Biss auf's Blut von Pragoma ================================================================================ Kapitel 12: ------------ Noch immer verwundert, leicht panisch verließ Kadaj die Villa, ging zu Stadtpark und setzte sich an den See. Nie wieder wollte er auch nur einen Fuß in dieses Haus setzen. Erst, als Zack laut fluchend den Blonden geweckt hatte, wachte er auf und wurde ihm bewusst, was er hier eigentlich tat. Schnell war er wortlos auf den Beinen und suchte ihn überall, so kam es, dass Cloud am anderen Ende des Sees und so genau im Kadajs Blickfeld landete. Abwesend beobachtete dieser die Enten im See, ließ sich den leichten Wind um die Nase wehen und starrte einfach auf den See. "Wo kann er wieder nur stecken! Ah verdammt!", regte Cloud sich mehr über sich selber als über den Kurzen auf und suchte weiter, begann jedoch aus reinem Reflex einen Fehler. "Kadaj!", seine Stimme war laut und deutlich, aber vor allem etwas, dass sie nie sein durfte. Sanft. 'Wer ruft mich denn jetzt? ', schoss es dem Angesprochenen durch den Kopf, außer Rufus und dieser Zack kannte niemand seinen Namen. Was sollte das denn jetzt wieder? Als Cloud es selber bemerkt hatte, schlug er sich seine Hand vor den Mund und verfluchte sich gedanklich selber. Wie dämlich konnte ein einziger Mensch nur sein? Schnell sah er sich um und entdeckte ihn auch schon, doch scheinbar er ihn noch nicht. Zum Glück. So konnte er ihn wieder unbemerkt aus einem Versteck aus beobachten, doch dieses Mal würde er nicht einschlafen. Kopfschüttelnd stand Kadaj auf, ging eine Runde um den See herum und seufzte. Irgendwie kam ihm alles so komisch vor, so einsam und irgendwie fühlte er auch so. Warum wusste er selber nicht, nur dass er sich ebenso fühlte. Bei seinem traurigen Gesichtsausdruck wurde es dem Blonden schwer ums Herz, doch zeigen konnte er sich ihm nicht. Es würde sich wiederholen, die ganzen schrecklichen Taten, die er und Cloud getan hatten, würden von Neuem begannen werden und das würde wiederum ihren Tod bedeuten. Cloud wollte doch nur, dass er wieder normal lebte, wieso klappte das nicht? "Ach Kadaj", seufzte er auf und sah ihn sanft und doch mitleidig an. Langsam wurde es dunkel, Kadaj ging doch wieder zu Rufus zurück, außer ihn hatte er niemanden mehr. Er ahnte ja noch immer nicht, wer da in seinem Keller lag und wenn er geweckt hatte. Als Kadaj dann endlich in seinem Bett lag und mehr oder weniger ruhig schlief, kletterte Cloud durch sein offenes Fenster und setzte sich an seine Bettkante. "Sorry, aber ich kann nicht bei dir sein", entschuldigte er sich und fuhr ihm sanft durch die Haare, an der Wange entlang, bis er seine Hand dann schnell zurückzog. Das, was er hier tat, war falsch und doch tat er es jede Nacht aufs Neue, er besuchte ihn, wachte über seinen Schlaf und hoffte, dass er keine Albträume hatte. Dann kam der Tag an dem Kadaj 18 wurde, nichts ahnend aufwachte und wie immer runter zum Frühstücken ging. Noch leicht verschlafen setzte er sich neben Rufus, begrüßte diesen freundlich und wollt sich ein Brot schmieren. Als er jedoch hineinbiss, hätte er auf der Stelle kotzen können. Misstrauisch sah Cloud den beiden beim Frühstück zu, verengte seine Augen zu Schlitzen, als er sah, wie Kadaj angewidert sein Brot zur Seite legte. "Es beginnt", murmelte er und sprang vom Baum herunter, bald würde er sich ihm wohl zeigen müssen. "Kadaj alles in Ordnung?", fragte Rufus besorgt, schaute ihn von der Seite an und wartete ab. Für Cloud verging die Zeit nun wie in Zeitlupe, all seine Bewegungen und Worte waren verzerrt und schienen in einer Schleife zu geschehen, die das Wort Zeit nicht kannte. "Geht schon, mir ist nur schlecht", wollte er antworten, jedoch schmerzten ganz plötzlich seine Zähne und er konnte deutlich spüren, wie diese anfingen zu wachsen. Verdammt, was war das, was passierte hier? "Es fängt an", wissend das der Blonde in dem Baum saß, lehnte Zack sich gegen dessen Stamm und wartete ebenfalls ab, wie der Kurze reagieren würde. "Rufus, was ist mit mir?", fragte Kadaj ihn kurzerhand, jedoch war er sich sicher, dass selbst er das nicht wusste. Umso erstaunter war er, als er wortlos aufstand, ihm einen Brief übergab und das Zimmer verließ. "Was willst du nun machen?", fragte Zack Cloud, als er vom Baum hinunter neben ihn sprang, und sah ihn an. Verändert hatte er sich in der ganzen Zeit nicht, doch er hatte irgendwie seine Anwesenheit vermisst. Kadaj zitterte am ganzen Körper, überflog den Brief und staunte nicht schlecht, was da alles drin stand. Er sei dies, er sei das und er und er wäre so und so. Ja vielen Dank auch, er verstand alles! "Ich werde auf ihn Aufpassen, meine Aufgabe erfüllen", antwortete er Zack und sah stirnrunzelnd zu Kadaj. "Er versteht es nicht", stellte er fest und sah dann zu Zack, der leise seufzte und dann hineinging. Er würde es ihm schon erklären können. Kadaj starrte diesen Brief regelrecht an, als er die letzten Zeilen gelesen hatte und ihm langsam klar wurde, wer oder was da im Keller schlief. "Und?", fragte Zack vorsichtig und doch laut genug, dass er ihn endlich wahrnahm. Er stand keine fünf Meter von ihm entfernt und sah ihm forschend in die Augen. "Weißt du nun, wer du bist und wer er ist?", fragte Zack nach und doch fragte er sich selber, ob er ihm auch von Cloud erzählen sollte. "Dieses etwas da unten im Keller ist Sephiroth und er ist nicht mal mein Bruder, sondern mein Vater. Er hat mich 18 Jahre belogen", antwortete er ihm emotionslos. "Ja, aber nur zu deinem Besten. Was hättest du getan, wenn du wüsstest, wessen Blut in seinen Adern fließt?", fragte Zack ihn sachlich und setzte sich auf einen der Stühle, sah ihm ehrlich in die Augen und wartete. "Ich weiß es nicht, es ist alles so seltsam. Ich steige da echt nicht durch", ging er auf seine Frage ein, setzte sich an den Tisch und starrte weiter vor sich hin. "Das glaube ich dir, aber eins solltest du nie vergessen", versuchte Zack ihm Mut zu machen nicht aufzugeben und sah kurz aus dem Fenster, genau in die blauen Augen eines gewissen jungen Mannes, der alles andere als glücklich aussah. "Du bist nie allein", fügte er etwas kleinlaut hinzu. "Oja, hat ja auch jeder ungemein Zeit, ich fühl mich hier wie ein eingesperrter Hund", maulte Kadaj, verließ das Zimmer und ging in die Bibliothek. "Cloud, du Penner!", rief Zack in den Raum hinein, seufzte dann auf und ging Kadaj hinterher. Verwirrt starrte dieser an die Spiegelwand, sah sich in dieser nicht mehr und langsam wurde ihm das Ganze zu viel. Er sank in sich zusammen und blieb regungslos am Boden liegen, zog die Beine an und wollte einfach seine Ruhe. Bei dem Anblick des Kleinen zog sich Clouds Herz schmerzlich zusammen, unruhig biss er sich auf die Unterlippe, überlegte, ob er nun den Schritt wagen sollte oder nicht. Tief atmete er durch und erinnerte sich an Zacks Worte, er hatte ja recht. Er war ein Penner, ein mieser dazu! Still ging er auf ihn zu, kniete sich neben ihn und wusste, dass auch er nicht im Spiegel zu erkennen war. "Kadaj", murmelte er sanft seinen Namen und sah ihn auch so an. "Wo kommst du denn her?", fragte dieser verwirrt, regte sich jedoch nicht und blieb einfach liegen. Sie sollten ihn doch alle in Ruhe lassen, warum verstand das keiner? "Ich war immer da", antwortete Cloud ihm und zog ihn einfach hoch. "Weißt du nicht mehr? Im Wald und im Keller? Am See?", zählte er einige Orte auf und umarmte ihn einfach. "Hä was? Ich raff hier eh nichts mehr und es ist mir auch langsam egal", murrte er leise auf, jedoch ließ er sich einfach von ihm umarmen, warum wusste er selber nicht. "Ich pass auf dich auf, seit ich dich vor den Mördern im Wald gerettet habe", erklärte er es ihm wie einem kleinen Kind. "Hast du sie gesehen? Ich meine, hast du gesehen, wer es war?", murmelte Kadaj, schaute ihn kurz an und senkte sogleich wieder seinen Blick zu Boden. "Ja, aber hab keine Angst. Sie wurden bestraft", lächelte der Blonde ihn an und strich ihm beruhigen über den Rücken. "Hm", nuschelte er zur Antwort. "Schlaf. Ruh dich etwas aus", murmelte Cloud ihm zu und wiegte ihn etwas hin und her, bis seine Augen zufielen und er seinen gleichmäßigen Atem hörte. Ruhig war Kadaj eingeschlafen, schlief traumlos vor sich hin und vergaß diese seltsamen Dinge, die heute geschehen waren. Sanft nahm Cloud ihn auf seine Arme und trug ihn ruhig in sein Zimmer. Die komischen Blicke ignorierend, ging er an den Leuten und auch an Rufus vorbei, geradewegs auf sein Ziel. Behutsam legte er ihn auf die weiche Matratze und deckte ihn zu. Der Schlafende bekam von dem nichts mit, schlief seelenruhig weiter und kuschelte sich in meine Decke ein. Lautlos schloss der Blonde die Zimmertür hinter sich und sah dann in das etwas geschockte Gesicht von Rufus. "Ich hatte keine Lust mehr ein Penner zu sein", antwortete er ihm teilnahmslos. "Schon klar und jetzt?", fragte dieser ihn ernst. "Ich bleibe bei ihm. Werde ihm helfen und beibringen, dass es falsch ist, Menschen zu beißen", antwortete er Rufus und lehnte sich an die Wand hinter sich. "Und was machst du, wenn er sich wieder verliebt? Ich weiß, was Venus da oben spielt und Sephiroth weiß es leider auch nur zu genau", murmelte Rufus leise, schaute Cloud durch dringlich an und stemmte beide Arme in die Seiten. "Wird er schon nicht", murmelte Cloud nun doch leise und sah weg. Auch er konnte nicht, hatte nicht die Macht seine Gefühle zu beeinflussen. Leider. "Dann halt dich fern von ihm, es reicht, dass Zack ständig hier ist. Er könnte sich genauso in ihn verlieben und Zack ist nun weiß Gott nicht der Typ für so was", antwortete er ernst, ging die Treppe runter und brummte vor sich hin. Rufus hatte recht, Zack und er waren eine reine Gefahr, aber wie sollte er ihm sonst den Unterschied von richtig und falsch beibringen? Seufzend hatte Rufus sein Büro erreicht, merkte gar nicht das Sephiroth auf seinem Sessel saß und ihn wütend anstarrte. "Was macht Blondi hier?", knurrte er los, worauf Ruf nur mit den Schultern zuckte. In dem ganzen Hin und Her vergaß Cloud seinen Vater, der immer noch in seinem Haus auf dem Dachboden hockte und nur darauf wartete, bis das Kraftschild ganz erlosch und er endlich frei war. "Tut mir leid Sephiroth, ich hab es Cloud schon gesagt, aber dieser Vampirjäger Zack latscht auch noch hier rum, von daher", seufzte Rufus, setzte sich auf seinen Schreibtisch und wusste nicht, was er noch sagen sollte. "Und Penner, hast du es ihm gesagt?" Zack hatte den Anschiss mitbekommen und kaum auch dann als Rufus verschwand aus seinem Versteck heraus, sah Cloud in die Augen und sah in ihnen die gleiche Trauer wie bei Kadaj. Er liebte ihn, seit er auf ihn aufpasste, beinahe sein eigenes Leben wegen des Kleinen verworfen hatte. "Dann schick sie beide weg", zischte Sephiroth, lehnte sich etwas vor und schaute Rufus mehr als verärgert an. "Ich kann nicht!", antwortete Cloud dem Schwarzhaarigen und fuhr sich frustriert durch die Haare, wieso verstand er das nicht? "Soll ich wirklich?", fragte Rufus leicht verwirrt nach und schaute den Älteren dementsprechend an. "JA VERDAMMT UND JETZT BEWEG DEINEN ARSCH UND TU DEINE PFLICHT!", donnerte Sephiroth ihn an. "Tue es!", mahnte Zack ihn noch einmal, versuchte ihm Mut zu machen, wusste er doch nicht, dass er hier einen riesigen Fehler begann. "Jungs", fing Rufus an, trat hinter die Beiden und schaute sie etwas verunsichert an. Verwundert das Rufus plötzlich hinter ihnen stand, sahen sie beide ihn auch dementsprechend an. "Ja?", fragte Zack ihn leicht genervt, da er schon sowieso genug Ärger hier mit dem Blonden hatte. "Tut mir leid euch das sagen zu müssen, aber Sephiroth möchte nicht, dass ihr euch länger im Haus aufhaltet. Ihr solltet beide gehen", legte er los, drehte sich um und hatte somit seine Pflicht erfüllt. Nur langsam erwachte Kadaj aus seinem Schlaf schaute sich verwundert um und setzte sich auf. Deutlich hörte er Stimmen auf den Flur, konnte sie aber erst nicht zuordnen und stand auf. Leise schlich er zur Tür, öffnete diese einen Spalt und versuchte herauszukriegen, wer und was da gesprochen wurde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)