Evelyn Hallywell und der Fluch ihrer Vorfahren von KhaosCessin ================================================================================ Kapitel 9: Die Nachricht von Harry ---------------------------------- „Morgen bringe ich dich nach Hogwarts und danach siehst du mich nie wieder“, sagte er. Evelyn sah ihn überrascht an. Was war nun wieder gewesen? Irgendwie wurde sie aus ihm nicht schlau. In dem einen Moment verstanden sie sich gut und im anderen Moment schien es wieder als würde er sie aus tiefster Seele verachten. Nach dem Angriff der Todesser bei dem Quidditch Spiel hatte sie sich fast eine ganze Stunde lang eine Standpauke anhören müssen. „Du bist zu leichtsinnig“, hatte er geschimpft. „Wir hätten dabei drauf gehen können. Ich! Du! Lupin und Tonks hätten drauf gehen können. Denk doch an Teddy!!“ Evelyn wusste nicht was sie der Junge interessieren sollte. Sie kannte weder Lupin noch Tonks und den kleinen schon gar nicht. Wenn diese Menschen ihrer Arbeit nachgingen, in dem Fall sie zu beschützen, dann war das nicht ihre Schuld, wenn ihnen etwas zustieß. Natürlich fand sie alle zusammen ganz nett und war auch dankbar das sie sich alle so rührend um sie kümmerten doch so lange sie nicht wusste wofür das ganze wollte sie ihr Leben nicht einschränken müssen. Sie war Alt genug selbst entscheiden zu können und sie hatte doch wohl bewiesen dass sie auf sich selbst aufpassen konnte. Sie hatte Macht. Zwar wusste sie nicht wieviel doch sie spürte dass es da war. Heute Morgen saß sie verträumt zwischen Sirius und Molly, die ganz stolz von ihrer Ginny erzählte. Sie war Reporterin beim Tagespropheten und schrieb für den Sportlichen Teil des Blatt. Ach und Ginny erwartete ein Baby. „Meine kleine süße Ginny“, frohlockte sie über ihre einzige Tochter. Marcus freute sich ehrlich mit der molligen Molly während Evelyn ihr ab und zu einen gespielten interessierten Blick zuwarf und sie anlächelte. Evelyn ertappte sich selbst wie ihre Gedanken einfach abschweiften. Sie dachte an Oliver und freute sich innerlich so sehr ihn bald wiederzusehen das sie den Tag nach Hogwarts zu kommen herbeisehnte. Sie hatte sich schon überlegt einen Zauber zu suchen der sie in die Zukunft brachte doch diesen Gedanken verwarf sie gleich wieder. Zärtlich streichelte sie mit dem Daumen über ihre Lippen, genau da wo Oliver sie berührt hatte und musste vergnügt lächeln. Das war beinahe schon zum fremdschämen. Sie lachte plötzlich und stand auf. Überrascht sahen sie dem scheinbar überglückliche Mädchen nach. „Ich geh nach oben und packe meine Sieben Sachen ein“, grinste sie über beide Ohren und lies eine überraschte Molly und einen ratlosen Sirius zurück und einen etwas verärgerten Marcus. Marcus wusste selbst nicht was er sagen sollte. Er wusste nicht was er empfand. Er hatte sich ein Bild gemacht und war damit zum Verrecken nicht zufrieden gewesen. Er war frustriert und hatte Wut. Sie hörte nicht auf ihn, was ihm seine Arbeit erschwerte. Genervt stocherte er in seinem Frühstück rum und wünschte sich das dieser Alptraum bald ein Ende haben würde. Unauffällig warf er einen Blick zu ihr. Wiedermal saß sie verträumt auf der Bank und streichelte sich über die Lippen. Sie zeichnete seine Berührung nach. Da wo Oliver sie berührt hatte. Hatte sie doch die Wahrheit gesagt? Sie und Oliver haben sich in der Winkelgasse schon getroffen? Sie lächelte, sie sah glücklich aus. Verdammt, sie soll nicht glücklich sein! Aber was sonst? Er konnte von ihr nicht verlangen das sie sich Gedanken machte über eine Gefahr von der sie nur wusste das man ihr nach dem Leben trachtet! War das nicht Grund genug? Marcus seufzte. Zumindest hatte sie verstanden, dass das ganze kein Spiel war. Das es hier wirklich um was ging. Marcus sah ihr nach als sie die Küche verließ. Eines stand definitiv fest. Er brauchte ganz dringend eine Auszeit. Sobald er sie in Hogwarts abgeliefert hatte würde er so weit weg verschwinden wie nur möglich. Amerika soll ganz toll sein. Kreacher kam gerade in die Küche mit einem Stück Papier in der Hand. Unfreundlich wie er war warf er es auf den Tisch und sagte: „Hier, kam grade mit einer Eule.“ Und war auch schon wieder verschwunden. Es war ein Brief. „Von Harry“, sagte Sirius überrascht. „Los mach schon auf“, drängte ihn Molly. „Ja, ja.“ Marcus wartete ungeduldig bis Sirius vorlas was Harry zu berichten hatte. „Leider keine guten Nachrichten: Ich habe in Bulgarien gefunden wonach wir gesucht haben. Leider bestätigen sich unsere Befürchtungen. Lasst das Mädchen nicht aus den Augen. Ich muss noch eine Sache erledigen dann sehen wir uns in Hogwarts.“ Stille. Nur das Knistern des Feuers im Ofen durchbrach diese furchtbare Stille. „Sagt mal muss ich Morgen schon meine Schuluniform anziehen oder erst an dem Tag, wenn die Schule beginnt? Ich bin gespannt in welches Haus mich der Hut steckt aber mal ganz ehrlich lange brauche ich da nicht zu überlegen. Meine ganze Familie war in Slytherin wäre ein Wunder, wenn ich da nicht auch landen würde.“ Evelyn war zurück in der Küche, quietschfidel, nahm sich einen Keks vom Teller, der auf dem Tisch stand und biss hinein. Sie sah die bedrückten Gesichter der drei und wurde stutzig. „Was ist los, ihr seht aus als hättet ihr grade den dunklen Lord persönlich gesehen“, scherzte sie. „Du bist echt zu witzig“, fauchte Marcus sie an. Er stand ruckartig auf, warf dabei seinen Stuhl um und verließ ohne ein weiteres Wort die Küche. „Du hast da deinen Stuhl fallen lassen aber keine Sorge ich heb den schon für dich auf“, rief sie ihm nach. Evelyn hob ihn auf und setzte sich. „Was ist passiert?“ fragte sie Sirius und Molly. Sie entdeckte das Stück Pergament in seiner Hand. „Schlechte Nachrichten?“ fragte sie und wies auf den Brief. „Was? Ach nein, das ist nichts.“ Sirius zerknüddelte den Brief und warf ihn ins Feuer. „Ich geh jetzt, ich muss noch was machen“, sagte er und verließ die Küche dicht gefolgt von Molly die im Wohnzimmer noch ein paar Kobolde entfernen wollte. Skeptisch sah Evelyn ihnen nach. Sie hatte es so satt das alle sie für dumm verkauften. Anscheinend haben sie es immer noch nicht begriffen, dass sie anders war. Zumindest hatte es der Todesser auch verstanden. Evelyn sah zu dem Feuer und entdeckte noch ein fitzelchen von dem Brief. Sie kniete sich vor den heißen Ofen und griff nach einer Zange. Vorsichtig nahm sie es heraus und ließ es auf den Boden fallen, pustete einmal drüber. „Das müsste reichen“, flüsterte sie und legte ihre Hände über den Rest des Pergaments. „restituere´“, sagte sie. Das Pergament begann sich Wiederherzustellen. Stück für Stück bis ins kleinste Detail. Es bildete sich eine fein leserliche Schrift. Der Ofen brannte ihr im Gesicht doch sie konnte den Zauber jetzt nicht unterbrechen. Sie wollte wissen was auf dem Blatt stand. Nur noch ein kleines bisschen. Sie hörte Schritte. „Komm schon“, drängte sie. „Mach jetzt.“ Die Schritte kamen näher. Das Blatt war fertig. Eilig steckte sie es in ihre Hosentasche und stellte sich ruckartig auf. Ihr Herz klopfte bis zum Hals. Sie sah nervös zur Tür. „Was machst du da?“ fragte Marcus genervt. „Du gehst mir so auf die Nerven“, sagte Evelyn ehrlich und trat auf ihn zu. Dicht vor ihm blieb sie stehen und sah ihm direkt in die Augen. „Nicht mehr lange und ich bin dich endlich los.“ Es fiel ihr sehr schwer so kaltherzig ihm gegenüber zu sein mochte sie ihn doch sehr. Sie verband eine gemeinsame Kindheit doch davon war nichts mehr zu erkennen. Irgendwo, irgendwann haben sich scheinbar ihre Wege getrennt und dies musste sie nun Akzeptieren. Sie war nur noch ein Job für ihn. Marcus stand ganz dicht vor ihr. Sie sah ihn herausfordernd an was ihn unheimlich provozierte. Er durfte sich nicht provozieren lassen. Er wandte sich von ihr ab woraufhin Evelyn die Küche verließ und in ihr Zimmer ging. Eilig nahm sie das Pergament heraus und las was dort geschrieben stand. ~Behaltet das Mädchen im Auge~ Diese Worte schwirrten ihr unentwegt durch den Kopf. Langsam fragte sie sich, wer sie eigentlich war. Was oder wen sahen die anderen in ihr, dass sie beschützt oder auch versteckt werden musste? Etwas stimmte nicht mit ihr und es war zum Verzweifeln das ihr niemand eine anständige Antwort geben konnte. Doch sie konnten. Sie wollten nicht. Sie hatten Angst davor ihr die Wahrheit zu erzählen. Sie hatten Angst vor dem was passieren würde, wenn sie die Wahrheit kannte! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)