Marinette und das Biest von Nami88 ================================================================================ Kapitel 6: ----------- Kapitel 6 Aus Alyas Sicht geschrieben Als Marinette aus dem Schloss rannte, kamen auch schon Nino und Chloè auf mich zu und fragten, was los sei. Plötzlich hörten wir ein Brüllen, was eindeutig zu Cat gehörte und uns wurde klar, was passiert war. „Ich fasse es nicht. Da kommt nach zwei Jahren, endlich mal ein Mädchen zu uns und könnte wahrscheinlich den Fluch brechen und was macht dieser Idiot, er verscheucht sie. Menno. Ich dachte, wirklich sie wäre die eine, die sein Herz erweichen könnte.“ „Alya beruhige dich. Du weißt, wie er ist. Ich werde mal mit ihm reden und herausfinden was ihn so erzürnt hat.“ „Sie wagte es, in den Westflügel zu gehen.“ Wir drehten uns um und sahen Cat oberhalb der Treppe. Ich stemmte meine Hände in die Hüfte und schaute ihn wütend an. „Sag mal was sollte das? Du brüllst sie an, weil sie im Westflügel war? Dein ernst?“ „Niemand darf in den Westflügel. Sie konnte schon dankbar sein, das sie ein Zimmer bekommen hat.“ „Hast du dir vielleicht mal Gedanken darüber gemacht, dass sie das Mädchen ist, was den Fluch bricht? Außerdem, woher sollte Sie bitte wissen, dass sie nicht in den Westflügel darf?“ Volltreffer. Ich sah genau das Cat gerade über meine Worte nachdachte. Vielleicht kommt er jetzt endlich mal zur Vernunft. „Ich störe ja nur ungern eure Unterhaltung, aber Marinette ist in den Wald geritten und ihr wisst, dass dort überall Wölfe sind und sich sicher auf sie und ihr Pferd stürzen werden.“ Verdammt, Chloè hatte recht. Ich wollte gerade etwas sagen, als Cat die Treppe heruntersprang und aus dem Schloss stürmte. Rennt er womöglich Marinette hinterher, um sie vor den Wölfen zu beschützen? Vielleicht wird das ja doch noch was mit den beiden. Sofern beide ihre Sturheit überwinden. Bei Marinette Ich ritt immer tiefer in den Wald und musste erst einmal schauen, wohin mich überhaupt mein Weg führte. Ich haute so schnell ab, dass ich gar nicht mehr wusste, ob ich überhaupt richtig war. „Ganz ruhig Tikki, lass mich nur kurz schauen, wie wir hier wieder rauskommen.“ Ich zog an den Zügeln und sofort blieb mein Pferd stehen. Hier sah alles so gleich aus. Verdammt, was wenn ich mich verirre? Ich sah mir noch einmal alles an, bis ich plötzlich ein Knurren und jaulen hörte. Erschrocken drehte ich mich um und erblickte Wölfe und nicht gerade wenige. Ich trieb Tikki an und schon rannte sie davon, jedoch folgten uns die Wölfe und kamen schnell immer näher. „Schneller Tikki, schneller.“ Mir war es gerade egal, ob ich vom Weg abkam. Ich wollte einfach nur die Wölfe abschütteln. Wir ritten immer weiter in den Wald und Äste schlugen mir ins Gesicht, was mir allerdings egal war. Plötzlich blieb Tikki stehen und stellte sich auf ihre Hinterbeine, wodurch ich von ihr runter fiel. Zum Glück landete ich im Schnee, so war der Aufprall nicht ganz so schmerzhaft. Ich versuchte mein Pferd so gut es ging zu Beruhigen, allerdings gelang mir dies nicht wirklich. Die Wölfe kamen immer näher und umzingelten uns bereits. Panisch sah ich mich um und entdeckte einen Ast neben mir und versuchte dadurch die Wölfe fernzuhalten. Immer wieder schlug ich auf diese ein, sobald sie angriffen. Als dann einer der Wölfe den Ast schnappte und dieser mir aus der Hand gerissen wurde, bekam ich richtige Angst. Die Wölfe jaulten und knurrten mich an und als einer Zähnefletschend auf mich zu rannte, schloss ich meine Augen und hielt schützend meine Arme vors Gesicht und bereitete mich auf den Schmerz vor. Jedoch blieb dieser aus und ein weiteres Brüllen war zu hören. Vorsichtig öffnete ich meine Augen und sah Cat, wie er versuchte die Wölfe zu verjagen. Immer wieder wurde er angegriffen und die Wölfe bissen sich in sein Fleisch. Warum war er hier? Ist er mir etwa gefolgt? Ein schmerzerfülltes Jaulen entwich Cats Kehle und holte mich aus meinen Gedanken. Immer wieder zerrte er die Wölfe von sich runter, die ihn erbarmungslos attackierten. Es sah schlecht aus für ihn und ich stand da, konnte nichts unternehmen, als zuzuschauen, wie er sein Leben für mich riskierte. Nein, das konnte und wollte ich einfach nicht zulassen. Ich schaute mich um, bevor ich erneut einen Ast erblickte und mit diesem zu Cat rannte. Ich schlug auf die Wölfe ein und auch er zerrte sie von sich runter oder verletzte sie mit seinen Krallen. Irgendwann schafften wir es schließlich und die Tiere flohen. Ich schaute zu meinem Retter, der mich wieder einmal mit seinen grünen Augen fixierte, ehe er zusammenbrach. „Cat. Nein.“ Ich rannte zu ihm und sah erst jetzt, die unzähligen Bisse und Kratzspuren, die seinen Körper zierten. Das wäre die Gelegenheit einfach von hier zu verschwinden. Aber ich konnte ihn doch nicht hier liegen lassen und seinem Schicksal überlassen. Ich holte Tikki und ging zu ihm zurück. „Du musst versuchen aufzustehen, damit ich dich auf Tikki legen kann.“ Cat sah mich mit leicht geöffneten Augen an, nickte jedoch. Ich versuchte ihn so gut es ging zu stützen und als er auf meinem Pferd lag, machte ich mich auf den Weg zurück zum Schloss. Dort angekommen, rannten schon Alya, Nino, sowie ein weiteres Mädchen, was stark einer Biene ähnelte auf uns zu. „Oh mein Gott. Was ist passiert? Geht es euch gut?“ „Mir geht es dank euren Herren gut. Allerdings hat er einiges abbekommen. Ich würde gerne seine Wunden versorgen, ehe sie sich noch entzünden.“ „Natürlich. Komm einfach mit.“ Nino rief nach diesem Gorilla, der gestern bereits meinen Vater wegbrachte und schaffte ihn in sein Zimmer. Derweil ging Alya mit mir zusammen in die Küche, um frisches Wasser, einen Lappen, sowie Verbandszeug zu holen. Ich nahm mir noch schnell einige Kräuter, die ich fand, sowie einen Mörser mit, bevor wir zusammen in das Gemach ihres Herren gingen. „Was willst du mit den Kräutern machen?“ „Etwas zum Desinfizieren der Wunden. Meine Maman lehrte mich einiges in Sachen Medizin.“ „Ist sie Ärztin?“ „Nein. Aber sie war sehr Weise und brachte mir sehr viel bei. Dank ihr kann ich schneidern, lesen, kochen und einiges an Medizin zaubern.“ „War? Ist sie etwa?“ Traurig nickte ich und versuchte nicht zu Weinen. Bei Cat angekommen, bereitete ich die Paste für die Wunden zu. Alya, Nino und dieses andere Mädchen, was sich mir als Chloè vorstellte, beobachteten jeden meiner Handgriffe. Gerade als ich die Wunden reinigen wollte, wachte Cat auf und brüllte mich an. „Was machst du da?“ „Ich versorge deine Wunden, also halt bitte still, damit ich sie reinigen kann.“ Er knurrte mich zwar weiterhin an, ließ die Prozedur aber über sich ergehen. „Jetzt wird es sicher etwas brennen, aber dadurch heilen deine Wunden schneller.“ Ich schmierte die Salbe drauf und schon fing er an zu Brüllen, das sogar die anderen zusammenzuckten. „Das brennt.“ „Ich habe dir gesagt, das es brennen wird und jetzt halte still oder willst du das sich deine Wunden am Ende noch entzünden?“ Er knurrte mich an, jedoch blieb ich völlig unbeeindruckt davon. Ich versorgte seine Verletzungen und als ich fertig war, räumte ich alles zusammen und Cat schlief kurz darauf ein. „Warte ich räume alles weg.“ „Danke Chloè.“ Ich lächelte sie an und zusammen mit Nino Verlies sie den Raum. „Alya kann ich dich mal etwas fragen?“ „Na klar. Was willst du wissen?“ „Ich habe im Westflügel einige Bilder gesehen, unter anderem von einem jungen Mann mit blonden Haaren. Bei einem fiel mir auf, wie soll ich es sagen. Na ja. Er strahlte nicht einen Funken Freude aus, nur Verachtung. Ist Cat derjenige, der auf dem Bild zusehen ist?“ „Ja, das ist er oder eher das war er einmal.“ „Was ist passiert, dass er so einen Hass und so viel Verachtung auf die Menschen hat?“ Ich blickte zu Alya. Diese sah jedoch nur zu dem schlafenden Cat. Fast so als, ob sie um Erlaubnis bat. „Gut, ich werde dir die Geschichte erzählen.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)