Drei Tage Regen von ZitroneneisSaly (... und ein vergessener Regenschirm) ================================================================================ It's raining man! ----------------- Mit hektischen kleinen Schritten läuft sie auf die Bushaltestelle zu. Der Regen prasselt unaufhörlich auf sie hinab, hat keine Gnade mit ihr, die heute ohne Schutz unterwegs ist. Warum musste sie auch ihren Schirm Zuhause vergessen? Wobei weniger vergessen, als absichtlich dort lassen. Sie musste sich ja einbilden, dass es sie schon nicht erwischen wird. Wie wenig es sie erwischen wird, merkt sie nun, wo sie durch den strömenden Frühlingsregen läuft. Ihre Haare kleben ihr in dicken Strähnen an den Wangen als sie unter das Dach der Bushaltestelle flieht. Die Haltstelle ist zwar auch nicht mehr als zwei Wänden mit einem Dach und einer kleinen Warte-Bank, in der Ecke der Wände, aber wenigstens wird sie nicht weiter nass. Es ist definitiv nicht ihr bester Tag, denn nachdem die Wetterprognosen der letzten Tage nie eingetreten sind, hat sie heute nicht nur ihren Schirm in seiner Halterung Zuhause gelassen, sondern auch noch ein sehr luftiges Outfit an. Ihr Rock reicht ihr nur bis zu den Knien und ihre Ankle-Boots sehen aus wie frisch gewaschen, was sie im Endeffekt nun auch sind, während das Wasser sich in ihrer feinen Strumpfhose verfangen hat. Seufzend schüttelt sie ihre Haare auf und streicht sie sich zurück, ehe sie einen Blick in den Himmel nach oben wagt. Ob es wohl noch lange regnen wird, oder zuvor vielleicht noch einer der seltenen Busse kommt? Womöglich kann sie einen Freund anrufen, dass sie jemand abholt, aber sie weiß dass im Moment eine Vorlesung intensive Zeit ist, jeder sitzt im Moment in irgendeiner Vorlesung. Vorsichtig blickt sie unter dem Dach hervor und in den Himmel nach oben. Die Wolken haben in einem einheitlichen Grau den Himmel überzogen. Durch die dunklere Färbung wirken sie beinahe schon düster. Ein baldiges Ende scheint nicht in Sicht zu sein. Seufzend wendet sie sich um und lehnt sich gegen die Wand der Bushaltestelle. Auf den Fahrplan zu schauen, nutzt in diesem Fall gar nichts. Die Busse fahren hier so selten, dass es nicht einmal auffällt wenn sie gar nicht kommen. Sie könnte ja zur U-Bahn laufen, aber wenn sie dort ankommt, ist wahrscheinlich auch ihr BH bereits vom Regen durchtränkt. Vielleicht später, wenn der Regen etwas nach lässt. Das laute Platschen von Schritten auf dem überfluteten Boden ist zu hören und einen Moment später, taucht eine zweite durchnässte Person unter dem Dach der Bushaltestelle auf. Überrascht starrt sie den jungen Mann an, der da gelassen vor ihr steht und dem die nassen Strähnen an den Wangen kleben. »Was machst du denn hier? Hast du nicht ein Auto?«, erkundet sie sich etwas mürrisch. Ihn hätte sie hier nun am aller wenigsten erwartet. Heute ist echt nicht ihr Tag, wenn sie sich nun auch noch mit ihm hier herumschlagen muss. Sie hat ihn bereits am Anfang ihrer Studienzeit kennen gelernt und das ist auch ein Punkt den sie bereut, denn dieses Kennenlernen hat sich als eine schlechte Erinnerung an ihn in ihr Gedächtnis gebrannt. Seit damals kann sie ihn nicht leiden. Er selbst wird sie wahrscheinlich schon längst wieder vergessen haben. Er seufzt genervt als er sich durch die Haare fährt und einige Wassertropfen aus diesen fallen. »Werkstatt«, brummt er nur leise und versucht weiterhin das Wasser so gut es geht aus seiner Kleidung zu bekommen. Wenn es nicht wirklich so extrem schütten würde, wäre sie ohne ein Wort zu ihm zu sagen, davon gelaufen, aber bei dem Regen, ist nicht einmal sie so blöd. Manchmal wünscht sie sich, sie wäre es, aber sie ist es nicht. Mit kühlem, berechnendem Blick beobachtet sie ihn weiter dabei, wie er versucht den trockenen Zustand wie vorher wieder zu erreichen. »Ich werde nicht erfrieren oder verbrennen, was auch immer du dir erhoffst«, entgegnet er ruhig, als er ihrem Blick begegnet und es aufgibt, das Wasser von sich wischen zu wollen. Ein Auto rast einen Augenblick später an ihnen vorbei, viel zu schnell für diese Straßenverhältnisse, brettert es an die Straße entlang und durch die Wasserlacke direkt vor der Bushaltestelle. In einer großen Fontäne spritzt das Auto das Wasser nach oben und auf den jungen Mann, welcher sehr nah bei der Straße steht. All das Wasser, was er zuvor versucht hat wegzuwischen klebt nun wieder an ihm und noch mehr. Wie ein begossener Pudel steht er nun vor ihr. Ein Gefühl der Genugtuung breitet sich in ihr aus, als sie nicht mehr an sich halten kann und laut zu lachen anfängt, als würde sie eine Komödie sehen und sie nicht mehr aus dem Lachen raus kommen. Erneut brummt er missmutig, und versucht das Wasser aus seiner nun triefend nassen Kleidung zu wringen. »Das habe ich wohl verdient«, wirft er plötzlich ein und tritt von der Straße weg, schiebt die Hände in die Hosentaschen und setzt sich auf die kleine Wartebank. »Hast du«, bestätigt sie ihm, als sie sich wieder gefangen hat und starrt anschließend wieder nach vorne, in den strömenden Regen. Ein paar Minuten schweigen sie sich einfach nur an. Der Wind, welcher den Regen durch die Gegend peitscht dreht plötzlich, als wollte er die Bushaltestelle attackieren. Bei den offenen Seiten der Bushaltestellt drückt sich der Regen rein, so dass sie sich gezwungen fühlt, näher an den jungen Mann zu rutschen und sich neben ihm niederzulassen. »Willst du mich wärmen, oder was?«, erkundet er sich, als sie neben ihm sitzt. »Definitiv nicht«, wehrt sie schnippisch ab und wendet den Blick zu ihrer linken um, da er zu ihrer rechten sitzt. Schweigend sitzen sie nebeneinander. Langsam lässt sie ihren Blick umher wandern, vermeidet es zu ihm zu sehen und versucht ihn so gut es geht zu ignorieren. Da er jedoch nicht zur Seite gerutscht ist als sie sich neben ihn gesetzt hat, berührt sie nun seinen Arm, weswegen sie weiß dass er da ist. Prüfend blickt sie auf den Boden vor sich, bis zu ihnen hin hat der Regen die gesamte Fläche bedeckt und würde ohne dem Dach oder bei einem kleineren Dach, auch auf sie beide hier fallen. Ergeben seufzt sie. Mittlerweile hätte schon längst ein Bus kommen müssen. Wer weiß, ob er die Station nicht einfach ausgelassen hat, weil sowieso kaum ein Student Bus fährt, oder irgendwo festhängt und es ihm gar nicht möglich ist zu ihnen zu kommen. Beinahe ruckartig erhebt sie sich von der kleinen Bank. Der Regen benetzt sogleich wieder ihre Füße, und sie ist sich nicht sicher, ob sich das Wasser womöglich in ihren Schuhen sammeln würde, wenn sie lang genug im Regen steht. »Ich geh im Café etwas trinken, kommst du mit oder bleibst du hier?« Ihr selbst ist nicht bewusst warum sie ihn das überhaupt fragt. Sie will doch sowieso nicht, dass er mitkommt. Wahrscheinlich ist es ihre gute Erziehung und ihre Höflichkeit. Einen Moment lang schaut er sie einfach nur schweigend an. Sie erwartet schon keine Antwort oder gar eine Reaktion mehr, als sie sich abwendet. Fast schon erschrocken muss sie feststellen, dass er sich soeben erhebt. Entweder will er nun gehen, oder er hat vor sie zu begleiten. Schweigend setzt sich Sakura in Bewegung und tritt hinaus in den strömenden Regen. Zu ihrem Glück hält ihr dünner Frühjahrsmantel dem Regen stand und weist ihn ab, aber bei diesen Regenmengen, wird auch er kaum bis zur U-Bahn-Station durchhalten. Schnell überquert sie die Straße, die von den Wassermassen schon überflutet ist und das Wasser keine Stelle mehr findet, wo es sich in die Erde saugen kann. Der Boden ist eben erst getaut und schafft diese Mengen noch nicht, weswegen sich das Wasser auf den Straßen sammelt und die beste Grundlage für Aquaplaning liefert. Sie kann seine Schritte hinter sich platschen hören, als sie durch den strömenden Regen laufen, die Straße überqueren und in die nächste einbiegen, sich unter das kleine Vordach des Cafés dort flüchten. »Gehst du eigentlich immer mit unbekannten Mädchen einen Kaffee trinken, nur weil sie dich fragen?«, erkundet sie sich und zieht die Tür auf, bevor er noch auf die Idee kommen könnte, den Gentleman raushängen zu lassen. »Wir kennen uns doch, das wirst du doch nicht vergessen haben«, erwidert er ruhig, während er die Tür festhält und sie eintreten lässt bevor er ihr ins Innere folgt. »Nein, aber ich habe erwartet, dass du es vergessen hast«, zuckt sie die Schultern. Ein leises Seufzen kommt über ihre Lippen, als sie sich wiedermal durch die Haare streicht und diese aus nach hinten, während sie auf einen Platz zusteuert. Aufgrund des Regens sind nicht viele Gäste in dem kleinen Café zu finden und auch die Angestellten, scheinen sich eher zu langweilen. »Du hattest ein beiges Oberteil an, eigentlich trägerlos, aber so ein dünner Stoff hat als Neckholder fungiert.« Überrascht schaut sie zu ihm auf, als er das Top beschreibt welches sie an jenem Abend trug. »Das weißt du noch so genau?«, erkundet sie sich erstaunt und lässt sich auf dem Platz nieder, nachdem sie sich aus ihrer Jacke geschält hat. „Hast wohl Eindruck hinterlassen«, zuckt er ruhig die Schultern. »Also. Tut mir leid, wenn ich deine Erwartungen enttäusche«, kommt es von ihm, als er sich ihr gegenüber nieder lässt, und auf ihre Aussage von eben anspielt. Seine Haare wirken beinahe wie zurück gegelt, nachdem er sich wohl mit der Hand durch diese gefahren ist. »Ist nicht das erste mal«, erneut zuckt sie die Schultern und wendet sich der kleinen Karte am Tisch zu, um zu entscheiden was sie an diesem verregneten Tag trinken wird. Leise Musik strömt aus den Boxen. Der Regen trommelt von außen an die Fenster. Es könnte beinahe eine schöne Kulisse sein, eine schöne Szene abgeben, nur er stört dieses Bild. Kurz wirft sie ihm einen Blick über den Rand der Karte zu. »Was denn?«, kommt es von ihm als er ihrem Blick begegnet. »Hm?«, brummt sie nur und senkt den Blick wieder auf die Karte. »Du hast mich so böse angesehen«, vernimmt sie seine Stimme. »Das war nicht beabsichtigt«, entgegnet sie ihm kurz. »Ach und das soll ich dir glauben?«, erkundet er sich skeptisch. Seufzend lässt sie die Karte sinken und blickt ihm entgegen. »Ja.«, sie stellt die Karte zurück an ihren Platz und eine der Kellnerinnen kommt sogleich zu ihnen um die Bestellung aufzunehmen. Schweigend wendet sie ihren Blick durch das Fenster nach draußen, als die Kellnerin den Tisch wieder verlassen hat. Die junge Frau versucht sich auf die Umgebung außerhalb zu konzentrieren und ihren unerwünschten Begleiter zu ignorieren. Als sie bei der Bushaltestelle gewartet haben, war dies definitiv leichter. Jetzt wo er ihr gegenüber sitzt, fällt es ihr viel schwerer, da sie leider nicht durch ihn hindurch sehen kann, so sehr sie es sich auch wünscht. Zusätzlich kann sie nicht leugnen, dass er gut aussieht, was es ihr erst recht nicht möglich macht ihn zu ignorieren, egal was für ein Arsch er ist. Sie will gar nicht an den Abend zurück denken, der ihr gezeigt hat, dass er ein Arsch ist, obwohl eigentlich, hätte sie es erwarten können. Bei seinem Aussehen. Alle diese Jungs sind eingebildet und halten sich für besonders toll. »Danke«, murmelt sie nur kurz, als die Kellnerin ihr ihren Tee bringt und wendet den Blick von der regnerischen Szene außerhalb des Fensters ab und auf ihren Tee um. Schweigend fügt sie Zucker und Milch hinzu und vermischt alles, ehe sie den Löffel zur Seite legt und auf die dampfende Tasse hinab blickt. Minuten ziehen dahin, während sie die Tasse betrachtet, den aufsteigenden Dampf. Sie schafft es sogar ihr Gegenüber auszublenden. »Hast du vor den auch zu trinken, oder dient er nur als Anschauungsmaterial?«, holt seine Stimme sie wieder in die Gegenwart zurück und zeigt ihr, dass sie doch nicht so alleine hier sitzt, wie sie eben noch dachte. Gleichzeitig löst dieser Satz etwas in ihr aus. Erstaunt blickt sie den jungen Mann vor sich an. »Ich habe gerade ein Déjà-vu«, teilt sie ihm sogleich mit. »Kein Wunder. Mit dem Satz habe ich dich damals auch angesprochen«, ein kleines Lächeln zupft an seinem Mundwinkel. Scheint so als könnte er sich recht gut an jenen Abend erinnern. Warum also sitzt er nun hier und glaubt dass alles wieder gut ist? »Alles zu seiner Zeit«, murmelt sie leise und hebt ihre Tasse an ihre Lippen, jetzt hat der Tee die passende Temperatur. »Das hast du damals auch gesagt«, erwidert er und bringt sie so dazu wieder zu ihm aufzusehen. Einen Moment lang erwidert er ihren Blick, ehe er ihn umwendet und durch das Fenster nach draußen richtet. Was versucht er hier? Warum erinnert er sie dauernd an diesen Abend, wo sie sich kennen gelernt haben. An den Abend, der ihr gezeigt hat, dass der erste Eindruck trügen kann und total falsch ist. Gut, er erinnert sich an sie, weiß wer sie ist. Hat bewiesen, dass sie nicht nur irgendein Gesicht auf dem Campus für ihn ist. Dennoch, was wird das hier? »Wie läuft dein Studium?«, vernimmt sie seine Frage, seine Aufmerksamkeit richtet sich wieder auf sie. Seine Augen erfassen ihren Blick. »Ganz gut, und deines?«, erwidert sie höflich und hebt ihre Tasse wieder an ihre Lippen. »Ich bin nicht sicher, ich glaube ganz gut. Mich beschäftigt zurzeit etwas anderes, was mich leider ziemlich ablenkt«, berichtet er ihr und dreht seine Tasse im Kreis. »Dann solltest du das wohl aus deinem Kopf bekommen«, gibt sie ihm einen Rat und stellt ihre Tasse wieder auf dem Tisch ab und bettet ihre Hände daran. Sie kann die Nässe des Regen in ihren Schuhen spüren, was ein ungutes Gefühl an ihrem Füßen hinterlässt. »Das ist nicht so einfach«, brummt er leise. »Brich dem Mädchen einfach das Herz und kümmere dich nicht weiter drum«, wirft sie ein und zuckt gelassen die Schultern. Wer sich bei ihm etwas anderes erwartet oder erhofft, ist selber schuld. »Es geht aber gar nicht darum ihr Herz zu brechen, sondern es zu gewinnen«, erklärt er und hebt langsam den Blick von seiner Tasse. »Warum wendest du dich damit an mich? Du solltest eigentlich wissen, dass ich dich seit jenem Abend für einen Arsch halte, Sasuke.«, skeptisch aber auch vorwurfsvoll sieht sie ihn an. »Du hast Recht«, stimmt er ihr brummend zu und wendet den Blick wieder ab. Unruhig wandert sein Blick draußen umher, als wollte er jeden Regentropfen zur Erde fallen sehen. »Sakura«, beginnt er und wendet den Blick wieder auf sie. Fragend blickt sie zu ihm auf. Er öffnet einen Augenblick lang den Mund. »Vergiss es einfach«, murmelt er schließlich und wendet den Blick wieder nach draußen. »Schon geschehen«, erwidert Sakura leise und nippt an ihrem Tee. »Du magst mich echt nicht«, stellt Sasuke leise fest und fährt sich durch die Haare. Beinahe hätte sie es nicht gehört, wahrscheinlich sollte sie es auch nicht gehört haben. Schweigend tut sie ihm den Gefallen und reagiert nicht darauf, während sie auf ihren Tee starrt. »Warum bist du eigentlich noch hier? Wartest du noch auf jemanden?«, vernimmt sie einen Augenblick später eine Frage von ihm. Etwas überrascht blickt sie zu ihm auf. Sie würde beinahe behaupten Neugierde in seinen Augen aufflackern zu sehen. »Ja«, meint sie schlicht, seine Schultern senken sich ein Stück ab. »Auf das Ende vom Regen«, gibt sie weiter von sich. Verwirrt sieht er sie an. Diese Antwort hat er wohl nicht erwartet. »Ich habe meinen Schirm vergessen«, erklärt sie schließlich, was genau sie meint. »Kann jedem Mal passieren«, kommt es freundlich von Sasuke, seine Schulter zuckt leicht und ein zartes Lächeln zupft an seinen Lippen. »Hm«, macht Sakura nur zustimmend und nippt wieder an ihrem Tee. »Ein kleiner, unbedeutender Fehler in deinem Perfekten Dasein«, gibt er weiter von sich. Verwirrt und skeptisch betrachtet sie ihn. »Perfektes Dasein?«, wiederholt sie zweifelnd. »Natürlich, alle die dich kennen, sagen nur Gutes über dich. Das Studium steckst du locker in die Tasche und hast auch noch Zeit für deine Freunde«, zählt er auf. »Man könnte meinen du beobachtest mich«, merkt sie sogleich an und sieht ihn prüfend an. Ein kleines Lächeln legt sich auf seine Lippen. »Man weiß halt über die beliebtesten Studenten Bescheid«, winkt er ab. »Sollen wir dann mal von dir reden?«, schlägt sie sogleich vor und stellt die leere Tasse ab, winkt die Kellnerin zu sich . Er gibt ein abwehrendes Brummen von sich. »Bitte, ich bin nur so bekannt, weil alle Mädchen auf mich stehen. Die gehen nur auf das äußere«, fügt er hinzu und schiebt seine Tasse von sich. Freundlich lächelnd wendet sich Sakura der Kellnerin zu und bestellt sich noch ein Getränk, sowie ein Stück Torte, da der Regen wohl so bald nicht aufhören wird. Kurz wendet sie ihren Blick nach draußen, während Sasuke auch gleich die Gelegenheit nutzt und sich noch etwas bestellt. »Mein Dasein ist nicht so perfekt und ich habe auch viele Fehler«, erhebt Sakura wieder ihre Stimme als die Kellnerin sich von ihrem Tisch entfernt hat. »Ach ja?«, erkundet sich Sasuke und stützt seinen Ellenbogen auf den Tisch, sein Kinn in seine Handfläche. Er mustert sie eingehend. »Ich stecke das Studium nicht so locker weg, wie du meinst. Ich muss teilweise echt viel für Prüfungen lernen und musste ein paar sogar schon wiederholen. Ich schlafe teilweise recht wenig, weil ich nachts lerne«, erzählt sie ihm. Sie weiß selber nicht wieso sie ihm gegenüber nun so offen ist. Ein kleines Lächeln legt sich auf seine Lippen. »Nichtigkeiten, die dein Dasein perfekt machen«, antwortet er. Auf ihre Lippen zaubert sich ein kleines Lächeln, als sie wegen seiner Worte den Kopf schüttelt und sich auf ihrem Sitz zurück lehnt. Prüfend mustert sie ihn. Ihr ist einfach nicht klar was er hier versucht. »Stell mich nicht so auf einen Sockel, ich wäre perfekt, wenn ich die Prüfungen ohne viel lernen beim ersten Mal mit einem guten Ergebnis bestehen würde«, weist sie ihn daraufhin. »Wenn du meinst«, erwidert er gelassen und zuckt die Schultern. Leise seufzt sie. »Aber du hast recht ein Aspekt knackst dein perfektes Dasein ein bisschen an«, gibt er einen Moment später von sich. »Ach ja?«, fragt sie nun interessiert, da er sie doch so sehr in den Himmel lobt, »Was denn?« Er stützt sich mit den Unterarmen auf der Tischplatte ab und beugt sich zu ihr vor. »Dein Single-Dasein«, erklärt er. »Du machst damit so vielen Jungs Hoffnungen. Also verrate mir warum«, gibt er leise von sich, als würde er ihr ein Geheimnis erzählen wollen. Sie imitiert sogleich seine Körperhaltung und beugt sich ihm entgegen. »Weil ich schon zu oft enttäuscht wurde«, murmelt sie ihm leise zu. »Deshalb habe ich keine Erwartungen mehr an irgendwen«, fügt sie noch hinzu. In dem Moment kommt die Kellnerin wieder zu ihnen an den Tisch und lässt Sakura ein Stück zurückweichen, um Platz auf dem Tisch zu schaffen. Sie spürt Sasukes Blick auf sich ruhen, während er sie schweigend betrachtet. Mit Absicht vermeidet sie es seinen Blick einzufangen, weswegen, sie an ihrem neuen Getränk nippt und sich ihrem Tortenstück zuwendet. »Verstehe. Dann kann ich das meinem Freund sagen«, er lehnt sich zurück und verschränkt die Arme vor der Brust. »Was für ein Freund?«, skeptisch betrachtet sie ihn, »Naruto ist doch mit Hinata zusammen.« Seufzend verdreht er die Augen. »Ich habe auch noch andere Freunde als Naruto«, erklärt er. »Wow, soll ich dir dazu jetzt gratulieren?«, entgegnet sie ihm etwas sarkastisch und schiebt sich das nächste Stück Torte in den Mund, ehe sie die Gabel zur Seite legt, um einen Schluck zu trinken. Leise schnaubend wendet er das Gesicht zur Seite, dennoch kann sie sehen wie sich seine Lippen zu einem Schmunzeln verziehen. »Scheiße das dein Auto in der Werkstatt ist, hm? Sonst wärst du schon Zuhause und müsstest nicht mit mir hier sitzen«, bemerkt sie und blickt wieder nach draußen. Noch immer regnet es in Strömen und es hat auch kein bisschen nachgelassen. Wenn es nur ein bisschen weniger regnen würde, würde sie ja schnell zur U-Bahn-Station laufen. »Wer sagt dass ich dich nicht nach Hause gefahren hätte?«, wirft er nun ein und wendet den Blick wieder zu ihr um. »Warum solltest du? Hast du doch noch nie gemacht«, fragend hebt sie eine Augenbraue. »Es ist das erste Mal in den bisherigen Semestern, dass wir einmal zur gleichen Zeit Schluss haben«, erklärt er kurz und greift dabei über den Tisch. Perplex beobachtet sie ihn dabei wie er sich mit der Gabel ein Stück von der Torte abteilt und sich schließlich in den Mund schiebt. »Hey das ist meine!«, protestiert Sakura sogleich und entzieht ihm die Gabel direkt wieder. »Du ist die doch eh nicht alleine, immerhin legt sich das doch nur bei den Hüften an, nicht wahr?«, entgegnet er ihr süffisant und ein kleines Grinsen zupft an seinem Mundwinkel. »Kann dir doch egal sein«, brummt sie sogleich. »Willst du es wieder haben?«, erkundet sich Sasuke und stoppt sofort das Kauen. »Nein, behalt es«, knurrt sie ihm zu. Ein leises Geräusch ist von ihm zu hören, was wie ein Lachen klingt. Kurz sieht sie ihm ins Gesicht, er wirkt tatsächlich amüsiert. Schnell wendet sie den Blick wieder ab und konzentriert sich auf die Torte und die Gabel, um ihm nicht noch einmal die Chance zu geben, ihr diese zu entwenden. Seufzen teilt sie sich wieder eine Stück ab und schiebt es sich in den Mund. Schweigend beobachtet Sasuke sie dabei. Beinahe schon verlegen senkt sie ihren Blick wieder. Sie kann nicht einmal sagen wieso. Normalerweise mag sie es nicht, wenn man sie beim Essen beobachtet, aber bei ihm stört sie es irgendwie nicht. Auch wenn sein Blick mit dem er sie bedenkt, verlegen stimmt. Es ist als würde sie dabei ein Lächeln auf seinen Lippen sehen, wobei eigentlich keines ist. Sie teilt sich wieder ein Stück von der Torte ab, als plötzlich eine Hand auftaucht und ihr das Stück vom Teller stibitzt. Die Wangen empört aufgeplustert, blickt sie zu ihm auf. Beinahe genüsslich sieht er sie an, während er das Stückchen Torte kaut. »Das sieht süß aus«, kommentiert Sasuke ihren Gesichtsausdruck plötzlich. Augenblicklich entgleiten ihr ihre Gesichtszüge. Diese Worte hätte sie von ihm niemals erwartet. »Mach dich nicht lustig über mich!«, äußert sie direkt empört. »Tu ich nicht«, schüttelt er den Kopf. Prüfend mustert sie ihn nochmals, ehe sie ihren Blick auf die Torte richtet und den Rest in zwei Stücke teilt. Wartend betrachtet sie ihn, während sie das eine Stückchen in ihrem Mund zerkleinert. Wenn er will darf er sich das letzte Stück nehmen, aber er sitzt nur schweigend da und beobachtet sie dabei. Beinahe würde sie behaupten, er mustert sie und prägt sich jedes Detail ihres Gesichts ein. Aber das ist doch total unsinnig. Lautlos seufzend schiebt sie sich noch das letzte Stückchen der Torte in den Mund und wendet ihre Aufmerksamkeit, wieder durch das Fenster nach draußen. Die Wetterleute haben sich wohl geirrt, als sie sagten es gibt Regenpausen. Es schüttet nur mehr und mehr und stärker und stärker. »Glaubst du es hört heute noch auf zu regnen?«, fragend wendet sie den Kopf zu ihm um. »Sonst kommen wir heute hier wohl nicht weg«, fügt sie nachdenklich hinzu. »Falls es nicht aufhört, gebe ich dir meine Jacke, dass du trocken nach Hause kommst«, gibt er freundlich von sich. »Aber dann würdest du ja nass werden. Das geht nicht!«, wehrt sie sofort ab. »Das ist egal. Der Mann sorgt immer dafür dass es der Frau gut geht«, tut er ihren Einwand gelassen ab. »Als würde ich zulassen, dass du mir deine Jacke gibst«, verschränkt sie die Arme vor der Brust. »Das ist wiederum ein anderes Thema«, bemerkt er schmunzelnd. Ein Lächeln liegt auf ihren Lippen als sie den Kopf schüttelt. »Wäre es denn schlimm heute nicht mehr hier weg zu kommen?«, erkundet er sich leise. So leise, dass sie es beinahe überhört hätte. »Ja!«, gibt Sakura amüsiert von sich. Sasuke senkt den Blick auf den Tisch. »Weil ich glaube, die werden hier in ein paar Stunden zu sperren«, meint sie weiter und blickt zu den gelangweilten Angestellten des Cafés. »Da ist was dran«, zustimmend nickt er und nippt an seinem Glas. Leise seufzend nimmt auch sie wieder einen Schluck von ihrem Glas, ehe sie es auf der Tischplatte gelangweilt hin und her dreht. Sein Blick liegt auf der Umgebung draußen, welche sich bald verdunkeln wird, sobald die Nacht einsetzt. Sie weiß nicht wie lange sie schon hier sitzt. Wie lange es noch dauern wird bis sich der Himmel verdunkelt. Denn noch kommt die Nacht sehr früh. »Aber ich glaube du hast Glück und wir können bald nach Hause«, kommt es von Sasuke. Überrascht hebt sie den Blick und sieht nach draußen. Der Regen wird schwächer. Tatsächlich kann man es nun beinahe nur noch als Regenschauer bezeichnen. »Endlich!«, meint sie freudig. Schnell leert sie ihr Glas und erhebt sich. Auch er steht auf. Sie schlüpft gerade in ihren Frühlingsmantel und will das Geld auf den Tisch legen, als Sasuke bereits einige Scheine auf den Tisch wirft. »Gehen wir«, kommentiert er nur kurz. Perplex folgt sie ihm nach draußen. Er hat soeben wirklich stillschweigend und ohne etwas zu sagen, einfach ihre Rechnung mitgezahlt. Nur noch ein paar letzte Tropfen fallen aus dem Himmel herab. Er tritt auf die Straße hinaus und geht langsam los. Es kommt ihr so vor als hätte er es plötzlich eilig, denn sie hat kaum eine Chance zu ihm aufzuholen. Den ganzen Weg bis zur U-Bahn-Station läuft sie immer einen Schritt hinter ihm her. Groß prangt die Uhrzeitanzeige beim Eingang der U-Bahn-Station. Sie hat komplett die Zeit vergessen, weswegen es schon längst so ist, dass einer ihrer Freunde mit der Vorlesung fertig ist und sie mit dem Auto holen könnte. Aber sie hat die Uhrzeit dort im Café komplett außer Acht gelassen. »Schönen Tag noch«, wendet Sasuke sich vor der U-Bahn-Station plötzlich zu ihr um, ehe er sich zu ihrer rechten umwendet. »Warte!«, hält sie ihn auf. »Du bekommst noch Geld für eben von mir«, erklärt sie und ist schon dabei ihre Handtasche zu öffnen. »Nein, passt schon. Ich habe dich eingeladen«, winkt er ab. »Nein, Sasuke, wirklich!«, beharrt sie darauf, ihm das Geld zurückzugeben. »Du hast deinen halben Nachmittag mit einem Arsch wie mir verbracht. Das passt schon so«, erwidert er nur abwehrend und dreht sich zum Gehen um. »Man sieht sich!«, ruft er ihr noch über die Schulter zu, ehe er die Hände in die Hosentaschen steckt und davon geht. Sie zuckt leicht zusammen wegen seiner Worte, welche im Grunde ihre Worte waren. Sie hat diesen Typen wiedererkannt, der dort gemächlich davon geht. Mit diesem Typen hat sie sich so gut unterhalten, bevor er zu einem Arsch mutiert ist. Leise seufzend sieht sie ihm noch einen Augenblick lang nach. Diese Stunden, dieser Nachmittag mit ihm waren komisch. Anders als sie erwartet hätte. Dabei wollte sie nie wieder mit ihm reden. Und das alles nur weil sie ihren Schirm vergessen hat. Ab jetzt wird sie immer einen Schirm dabei haben oder eine Kapuzenjacke, dass ihr so etwas nicht noch einmal passiert. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)