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Experiment XXX

von

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Prolog

"Also, ich fand den eigentlich ganz gut. Machte einen unerschrockenen Eindruck und attraktiv war er außerdem."

Andro mochte diese Meinung bezüglich des Kerls, welcher sich gerade vorgestellt hatte, vertreten, aber er sah auch mit nur einem Blick, dass Yoshiki seine Begeisterung nicht so recht zu teilen wusste. Und wenn sein Partner sich nicht binnen weniger Sekunden für jemanden erwärmen konnte, dann würde er es wahrscheinlich niemals tun. Dieser Mann behauptete, dass die Aura, die Ausstrahlung das Wichtigste an einem Menschen war. Andro aber glaubte, dass er mit 'Ausstrahlung' nichts anderes als das Gesamtbild meinte. Die Optik an sich. Er kannte ihn schon lang genug, um zu wissen, dass Yoshiki wesentlich einfacher gestrickt war, als er zuzugeben bereit war.

"Ich glaube, der berühmte Funke ist nicht übergesprungen", meinte der Kerl mit dem roten Iro nun und klimperte nachdenklich mit den Fingern auf dem Tisch. "Du weißt, ohne Chemie geht gar nichts, da kann er noch so eine verruchte Schnitte sein." Er warf Andro dazu jedoch einen gleichgültigen Blick zu. "Aber wenn du von ihm begeistert bist, sollten wir ihn vielleicht nehmen. Du bist schließlich der Projektleiter, Boss. Wenn es sein Köpfchen ist, welches du manipulieren willst..."

Andro jedoch schüttelte entschieden den Kopf und legte seinen Stift nieder, mittels dem er während jeder einzelner Vorstellung Notizen getätigt hatte.

"Du hast Recht, das Experiment wird nur Früchte tragen, wenn die Chemie stimmt." Seine Augen funkelten seinen Partner verheißungsvoll an. "Die Chemie zwischen dir und ihm. Ich bin nur der Beobachter, aber du der Provokateur."

"'Provokateur' gefällt mir", schmunzelte Yoshiki, beschrieb dieser Begriff doch perfekt die Funktion, die er bei dem Experiment einnehmen würde. Aufgeheitert dadurch war er prompt wieder frohen Mutes, unter den weiteren Anwärtern doch noch einen geeigneten Probanden zu finden. Man sagte nicht umsonst, dass auf zu jedem Topf ein Deckel passte, dies musste also auch auf diese spezielle Beziehung zutreffen. Und schon, als der nächste Kandidat das Zimmer betrat, beschlich Yoshiki dieses ganz spezielle Gefühl. Wie zwei Puzzleteile, die sich ineinanderfügten, waren er und der Junge mit dem einmalig hübschen Gesicht, der schlanken Statur und dem schwarzen Undercut seiner Meinung nach. Davon würde er nur noch den anderen überzeugen müssen. Chemie war nicht immer etwas, das beide Seiten ohne in die richtige Richtung getriggert zu werden empfanden. Manchmal bedurfte es einem kleinen Kitzel...

 

Nachdem der Junge eine Verbeugung angedeutet hatte vor dem Tisch, an dem die beiden Männer saßen, welche quasi die Jury bildeten, nahm er ihnen gegenüber Platz. Andro fiel das Totenkopfimplantat auf, welches seine Hand zierte, welche zudem über und über von Tätowierungen überdeckt war. Der Kerl konnte noch nicht lange erwachsen sein, seinen jugendlichen Zügen nach zu urteilen, und doch war er bereits von Bodymodifikationen förmlich übersäht. Sicherlich würde es spannend anmuten, all seine Kunstwerke zu erkunden, und als er Yoshiki einen abschätzenden Blick zuwarf, erkannte er in dessen hungrigen Augen im Bruchteil einer Sekunde, dass der Junge ihm gefiel. Er wusste inzwischen ganz genau, wie es aussah, wenn sein Partner geil war. Und er wusste auch, wie schnell man ihn aufreizen konnte. Sex war sozusagen seine Profession. Deshalb würde jeder der beiden bei diesem Experiment das tun, was er am besten beherrschte.

 

Der Junge stellte sich ihnen als Rena vor, was ein Künstlername war.

"Und in welchem kreativen Sektor bist du tätig?", wollte Andro wissen, während Yoshiki nur still geiferte und seinem Partner das Reden überließ, gestaltete sich dies doch ohne Hirn reichlich kompliziert.

Yoshiki hoffte sicherlich, dass Rena BDSM-Pornos drehte und googelte garantiert gedanklich bereits nach irgendwelchen Schmuckstücken, aber er wurde leider enttäuscht, zumindest in dieser Richtung.

"Ich bin Musiker in einer Visual kei-Band", erklärte er ihnen. "Wir spielen die ganz harte Gangart."

"...die kommerziell allerdings nicht gerade erfolgreich ist", schlussfolgerte Andro und machte sich eine Notiz. "Die Prämie käme dir also äußerst gelegen."

"Natürlich", bekannte Rena offen, während er die Hände mit den lackierten Nägeln auf dem Tisch faltete. "CDs zu produzieren wird nun mal immer kostspieliger. Aber ohne Platten läuft im Biz nichts. Nur von Gigs lässt es sich als Band nicht überleben." Er räusperte sich. "Deshalb würde ich gerne an eurem Experiment teilnehmen. Um was für eines handelt es sich überhaupt? Die Vorabinfos waren ja ziemlich vage..."

Es war Andros Aufgabe, es zu erläutern. Yoshiki durfte dabei weiterhin das Kerlchen observieren, welchem er in seinen Fantasien ganz sicher schon ein paar seiner bizarren Erfindungen vorgestellt hatte. Zum Glück wusste er mit seinen Gedanken immerhin relativ diskret umzugehen und war kein triebgesteuertes Monster, welches die guten Manieren vergaß, sobald ihm etwas potenziell Fickbares vors Visier kam.

"Ich studiere klinische Psychologie", klärte Andro den jungen Probanden auf. "Vor allen Dingen befasst diese sich mit kognitiven Störungen, aber auch das generelle Verhalten des Menschen fällt in das Spektrum des Faches. Für meine Studie benötige ich deswegen einen jungen, gesunden, heterosexuellen Mann, der..." Er kam beinahe aus dem Konzept, als er aus den Augenwinkeln sah, wie verächtlich Yoshikis Mundwinkel zuckte aufgrund des Wortes 'heterosexuell', fuhr dann aber unbeirrt fort. "Ich möchte untersuchen, inwiefern sich Grundmanifeste der menschlichen Psyche beeinflussen und schlichtweg manipulieren lassen."

"Oh", machte Rena, lächelte aber äußerst amüsiert. "Das klingt echt ziemlich...psycho."

"Hast du Schiss?" Das war das erste Mal, dass Yoshiki das Wort ergriff. Er beugte sich vor und schaute den Jungen mit erhobenen Augenbrauen an. "Wenn ja, sag es gleich, auf dich käme nämlich eine harte Woche zu, wenn du einwilligst, mitzumachen. Eine Pussy würde die garantiert nicht durchstehen, denn ich bin auch nicht zimperlich."

"Du kannst das Experiment natürlich jederzeit beenden", lenkte Andro ein und nahm somit den aggressiven, austestenden Worten seines Partners ein wenig den Wind aus den Segeln. "Dann allerdings wird dir auch nicht die Prämie ausgezahlt, nicht mal ein Teil dieser."

Zunächst schien Rena tatsächlich unschlüssig, ja fast ein wenig verunsichert, zumindest schaute er skeptisch zwischen den beiden Experimentleitern hin und her. Der Kerl mit dem roten Iro war ihm nicht ganz geheuer, auch wenn er cool aussah, aber er kaufte ihm ohne Frage ab, dass er nicht zimperlich war, bei was auch immer. Aber das waren seine Bandkollegen auch nicht. Jin, ihr Sänger, besaß ziemlich extreme BDSM-Vorlieben, die er oft in seine Musik einflocht, und auch der Rest war kontrollierter, erotischer Gewalt und Fesselspielchen nicht abgeneigt, Rena inklusive. Rena war im Grunde ein relativ zäher Junge, den so ein paar Psychospielchen nicht erschrecken konnten.

"Ich bin dabei", verkündete er deshalb frohen Mutes, fühlte er sich doch stark und war viel mehr neugierig auf das, was ihn erwartete, als dass er sich fürchtete. "Eine Woche werden die Jungs mich schon entbehren können. Der Terminplan ist zwar straff, aber ich tue es ja nur für die Band."

Yoshiki musterte ihn scharf.

"Hoffentlich bist du auch wirklich eine Hete."

Andro kannte seinen Partner nicht anders. Wenn ihm jemand gefiel, provozierte er ihn gerne bis aufs Blut und ließ ihn mitunter glauben, dass er ihn hasste. Seine Sexualität war ein aggressives, bissiges Miststück, das sich nur von erfahrenen Doms wie Andro bändigen ließ. Rena würde nicht zu beneiden sein, wenn er einmal den Vertrag unterschrieben hatte, so viel stand fest.

Aber Rena ließ sich auch nicht so rasch einschüchtern. Er hielt Yoshikis Blick unbeirrt stand und feuerte fast mit derselben provokanten Art zurück.

"Willst du mir unterstellen, ich würde nach einer Schwuchtel aussehen?"

Gleichgültig hob Yoshiki die Schultern.

"Nach einer verkappten siehst du allemal aus."

Der Zündstoff, den ihr Wortwechsel offenbarte, war nicht von schlechten Eltern. Andro störte sich kein bisschen daran, dass die beiden schon jetzt förmlich aneinandergerieten, versprach dies doch ein spannendes Experiment voller überraschender Wendungen. Was aber die verkappte Schwuchtel anging, so war er ganz Yoshikis Meinung. Nicht etwa, weil Rena aussah wie der Prügelknabe eines Herrn, sondern weil er davon überzeugt war, dass jeder Mensch von Natur aus Neigungen in beide Richtungen besaß, sich die meisten aber nur einseitig auslebten. Dies konnte zur Folge haben, dass die unerwünschte Seite verkümmerte und aus dem bewussten Erleben schwand.

So seine These - die Beweise für diese würde er hoffentlich nach einer Woche auf dem Tisch liegen haben. Dank Rena und dessen fragiler Sexualität, welche sich formen ließ wie ein Knetball. Oh, er sah dieser Woche mit einem Kribbeln im Bauch entgegen, freute er sich doch ganz besonders darauf, die Rolle des Beobachters seiner beiden kleinen Laborratten einzunehmen, wenn diese so ausgesprochen attraktiv waren wie sein Partner und der junge Proband.

Damit Yoshiki den Kleinen - oder besser gesagt Großen - nicht noch heftiger reizte und ihm vielleicht sogar eine knallte (was in Yoshikis Universum einem Kuss gleichkam), schob Andro ihm rasch den Vertrag zu, welcher natürlich vage genug formuliert war, dass Rena nicht erahnen konnte, was tatsächlich auf ihn zukam. Schließlich durfte er nicht wissen, worauf es ankam, hätte sein Verstand dann womöglich ein Wörtchen mitzureden gehabt und ihn befangen gemacht. So aber diente er Andro offiziell lediglich als Studienobjekt zur Erforschung des manipulativen menschlichen Nervenzentrums.

Rena unterschrieb brav und warf dabei Yoshiki einen ungemein überlegenen Blick zu, den der andere mit einem Grinsen auf den Lippen einfing. Andros Partner ließ sich nun einmal von niemandem einschüchtern. Schon gar nicht von so einem Bürschchen, das im Gegensatz zu ihm bestimmt noch keine Session geleitet hatte. Wer einmal Herr über die Köpfe anderer gewesen war, war geerdet und zweifelte nie wieder an sich, seinem Charakter und seinen Fähigkeiten.

 

"Vielen Dank." Andro heftete den Vertrag ab und holte zugleich den nächsten Zettel aus einer Klarsichtfolie, um ihn Rena vorzulegen. "Nun bitte ich dich, diesen Steckbrief bis morgen auszufüllen. Vergiss ihn nicht, denn er ist von essenzieller Wichtigkeit für das Experiment."

"Und rasier dir vernünftig deinen Sack", verlangte Yoshiki mit demonstrativ erhobenem Kinn, was andeutete, dass er keinerlei Widerrede duldete. "Mit Make Up darfst du auch sehr gern antanzen. Mach einfach einen schmutzigen, kleinen Dämon aus dir, damit hast du doch sicher Erfahrung, mh? Um den Rest kümmern wir uns."

Er warf Andro einen Blick zu, welcher nickte. Sie hatten das Projekt gemeinsam bis ins Detail geplant und vermochten sich deshalb auch nur mittels Andeutungen zu verständigen. Die Räumlichkeit stand, die Praktiken und deren Reihenfolge standen, und ganz bald würde wohl auch noch etwas anderes stehen. Zumindest bei Yoshiki, wahrscheinlich auch bei Andro, und hoffentlich auch bei Rena.

Diesem schwante eindeutig nichts Gutes anhand der Forderungen, die ihm gestellt worden waren und Yoshikis gierigem Blick nach zu urteilen, aber nun gab es kein Zurück mehr, und außerdem brauchte er die Kohle. Für das, was man liebte, opferte man sich nun einmal. Und so lange man dabei nicht starb oder auch nur in Lebensgefahr geriet, konnte es ja nicht so schlimm werden. Oder?

Wahrscheinlich hatte er tatsächlich noch nicht genügend erlebt, um zu diesem Schluss zu kommen. Und noch wahrscheinlicher hatte er keine Ahnung, wie weit Yoshikis und Andros Gedanken und Fantasien reichen mochten. Wo sein Horizont endete, begann deren verdorbenes Universum, übersäht mit funkelnden Sternen namens Lust und süßer Qual. Und das würde er noch früh genug herausfinden, da war sich zumindest Yoshiki sicher, der dem nächsten Tag mit einem lüsternen Lächeln auf den Lippen entgegenblickte. Hoffentlich biss er sich nicht vollkommen die Zähne an dem Jungen aus, aber er glaubte eigentlich auch an Andros Theorie. Hätte er dies nicht getan, wäre das Experiment von vornherein zum Scheitern verurteilt gewesen und er ganz sicher kein Teil von ihm.

Tag 1

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Tag 2

Assistent wurde heute mit einer Lovedust-Lösung versehen (10 ml Lovedust auf 100 ml Wasser; hohe Dosierung), um Libido des Probanden zu fördern und dessen Ejakulationsdrang an primäre Stelle zu setzen.

Lovedust ist eine von meinem Assistenten entwickelte Substanz, eine chemische Droge, von der man allerdings nicht abhängig wird, wirkt sie nur temporär auf den Schleimhäuten und manipuliert lediglich für einen bestimmten Zeitraum das Gehirn, ähnlich Alkohol. Lovedust kann in verschiedenen Aggregatzuständen zum Einsatz kommen (fest, flüssig aber auch zerstäubt). Auf die Haut aufgetragen besitzt es, wenn es sich mit dem Geruch des abgesonderten Schweißes vermischt, lediglich eine Wirkung auf die Umwelt; oral eingenommen tritt dieser Effekt nur bei dem Betreffenden ein, der dadurch jeden Menschen in seiner Umgebung als potenziellen Sexualpartner wahrnehmen sollte.

Lovedust intensiviert zudem vor allen Dingen anale Orgasmen. Es kann außerdem schon bei der bloßen Stimulation der Brustwarzen zum Orgasmus kommen.

 

 

Wenn Rena eines tun musste, dann diesem umwerfenden, ja beinahe betörenden Duft auf den Grund zu gehen, der prompt seine Nase umwehte, so wie er zum ersten Mal an diesem Morgen tief Luft holte. Eigentlich sollte er besser Yoshiki zu sich beordern, damit dieser ihm zwecks Toilettengang aus dem Keuschheitsgürtel half, aber noch während er halbherzig aus dem eigentlich recht bequemen Bett aufstand, lenkte ihn wieder dieser penetrante, süßlich-herbe Duft ab und ließ ihn sein Vorhaben vergessen. Eingehend beschnüffelte er einem Hund gleich sein Bett, von dem der Geruch allerdings nicht ausging, genauso wenig wie von den holzgetäfelten, roten Wänden. Ansonsten befanden sich keinerlei Gegenstände in seinem provisorischen Schlafzimmer, also musste der Duft, wenn er nicht gerade in der Luft lag, aus dem Spielzimmer dringen. Etwas argwöhnisch verharrte Rena. Sicherlich hatten diese perversen Typen wieder eines von diesen nervenaufreibenden, sexuellen Spielchen vor. Er hoffte, dass das heutige nicht abermals so heftig ausfallen würde, wusste er wahrlich nicht, wie lange er es aushalten würde, die Hand nicht jederzeit an sich anlegen zu können. Wäre er nicht seit dem letzten Experiment extrageil, wäre das Ganze ja nicht so wild, aber seine Hormone liefen förmlich Amok (und das nicht zuletzt wegen Yoshiki) und machten es ihm zudem nicht leicht, abends in den Schlaf zu finden. Dass er extra darauf hingewiesen worden war, dass ausreichend Schlaf wichtig war, kam ihm wie ein Witz vor. Er hatte eine mentale Erregung, die ganze Zeit, und nun schnupperte er auch noch dieses verdammte Aphrodisiakum. Eigentlich wollte er den Duft ignorieren, um seinen Peinigern eins auszuwischen und sich ihnen nicht als zu schwach und willig zu präsentieren, aber dann sog er noch einmal den Geruch tief in seine Nase und wusste, dass er an die Quelle musste. Um jeden Preis.

 

Im Spielzimmer saß Yoshiki bereits in voller Montur auf der Ledercouch und ließ sich ein paar Weintrauben schmecken. Wahrscheinlich hielt er genauso wenig von einem ausgewogenen Frühstück wie Rena, was man seiner Figur auch ansah, war er doch ebenfalls von äußerst schlanker Statur, wie der Proband feststellen musste, als er seinen fast nackten Oberkörper inspizierte. Leider machte ihn dieses Fetischoutfit noch mehr zu einem Biest, was vielleicht aber auch nur Rena so sah, der ein Faible für Korsagen und Plateaustiefel besaß. Eine Vorliebe mehr, die sich in seinem Steckbrief nicht fand, da er sie erst jetzt entwickelte. Am faszinierendsten aber mutete noch immer die schwarze Feinstrumpfhose an, die Yoshiki unter dem hochgeschlitzten, langen Rock trug. Der Typ besaß äußerst ansehnliche Beine, das musste man ihm lassen, und das, obwohl er sicherlich ein paar Jährchen älter war als Rena.

"Na, ausgeschlafen?" Yoshiki hatte ihn augenscheinlich bemerkt, begutachtete er Rena doch mit einem Lächeln auf den Lippen, ehe er noch eine weitere Weintraube von der Rebe zupfte und sie zu seinem Mund führte. "Hast du Hunger oder Durst? Musst du aufs Klo? Vielleicht solltest du dich aber zuerst noch ein wenig hübsch machen. Style dir doch deinen hohen Iro, der steht dir ganz besonders..."

Er zwinkerte Rena zu, welcher den anderen misstrauisch beäugte. Yoshikis Arglosigkeit konnte nur gestellt sein, so viel war sicher. Diesen Geruch nämlich bildete er sich nicht nur ein. Er war sich sicher, dass der andere ihn auch wahrnehmen musste, auch wenn er nicht darauf zu reagieren schien.

Rena hatte keinen Hunger und auch keinen Durst. Auf die Toilette musste er nach wie vor ein wenig, aber der Duft war noch immer am wichtigsten. So ignorierte er auch Yoshikis Rat, sich herzurichten und näherte sich anstelle der Couch, um seine Nase in deren Lehne zu drücken. Ja, hier war der Duft tatsächlich etwas stärker, er befand sich also auf der richtigen Fährte.

Lächerlich, dass er wie ein Tier die Witterung aufnahm und alsbald auf dem Sofa hockte, um jeden Zentimeter dessen genauestens abzuschnüffeln. Doch das wäre noch nicht so schlimm gewesen, hätte er nicht alsbald herausgefunden, dass der Duft sich intensivierte, umso mehr er sich Yoshiki näherte. Dieser schaute ihn ziemlich verwundert, aber auch amüsiert an, so wie Rena ihm notgedrungen immer weiter auf die Pelle rückte.

"Was ist denn los?", wollte er mit offensichtlich gespielter Unschuld wissen. "Du bist ja so außer dir, Rena-chan."

"Dieser Geruch..." Rena blickte auf, schnüffelte in der Luft. "Riechst du das nicht auch?"

"Ich?" Yoshiki schüttelte den Kopf und wandte sich wieder seiner Mahlzeit zu. "Nein. Vielleicht sind es ja die Trauben?"

Er hielt Rena eine Rebe vor die Nase, um sich einen Spaß aus seinem triebhaften Geschnupper zu machen, und tatsächlich war der Junge sich nicht zu fein, mit seiner hübschen Nase das pralle Obst anzustupsen. Als er die Stirn dabei runzelte, ahnte Yoshiki, dass Rena kurz vor der Lösung des Rätsels stand.

Und dann roch er auch schon an seinen Fingern, nur um im nächsten Moment wie besessen nach Yoshikis Handgelenk zu greifen und dieses förmlich manisch in sein Gesicht zu drücken.

"Du bist das", stellte Rena fest und schloss hingerissen ob des intensiven Duftes die Augen. "Oh mein Gott, das ist das geilste, was ich je gerochen habe."

"Mein neues Duschbad", schmunzelte Yoshiki und warf der versteckten Kamera einen kecken Blick zu, wusste er doch ganz genau, dass Andro sie gerade beobachtete. "Schön, dass du es magst."

"Mögen?" Rena krallte sich immer noch in seinen Arm. "Ich liebe es! Oh Mann..."

Unermüdlich sog er den Duft in sich auf, gar mit geschlossenen Augen und leise ob des Genusses brummend. Diese Reaktion ließ auch Yoshiki die Wirkungen des Aphrodisiakums deutlich spüren, wenn auch auf Umwegen. Er, der Rena in seiner Hingerissenheit beobachtete, die nur im galt, sah dem Jungen an der Nasenspitze an, dass er das Zeug zu einem selbstvergessenen Genießer hatte, wenn er nur einmal seinem Körper das Machtwort überließ und sein hübsches Köpfchen ausschaltete. Aber ob das süße Gemisch sein Hirn bereits derart lahmgelegt hatte, dass er Yoshikis Annäherungsversuche geduldet hätte? Er musste vorsichtig sein, durfte den Jungen nicht überfordern. In einem solchen Falle wäre es noch schwieriger gewesen, sein Vertrauen zu gewinnen und ihn so weit einzulullen, dass er die Beine für ihn breitmachte.

Doch ganz auf ein wenig Provokation wollte Yoshiki dennoch nicht verzichten, denn der Junge war ganz offensichtlich nicht aus Zucker. Wenn er eines war, dann geschmolzenes Wachs in diesem sensiblen Moment.

"Es ist kein gewöhnliches Duschbad", erklärte Yoshiki Rena, während er den verspielten Jungen zufrieden beobachtete und dessen weiche Haut unter seinen Fingerspitzen spüren konnte, so wie er seine Wange in seine Hand schmiegte. "Du kannst es auch ablecken. Es schmeckt genauso gut wie es riecht, vielleicht sogar noch besser."

Rena sah ihn versonnen aus schmalen Augen an, schien zu überlegen. Was schade war. Er sollte nicht immer so viel nachdenken, sondern sich einfach fallen lassen. Doch Hemmungen ließen sich nun einmal äußerst schwer abbauen, wenn man sie einmal errichtet hatte.

 

Rena war nicht dumm. Yoshiki versuchte ihn zu ködern, zu irgendetwas zu verführen - bezweckte er etwa, dass er wie ein wildes Tier über ihn herfiel und ihn anflehte, ihn zu ficken? Nein, so leichte Beute würde Rena ganz bestimmt nicht werden. Yoshiki sah scharf aus für einen Kerl, ohne Frage, und nun roch er auch noch so fantastisch, aber den Widerstand des Jungen brachen diese Aspekte dennoch nicht.

Aber er konnte es sich trotzdem nicht nehmen lassen, einmal von diesem mysteriösen Duschbad zu kosten. Zu verlockend mutete die Aussicht an, dass es genauso gut schmeckte wie es roch, und deshalb wagte er es, vorsichtig, fast abschätzend mit seiner gespaltenen Zunge über Yoshikis Handgelenk zu lecken.

Er hatte schon damit gerechnet, aber dennoch war er hingerissen ob des Aromas, das seine Geschmacksknospen umschmeichelte. Die Süße explodierte förmlich in seinem Mund und machte ihn schier süchtig. Auch wenn er sich selbst dafür maßregelte, aber er wollte mehr. Nur noch ein wenig mehr. Nur noch einmal lecken.

Aus Lecken jedoch wurde geräuschvolles Saugen. Wie ein kleiner Vampir lutschte Rena an dem Gelenk des anderen Mannes, der sich fragte, wie es wohl war, von diesen spitzen Eckzähnen gebissen zu werden. Dominanter aber waren seine Empfindungen bezüglich des nun sehr zutraulichen Renas, der von ihm kostete wie von einem leckeren Gummibärchen. Insgeheim wünschte er sich, Rena würde auf die Idee kommen, an seinen Fingern zu lutschen wie an einem Schwanz, aber er wollte es auch nicht forcieren, obwohl es ihn ganz sicher eine prompte Erektion beschert hätte. Es oblag allein Rena, zu entscheiden, wie weit er gehen wollte, so sagte es das Experiment. Er durfte nur ein paar Anregungen bekommen, ganz egal, wie gern Yoshiki nun schon wieder über ihn hergefallen wäre.

Leider erlaubte Rena es sich nicht lange, sich an Yoshiki gütlich zu tun. Der Ältere hatte gehofft, dass er einen gewissen Übermut entwickeln und sich fragen würde, ob andere Körperstellen wohl noch besser schmeckten als das Handgelenk. Doch leider tat er dies nicht. Alsbald lehnte Rena sich zurück und ließ sich mit einem zufriedenen Lächeln den faszinierenden Geschmack auf der Zunge zergehen, ehe er Yoshiki einen Blick zuwarf.

"Kannst du mir das Duschbad vielleicht mal ausleihen?"

Yoshiki musste bei dieser Vorstellung grinsen. Ein in Aphrodisiakum gebadeter Rena würde sein Verlangen in Sphären katapultieren, die seinen Verstand förmlich vernichteten und ihn zu einem noch wilderen Tier, als er es ohnehin schon war, verkommen lassen...

"Besser nicht", lächelte er deshalb verschwörerisch und legte sich eine Weintraube auf die Zunge. "Die Ausmaße, die das hätte, könntest du nicht ertragen. Noch nicht..."

Der Blick, den Rena von Yoshiki auffing, sorgte sofort dafür, dass der Junge keine weiteren Fragen stellte. Wahrscheinlich übertrieb der Typ lediglich, aber Vorsicht war bekanntlich besser als Nachsicht. Er konnte sich nämlich nur zu gut vorstellen, dass Yoshiki im Gegensatz zu ihm nicht nur verhältnismäßig züchtig das harmlose Handgelenk abgeleckt hätte, sondern noch ein paar ganz andere Körperteile...Körperteile von wesentlich intimerer Natur...

Auch wenn er es nicht wollte, es wäre Rena im Augenblick äußerst gelegen gekommen, einen kundigen Mund spüren zu dürfen. Insbesondere in seinem Schoß hätte nun gern ein feuchtes Paar Lippen wüten dürfen, schwelte doch eine quälende Geilheit in seinen Lenden, die wieder einmal versucht war, das enge Gefängnis zu sprengen. Dass Yoshiki ihm den ganzen Tag über nicht mehr von der Seite wich, machte es nicht gerade besser. Wahrscheinlich schaute er ihn die ganze Zeit entblößend lüstern an, aber was sollte Rena auch tun? Dieser verdammte Teufelskerl roch zum ficken geil und außerdem musste Rena sich, ob er wollte oder nicht, ständig an dessen Sexface erinnern, das er gestern zu Gesicht bekommen hatte und wegen dem er in Gedanken so viel Sperma vergossen hatte, dass klar war, dass sein Gehirn, überzogen von der klebrigen Masse, nicht mehr recht zu arbeiten vermochte.

Kerle fand er nun wirklich nicht sexy, aber Yoshiki machte ihn trotzdem vollkommen verrückt mit seiner erotischen Ausstrahlung. Und dann kam ja noch seine Keuschhaltung hinzu, die seine Lust zusätzlich forcierte.

Das nächste Experiment drohte ihn deshalb an seine Grenzen zu bringen. Ihm als Reaktionsfetischist sollte derart in die Karten gespielt werden, dass er kaum mehr aus noch ein wusste vor Geilheit...

 

Tag 3

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Tag 4

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Tag 5

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Tag 6

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]



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Kommentare zu dieser Fanfic (1)

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Von:  Leviathena
2017-03-30T20:35:17+00:00 30.03.2017 22:35
Du bist wieder sehrt produktiv in letzter Zeit :D Naja für die Story haste mich an Board ;)
Antwort von:  Anemia
31.03.2017 07:56
Ich bin immer sehr produktiv, nur habe ich eine ganze Zeit lang nur auf FF.de hochgeladen. Aber da dort PWP nicht erlaubt ist, musste ich auf Animexx ausweichen. ;)
Schön, dass dir die Geschichte gefällt. Ich persönlich mag sie auch sehr. ;P


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