wieder das Geld herausholt und für sie beide zahlt. Wahrscheinlich hat er nachher noch ein Date, weswegen er jetzt schon nach Hause will, um sich fertig zu machen. Sie schlüpfen in ihre Jacken und verlassen sogleich das Café lassen das Geld am Tisch liegen. Höflich hält er ihr die Tür auf, bevor sie in den strömenden Regen nach draußen treten. Zurück zur Universität dauert es nur wenige Minuten, doch diese werden wohl ausreichen um sie beide mit Wasser zu tränken, als ob sie in einen Fluss oder See gefallen wären. Als sie über die überschwemmte Straße zur anderen Seite laufen, hält er sie nah bei sich, bevor er sie freigibt und auch ihre Hand wieder loslässt. Blinzelnd wirft sie einen kurzen Blick nach oben in die Wolken. Würde es nicht so in Strömen Regnen würde sie sich vielleicht sogar an dem Wetter erfreuen. Manchmal hat sie regen sehr gerne, aber nur wenn sie einen Schutz mit hat, oder es nicht wie aus Eimern schüttet. Im Sommer im leichten Nieselregen spazieren zu gehen ist so viel angenehmer, als diese großen schweren Tropfen, die hart aufkommen. »Sakura«, vernimmt sie plötzlich Sasukes Stimme. Verwundert sieht sie sich kurz um, sie hat gar nicht mitbekommen, dass sie vor ihm her geht. Fragend wendet sie sich zu ihm um, bleibt so wie er stehen. »Es tut mir Leid«, kommt es weiter von ihm, während er sie ebenso reuevoll ansieht. »Was?«, entflieht es Sakura verwirrt. Dabei will sie eher wissen warum er sich entschuldigt als wofür. Ihr ist im Moment gar nicht klar was hier plötzlich los ist. Er seufzt leise und wendet den Blick für einen Augenblick zu Boden. »Was ich damals gesagt habe. Ich habe damit den ganzen Abend und das zwischen uns ruiniert« fängt er wieder an zu sprechen und hebt den Blick wieder in ihre Augen. Sie kann sehen wie ernst er es meint, »Ich weiß es klingt wie eine blöde Ausrede, aber«, erneut stoppt er und fährt sich mit der Hand durch die nassen Haare, »Ich wurde unter Drogen gesetzt. Als ich uns Drinks holen wollte, hat mir ein Mädchen ein Drink in die Hand gedrückt, ich habe mir nichts dabei gedacht, aber wie sich gezeigt hat, wollte sie mich wohl irgendwie abschleppen oder so. Ich weiß es klingt wie eine faule Ausrede, es tut mir leid.« Schweigend lauscht sie seiner ausführlichen Erklärung, welche sie gar nicht verlangt hat oder hätte. Nach den letzten Tagen hat sie nicht einmal mehr eine Entschuldigung erwartet oder gebraucht. Sie hat gesehen, dass er damals wohl nicht ganz er selbst war. Ein kleines Lächeln legt sich auf ihren Lippen, als sie den Kopf schief legt. Dennoch ist es schön dass er sich bei ihr entschuldigt, selbst nach all der Zeit die seitdem vergangen ist. »Ich glaube dir«, erwidert sie ihm ruhig und mustert kurz sein Gesicht. Reuevoll sieht er sie an, ehe sich seine Gesichtszüge aufgrund ihrer Worte plötzlich ändern. »Was?«, fragt er erstaunt und blinzelt verwirrt. Sakura nickt bestätigend, ein kleines Kichern kommt über ihre Lippen. »Ich habe in den letzten Tagen nicht den Typen gesehen der diese Sachen gesagt hat. Sondern immer nur den mit dem ich zuvor gesprochen hatte«, erklärt sie kurz, wie sich ihre Ansichten in den drei Tagen Regen geändert hat. Ein Lächeln stiehlt sich auf Sasukes Lippen, ihre Worte scheinen ihn wirklich zu erfreuen. Auch auf ihre Lippen legt sich ein Lächeln, ehe sie sich umwendet und weiter gehen will. Immerhin will sie Naruto nicht verpassen. Aber selbst wenn, wäre es sowieso egal, so durchnässt wie sie schon wieder ist, kann sie auch einfach schnell zur U-Bahn-Station laufen. Plötzlich wird ihr Handgelenk gepackt. Sanft umschließt eine Hand dieses und zieht sie mit einer leichten Drehung zurück. Überrascht blickt sie sich zu Sasuke um, welcher sie zu sich zurückzieht. Seine Hand legt sich an ihre Seite, drückt sie sanft zu ihm. Seine Lippen betten sich an ihre. Augenblicklich schließen sich ihre vor überraschen geweiteten Augen und Schmetterlinge fliegen plötzlich in ihrem Magen. Auch wenn sie weiß dass sie das nicht tun sollte, erwidert sie zaghaft den Kuss und genießt ihn in vollen Zügen. Nach einer gefühlten Ewigkeit in wenigen Sekunden löst er sich wieder von ihr, ein kleines Lächeln liegt auf seinen Lippen, während sie ihn fast schon fassungslos betrachtet. »Was? Sasuke!«, kommt es atemlos und stockend von ihr, »Du kannst mich doch nicht einfach küssen wenn du eine andere magst!« Denkt er überhaupt über seine Handlungen nach, was wenn dieses Mädchen das erfährt oder vielleicht sogar gesehen hat? Er verbaut sich damit doch alle Chancen bei diesem. Was in der Hinsicht nicht schlecht wäre für sie, aber so will sie gar nicht denken! »Es gibt keine andere, ich habe die ganze Zeit von dir geredet«, dringen Sasukes Worte durch ihre Gedanken zu ihr hindurch. Beinahe schockiert reißt sie den Kopf hoch und starrt ungläubig in seine dunklen Augen. »Was?«, entflieht es ihr etwas fassungslos. Er hat die ganze Zeit von ihr geredet? Sie ist die, deren Herz er gewinnen will? »Du bist mir die letzten zwei Jahre einfach nicht aus dem Kopf gegangen«, erklärt er ihr verlegen. Mit großen Augen sieht sie zu ihm auf. Hat sie wirklich so einen bleibenden Eindruck hinterlassen an jenem Abend? Er hat wirklich die letzten zwei Jahre ihre Ignoranz ertragen und sich dennoch dazu entschieden ihr all das zu sagen? Und sie hat ihm all die Zeit verwehrt sich bei ihr zu entschuldigen, wie er es eben getan hat. Wer ist hier nun der Arsch sie oder er? Im Moment deutet der Neonreklame-Pfeil wohl auf sie. »Ich bin so ein Idiot, nur weil ich gekränkt war, habe ich dir nicht einmal die Möglichkeit geboten dich zu entschuldigen und dass alles schon viel früher wieder gut zu machen«, frustriert fasst sie sich an den Kopf. »Sag sowas nicht!«, brummt er ihr sogleich zu und nimmt ihre Hand aus ihrem nassen Haar, umschließt sie mit seiner. »Wieso nicht, ist doch wahr!«, murrt sie weiter. »Es hätte wohl nichts geändert«, erklärt er nur kurz. »Wieso?«, verwirrt sieht sie ihn an. »Weil ich erst vor kurzem den Mut dafür zusammen hatte«, flüstert er ihr zu, dass es auch ja keiner mitbekommt. »Du hast dich nicht getraut?«, wiederholt sie ungläubig. Bestätigend nickt er kurz. »Kein Wunder, wenn ich dich immer so verachtend angesehen habe«, murrt sie wieder und löst ihre Hand von seiner, schiebt sich beide verzweifelnd in die Haare. Scheint als hätte sie an allem Schuld. »Hör auf mit diesem Blödsinn. Du hast keine Schuld daran. Letztlich hätte ich den Drink nicht so einfach nehmen sollen. Damit ist das Thema jetzt beendet«, brummt er ihr zu und zieht ihre Hände wieder aus ihrem nassen Haar. »Aber…«, fängt Sakura wieder an, sein Daumen legt sich auf ihre Lippen, um ihr zu symbolisieren dass sie nicht weiter reden soll, während seine Finger sich sanft an ihrer Wange betten. Schweigend schüttelt er den Kopf. Zumindest ergeben jetzt all die Gesten Sinn und sie dachte er übt nur, dabei waren die alle wirklich an sie gerichtet. Ein kleines Lächeln legt sich auf ihre Lippen, er ist wirklich süß. »Komm, jetzt bringe ich dich nach Hause«, meint er schließlich und umschließt ihre Hand wieder mit seiner und zieht sie sogleich in Richtung der Uni weiter. Mittlerweile sind sie beide wieder so durchnässt, dass die Kleidung ihnen an den Knochen klebt. »Okay«, murmelt sie leise und blickt verlegen auf seine Hand hinab, wo er die Finger mit ihren gekreuzt hat. Noch heute Morgen hätte sie das alles hier als einen Traum abgetan, aber der Regen und die Kälte zeigen ihr, dass es Real ist. Leicht lächelnd hebt sie den Kopf an. »Im Übrigen«, erhebt sie ihre Stimme nach ein paar Metern und blickt zu ihm auf, »Du hast bereits eine Woche bei mir aufgeholt.« Erst als sie es ausgesprochen hat, wird ihr klar, dass er womöglich nicht versteht, dass sie auf das Nicht-aus-dem-Kopf-gehen anspielt, doch das Lächeln welches sich auf seinen Lippen bildet, zeigt ihr dass er sehr wohl weiß was sie meint. Etwas schüchtern hat sie den Blick zu Boden gerichtet, während zurück auf dem Campus kommen. Ein leichter Zug geht durch ihren Arm und holt sie ein Stückchen nach links, wo sie direkt an Sasukes Schulter stößt. Überrascht sieht sie zu ihm auf. Ein kleines Schmunzeln liegt auf seinen Lippen, sein Daumen fängt an über ihren Handrücken zu streichen. Auch sie muss leicht Lächeln. Kann es noch nicht ganz glauben, dass sie hier nun so gehen. Sie richtet ihren Blick wieder nach vorne, auf den eigentlich leeren Campus. »Hast du dich in der Zeit geirrt oder haben wir eben so lange gebraucht, dass schon alle weg sind?«, erkundet sie sich verwirrt, den am Campusgelände hier draußen ist niemand zu sehen. »Ich glaube beides«, erwidert er ruhig darauf. Fragend blickt sie sich um. Wenn Naruto aber schon weg ist, wie soll er sie dann nach Hause fahren? Sasuke jedoch geht gelassen neben ihr her und führt sie über den Campus in Richtung Parkplatz. Vielleicht wartet Naruto ja dort, oder ruft er ihn dann an das er zurück kommen und sie holen soll? Suchend lässt sie ihren Blick umher schweifen, als sie den Studentenparkplatz betreten. Die Lichter eines schwarzen Wagens blinken in dem Moment auf. Überrascht blickt sie sich zu diesem um und sieht im Augenwinkel Sasukes Hand. Neugierig wendet sie den Blick auf seine erhobene Hand, in welcher er einen Autoschlüssel hält und gerade sinken lässt. Seine Hand löst sich von ihrer und er öffnet die Beifahrertür. Verwirrt von der Situation steigt sie ein und er schließt die Tür. Stille umgibt sie, außer dem ungleichmäßigen Trommeln der Regentropfen ist nichts zu hören. Warum geht Sasuke bei so einem Wetter zur Bushaltestelle, wenn sein Auto eh da steht? Mit einem Seufzen schließt er die Tür und fährt sich durch die nassen Haare. »Was schaust du so?«, fragt er amüsiert. »Warum gehst du zur Bushaltestelle, wenn dein Auto eh da steht?«, erwidert sie mit einer Gegenfrage und lässt den Blick durch den Wagen schweifen. Sauber, als wäre er frisch aus der Reinigung gekommen. »Es ist jedes Mal hier gestanden«, kommt es von ihm. Verblüfft schnellt ihr Kopf in seine Richtung. »Ich dachte bei der Bushaltestelle habe ich endlich die Chance mit dir zu reden«, erklärt er weiter und dreht sich leicht zu ihr. Ein kleines Schmunzeln zupft an ihrem Mundwinkel. »Du meinst eine Chance, dass ich nicht direkt in den strömenden Regen davon laufe?«, stellt sie eine Frage. Auch auf seine Lippen legt sich ein Schmunzeln während er den Kopf leicht nickend und gleichzeitig schüttelnd von einer Seite zur anderen bewegt. »Beim ersten Mal habe ich dich hingehen sehen, danach hatte ich die Hoffnung, dass du wieder dort sein würdest«, antwortet er ehrlich. Ein leichtes Lächeln legt sich auf ihre Lippen, als sie den Blick auf ihre Handtasche umwendet und diese öffnet, darin zu suchen beginnt. »Ich glaube zumindest heute hatte ich die gleiche Idee«, gibt Sakura von sich und zieht einen kleinen Schirm aus ihrer Handtasche. Auf seinen Lippen bildet sich ein Lächeln, als er den Arm auf die Rückenlehne ihres Sitzes legt und sich zu ihr herüberbeugt. Sanft legen sich seine Lippen auf ihre. Ihr Herz setzt sogleich einen Schlag aus um noch schneller als zuvor weiter zuschlagen, während sie den Kuss erwidert. Es sind nur wenige Moment, ehe er sich wieder von ihr löst und mit dem Kopf ein kleines Stück zurück weicht. Seine Augen wandern über ihr Gesicht, als würden sie sich alles einprägen wollen, verweilen auf ihren Lippen und richten sich schließlich in ihre Augen. »Gehst du heute mit mir aus?«, fragt er flüsternd. Überrascht sieht sie ihn an. »Heute noch?«, erkundet sie sich. Leicht lächelnd nickt er. »Ich habe bereits zwei Jahre vergeudet, ich verschwende keine weitere Minute mehr«, murmelt er ihr leise zu. Diese Worte lassen sogleich Schmetterlinge wild in ihrem Magen herumfliegen. »Okay, dann gehen wir heute aus«, nimmt sie die Einladung zu dem Date an. Das leichte Lächeln auf seinen Lippen, wandelt sich in ein erfreutes. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)