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Yu-Gi-Oh! The Last Asylum

von

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Turn 61 - Do Your Worst

Turn 61 – Do Your Worst

 

 

Die glühend rote Schockwelle erfasste sie und rauschte durch sie hindurch. Rückwärts umkippend, konnte sie ihren Fall im letzten Moment verhindern, indem sie das rechte Bein nach hinten schob und ihm damit entgegenwirkte.

Keuchend fasste Anya sich an die Brust, verkrümmte sich, taumelte zurück. Wie tausend Wespenstiche fühlte es sich an, überall, kein Teil ihres Körpers wurde verschont.

„Gnnnnn!“, versuchte sie einen Schrei zu unterdrücken, während sie sich kaum auf den Beinen halten konnte. Jedoch biss sie die Zähne zusammen und kämpfte dagegen an, vom Schmerz übermannt zu werden.

Nur verschwommen sah sie ihren Bruder, wie er überheblich grinste. Vor ihm seine beiden Monster, der kniende, schwarze Ritter Lancelot und der stolze König Artus, der ein riesiges, goldenes Breitschwert schulterte, in dessen Klinge rote und blaue Energielinien miteinander verwoben waren. An seinem Arm leuchtete ein bunter Energieschild, um ihn herum rotierte eine leuchtende Kugel.

 

Ignoble Knight Of High Laundsallyn [ATK/0 DEF/900 (5)]

Artorigus, King Of The Noble Knights [ATK/500 DEF/2000 {4} OLU: 1]

 

„Du bist dran, Anya“, hauchte Zachariah zufrieden.

Das Feld ebenjener war leer, wodurch sein Angriff direkt durchgegangen war. Schwankend versuchte sie, die Balance zu halten. Der Schmerz klang allmählich ab, wurde zu einem unangenehmen Kribbeln.

Wie hatte er das gerade gemacht!? Wäre etwas mit dem Solid Vision-System nicht in Ordnung, hätte längst irgendjemand das Duell unterbrochen, hier wurde alles auf Schärfste überwacht! Woraus Anya schloss, dass irgendetwas Übernatürliches involviert war. Klasse!

„Noch so ein Treffer und du bist erledigt“, meinte Zach mit ausgebreiteten Armen, „das, oh ja, garantiere ich dir.“

 

[Anya: 1300LP / Zachariah: 2200LP]

 

„Was war das denn!?“, fragte sie hektisch.

„Ich würde sagen, ein harter Schlag, oder was meint das Publikum!?“, kommentierte Mr. C Anyas missverstandene Frage von der Glaslounge am oberen Ende des kreisrunden Stadions aus.

Und die Zuschauer johlten und grölten, was das Zeug hielt.

Zwar versuchte das Mädchen dies zu überhören, doch es war geradezu höhnisch, wie sie alle lachten und nicht wussten, was wirklich geschehen war. Doch die Antwort blieb man Anya schuldig. Ihr Bruder stand nur da und grinste süffisant, während Levrier scheinbar immer noch außer Gefecht gesetzt war.

„Noch so ein mieser Trick!“, zischte Anya wutentbrannt und griff nach ihrem Deck. „Bist dir wohl für nichts zu schade, was!?“

„Etwas, das wir schon immer gemeinsam hatten.“

Was hatte sie auch anderes von ihm erwartet, fragte sich die Blonde und riss unter einem gellenden Schrei eine Karte von ihrem Deck. Plötzlich flimmerte vor ihr die Silhouette einer zwei Meter großen und kräftig gebauten Gestalt.

„Erinnerst du dich noch an [Battlin' Boxer Glass Jaw]? Den hab ich in deinem Zug mit Rib Gardnas Effekt verbannt gehabt“, erklärte Anya, „und jetzt steigt er wieder in den Ring!“

So geschah es auch. Der grüne, muskulöse Boxer, der ein bisschen so aussah, als wäre er aus Stein gemeißelt, gewann feste Gestalt.

 

Battlin' Boxer Glassjaw [ATK/2000 DEF/0 (4)]

 

Nervös sah Anya herüber zum Feld ihres Bruders. Zum Glück waren seine Monster geschwächt, sodass sie sowohl mit Lancelot, als auch Artus fertig werden würde. Es gab nur ein Problem an der Sache: Ihre Hand gab es nicht her, beide zu vernichten. Sie musste sich für einen entscheiden!

Unsicher wanderte ihr Blick weiter zum rechten Teil der nach oben verlaufenden Tribüne. Dort drüben, in einer der letzten Reihen, hockte er. Der, dem das Deck gehörte, ohne das Anya jetzt vielleicht nicht hier stünde – Logan. Und er zeigte ihr einen Daumen nach oben, wenn auch für ihn gewohnt ausdruckslos.

Trotzdem fühlte sich Anya gleich besser, obwohl ihr noch schwindelig war. Es war doch klar, um wen sie sich kümmern musste. Zielstrebig streckte das Mädchen den Zeigefinger aus. „Los Glass Jaw, schnapp' dir den Thron! Angriff auf Artorigus!“

Sie biss sich auf die Lippe, als sie sich an die Effekte der Noble Arms erinnerte. Artorigus war mit den Schwertern Caliburn, Arfeudutyr und Excaliburn II sowie dem Schild [Noble Arms Of Destiny] ausgerüstet. Welche allesamt auf Laundsallyn übertragen werden würden, sobald Artorigus im Kampf fiel. Und der hielt noch Gallatin in der Hand, auch wenn dessen Angriffsboost nach [Zero Force] ohnehin hinfällig war.

„Kann man nix dran ändern“, murmelte sie dennoch verstimmt. Zumindest würde Zach eine Menge Schaden erleiden!

Ihr Boxer stürmte auf seinen Feind zu und griff mit einem gezielten Kinnhaken an. Den der brünette, edle König jedoch gekonnt mit seinem Schild abwehrte.

 

[Anya: 1300LP / Zachariah: 2200LP → 700LP]

 

„Unglaublich! Sein Monster steht noch!“, rief der Kommentator aufgeregt.

Anya ballte eine Faust, die sie nur gerne in Richtung des Kameramanns hielt, der gerade damit beschäftigt war, die Szene aufzunehmen. „Was zur Hölle soll das jetzt!?“

„Denkst du, [Noble Arms Of Destiny] ist nur Deko?“, fragte ihr Bruder reißerisch. „Einmal pro Zug entgeht sein Träger dem sicheren Tode.“

Sich auf die Lippen beißend, knurrte Anya: „Wie schön für ihn! Zug beendet!“

Jetzt saß sie so richtig in der Patsche!

 

Zum selben Schluss kam weiter oben Zanthe, welcher sich in einer der mittleren Zuschauerreihen befand. Nach vorne gebeugt, hielt er sich die Hand an die Stirn und murmelte: „Gib mal'n bisschen Gas, Anya!“

Das konnte doch unmöglich alles sein, was sie auf Lager hatte! War ihr der Dämpfer aus der Vorrunde nicht genug gewesen!? Wenn sie wüsste, -wem- sie ihr Weiterkommen zu verdanken hatte, würde ihr Ego-Airbag wahrscheinlich platzen …

Zanthe, der am äußeren Rand direkt neben der Treppe saß, die nach unten zu den Ausgängen führte, seufzte schwer. Es wäre wohl am besten gewesen, wenn Nick ihn statt Anya eingeschleust hätte. Aber dem das zu verklickern wäre ohnehin vergeudete Liebesmüh gewesen, so fixiert wie er auf den Giftzwerg war.

Anscheinend unterhielten sich Anya und Zachariah gerade, denn Letzterer führte seinen Zug nicht durch. Aber aufgrund der schlechten Akustik im Stadion und der lärmenden Fans, konnte er trotz oder gerade wegen seines feinen Gehörs nahezu nichts davon verstehen, obwohl alles per Lautsprecher übertragen wurde.

 

Neben ihm nahm jemand die Treppen herab zum Ausgang. Und als jene Person an Zanthe vorbeizog, erkannte er diese als Kakyo, den brünetten, etwas langweilig gekleideten Duellanten wieder.

„Der gehst schon?“, murmelte er überrascht, was Kakyo auf seinem Weg nach unten jedoch nicht bemerkte.

Ebenso wie Anya war jener einer der Duellanten, die es in die Hauptrunde geschafft hatten. Höchstwahrscheinlich wollte er sich ein Bild von der Konkurrenz machen.

Zanthe hatte ihn den ganzen Tag über im Auge behalten und war nicht überrascht davon gewesen, dass jener ebenfalls hierher gekommen war. Doch wieso wollte der jetzt verschwinden, gerade wo das Duell seinen Höhepunkt erreicht hatte?

Zanthe sah herüber zum Duellfeld, wo Anya immer noch mit ihrem Bruder redete. Sollte er Kakyo folgen? Demjenigen, den Exa als seinen 'Retter' bezeichnet hatte? Wovor, das hatte er nicht gesagt, aber sicherlich war es nicht unbedeutend. Vielleicht konnte der Werwolf mehr herausfinden, wenn er sich an Kakyos Fersen heftete. Andererseits wollte er auch Anya nicht alleine lassen.

 

Leider gab es dieser Hinsicht jedoch eines, das man über Zanthe Montinari wissen musste: Seine Neugier war beizeiten grenzenlos. Anders als seine Treue, die bei bestimmten Individuen hin und wieder zur Nebensache wurde. Für Zanthe war seine Anwesenheit bei Anyas Duell letztlich nicht mehr als eine Trivialität. Ob sie gewann oder nicht hing von ganz anderen Faktoren ab, als das wiederholte Schreien ihres Namens.

So war es letztlich in seiner Natur begründet, dass Zanthe aufstand und ebenfalls die Treppen herunter schlurfte. Plötzlich jedoch blieb er einen Moment lang stehen, als ein Windhauch an ihm vorbeizog.

Wo kam der her!?

Als er sich umsah, jedoch niemand anderes auf den Stufen entdeckte, zuckte er mit den Schultern. War wohl nur Einbildung gewesen, sagte er sich. Und setze seinen Weg fort.

 

Zur selben Zeit fragte Zachariah plötzlich: „Warum kämpfst du eigentlich?“

„Was ist das für eine dämliche Frage!?“ Anya verzog die Augen zu Schlitzen. „Ich wette, du weißt ganz genau, warum ich hier bin. Hier sein muss.“

„Das stimmt. Aber … ich hätte irgendwie gedacht, -sie- würde dir mehr bedeuten.“ Zach schnalzte mit der Zunge. „Andererseits, was überrascht es mich? Du würdest doch alles und jeden wegschmeißen, wenn es darum geht, deinen Hintern zu retten.“

„Tch! Vielleicht war ich wirklich mal so … aber heute bin ich anders.“

Ihr Bruder sah sie nachforschend an und fasste sich ans Kinn. Es war Anya zutiefst unangenehm, so von Zach gemustert zu werden, besonders, wenn sie dank ihres dämlichen, dunkelblauen Werbe-T-Shirts lächerlich aussah. Doch selbst in einem Panzer wäre sie vermutlich nicht vor diesen blauen Augen gefeit, die sie zu gerne mausetot sehen wollten.

Plötzlich sagte ihr Bruder: „Vielleicht ähnelst du ihr weniger als ich dachte.“

„Wem?“

„Kali natürlich. Ich bin bisher davon ausgegangen, dass du genauso bist wie sie.“ Er lachte amüsiert auf. „Denn glaub mir, wenn nötig, würde sie mich 'opfern'. Nicht, dass ich es ihr einfach machen würde, käme es dazu.“

Anya fuhr sich durch das blonde Haar und warf betont desinteressiert ihren Pferdeschwanz in den Nacken. Dabei sagte sie: „Was weiß ich. Ich kenne die Schnalle nicht mal …“

„Ich würde dir gerne mehr über sie erzählen, aber dazu habe ich nicht das Recht. Eines Tages wirst du jedoch wissen, wer sich hinter ihrer Maske verbirgt.“ Seine nächsten Worte formte er jedoch nur mit den Lippen, sprach sie nicht laut aus. Aber auch so verstand Anya aus dem Kontext heraus. „Dann ist es jedoch zu spät.“

 

Die Blonde schwieg und verfiel in Gedanken. Eigentlich war es ihr egal, warum Kali sie hasste oder wer sie überhaupt war. Aber das mit Nick und ihrer gestohlenen Duel Disks sowie die kaputte Krone, dafür konnte sie sie nicht einfach davon kommen lassen.

Waren die beiden sich ähnlich? Das sollte Nick ihr beantworten, der hatte schließlich mit ihr gesprochen. Aber wenn diese Kali auch nur ansatzweise so versiert wie Anya darin war, ihre Feinde zu bestrafen, würde diese Konfrontation einen durchaus vielversprechenden Lauf nehmen. Ein wenig wünschte sich Anya diesen Nervenkitzel sogar herbei.

 

„Nun, auf jeden Fall solltest du gut überlegen, ob du das hier wirklich durchziehen willst“, riss sie Zachariah aus ihren aufkeimenden Fantasien des Terrors und streichelte dabei demonstrativ über seine Duel Disk.

Anya zuckte nur teilnahmslos mit den Schultern. „Und? Von einer Duel Disk lebt man auch nicht länger.“

„Kannst du dich wirklich von ihr trennen?“, fragte der größere Zachariah neugierig. „Das glaube ich dir nicht.“

Sie gab einen gedämpften Lacher von sich. „Ach ja? Hab ich dir je erzählt, warum mir diese Duel Disk so wichtig ist? Kannst du es dir denken?“

Wie erwartet schüttelte Zach den Kopf. „Nein.“

Daraufhin schloss Anya die Augen. Sollte sie tun, was Matt ihr vor seiner Abreise geraten hatte? Einfach … mit ihm reden? Eine Versöhnung ansinnen?

„Wie du weißt, ist Dad gegangen, als ich gerade mal vier war. Dich hat er damals mitgenommen. Seitdem habe ich ihn kaum gesehen. Er … vergisst regelmäßig meine Geburtstage, ruft so gut wie nie an. Zu Besuch kommt er schon gar nicht.“

Ihr Bruder schwieg dazu und sah das Mädchen an, ohne nur einen Gesichtsmuskel zu bewegen.

„Daher habe ich nicht viel von ihm. Praktisch nur die Dinge, als er noch da war. Seine Jacke, seine Duel Disk … sonst nichts. Wenn wir uns doch mal sehen, ist er zwar da, aber ich sehe nicht einmal meine eigene Reflexion in seinen Augen.“ Anya öffnete schlagartig die ihren. „Verstehst du jetzt? Ich habe Dad nur in Form der Geschenke, die er mir gemacht hat.“

Zach sagte gar nichts. Für einen Moment jedoch, so schien es, als würde er ihr betroffen in die Augen sehen. Allerdings straften seine anschließenden Worte jenem Eindruck lügen: „Wer würde auch so eine missratene Tochter wie dich sehen wollen? Schlimm genug, dass er dauernd seinen Einfluss nutzen muss, um dich aus der Scheiße zu holen.“

Ebenso feindselig erwiderte sie: „Lieber bin ich ein Miststück, als so ein aalglatter Möchtegern wie du!“

„Deine Worte tun mir weh, 'Schwesterherz'“, erwiderte Zachariah keineswegs verletzt, „ein Möchtegern bin ich ganz bestimmt nicht mehr. Draw!“

 

Das Gespräch abrupt beendend, riss er eine Karte von seinem Deck. Es war damit die einzige, die er auf der Hand hielt.

Gleichzeitig entschloss sich jetzt auch Mr. C, sich wieder ins Geschehen einzumischen. „Was für eine tragische, geheimnisvolle Geschichte! Dieses Duell ist wahrlich ein Aufeinanderprallen zweier Geschwister, die unterschiedlicher nicht sein könnten! Ist das Schicksal!?“

Als ob, sagte sich Anya innerlich. Irgendwie hatte Zachariah das so hingebogen, dessen war sie sich sicher.

„Ich benutze den Effekt von [Noble Arms – Caliburn] und erhalte 500 Lebenspunkte“, verkündete Zach.

Sein Ritterkönig Artus streckte sein riesiges, goldenes Schwert in den Himmel – es war die vereinte Form von Arfeudutyr und Caliburn. So strahlten die blauen Lichtlinien in der Klinge stärker denn je und ein Regen aus gleichfarbigen Partikeln ging über Zachariah hernieder.

 

[Anya: 1300LP / Zachariah: 700LP → 1200LP]

 

Der griff unter die Karte seines Artus und zog das letzte Xyz-Material darunter hervor, welche als leuchtende Kugel von Excaliburn II absorbiert wurde.

 

Artorigus, King Of The Noble Knights [ATK/500 DEF/2000 {4} OLU: 1 → 0]

 

„Wusstest du, dass Artorigus' Effekt auch einen anderen Nutzen hat? Ich kann Zauber- und Fallenkarten bis zur Anzahl an offenen Noble Arms zerstören.“

Anya konnte ihm jedoch nicht folgen, schließlich besaß sie gar keine Zauber- und Fallenkarten auf dem Feld!

Zach ließ sie jedoch nicht lange im Dunkeln tappen und erklärte: „Dein Blick spricht tausend Bände. Schon mal daran gedacht, dass ich auch meine eigenen Karten zerstören kann?“

„Ah!“, begriff sie nach einem Moment, in dem sie sicherstellte, dass sie gar keine Zauber- und Fallenkarten besaß. Dieser Dreckskerl!

Und es war genau, wie sie es vermutet hatte. Nacheinander tauchten vor ihrem Bruder die Hologramme der tatsächlichen Zauberkarten auf. Arfeudutyr, Caliburn, Excaliburn II und die [Noble Arms Of Destiny] von Artus sowie Lancelots Gallatin. Der Ritterkönig wirbelte herum und schleuderte von seinem Breitschwert drei kreischende Lichtblitze, die die Karten von Arfeudutyr, Caliburn und Gallatin vernichteten. Letztes verschwand aus Lancelots Hand und wurde durch ein rot glühendes ersetzt.

Doch keine Sekunde später manifestierten sich zwei der Schwerter wieder und schwebten wie schützende Schilde um Artus herum in der Luft. Es waren das goldene Caliburn und das schlichte Gallatin.

 

Artorigus, King Of The Noble Knights [ATK/0 → 1500 DEF/2000 {4} OLU: 0]

 

„Das ist der Vorteil der Noble Arms, die sich einmal pro Zug nach ihrer Zerstörung erneut ausrüsten lassen“, sagte Zachariah und steckte die Hände in die Hosentaschen, „nun, für Arfeudutyr habe ich keine Verwendung. Ich brauche die freie Zone, verstehst du?“

Anya knirschte mit den Zähnen. Ihr beknackter Bruder war klug genug, nicht seine ganze Backrow zu verstopfen. Zumindest war es jetzt leichter für sie, einen Überblick zu wahren, welcher der beiden Ritter welche Waffe besaß: Artus alle, Lancelot keine.

Mit nach vorne gestreckter Hand verkündete Zach derweil: „Da Caliburn kurz auf dem Friedhof lag, ist ihr 'einmal pro Zug'-Effekt zurückgesetzt worden. Also erhalte ich nochmal 500 Lebenspunkte.“

Wieder schüttete es blaue Partikel über ihm, was Anya schnaufend zur Kenntnis nahm.

 

[Anya: 1300LP / Zachariah: 1200LP → 1700LP]

 

„Dass ich die freie Zone brauche hat seinen Grund.“ Er ballte die Hand zu einer Faust. „Er hört auf den Namen [Gwenhwyfar, Queen Of Noble Arms].“

An jene erinnerte sich Anya sofort. Diese kindliche Königin mit den zu zwei Zöpfen geflochtenem, braunen Haar hatte dafür gesorgt, dass ihr Lead Yoke draufgegangen war! Und genau diese Königin tauchte plötzlich als Geist hinter dem schwarzen Ritter auf und umklammerte ihn, während er sich aus seiner Hocke erhob.

„Sie lässt sich nicht nur von der Hand, sondern auch vom Friedhof aus an einen Noble Knight ausrüsten. Jede Runde einmal.“

 

Ignoble Knight Of High Laundsallyn [ATK/0 → 300 DEF/900 (5)]

 

Nervös drehte Anya den Kopf in Hoffnung auf stillen Beistand zur Seite, doch erschrak, als sie in den mittleren Reihen, bei einer der Treppen, Zanthes Platz leer vorfand.

„Wo ist-!?“

„Hier spielt die Musik!“, raunte Zachariah streng. „Wenn auch nur noch für einen kurzen Augenblick, also höre lieber gut hin! [Ignoble Knight Of High Laundsallyn], greife [Battlin' Boxer Glassjaw] an!“

Erschrocken drehte Anya den Kopf in Richtung des Duellfeldes und sah nur noch, wie der schwarze Ritter mit gezückter Klinge auf den hünenhaften Boxer zu stürmte. Die Klinge direkt auf dessen Brust gerichtet, war Lancelot bereit, den Todesstoß zu versetzen. Völlig unerwartet jedoch zersprang Glassjaw, noch bevor er überhaupt getroffen wurde.

Zach legte den Kopf schief. „Hm?“

„Das war der negative Effekt meines Monsters: Es wird sofort zerstört, wenn er angegriffen wird. Daher auch sein Name, Glassjaw!“, erklärte Anya angespannt.

„Na wenn das so ist? Direkter Angriff!“, befahl ihr Bruder unbekümmert.

Sein unedler Ritter rannte einfach weiter, stieß sich vom Boden ab und versuchte Anya durch einen Sprungangriff niederzustrecken. Die hob ihr rotes D-Pad und parierte, woraufhin eine Explosion folgte.

 

[Anya: 1300LP → 1000LP / Zachariah: 1700LP]

 

Noch während der Rauch sie umhüllte, huschte Lancelot aus diesem hervor und positionierte sich wieder vor seinem Besitzer. Der schnalzte mit der Zunge. „Dann kommt jetzt das große Finale. [Artorigus, King Of The Noble Knights], lösche ihre letzten Lebenspunkte aus!“

König Artus, der das riesige Schwert bisher mit einer Hand führte, umschloss es nun mit beiden und begann auf die Rauchwolke zu zu rennen. Wie sein finsterer Kamerad, stieß er sich etwa in der Mitte des Spielfeldes vom Boden ab, hoch in die Luft. Das Publikum hielt den Atem an. Das Schwert weit ausholend, stürzte er sich hinab.

„Das wird nicht gut ausgehen!“, prophezeite der Kommentator aufgeregt.

In die Wolke eindringend, ließ Artus seine Klinge nach unten fahren. Das laute Donnern von Metall auf Metall war zu hören. Und der Qualm verzog sich.

„Och nö“, nölte Zachariah.

Nicht etwa Anya war es, die den Angriff abgewehrt hatte, sondern ein Monster auf ihrer Spielfeldseite. Es war ein mit rotem Brustpanzer und Beinschienen versehener Boxer, an dessen Unterarmen zwei Hälften eines runden Metallschildes befestigt waren, welche er zu einem perfekten Ganzen zusammenhielt. Die sichtbare Einkerbung darin zeigte, dass Artus' Schwert daran abgeprallt war. In gebeugter Haltung verharrte der König vor seinem Widersacher.

 

Battlin' Boxer Veil [ATK/0 DEF/1800 (4)]

 

„Pech für dich“, raunte Anya, „du hättest nicht mit Lancelot angreifen sollen, nachdem Glassjaw sich zerstört hat. Damit hast du nämlich seinen zweiten Effekt ausgelöst …“

 

Gleich als dieser zersprang, schob sich eine Karte aus Anyas Friedhof hervor. Jene nahm sie in ihr aus zwei Karten bestehendes Blatt auf. Sofort im Anschluss schnellte auch schon der schwarze Ritter auf sie herab, den sie mit ihrer Duel Disk abwehrte. Gleich nachdem er die Rauchwolke verließ, legte Anya die eben erst erhaltene Karte auf ihre Duel Disk, wodurch der Boxer vor ihr erschien.

 

„Glassjaw kann einen KO gegangenen Battlin' Boxer von meinem Friedhof auf meine Hand zurückholen.“ Das Mädchen deutete dabei auf ihr Monster. „Das war er, der vorhin durch [Battlin' Boxing Spirits] dort landete.“

Zach zuckte unbekümmert mit den Schultern. „Nochmal Glück gehabt, was?“

„Yeah. Da sich [Battlin' Boxer Veil] nur spezialbeschwören lässt, wenn du mir Schaden zufügst, wäre es ohne deinen ersten Angriff nicht gut gegangen“, erklärte Anya, „aber wenigstens gleicht er auch den Schaden aus, wenn er beschworen wird.“

 

[Anya: 1300LP / Zachariah: 1700LP]

 

„Was für ein unerwartetes Manöver von Anya Bauer!“, schrie Mr. C ins Mikrofon. „Damit kommt ihr Bruder nicht mehr an ihre Lebenspunkte heran!“

„Ein Replay also. Ich stoppe den Angriff natürlich“, murmelte Zach verstimmt.

Einige der Zuschauer pfiffen und jubelten, andere wiederum buhten das Mädchen schamlos aus. Jenes mahnte sich, bloß nicht darauf zu achten, auch nicht auf die Kameramänner, die sie jetzt von allen Seiten umlagerten.

„So funktionierst du eben. Einmal in die Ecke gedrängt, versuchst du mit aller Macht, dir etwas Zeit zu verschaffen“, stichelte Zach und griff nebenbei nach seinem Friedhof.

Anya runzelte die Stirn. „Was soll ich sonst machen, mich besiegen lassen!? Lern' erstmal das Spiel, du Amateur!“

Der Spruch hätte auch von Zanthe stammen können, fiel ihr nebenbei auf. Und wenn sie ihren Bruder nur halb so nervten wie sie manchmal, war es nur gut, dass der Flohpelz abfärbte!

„Das würde dir zumindest ein unangenehmes Erlebnis nach dem anderen ersparen. Aber du willst es ja so“, erwiderte er und zeigte eine Karte vor, „erinnerst du dich an die hier noch?“

Anya betrachtete die Zauberkarte, [Noble Arms – Excaliburn]. Es war ein goldener Einhänder, bestehend aus einer roten und einer blauen Klingenhälfte – das originale Excalibur.

„Die hattest du an Borz ausgerüstet gehabt.“

„Oh? Hast du dein Gedächtnis trainiert?“ Zachariah lachte spöttisch. „Ja, das war diese Waffe. Warum glaubst du, habe ich sie nicht wieder ausgerüstet?“

Anya zuckte mit den Schultern. „Um mir dumme Fragen stellen zu können?“

„Weil sie im Friedhof einen Effekt hat, der jedoch nicht im selben Zug aktiviert werden kann, in dem sie dort landet. Main Phase 2 …“

Der große Blonde schob die Karte in die Verbannungszone seines D-Pads. Plötzlich verwandelte sich der Boden um seinen König Artus in die Oberfläche eines Sees. Aus diesem stieg jene sagenumwobene Klinge hervor, nach der der brünette Ritter griff.

„Excaliburn setzt die wahre Kraft von [Artorigus, King Of Noble Knights] frei.“ Schlagartig riss Zach den Arm in die Höhe. „Ich rekonstruiere das Overlay Network!“

Anya stieß einen entsetzten Schrei aus, als sich der See in den schwarzen Wirbel des Überlagerungsnetzwerks verwandelte und Artus als goldenen Lichtstrahl in sich zog.

„Rank-Up Incarnation! Rang 5, erscheine, [Sacred Noble Knight Of King Artorigus]!“

Ein gleißender Lichtblitz schoss aus dem Schwarzen Loch. Als er abklang, schwebte der sichtlich gereifte Artus über dem Boden, nun in einer blau leuchtenden Silberrüstung steckend. Um ihn kreiste eine Energiekugel.

 

Sacred Noble Knight Of King Artorigus [ATK/2200 DEF/2200 {5} OLU: 1]

 

Mit einem strengen Blick betrachtete der Ritterkönig Anya, deren leicht geöffneter Mund mehr aussagte als tausend Worte. Hatte ihr Bruder gerade-!?

„Wie du siehst, ist Artorigus unbewaffnet. Da ich die Effekte von Gallatin und Caliburn schon einmal benutzt habe, können sie sich nicht noch einmal an ein neues Monster ausrüsten“, erklärte Zach derweil unbeschwert weiter, „daher rüste ich sie mit dem Effekt meines Monsters aus: Bei seiner Xyz-Beschwörung erhält es drei Noble Arms.“

Genau wie seine Vorstufe, schoss es Anya durch den Kopf. Das Monster ihres Widersachers streckte zu beiden Seiten die Arme aus und öffnete die Hände. In der einen tauchte das goldene Schwert [Noble Arms – Caliburn] auf, in der anderen der eigentliche Zweihänder [Noble Arms – Excaliburn II]. Zusätzlich manifestierte sich an seinem Arm der leuchtende Schild, die [Noble Arms Of Destiny].

 

Sacred Noble Knight Of King Artorigus [ATK/2200 → 2700 DEF/2200 {5} OLU: 1]

 

Zachariah legte eine Hand ans Kinn und neigte den Kopf seitwärts. „Soll ich? Oder soll ich nicht?“

„Was!?“

„Ach, nichts. Ich warte noch. Aber da Caliburn kurzzeitig auf dem Friedhof war, ist sein Effekt zurückgesetzt worden. Also heile ich mich um 500 Punkte!“

Artus streckte sein erstes Schwert in die Höhe und ließ über Zach einen blauen Energieregen niederprasseln.

 

[Anya: 1300LP / Zachariah: 1700LP → 2200LP]

 

Mr. C war völlig aus dem Häuschen und brüllte: „Unglaublich! Nicht nur hat Zachariah Bauer ein Rank-Up vollzogen, er hat auch die Ausgangssituation des letzten Zuges wiederhergestellt!“

Oh, am liebsten würde Anya diesen Spinner erwürgen! Als ob sie das nicht wüsste! Wie es dieser elenden Kackratte aber auch gelang, sich über Wasser zu halten!

Die ihrerseits verschränkte die Arme. „Nun, heben wir uns die nächste Überraschung für dich doch noch etwas auf. Zug beendet.“

 

Gerade griff Anya nach ihrem Deck, da fragte Zachariah neugierig: „Weiß Dad überhaupt, dass du hier bist?“

„Warum willst du das wissen!?“ Auf Anyas Stirn bildete sich eine zornige Falte. „Ich wette, der hat keine Ahnung …“

Ihr Bruder zuckte unbedarft mit den Schultern. „Schon möglich, hab auch schon länger nicht mehr mit ihm gesprochen.“

„Tja, Dad kümmert sich eben nicht um seine Kinder.“

„Vielleicht sind wir drei einfach zu viel für ihn gewesen?“

„Tch!“ Entgegen der Hausordnung des Stadions spuckte Anya zur Seite aus. „Mum konnte nichts für das, was Dad getan hat. Das war allein sein Fehler!“

Zach brach plötzlich in schallendes Gelächter aus. Er fasste sich sogar an den Bauch und die Stirn, ehe er Anya belustigt ansah. „Ich möchte behaupten, das schon einmal gesagt zu haben, aber: Zu so etwas gehören immer zwei Seiten, liebes 'Schwesterherz'. Außerdem: Wann habe ich je behauptet, dass Mum Teil der Gleichung ist?“

Als das Mädchen ihn aber nur mit ihrem typischen, manche würden sagen leicht debilen Gesichtsausdruck ansah, fügte er hinzu: „Ich rede von unserem Halbbruder. Dem letzten Nagel im Sarg unserer Familie.“

 

~-~-~

 

Zanthe musste unweigerlich in sich hineingrinsen. Schon wieder hatte er das Turnier vorzeitig verlassen, weil er jemanden verfolgte. Wenigstens war es diesmal die richtige Person, wie ihm ein Blick quer durch die Straßenbahn verriet. Weiter drüben saß er in dem überfüllten Verkehrsmittel, mit dem Rücken zum Fenster: Kakyo, vertieft in eine Zeitschrift.

 

Der Werwolf war schon die ganze Zeit am überlegen, aus welchem Grund der brünette Bursche Anyas Duell beigewohnt hatte. Bloße Neugier? Die Konkurrenz in Aktion sehen? Oder war da mehr im Spiel? Etwas, das mit seiner Verbindung zu Kyon zu tun hatte?

Während Anya sich die letzten zwei Tage auf ihr Duell mit Zachariah vorbereitet hatte, war Zanthe dem jungen Mann so oft wie möglich auf Schritt und Tritt gefolgt. In der Hoffnung, dadurch etwas herauszufinden. Doch Fehlanzeige, Kakyo war so normal, normaler ging es gar nicht. Er telefonierte stundenlang mit seiner Freundin, kaufte sich lieber in einem Supermarkt Essen, statt teure Restaurants zu besuchen und bereitete sich auf seine Spiele vor, indem er mitten in der Nacht seine Karten vor sich auf dem Tisch ausbreitete und über ihre Verwendung lauthals grübelte.

Und der sollte Kyon kennen? Zanthe zweifelte langsam daran. Vielleicht hatte er Exa missverstanden oder womöglich war der auch mit den Namen durcheinander gekommen, weil er Kakyos irgendwo aufgeschnappt hatte. Doch das würde sich erst klären, wenn er mit jenem ein Wort wechselte. Und diese Gelegenheit wollte Zanthe nun abpassen. Wenn keiner zusah. Für den Fall, dass doch etwas Unnormales geschah.

 

Die Straßenbahn hielt an der Ecke Covet Street. Kakyo erhob sich von seinem Platz und verstaute im Gehen zur Tür sein Magazin in seiner Umhängetasche. Auch Zanthe stand auf und schob sich an den anderen Fahrgästen vorbei.

Kaum war er draußen, wartete er einen Moment. Den Geruch des jungen Mannes hatte er sich inzwischen eingeprägt. Es war besser, ihm nicht so dicht auf den Fersen zu sein, am Ende wurde er nur vorzeitig bemerkt. Solange er seiner Spur mit der Nase folgen konnte, musste er ihm nicht direkt am Hintern kleben.

Nachdem er einen Moment gewartet hatte, bog er, wie Kakyo, an der Kreuzung rechts ab. Dort in der Ferne sah er ihn unbekümmert geradeaus laufen. Zanthe setzte zur Verfolgung an. Er musste sich etwas überlegen, schließlich würde sein Ziel kaum in eine dunkle Gasse abbiegen und darauf warten, verhört zu werden.

Zanthe wusste, wohin der junge Mann unterwegs war: Sein Hotel. Das machte er immer. Statt ein Taxi zu nehmen, benutzte er lieber öffentliche Verkehrsmittel. Allerdings musste er auch mit den zehn Minuten Fußweg leben, die damit verbunden waren. Zehn Minuten, in denen sich Zanthe etwas einfallen lassen musste, wie er ihn ganz für sich hatte. Ohne störende Zeugen. Nur gab es dieser hier mehr als genug.

 

Schritt um Schritt folgte Zanthe dem linearen Pfad, ohne einen passenden Angriffspunkt zu finden. An dunklen Ecken mangelte es diesem Teil der Stadt zwar nicht, doch wie sollte er Kakyo unbemerkt in eine jener locken?

Gerade als er sich dazu durchrang, von der Verfolgung vorerst abzulassen, riss ihn jemand beinahe von hinten um.

„Na, Kumpel?“

Exa hatte seinen Arm um Zanthes Schulter gelegt.

„Was machst du denn hier!?“, fragte Letzterer erschrocken und sah auf zu dem jungen Mann, dessen blond gefärbter Haarschopf zu Dreadlocks geflochten und zu einem Pferdeschwanz gebunden war, während die beiden Seiten kurz rasiert und von Natur aus schwarz waren.

Wie immer trug er seinen Kopfhörer um den Hals, aus dem seltsame Musik dudelte. „Wohl dasselbe wie du.“

„Du … du verfolgst ihn?“

„Jap“, nickte Exa.

 

Zanthe hatte ihm gestern davon erzählt. Nachdem er vor dem sich anbahnenden Streit geflüchtet war, hatte er sich mit seinem neuen Freund getroffen und ihm sein Leid geklagt. Exa war ein sehr verständnisvoller, wenn auch nicht immer ernsthafter Zeitgenosse. Statt einen Rat zu geben, wie sich Zanthe in der Situation verhalten sollte, lautete sein Vorschlag, lieber den süßen Kellner anzurufen und sich die Zeit mit ihm zu vertreiben. Etwas, das Zanthe aus mehreren Gründen niemals getan hätte und über jeden davon hatte sich Exa lustig gemacht.

Trotz allem war es ein heiterer Tag geworden, auch wenn Zanthe nicht gelungen war, besonders viel über Exa in Erfahrung zu bringen. So lebte er sehr abgeschieden vom Rest der Welt in, Zitat, 'mericuh, zog aber öfter los und jagte Dämonen. Hauptsächlich Hybrids, von denen Zanthe noch nie in irgendeinem Zusammenhang gehört und über die der Blonde auch nicht wirklich reden wollte.

Während sie Ephemeria Citys Straßen unsicher gemacht hatten, war auch die Sprache auf Kakyo und Kyon gekommen.

 

Als Exa den Kopftuchträger schließlich losließ, fragte der: „Und? Ist er der, der dir neulich geholfen hat?“

Der Größere brach in schallendes Gelächter aus. „Der? Nein! Noch nie gesehen.“

„Aber sein Name ist Kakyo.“

„Vielleicht gibt es mehrere mit diesem Namen?“

Zanthe schüttelte den Kopf. „Glaub ich nicht.“

Irgendwie erinnerte ihn das an gestern, wo er dieselbe Ausrede verwendet hatte. War das so eine Art Karma, dass das jetzt auf ihn zurückfiel und er nicht wusste, wie er das Geheimnis um diesen Namen lösen sollte?

„Wieso verfolgst du ihn überhaupt? Ich habe dich nicht darum gebeten“, murrte Zanthe trotzig. „Er könnte gefährlich sein, weißt du?“

„Mach dir keine Sorgen um mich, ich kann auch gefährlich sein“, gluckste Exa unbekümmert und zuckte mit den Schultern, „ich dachte nur, da du heute Anya beim Kartenspielen zugucken wolltest, dass irgendjemand in der Zeit den da im Auge behalten sollte.“

Er zeigte in Kakyos Richtung, welcher unbekümmert seiner Wege zog. Gerade trat er in den Schatten einer Brücke, die Bestandteil einer der Riding Duel-Strecken dieser Stadt war.

„Heißt das, du warst auch im Stadion?“

„Könnte man so sagen“, meinte Exa geheimnisvoll und zwinkerte.

„Ich habe dich gar nicht bemerkt! Nicht mal gerochen.“ Zanthe verschränkte die Arme. „Okay, da waren viele Gerüche, aber-!“

„Die ganze Zeit stand ich neben dir.“

Der Schwarzhaarige blieb abrupt stehen, als die beiden ebenfalls unter die Brücke traten.„Was!? Das kann nicht sein!“

Exa lief noch ein Stück weiter und hielt genau dort, wo der Schatten der Brücke ihn regelrecht verschluckte. Mit einem diebischen Grinsen drehte er sich zu seinem Freund und holte etwas aus seiner Hosentasche. „Fang.“

Zanthes Brieftasche landete auf dessen ausgestreckten Handflächen. Mit geweiteten Augen sah er zu seinem Freund auf, ehe er mit Mühe und Not seine Beherrschung wahrte. „Was soll das!?“

„Ich wollte nur testen, ob Werwölfe mich noch wahrnehmen, wenn ich das hier mache.“ Plötzlich hielt er sich die Hand vors Gesicht – und war verschwunden.

 

Verloren starrte Zanthe in die Leere, die eben noch ein großer, junger Mann gewesen war. Ein Auto fuhr an ihnen vorbei.

„Buh!“

Unter einem entsetzen Schrei wich Zanthe zurück, als Exa direkt vor ihm wieder auftauchte. Nicht der Laut an sich war jedoch, was den Schwarzhaarigen so erschreckt hatte. Dort, wo sein Gesicht war, leuchtete ein hellblaues Symbol und verdeckte den größten Teil davon. Wie ein Schmetterling mutete es in seiner absolut symmetrischen Form an, mit dem Unterschied, dass die flügelartigen Auswüchse spitz zuliefen.

„Was in aller Welts Namen ist das!?“

„Ein kleiner Trick!“ Plötzlich streckte Exa die flache Hand vor Zanthes Gesicht aus. Ein Blitzlicht blendete jenen kurz.

„Hey!“ Für einen kurzen Moment sah Zanthe noch unscharf Teile desselben Musters vor seiner Nase, welches jedoch sofort verschwand.

„So, jetzt wirkt er auch auf dich. Damit sieht uns niemand, solange wir nicht direkt vor der Person stehen“, erklärte Exa belustigt und zwinkerte, „so, wollen wir uns jetzt um ein kleines Verhör kümmern? Die Gelegenheit ist günstig.“

Er zeigte in Kakyos Richtung, der gerade aus dem Schatten der Brücke trat. Wenige Meter von ihm entfernt führte eine schmale Gasse an einer Kneipe vorbei.

Zanthe war sich nicht sicher, ob er beeindruckt oder alarmiert sein sollte. „Wo hast du das gelernt?“

„Ist doch egal, solange es uns hilft. Komm.“ Exa drehte sich um und begann zu rennen, doch bemerkte sofort, dass Zanthe ihm nicht folgte. Kurz hielt er an. „Wenn du nicht willst, ziehe ich das auch alleine durch. Deine Entscheidung.“

„Wieso tust du das?“

Das Gesicht unter dem Schleier des Zaubers verborgen, sah Exa über seine Schulter. „Weil wir Freunde sind. Und du meine Hilfe brauchst.“

Zanthe stieß einen trockenen Lacher aus. „… du hast echt 'ne Meise.“

Er setzte sich in Bewegung und als er zu Exa aufgeholt hatte, fügte er aufrichtig hinzu: „Danke.“

 

~-~-~

 

Es war mucksmäuschenstill im Stadion. Man musste sich in der Szene nicht gut auskennen, um zu begreifen, dass es so etwas noch nie gegeben hatte. Ein Familiendrama während einer Fernsehübertragung.

Anya starrte ihren Bruder mit einer gefährlichen Mischung aus Faszination und Ekel an. Dann winkte sie grimmig ab. „Der war gut, Drecksack! Um ein Haar hätte ich es geglaubt!“

„Es ist die Wahrheit. Dad hat ein drittes Kind.“

Geradezu höhnisch fragte Anya: „Und wie soll es heißen? Wenn du jetzt Redfield sagst, muss ich dich leider töten. Nicht, dass mir das was ausmachen würde, aber-!“

„Nun, da du mir ohnehin nicht glaubst, brauche ich dir den Namen auch nicht zu nennen“, gab sich Zach plötzlich gleichgültig.

Das stank doch zum Himmel, dachte Anya insgeheim. Der wollte sie bloß durcheinander bringen, damit sie Fehler machte. Wenn da auch nur im Entferntesten etwas dran wäre, hätte Mum ihr das längst gesagt. Ihre Mutter hatte keine Geheimnisse vor ihr, auch wenn dieses Vertrauensverhältnis schon immer eher einseitiger Natur war. Nie im Leben hatte Dad ein drittes Kind, redete sich Anya ein.
 

Fauchend griff sie letztlich nach ihrem Deck und zog schwungvoll auf. „Dafür gibt’s jetzt ein paar aufs Maul, du elende Kackbratze!“

„Ich fasse es nicht, was sich uns hier für Abgründe auftun, liebe Zuschauer!“

„Du halt ja die Klappe!“, schnauzte Anya in eine der Kameras an den Kommentator gerichtet. „Wehe, ich höre noch ein Wort davon! Dieser Dreckskerl da schauspielert nur! Kapische?“

Mit dem Zeigefinger deutete sie auf Zach, der abwesend ins Leere starrte.

 

Wenn sie sich vor Augen hielt, was allein auf den Szeneblogs losgewesen war, weil sie sich ihren Weg ins Turnier gekämpft hatte, wie würde dieses Schauspiel dann erst einschlagen? Vermutlich gab es in den Klatschblättern nichts anderes mehr zu lesen, als Berichte über den Familienstreit der Familie Bauer. Gott, wie sie ihren Bruder dafür hasste! Aber selber schuld, immerhin war sie darauf eingegangen, tadelte sich Anya ungewohnt selbstkritisch. Was auch nur daran lag, dass genau so etwas in ihrem Bild einer perfekten Duel Queen nicht vorkam.

Die Duel Queen hatte über allen anderen zu stehen. Sie machte die Ansagen, sie dominierte jeden! Das Duellfeld war ihr Schlachtfeld und auf dem hatte Privates nichts zu suchen. Und, nicht zu vergessen, sie konnte ihre Gegner und alle anderen nach Herzenslust zur Schnecke machen!

Schon der Gedanke daran, dass Zach ihr das nehmen wollte, ließ das Blut in ihren Adern kochen.
 

So verwunderte es nicht, dass sie nach einer längeren Pause schließlich unvermittelt ein Monster auf ihr D-Pad knallte und damit sicherlich den ein oder anderen Zuschauer wachrüttelte.

„Ich beschwöre [Battlin' Boxer Shadow]!“, schrie sie förmlich.

Sofort tauchte neben ihrem [Battlin' Boxer Veil] ein in Schwarz gehaltener Boxer auf, der in so schneller Folge mit der Linken und Rechten in die Luft schlug, dass man seinen Bewegungen kaum folgen konnte. Dabei flatterten zwei Schale um seinen Hals.

 

Battlin' Boxer Shadow [ATK/1800 DEF/1400 (4)]

 

Mit scheelem Blick sah sie von einem Krieger zum anderen. Denn sie hatte noch eine kleine Überraschung für ihren Bruder parat.

„Ich erschaffe das Overlay Network!“, verkündete Anya und streckte den Arm in die Höhe. „Aus meinen beiden Stufe 4-Monstern wird ein Rang 4-Monster!“

Ihre beiden Boxer lösten sich in rote Energiestrahlen auf. Gleichzeitig öffnete sich inmitten des Spielfelds der schwarze Wirbel und absorbierte die verwandelten Monster.

„Xyz Summon!“, donnerte Anya und formte die nach oben gerichtete Hand zu einer Faust. „Träger der Hoffnung, zeige dich! [Daigusto Emeral]!“

Aus dem Überlagerungsnetzwerk schwebte eine grüne, humanoide Gestalt empor. Sie ähnelte stark Anyas [Gem-Knight Emerald], doch fehlten an ihrer glänzenden Rüstung die entsprechenden Edelsteine. Stattdessen verfügte der Ritter jetzt über, an den Rändern gezackte, Schilde sowie ein paar metallischer Flügel, welche in organische, grüne Federn übergingen.

In gebeugter Haltung positionierte sich der Krieger vor Anya, wobei ihn zwei Lichtkugeln umkreisten.

 

Daigusto Emeral [ATK/1800 DEF/800 {4} OLU: 2]

 

In Zachs weit aufgerissenen Augen stand deutlich der Schock geschrieben. „Was ist das? Das ist kein Gem-Knight, aber-!?“

„Das ist ein Monster, das mir einst sehr geholfen hat, auch wenn es noch nie in einem Duell benutzt wurde“, erklärte Anya. Und dachte im Zuge dessen zurück an den Tag von Valeries geplatzter Hochzeit, als Henry ihr die drei Karten – geschaffen durch seinen Deal mit dem Sammler – gegeben hatte. Jene, die sie einst im Turm vor Neo Babylon vor den lähmenden Kräften des Tores Eden beschützt hatten. „Ich finde, es ist nur fair, ihm jetzt etwas Screentime einzuräumen!“

Sie hatte die Monster nie in ihr Deck integriert, weshalb sie nicht zusammen mit ihren anderen Karten gestohlen worden waren. Und jetzt waren jene ihr Trumpf!

 

Auch Henry in der gläsernen Lounge ganz am oberen Ende des Stadions wusste darum und war von dem Sofa aufgesprungen. Vor ihm saß Mr. C, ein bereits in die Jahre gekommener, schwarzhaariger Mann mit Elvistolle, an einem Pult und schrie ins Standmikrofon: „Was ist das für ein Monster? Davon habe ich noch nie gehört!“

„Sehr gut!“, strahlte Henry und sah über einen Laptop an Mr. Cs Platz Anyas Gesicht, wie sie kampflustig in die Kamera grinste. „Enttäusch' mich jetzt nicht, Anya!“

Die rothaarige Melinda neben ihm strahlte nicht weniger. „Da werden Erinnerungen wach. Auch wenn ich damals Angst hatte, war es doch irgendwie auch … aufregend.“

„Sei froh, dass du rechtzeitig aus dem Kristallsaal fliehen konntest. Wir hatten nicht so viel Glück“, murrte Henry schon im nächsten Moment wieder in seiner gewohnten, miesepetrigen Art.

Seine Schwester schlug die Beine übereinander und lachte. „Da hast du auch wieder Recht.“

„Egal“, sagte Henry mit Blick auf den Bildschirm, „hoffen wir, dass sich das Wunder von damals wiederholt.“

 

Von Anyas Entschlossenheit aus zu urteilen, hätte man durchaus der Meinung sein können, dass dem so war. Denn als sie unter ihr neues Monster griff und eines seiner Xyz-Materialien hervorzog, stand das wahrhaftige Feuer in ihren Augen. „Jetzt wirste dein blaues Wunder erleben!“

Emeral hielt daraufhin einen der Schilde an seinen Armen in die Höhe und absorbierte eine der leuchtenden Sphären damit.

 

Daigusto Emeral [ATK/1800 DEF/800 {4} OLU: 2 → 1]

 

Anya rief: „[Daigusto Emerals] Effekt lässt ihn ein Nicht-Effekt-Monster von meinem Friedhof beleben!“

„Wann hast du so eins jemals gespielt?“, fragte Zachariah daraufhin irritiert. „Hat mein Angriff vorhin ein paar deiner Synapsen verkohlt?“

„Bist wohl doch nicht so schlau wie du dich gibst. Denk mal scharf nach, welches meiner Monster könnte ich wohl meinen?“

Zwar stieß Zach im Anschluss einen Laut der Erkenntnis aus, doch Anya lieferte ihm bereits die Antwort, indem sie die Karte aus ihrem Friedhof nahm und vorzeigte. „Bingo!“

Sie schmetterte Levrier mit voller Wucht auf das D-Pad. Neben ihrem [Daigusto Emeral] öffnete sich ein Runenportal, aus welchem der weiße Ritter stieg, von seinen sieben Riesenperlen umgeben.

 

Gem-Knight Pearl [ATK/2600 DEF/1900 {4} OLU: 0]

 

„Für gewöhnlich mag er zwar nutzlos und schwach sein“, stichelte Anya mit diebischem Grinsen, „aber hin und wieder hat selbst er seine fünfzehn Minuten Ruhm! Willkommen zurück!“

Erwartungsvoll beobachtete die Blonde ihre Signaturkarte. Doch als diese sich weder rührte, noch einen frechen Spruch abließ, verging dem Mädchen das Lachen. Nervös fragte sie: „Was ist los?“

Als wieder keine Antwort kam, richtete sie sich zornig an ihren Bruder. „Was hast du ihm angetan!?“

„Nichts?“, mimte der vor dem Publikum den Ahnungslosen. „Dein Pearl ist doch auf dem Feld, alles bestens? Oder erwartest du ernsthaft, dass er dir antwortet?“

Rote Äderchen traten aus Anyas Augapfel hervor, als Zach den Satz mit einem zuckenden, rechten Mundwinkel beendete. Er wusste genau, was sie von ihm wissen wollte und selbst ohne weitere Worte gab er ihr mit einem Blick zu verstehen, dass er Levrier nicht einfach mit seiner Zauberkarte zerstört hatte. Ihr Partner war langfristig außer Gefecht gesetzt worden. Oder schlimmer …

„Du …!“, knurrte Anya und ballte eine Faust.

Dabei lag ihr Augenmerk auf seinen beiden Monstern, dem schwarzen Ritter Laundsallyn und König Artus. Und sie wusste, wie sie -es- anstellen musste!

„Ganz egal was du ihm antust, er ist immer bei mir“, rief sie und schwang den Arm zur Seite aus, „deswegen werde ich ihn beschützen, egal was es mich kostet! Ich greife deinen Gothic-Ritter mit [Daigusto Emeral] an! Emerald Storm!“

Der beflügelte Ritter stieg in die Höhe und streckte beide Hände nach vorne aus, geballt zu Fäusten, genau wie bei seiner Besitzerin: Dann schoss er die beiden Schilde ab, die sich in der Luft wie die Sägeblätter einer Kreissäge drehten.

Zach griff nach seinem D-Pad. „Das ist keine gute Idee! Denk an [Gwenhwyfar, Queen Of The Noble Arms]! Mit ihr kann ich sofort das Monster zerstören, das mit Laundsallyn kämpft.“

Seine Schwester verzog keine Miene. Die Finger des Blonden berührten schon den Rand der Karte, als die tödlichen Waffen von beiden Seiten im hohen Bogen auf den Ritter zuschossen. Doch plötzlich ließ er von der Karte ab. „Verstehe! Genau das willst du!“

Und sie schlugen in Laundsallyn ein, welcher lautstark explodierte.

 

[Anya: 1300LP / Zachariah: 2200LP → 700LP]

 

Anya keuchte angespannt.

„Dachtest du ernsthaft, ich falle auf so etwas herein? Hätte ich deinen Emeral jetzt zerstört, hättest du mit Pearl den finalen Schlag ungehindert durchführen können, da Laundsallyn danach völlig schutzlos gewesen wäre“, erklärte Zachariah den Plan seiner Gegnerin, „deshalb hast du auch nicht mit Pearl angegriffen.“

„Falsch!“, widersprach Anya. Zwar wäre dies der Idealfall gewesen, doch sie hatte nie damit gerechnet, dass er wirklich eintritt. „Ich habe lediglich dafür gesorgt, dass beide meiner Monster überleben. Wie du richtig festgestellt hast, hättest du Pearl sofort zerstört. Da ich aber mit Emeral angegriffen habe, warst du praktisch dazu gezwungen, auf den Effekt von dieser Sumpfkuh zu verzichten, eben weil du verhindern musstest, dass Pearl danach Laundsallyn angreift!“

„Das wird immer spannender! Nicht nur hat Anya Bauer die Lebenspunkte ihres Bruders wieder auf ein Minimum gesenkt, nein, es scheint, als würde sie ein starkes Band mit [Gem-Knight Pearl] verbinden!“

Wie immer war der Kommentator außer sich, selbst wenn es um das Offensichtliche ging. Anya runzelte die Stirn. Irgendwie musste sie hier heil wieder herauskommen. Artus konnte sie nicht angreifen, der war um lächerliche 100 Punkte zu stark für Pearl.

Sie sah ihr Blatt an. Zwei Karten standen ihr noch zur Verfügung. Sie nahm eine davon und legte sie in das D-Pad ein. „Die setze ich. Zug beendet!“

Zischend materialisierte sich die Karte vor ihren Füßen.

 

„Ein starkes Band, hm?“ Als Zach zog, legte er ein hässliches Grinsen auf. „Mal sehen, ob ich es durchtrennen kann!“

Anya verzog eine grimmige Fratze. „Das kannst du nicht!“

„Wart's ab!“ Mit den beiden Karten in der Hand, griff er nach Artus' Karte und zog das einzelne Xyz-Material darunter hervor. „Ich aktiviere [Sacred Noble Knight Of King Artorigus'] Effekt!“

Jener streckte die beiden Schwerter in seinen Händen in die Höhe und hielt sie über Kreuz. Dunkle Wolken zogen inmitten des Stadions auf, welche die Zuschauer in lautstarkes Staunen versetzten.

„Death Penalty“, hauchte Zachariah eisig.

Ein Blitz schlug in das Caliburn-Excaliburn II-Duo ein, den Artus schnurstracks auf Pearl schleuderte, indem er die Klingen nach vorne schwang.

 

Sacred Noble Knight Of King Artorigus [ATK/2700 DEF/2200 {5} OLU: 1 → 0]

 

Anya schloss die Augen. „Als ob …“

Blind ließ sie die Hand über ihre gesetzte Karte fahren, die unmittelbar aufsprang. „Dein Artorigus hat Alzheimer.“

Kurz vor Levriers Brust verpuffte der Blitz. Irritiert betrachteten sowohl der Ritterkönig, als auch Zachariah die Karte namens [Memory Loss], ehe Ersterer plötzlich in die Knie ging.

 

Sacred Noble Knight Of King Artorigus [ATK/2700 DEF/2200 {5} OLU: 0]

 

Die Augen wieder öffnend, erklärte Anya: „[Memory Loss] ist eine coole Falle, die mir Summers nahegelegt hat. Sie negiert einen Monstereffekt auf dem Feld und wechselt dessen Position.“

„Hmpf!“, schnaubte Zachariah ärgerlich. „Dann benutze ich jetzt Gwenhwyfars Effekt vom Friedhof und rüste sie an Artorigus aus.“

Blasse, fast geisterhafte Arme legten sich um die Schultern des Königs, als sich die junge, brünette Königin mit den Zöpfen an ihn schmiegte und anschließend verschwand.

 

Sacred Noble Knight Of King Artorigus [ATK/2700 → 3000 DEF/2200 {5} OLU: 0]

 

In seiner knienden Position hob jener plötzlich sein kürzeres Schwert Caliburn in die Höhe, sodass über Zach ein blauer Energieregen niederging. „Du kennst das ja mittlerweile …“

 

[Anya: 1300LP / Zachariah: 700LP → 1200LP]

 

Eindringlich betrachtete er eine Falle auf seiner Hand. Dann schnalzte er mit der Zunge und schob sie in den letzten freien Schlitz seines D-Pads. „Ich setze diese Karte und beende den Zug.“

Während sich die Karte vor ihm materialisierte, kommentierte Mr. C: „Ein ewiges Hin und Her ist das! Obwohl Zachariah Bauer seine Schwester so unter Druck setzt, lässt diese sich keinen Millimeter zurückdrängen!“

Einige schenkten ihr sogar einen Applaus dafür. Anya bemerkte es nicht einmal, sondern tauschte einen feindseligen Blick mit ihrem Bruder aus. Keiner der beiden gab dabei nach. Bis er eine einzige Silbe auf den Lippen formte, ohne sie jedoch auszusprechen. Die Blonde, die im Lippenlesen nicht sehr versiert war, kannte nur zwei Worte in dieser Richtung. Und beide bedeuteten mehr oder weniger dasselbe …
 

„Du elender-!“, schrie sie aufgewühlt. „Jetzt reicht's endgültig! Draw!“

Sie zog mit derartigem Schwung, dass es sie dabei beinahe eine Drehung um sich selbst machte. Die neue Karte kurz betrachtend, sah sie anschließend auf. „Effekt von [Daigusto Emeral]. Der andere, um genau zu sein! Ich darf drei Monster vom Friedhof ins Deck mischen, um eine Karte zu ziehen. Lead Yoke, Shadow, Glassjaw!“

Jene drei Karten schoben sich automatisch aus ihrem D-Pad hervor, sodass Anya sie nur auf das Deck legen und jenes mischen lassen brauchte. Gleich im Anschluss zog sie noch einmal, jedoch ohne diesmal eine unfreiwillige Pirouette hinzulegen.

„Ich wollte es nicht glauben. Irgendwie habe ich es die ganze Zeit verdrängt, obwohl ich es gewusst habe“, gestand Anya niedergeschlagen, „wollte mir einreden, dass du das damals alles nicht so gemeint hast. Aber … du bist wirklich nur -deswegen- hier, oder?“

Zachariah antwortete nicht, sondern wich ihrem Blick zur Seite aus.

„Alles nur, damit ich nicht weiterkomme, richtig? Denn wenn das passiert, werde ich vielleicht … und du weißt es. Und du willst es so. Wie du es schon bei unserem letzten Duell versucht hast.“

Wieder kam keine Reaktion seinerseits. Ohne dass Anya es kontrollieren konnte, rann eine einzelne Träne über ihre Wange.

„Aber das klappt nicht“, schwor sie ihm bitter, „du wirst mich nicht aufhalten. Ich hab' dich genau da, wo ich dich haben will!“

Überrascht horchte er auf und blickte wieder in ihre Richtung. Unwillkürlich fuhr seine Hand zum Auslöser seiner Falle, nur damit er sie letztlich wieder zurückzog.

Anya kniff die Augen zusammen. Sie hatte es nicht bemerkt, war sie doch zu fixiert auf seinen emotionslosen Gesichtsausdruck. „Mach dich schon mal frisch! Ich beschwöre [Battlin' Boxer Rabbit Puncher]!“

Ein hagerer Boxer betrat das Spielfeld, dessen markantestes Merkmal neben einer zerzausten, roten Mähne sein gasmaskenähnlicher Kopfschutz war.

 

Battlin' Boxer Rabbit Puncher [ATK/800 DEF/1000 (3)]

 

„Attacke!“, befahl Anya plötzlich mit ausgestrecktem Finger. „Egal was passiert, du wirst mein Held sein, Rabbit Puncher!“

„Was ist das!?“, überschlug sich Mr. Cs Stimme. „Wieso greift sie mit diesem Monster an!?“

Selbst ihr Bruder war überrascht davon. „Du wirst doch nicht etwa-!?“

Regelrecht formvollendet tänzelte der kleinwüchsige Boxer über das Spielfeld und war im Begriff, dem König die Faust ins Gesicht zu drücken.

„Du hast es erfasst! Rabbit Puncher vernichtet Monster im Verteidigungsmodus automatisch!“

Und es geschah letztlich genau das, was Anya erwartet hatte: [Gwenhwyfar, Queen Of Noble Arms] stellte sich mit ausgestreckten Armen in den Weg des Kriegers und würde jenen zerstören. Womit Anya jedoch grundlegend falsch lag, als die hübsche Königin den Hieb einsteckte und zersprang, nur damit Artus wutentbrannt seine massive Goldklinge Excaliburn II schwang und eine blaue Schockwelle in Richtung des Mädchens schleuderte.

 

Sacred Noble Knight Of King Artorigus [ATK/3000 → 2700 DEF/2200 {5} OLU: 0]
 

„Ah!“, schrie die perplex.

„Du hast scheinbar damit gerechnet, dass die gute Gwenny notgedrungen dein Monster zerstört“, spottete Zachariah übermütig, „dabei opfert sie sich, um ihren Liebsten zu schützen. Das ist der Unterschied darin, ob sie ein Finsternis- oder ein Lichtmonster ausrüstet.“

Gleichzeitig wurde Anya von den Ladungen erfasst und schrie auf. Ihr Bruder setzte noch eins drauf: „Du hast dich derart verkalkuliert, dass du selbst den Treffer einstecken musstest. Denn da der Effekt deines Boxers nie zum Tragen kam, ging der Kampf ganz normal weiter.“

 

[Anya: 1300LP → 100LP / Zachariah: 1200LP]

 

Anya wurde ganz schwindlig. Nur verschwommen nahm sie ihren Bruder war, spürte ihren taub gewordenen Körper nicht mehr. Diese verdammte Klinge! Und doch!

„Tch, Trottel“, raunte sie nicht weniger selbstbewusst als ihr Bruder, „dein ach so tolles Schwert hat mir diesmal den Hintern gerettet. Wie war das doch mit Kampfschaden gleich der eigenen Lebenspunkte? Pech für dich, du hast 100 zu wenig!“

Das Gefühl kehrte wieder. In Form von Schmerzen, die das Mädchen in allen Gliedern, jedem Muskel, jeder Faser zu peinigen begannen. Doch sie biss die Zähne zusammen. „Du … kriegst mich … nicht klein!“

Zachariah zog eine Augenbraue an. „Was auch-“

„Los!“, schrie sie da schon mit letzter Kraft. „Pearl, werd' endlich zum Königsmörder! Angriff auf [Sacred Noble Knight Of King Artorigus] mit Blessed Spheres of Purity!“

Sie stürzte vorne über, aber nicht, ohne dabei die Hand auszustrecken. Im Fall sah sie, wie ihr weißer Edelsteinritter die seine ausschwang und die sieben Perlen um ihn herum auf seinen Feind hetzte. Wie ein Bombenhagel gingen sie auf Artus nieder.

Das Mädchen landete schmerzhaft auf dem Bauch, den Kopf dennoch nach oben gerichtet, wollte sie jede Sekunde -davon- miterleben. „Geh endlich sterben- Ah!“

Sie weitete die Augen. Das konnte nicht sein! Die Perlen schlugen zwar um den Ritter ein und lösten Explosionen auf, aber wann immer eine ihn direkt ansteuerte, wehrte er sie mit dem Schild aus Licht an seinem Arm ab.

„Die [Noble Arms Of Destiny]“, sprach Zachariah Anyas Gedanken aus, „die hast du in deinem Eifer wohl ganz vergessen, oder?“

Sie verhinderte einmal pro Zug die Zerstörung ihres Trägers. Anya ließ den Kopf erschöpft sinken.

 

~-~-~

 

„Guter Junge“, nuschelte Exa Kakyo ins Ohr, während er ihn tiefer in die dunkle Seitengasse schleifte. Seine Hand lag auf dem Mund des jungen Mannes, denn auch wenn niemand sie sehen würde, so war es dennoch möglich sie zu hören.

Zanthe bildete die Nachhut und achtete darauf, dass niemand hier einbog und Kakyo bemerkte.

„Ein Mucks und du bist Geschichte“, sagte Exa und schleuderte seine Geisel schließlich gegen die Außenwand der Kneipe, neben einen Müllcontainer.

Kraftlos sank Kakyo an jener auf den Hosenboden herab. „Ich hab's kapiert …“

Angst schwang in seiner Stimme mit. Zanthe bemerkte, wie er mit seinem Blick nach Exa suchte, welcher sich nun außerhalb der Sichtweite des Zaubers befand und daher unsichtbar war.

„Keine Sorge, wir sind noch hier“, sagte der Werwolf daher drohend.

„Was wollt ihr von mir!? Ich habe nicht viel Geld und wenn ich ehrlich bin, habe ich auch nicht vor, es euch zu geben.“

Ohne mit der Wimper zu zuckten stampfte Exa mit dem Fuß auf die Brust des Brünetten, der schmerzerfüllt aufkeuchte. „Lass uns den ganzen 'Wer seid ihr!?'-Kram überspringen und gleich zur Sache kommen, okay? Die eigentliche Frage lautet nämlich, wer du bist.“

„Kakyo Sangon.“

Zanthe trat neben seinen größeren Freund. „So viel wissen wir längst. Welche Verbindung hast du zu einem Mann namens Kyon?“

Erschrocken horchte Kakyo auf, sodass Exa ihn sofort wieder gegen die Wand presste. „Antworte einfach.“

„Ich kenne keinen Kyon“, murmelte der Verhörte und senkte den Kopf.

„Deine Lippen sagen nein, dein Fleisch sagt ja“, erwiderte Zanthe daraufhin ärgerlich, „du riechst förmlich danach. Nach Angst.“

„Und wenn schon … Werde ich jetzt verprügelt?“

„Ja.“

 

Selbst bei Zanthe stellten sich die Nackenhaare auf, wie sein Freund dies mit einer absoluten Eiseskälte bestätigte. Mehr noch, er setzte eins drauf: „Ich denke, ich bin recht gut darin, Leuten ihre Geheimnisse zu entlocken. Also überleg' dir deinen nächsten Schritt ganz genau.“

„Willst du ihn etwa foltern!?“, stieß Zanthe erschrocken hervor und packte Exa an der Schulter.

Der nickte. „Wenn's nötig ist.“

„Das kannst du nicht!“

Exa bedachte Zanthe hinter dem gezackten Schmetterlingssymbol mit einem eisigen Blick. „Möchtest du Gewissheit haben? Denkst du, sie wird zu dir kommen, wenn du nett 'bitte' sagst? So läuft das in dieser Welt nun mal nicht.“

Mit zitternder Stimme mischte sich Kakyo ein: „Tut, was ihr nicht lassen könnt.“

„Wenn du schon so tapfer dein Schicksal herausforderst, hast du eindeutig etwas zu verbergen“, sagte Exa. Er hob das Bein auf Kakyos Brust an, sodass die Spitze seines Stiefels unter dessen Kinn fasste und dieses nach oben drückte. „Ist es das wirklich wert?“

Entgegen seiner spürbaren Angst, sah der junge Mann ihm mit einem kämpferischen Blick entgegen. „Nein, aber ich habe etwas versprochen. Und ich breche keine Versprechen!“

„Hast du Kyon etwas versprochen!?“, fragte Zanthe aufgeregt und stieß Exa dabei zur Seite, sodass dessen Fuß unter Kakyos Kinn wegrutschte. „Bitte sag es mir! Wir tun dir nichts, versprochen!“

Neben ihm fasste sich der Größere seufzend an die Stirn. „Ich glaub's nicht. Kumpel…“

„Ist das hier so ein 'Guter Cop, böser Cop'-Spiel!?“, schnappte Kakyo und richtete sich an der Wand entlang tastend auf. „Ganz egal was ihr sagt oder womit ihr mir droht, dieses Versprechen ist wichtiger als mein Leben!“

„Warum halten wir uns dann überhaupt noch an dir auf?“, fragte Exa plötzlich mit diesem unterkühlten Tonfall. Zanthe verstand sofort, worauf er anspielte. Außerdem sah er es auch, als in der Hand seines Freundes weißes Licht zu strahlen begann und der anschließend seine seltsame Waffe auf Kakyo richtete.

 

Ebenso verstand Kakyo, der, als er wieder auf beiden wackligen Beinen stand, seinen Arm ausschwang. „Ganz einfach. Weil ich es verlange. Einer von euch duelliert sich mit mir, jetzt, hier!“

„Keine Chance, Kumpel!“

Zanthe runzelte die Stirn. „Und was soll dir das bringen?“

„Gewinne ich, lasst ihr mich gehen. Gewinnt ihr, könnt ihr mit mir machen was ihr wollt!“

Exa stieß einen derben Lacher aus. „Du bist ja einer! Wir spielen Karten um dein Leben? Was ist das für ein Unsinn!?“

Plötzlich streckte Zanthe den Arm zur Seite aus, um Exa zurückzuhalten. „Nur, wenn du im Falle deiner Niederlage sprichst wie eine Friseurin während der Arbeitszeit.“

„Und du willst auch noch einwilligen!?“, empörte sich der Blonde fassungslos.

Sein Freund warf ihm aus den Augenwinkeln einen scharfen Blick zu. „Solange es uns weiterbringt, ist mir das nur recht.“

„Dann lass mich ran.“

 

Überrascht wirbelte Zanthe um. Exa warf seine seltsame Waffe mit Schwung nach oben, wo sie sich zu einem hellblauen Blitz verformte, der wiederum steil nach unten zischte. Den Arm vor den Oberkörper haltend, ließ Exa beim anschließenden Treffer an jenem eine weiß-blaue Duel Disk erscheinen, die mit ihrer äußeren, dicken Hülle seinem Sägeschwert nicht unähnlich sah.

„Oha!“ Zanthe wich vor Schreck von ihm zurück, machte dann aber beim Anblick der Duel Disk große Augen. „Du spielst Duel Monsters!? Seit wann!?“

„Seit eben.“

„Was habe ich da gerade gesehen?“, fragte Kakyo heiser. Dann jedoch wurde seine Stimme fester. „Wie auch immer, dann bist du mein Gegner!“

„Nein! Ich duelliere mich!“, widersprach Zanthe zornig.

Exa erwiderte kühl: „Wenn das hier -so- laufen soll, dann nur, wenn du mir das überlässt. Oder vertraust du mir nicht?“

Darauf wusste der Schwarzhaarige nichts zu erwidern. Es gab mehr als genug Gründe, die dagegen sprachen. Sollte er jedoch nur einen davon äußern, würde er mit Sicherheit einen Keil zwischen ihre noch junge Freundschaft treiben. Also schwieg Zanthe notgedrungen und senkte das Haupt.

 

Mit schlottrigen Knien stellte sich Kakyo an einem Ende der Seitengasse auf, Exa wiederum am anderen. Nebenbei griff der nach der Illusion vor seinem Gesicht und ließ sie verschwinden, sodass sein Gegner ihn auch auf Distanz sehen konnte. Und somit auch jeder, der durch die Hintertür der anliegenden Kneipe verschwinden wollte oder hier vorbeikam.

„Mach nichts Unüberlegtes“, konnte Zanthe seinem Freund nur ans Herz legen, nachdem er ihn flankierte.

Ohne sich zu ihm umzudrehen, sagte Exa plötzlich: „Verstehst du nicht? Er ist ein Verbündeter deines Feindes. Ihm Gnade zu zeigen bedeutet potentiellen Verlust. Es mag grausam sein, aber diese Welt ist nun mal grausam und erbarmungslos.“

Der Werwolf schnappte bereits nach Luft, um etwas darauf zu erwidern, aber Exas autoritäre Stimme gebot ihm Einhalt. „Es gibt einen Grund, warum ich mich duellieren will.“

„Welchen!?“

„Mein Gesicht kennt er bereits, deines noch nicht. Sollte das hier in die Hose gehen …“

Mit einem Schlag verstand Zanthe plötzlich, was all das sollte. Exa wollte ihn beschützen, deshalb auch …

„Aber“, sagte jener plötzlich scharf, „dazu wird es nicht kommen.“

Kakyo stand der Schweiß auf der Stirn geschrieben. Schließlich riefen beide: „Duell!“

 

 

Turn 62 – Determination

Während Anya erbittert mit ihrem Bruder kämpft, stellt sich Kakyo notgedrungen Exa in einem Duell. Sofort wird klar, dass Exa zu unerfahren ist, um sich mit einem angehenden Profi wie Kakyo zu duellieren. Und dennoch löst er eine Kette von Ereignissen aus, die Zanthe in seinen Grundfesten erschüttert …



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  fubukiuchiha
2017-09-17T18:53:13+00:00 17.09.2017 20:53
Hey
Super Kapitel, oha da geben Anya und Zacharia ja alles, aber da lässt keiner locker. Ich glaube Anya lässt sich ziemlich ablenken und dann bringt Zach auch noch Nick ins Spiel, was da wohl passiert wenn das rauskommt. Mal sehen ob Anya das rumreißen kann.
Zanthe hat echt Hummeln im Hinter, der kann einfach nicht stillsitzen. Ich bin echt gespannt, was es mit Exa und Kakyo auf sich hat und wie das Duell zwischen den beiden ausgeht.
Freu mich schon drauf.
Lg fubukiuchiha
Antwort von:  -Aska-
21.09.2017 17:27
Hey,
da merkste eben, dass die verwandt sind. Wäre echt fies, wenn Anya die Geschichte ausgerechnet von Zach erfährt. Aber zum Glück ist sie im Ausblenden unerwünschter Wahrheiten eine wahre Meisterin. xD


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