Marinette und das Biest von Nami88 ================================================================================ Kapitel 7: ----------- Kapitel 7 Ich setzte mich zu Alya und war gespannt, was sie mir über den Prinzen erzählen konnte. Es musste einen Grund geben, warum er so voller Hass war. „Also ich kann dir auch nur das erzählen, was ich von meinen Eltern erfuhr. Also es war so. Der König dieses Reiches war schon immer ein strenger Herrscher. Für ihn waren die Leute des einfachen Volkes nur gut genug, wenn die Steuern eingefordert wurden. Auch hatte es das Personal nicht immer einfach mit ihm. Seine Frau hingegen war das komplette Gegenteil. Sie war Liebenswert, freundlich und hatte immer ein offenes Ohr für die Bürger des Landes. Als dann der Sohn der beiden geboren wurde, veränderte sich auch der König zum Positiven. Er senkte die Steuern, hatte immer Zeit für die Bürger des Landes und dessen Probleme. Leider veränderte ein Schicksalsschlag alles. Es war kurz vor dem sechsten Geburtstag des Sohnes. Die Mutter wollte ihrem Sohn in einer fernen Stadt ein Geschenk besorgen. Sie und zwei weitere Ritter brachen bei Sonnenaufgang auf, kehrten jedoch nicht mehr zurück. Der König ließ nach ihnen suchen und man fand zwei Tage später, die leblosen Körper der Ritter und der Königin. Man vermutete, dass sie auf ihrer Reise von Räubern überfallen und getötet wurden. Seitdem veränderte sich alles im Land. Der König wurde voller Hass und lies dies besonders an seinem Sohn aus. Er gab ihm die Schuld für den Tod seiner Frau und ließ ihn das auch spüren. Seit diesem Tag spürte er nicht einen Hauch liebe mehr und ihm wurde beigebracht, dass nur die reichen Menschen es wert waren, sich mit ihnen abzugeben. Alle Menschen des einfachen Volkes waren es nicht wert, sich mit ihnen abzugeben. So zogen die Jahre ins Land und der Prinz wurde immer verbitterter. Als er 16 Jahre alt war, verstarb dann noch sein Vater und er wartete nur darauf, endlich zum König gekrönt zu werden. An seinem 18. Geburtstag wurde dann ein großes Fest gefeiert und an diesem sollte die Krönungszeremonie stattfinden.“ „Das war das Fest, an dem der Fluch über euch gelegt wurde!“ Alya nickte traurig und eine einzelne Träne lief ihrer Wange herunter. Sofort stand ich auf und umarmte sie. Sie versteifte sich zwar für einen kurzen Moment, erwiderte dann jedoch die Umarmung. „Dieser Tag war so schrecklich. Immer wieder träume ich davon. Sehe die Menschen, die vor Angst schrien und wegrennen. Wie wir alle verwandelt wurden. Ich will wieder ein normales Mädchen sein, was schöne Kleider trägt, einen Mann heiratet und Kinder bekommt.“ „Darum warst du auch so froh, als ich her kam! Du hattest Hoffnung, erlöst zu werden.“ „Nicht nur ich. Alle, die der Fluch traf, gaben die Hoffnung bereits auf Erlösung auf und dann kamst du. Wir wussten, du bist das Mädchen, was uns retten kann.“ „Alya, ich weiß nicht was ich sagen soll. Aber ist es nicht etwas übertrieben, all eure Hoffnung in mich zu setzen? Ich meine, der Legende zufolge kann euch nur die wahre Liebe retten.“ Ich sah rüber zu Cat, der friedlich schlief. Wahre Liebe. Kann man sich in so ein Monster wirklich verlieben? Maman sagte zwar immer das die inneren Werte zählen, aber er ist innen wie auch außen ein Monster. Obwohl, er hat sein Leben riskiert, nur um mich vor den Wölfen zu retten. „Er ist eigentlich kein Monster Marinette. Er kann auch anders, wenn er will.“ „Vielleicht hast du ja recht. Immerhin hat er mir heute bewiesen, dass er auch anders sein kann. Immerhin hat er sein Leben für mich riskiert, obwohl er mich nicht kennt. Ach übrigens, kannst du mich ruhig Mari nennen.“ Ich lächelte sie an, was sie sofort erwiderte. Plötzlich sprang die Tür auf und zwei kleine Fuchsmenschen rannten auf uns zu und warfen sich auf Alya. „Hey ihr zwei Wirbelwinde, macht nicht so einen Krach oder wollt ihr Cat wecken?“ Die zwei schüttelten den Kopf und sahen dann zu mir. „Sind das deine Schwestern?“ „Ja sind sie.“ „Die beiden sind süß.“ Ich lächelte die zwei an und sie vergruben ihr Gesicht bei Alya. „Glaub mir, die zwei können auch anders. Sie halten die Gefolgschaft manchmal ganz schön auf Trapp.“ „Das kenne ich. Manon ist auch so ein kleiner Wirbelwind, die immer Action braucht.“ „Manon? Ist das etwa deine Tochter? Oh nein du bist verheiratet!“ Schockiert sah sie mich an und ich schüttelte nur den Kopf. „Nein ist sie nicht. Sie ist die Tochter einer Freundin der Familie. Ich passe nur öfters auf sie auf, wenn ihre Maman arbeiten geht.“ Erleichtert atmete Alya aus und fing an zu lächeln. „Und ich dachte schon, dass wir dich von Mann und Kind getrennt haben. Gibt es eigentlich einen Anwärter, der um deine Hand anhält?“ „Es gibt da wirklich jemanden.“ „Oh.“ „Aber ich habe kein Interesse. Du musst verstehen, ich will einmal aus Liebe heiraten. Leider versteht er das nicht. Daher macht er mir ständig Geschenke und Avancen.“ „Weißt du, was ich glaube Mari. Auch wenn, du vielleicht nicht das Mädchen bist, was den Fluch bricht. Kann ich mir sehr gut vorstellen, dass du diejenige bist, die Cats Herz erweichen könnte. Wie auch immer, ich werde mal an meine Arbeit gehen.“ Ich nickte und Alya ging zusammen mit ihren Schwestern aus dem Zimmer. Ich nahm mir einen Stuhl und setzte mich an das Bett. Er sah so friedlich aus, wenn er schlief. Fast so, als könnte, er keiner Fliege etwas zu leide tun. Ich beobachtete ihn eine Weile, bis meine Augenlider immer schwerer wurden und ich einschlief. Durch eine Bewegung wurde ich geweckt und rieb mir verschlafen die Augen. Ich sah aus dem Fenster und sah, das gerade die Sonne am Horizont unterging. Als sich wieder etwas bewegte, schaute ich zu Cat, der langsam Wach wurde und in meine Richtung sah. Sofort richtete ich mich auf und auch Cat, setzte sich auf. „Wie geht es dir?“ Er reagierte nicht auf meine Frage und begutachtete die Verbände. „Soll ich dir neue Verbände machen?“ Wieder reagierte er nicht auf meine Frage, woraufhin ich seufzend Aufstand. „Am besten lasse ich dich alleine und gehe auf mein Zimmer.“ Ich drehte mich um, wurde jedoch an der Hand gepackt, woraufhin ich fragend zu Cat sah. „Bitte bleib.“ Warum wusste ich nicht, aber ein kleines Schmunzeln konnte ich mir nicht verkneifen! Ich setzte mich wieder auf den Stuhl, sagte aber nichts. Wir beide sahen einfach nur aus dem Fenster und jeder hing seinen eigenen Gedanken nach. Als es dann an der Tür klopfte, sahen wir auf und Chloè trat ein. „Ich hoffe doch, dass ich nicht störe, aber ich wollte Marinette kurz entführen.“ Fragend blickte ich sie an, stand dann jedoch auf und ging zu ihr. „Alya wird sich nachher noch einmal deine Verletzungen ansehen Cat.“ „Mir geht es gut, sie braucht sich nicht die Wunden ansehen.“ „Wäre dir Marinette lieber?“ Sie musste grinsen, woraufhin sich bei Cat ein leichter Rotschimmer im Gesicht bildete. Mir erging es im Moment jedoch nicht anders. „Raus, ich will alleine sein.“ Chloè musste lachen und zog mich mit sich. „Sag mal wohin gehen wir eigentlich?“ „Du brauchst dringend neue Kleider. Dieses ist total verschmutzt und zerrissen.“ Sie führte mich in einen großen Raum mit Unmengen Stoffen und Kleidungen. Meine Augen fingen an zu Strahlen, als ich dies sah, was Chloè zu bemerken schien. „Ist alles Okay bei dir Marinette?“ „Der Raum, die ganzen Stoffe, dass, das ist der Wahnsinn. Noch nie habe ich so viele schöne Stoffe in den prachtvollsten Farben gesehen. Was ich daraus alles schneidern könnte.“ „Schön, dass es dir gefällt, aber jetzt sollten wir dir erst einmal etwas Ordentliches zum Anziehen suchen.“ Sie schaute sich die Kleider an und warf mir mehrere entgegen. Mit der Zeit wurden es immer mehr, was zur Folge hatte, dass ich durch die Last zusammenbrach und unter den Kleidern begraben wurde. Chloè fing an zu lachen und half mir aus dem Kleiderberg raus. „Ich habe doch einen großen Kleiderschrank im Zimmer, da ist sicher ein passendes Kleid dabei.“ „Kann schon sein, aber ich liebe es einfach Menschen anzukleiden und jetzt habe ich mal wieder die Chance dafür.“ Sie schob mich hinter einen Raumteiler und gab mir ein Kleid nach dem anderen. Jetzt wusste ich, wie sich eine Puppe fühlte, wenn das Kind sich nicht für ein Kleid entscheiden konnte. Nach über zwanzig Kleidern hatte ich langsam keinen Bock mehr und spähte hinter dem Raumteiler hervor. „Chloè könntest du mir bitte ein Kleid geben, was ich anbehalten kann. Es wird langsam echt anstrengend mit dem aus und anziehen.“ „Na gut. Hier zieh das an, das wird dir sicher gut stehen.“ Sie gab mir ein langärmliges rosa Kleid, was mir bis zu den Knöcheln ging. Als ich mich im Spiegel betrachtete, sah ich erst einmal, wie zerzaust meine Haare waren. Chloè reichte mir grinsend eine Bürste und schnell band ich mir meine üblichen zwei Zöpfe. Ich ging zurück in mein Zimmer und wusch mir in dem anliegenden Bad mein Gesicht. Ob ich zurück zu Cat sollte? Ich würde mir ja gerne noch einmal seine Wunden ansehen. Ich machte mich auf den Weg in die Küche und bat Marlena um Verbandszeug. Sie suchte mir alles zusammen, reichte es mir und schon machte ich mich auf den Weg zu meinen Patienten. Vor der Tür, atmete ich noch einmal tief durch, ehe ich anklopfte. Nach einem Herein seitens Cat, trat ich ein und als er mich sah, dachte ich für einen kurzen Augenblick ein Lächeln gesehen zu haben. „Ich wollte mir nochmal deine Verletzungen anschauen, wenn das für dich in Ordnung ist.“ Er nickte und so ging ich zu ihm, stellte das Tablett auf den Nachtschrank, bevor ich die alten Verbände entfernte. Immer darauf bedacht, ihm nicht weh zu tun. „Sieht schon ganz gut aus. Ich würde sie noch einmal reinigen und neu Verbinden.“ Ich nahm mir einen nassen Lappen und reinigte die Wunden, was ihm scharf die Luft einziehen ließ. Mit einem entschuldigenden Blick sah ich ihn an, machte jedoch weiter. Als ich fertig war, räumte ich alles zusammen und ging zur Tür. „Du solltest dich noch ausruhen. Morgen kannst du sicher die Verbände entfernen. Gute Nacht.“ „Marinette warte.“ Ich blickte zurück, direkt in Cats Augen. Warum faszinieren mich seine Augen nur so? „Ich würde mich freuen, wenn du morgen mit mir zu Abend essen würdest.“ Fassungslos starrte ich ihn an, da ich dachte mich gerade verhört zu haben. Bat er mich wirklich gerade, mit ihm zusammen zu essen? Im gleichen Raum, am selben Tisch? „Ähm, ich. Sehr gerne.“ Ich lächelte, was Cat sofort erwiderte. „Gute Nacht Prinzessin.“ „Gu…gute Na…Nacht Cat.“ Schnell drehte ich mich um und verschwand aus dem Zimmer. Ich brachte noch das Tablett zurück in die Küche, ehe ich ebenfalls in mein Zimmer ging, um zu schlafen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)