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Yu-Gi-Oh! The Last Asylum

von

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Turn 48 - Little Lies

Turn 48 – Little Lies

 

 

In Matts Augen spiegelte sich die gigantische Faust wieder, die seinen [Evilswarm Ophion] zerschmettert hatte und nun geradewegs auf ihn zu schoss. Dessen Besitzer Heavy T, ein gigantischer Stahltitan, feuerte sie von seinem Arm an elektrischen Strängen ab.

Er würde diesen Angriff von den Lebenspunkten her überstehen, da er nur 1450 Punkte Schaden nehmen würde, schoss es Matt durch den Kopf …

 

[Matt: 1800LP / Drazen: 3750LP]

 

… aber da in diesem Ding unglaubliche Macht steckte, würde er zerquetscht werden wie eine Fliege – das durfte nicht geschehen!

Geistesgegenwärtig schwang er den Arm aus. „Falle hoch! [Defense Draw], welche den Schaden annulliert und mich einmal ziehen lässt!“

Gerade noch rechtzeitig klappte seine Falle auf und positionierte sich genau zwischen Matt und der nahenden Faust, welche als Folge an der scheinbar stahlharten Karte nicht vorbei kam, als sie auf sie prallte.

„Na sieh an“, staunte Drazen und klatschte in die Hände, „jetzt wird das langsam was.“

Matt zog dank des Effekts von [Defense Draw] auf und atmete tief durch. „Wer will schon gerne von einer riesigen Faust erdrückt werden?“

„Oh, ich kenne da einige“, scherzte sein Gegner. Im gleichen Zug streckte er den Arm aus. „Da Heavy T angegriffen hat, wechselt er leider in die Verteidigungsposition.“

Kaum zu glauben aber der hellblaue, vierhörnige Metallriese zog seine Faust zurück und kreuzte beide Arme über seine mit einem silbernen T verzierte Brust. Und mit einem Schlag fielen all die ausgerissenen Bäume, Moosfetzen, Steine und dergleichen, die zuvor über der Lichtung geschwebt hatten, einfach in die Tiefe – ziemlich lautstark wohlgemerkt.

 

Gravity Impulse Titanium Guardian – Heavy T [ATK/4000 DEF/0 (10)]

 

Matt zog erstaunt die Augenbrauen hoch. „Er ist vollkommen ungeschützt in diesem Zustand.“

„Das weiß ich, weswegen ich diese Karte verdeckt ausspiele“, sagte Drazen und ließ jene vor seinen Füßen erscheinen, „und da ich jetzt meinen Zug beende, verliert Heavy T außerdem die 1000 Angriffspunkte, die er bei seiner Synchrobeschwörung erhalten hat.“

 

Gravity Impulse Titanium Guardian – Heavy T [ATK/4000 → 3000 DEF/0 (10)]

 

Sofort zog Matt auf vier Handkarten auf und hatte damit eine mehr als sein Gegner. Er war derart beschäftigt mit dem Riesen, wodurch er ganz vergessen hatte, dass Drazen ja noch ein zweites Monster besaß – den Schrottvogel [Scrap Searcher], an dessen ganzem Körper Scheinwerfer angebracht waren.

 

Scrap Searcher [ATK/100 DEF/300 (1)]

 

Neben seiner neuen verdeckten Karte war das alles, was Drazen derzeit auf dem Feld liegen hatte.

„Ich werde nicht den Fehler machen und blindlings angreifen“, sagte der ehemalige Dämonenjäger und schwang den Arm aus, wodurch seine einzige Karte auf dem Feld, die offen liegende Falle [Infestation Infection], aufzuleuchten begann, „einmal pro Zug kann ich einen Schwärmer von meiner Hand oder dem Spielfeld mit einem aus meinem Deck austauschen.“

Er schob zunächst seinen [Evilswarm Golem] zurück in sein Deck, ehe er dieses aus der Halterung seines D-Pads nahm und die gewünschte Karte heraussuchte, bis er schließlich seinen Kartenstapel wieder an seinen angestammten Platz brachte.

„Diese hier nennt sich [Evilswarm Kerykeion] und ich werde sie auch beschwören!“

Eine schwarze, humanoide Gestalt tauchte vor Matt auf. Ihre Schwingen waren aus Kristall gemacht und die Kreatur schwang gleich zwei Zauberstäbe, nämlich einen, der das Wappen der Gishkis trug und einen, der eigentlich aus zwei wie Schlangen in umeinander gewundenen Hölzern bestand, von schwarzer beziehungsweise goldener Farbe.
 

Evilswarm Kerykeion [ATK/1600 DEF/1550 (4)]

 

„Ich benutze Kerykeions Effekt, der besagt, dass ich einen Schwärmer von meinem Friedhof verbannen kann, um einen von dort auf meine Hand zu bekommen“, rief Matt und streckte den Arm aus, „ferner kann ich noch einen Schwärmer in diesem Zug als Normalbeschwörung rufen.“

So verbannte er [Evilswarm Thunderbird], um sich [Evilswarm Mandragora] aufs Blatt zu nehmen, doch statt ebenjener beschwor er eine andere Kreatur. „Und diese nennt sich [Evilswarm Salamandra]!“

Kerykeion stieg hoch in die Luft auf und ließ dabei mit nach unten gestreckten Zauberstäben einen Runenzirkel vor Matt erscheinen, aus dem besagtes Monster entstieg – ein pastellgrüner Dinosaurier in blau-schwarzer Panzerung, von welchem eine dunkle, bösartige Aura ausging.

 

Evilswarm Salamandra [ATK/1850 DEF/950 (4)]

 

Der junge Mann spürte wie sein Herz schneller schlug, als er auf sein Blatt starrte. Es bestand jetzt aus [Evilswarm Mandragora], [Creeping Darkness] und [Xyz Regret]. Demnach wäre es ein Leichtes, -es- zu beschwören. Genau davor fürchtete Matt sich aber – genau das Monster zu beschwören, das für alles verantwortlich war. Das alles war, was-

„Ist es nicht ein schöner Anblick?“

Matt ließ die Hand mit den Karten sinken und sah den in einen orangen Poncho gehüllten Drazen fragend an.

„Das Abendrot. Immer wenn ich es sehe, werde ich daran erinnert, dass es wenige so perfekte Kreisläufe gibt wie Tag und Nacht.“ Drazen grinste verträumt. „Sie lassen sich durch nichts unterbrechen. Man weiß immer, dass auf die Sonne der Mond folgen wird. Das Leben ist da deutlich wählerischer mit seinen Aufs und Abs.“

Was Matt mit einem Stirnrunzeln quittierte. „Ich will nicht unhöflich sein, aber was hat das mit unserem Duell zu tun?“

„Eine Menge. Mehr als du denkst“, zwinkerte ihm Drazen zu.

Im Endeffekt konnte Matt aber nicht entschlüsseln, was sein Gegner ihm sagen wollte. Und irgendwie wollte er das auch nicht, denn dieser Mann wusste mehr als gut für sie beide war.

Er sollte das hier hinter sich bringen, sagte sich der Schwarzhaarige und streckte die Hand nach oben. „Ich erschaffe das Overlay Network! Meine beiden Stufe 4-Schwärmer werden zu einem Rang 4-Monster!“

Inmitten des Feldes öffnete sich ein schwarzer Wirbel. Gleichzeitig verwandelten sich Kerykeion und Salamandra in violette Lichtstrahlen, die von besagtem Strom absorbiert wurden.

„Erscheine, [Evilswarm Bahamut]!“, brüllte Matt über die Lichtung hinweg.

Sofort wand sich der schwarze, schlangenhafte Drache aus dem Überlagerungsnetzwerk und zog eine Bahn um Matt. Der zur Hälfte aus Eiskristallen bestehende, ansonsten schwarze Körper der Bestie wirkte unnatürlich. Er machte vor Matt Halt und bäumte sich auf, spreizte seine Schwingen, deren Innenhäute ebenfalls aus purem Eis waren. Zwei Lichtsphären umkreisten ihn dabei.

 

Evilswarm Bahamut [ATK/2350 DEF/1350 {4} OLU: 2]

 

„Wie schon gesagt, werde ich nicht den Fehler machen und blindlings angreifen. Zumindest nicht mit meinem Monster!“, verkündete Matt und zeigte [Evilswarm Mandragora] von seiner Hand vor.

Sein Gegner lächelte hocherfreut. „So gefällst du mir, Bursche!“

„Effekt von [Evilswarm Bahamut]!“ Matt zog unter dessen Karte [Evilswarm Kerykeion] hervor und rammte diesen zusammen mit Mandragora in den Friedhofsschlitz seines schwarzen D-Pads. „Einmal pro Zug kann ich einen Schwärmer abwerfen und ein Xyz-Material abhängen, um die Kontrolle über eines ihrer Monster zu gewinnen!“ Matt zeigte auf den Titanen hinter Drazen. „Spread Infection!“

Der ehemals als [Brionac, Dragon Of The Ice Barrier] bekannte Bahamut öffnete sein Maul und lud darin einen schwarzen Strahl auf. Doch tatsächlich waren es Millionen winziger Insekten, die er schließlich in Heavy Ts Richtung ausstieß.

Matt verschränkte dabei die Arme. „Sie wollten, dass ich alles gebe! Dann sehen Sie mit an, wie ich Sie mit Ihrem eigenen Monster besiege!“

Aber Drazen grinste nur verschmitzt, wie er da regungslos inmitten der Lichtung stand und darauf wartete, dass sein Monster getroffen wurde.

 

~-~-~

 

Während Matt sich vermutlich wunderbar mit diesem Drazen amüsierte, stand Anya wie bestellt und nicht abgeholt vor der Holzfällerhütte und sah über das Dickicht, welches sich in einigen Metern Entfernung in all seiner Pracht präsentierte.

„Sag mir jetzt nicht, dass wir da durch müssen!“, raunte sie herüber zu Alastair, der gerade aus dem Laderaum des VW-Busses in gebückter Haltung sprang. In seiner Hand hielt er ein Schrotgewehr, denn anscheinend hatte sich die Waffenkiste auf mirakulöse Weise wieder angefunden.

„Ich fürchte, genau das müssen wir.“

Anya drehte sich herüber zu Zanthe, der am Türrahmen lehnte. „Kannst du nicht irgendwas tun? Bisschen mit deiner Wolfsnase schnüffeln?“

Der Kopftuchträger verdrehte genervt die Augen. „Bind mir doch gleich'n Halsband um.“

„Gute Idee! Aber das ist nicht, wonach ich gefragt habe!“

Mit der Zunge schnalzend stieß Zanthe sich ab. „Dann probier' es doch mal mit einem Nein! Schon mal versucht-“

Anya verzog ihre Augen zu kleinen Schlitzen. „Nein. Komm zum Punkt.“

„Wenn er sich wie ein Normalsterblicher verhalten und Drazen hinterher gerannt wäre, würde ich ihn sofort finden. Aber da er sich teleportiert hat und das scheinbar auch noch ziemlich weit weg, überdecken die Gerüche des Waldes den seinen.“ Zanthe latschte träge zu Anya und schlug ihr fest auf die Schulter. „Wenn du möchtest, kannst du ja mal deine Nase benutzen.“

„Ich rieche hier nur Tod, wenn du mich noch einmal anfässt!“, fauchte sie und trat ihm gegen das Schienbein, oder zumindest versuchte sie das, doch Zanthe wich ihr mit einer Drehung um das Mädchen herum aus und legte den Arm um ihre Schulter, nahm sie kumpelhaft in den Würgegriff.

„Bist wohl angespannt, weil dein kleiner Prinz weg ist.“

Was ihm prompt einen Ellbogenstoß in seinen 'kleinen Prinzen' einbrachte.
 

Und während Zanthe sich keuchend den Schritt hielt und rückwärts torkelte, beobachtete Alastair das Schauspiel gewohnt humorlos. „Unterlasst das gefälligst! Matt muss sich in der Nähe befinden.“

Anya zuckte mit den Schultern. „Oh, was du nicht sagst? Erst justiert er den Bannkreis total falsch und statt ihn auf die Hütte zu beschränken, können wir jetzt den halben beschissenen Wald absuchen. Dann vergisst er natürlich, uns den Zauber mitzugeben, mit dem wir ihm folgen können, falls Drazen den Zauber doch durchbricht. Und jetzt duelliert er sich vermutlich mit dem Kerl, der selbst Brainiac-Nick geschlagen hat? Hab ich irgendwas ausgelassen?“

Die Blondine stieß einen tiefen Seufzer aus. „Man, dafür, dass ihr nicht mehr als Deppenduo auftretet, seid ihr immer noch Experten, wenn es darum geht, Missionen zu verkacken!“

Wie ein Gewittersturm sauste Alastair an ihr vorbei. „Du glaubst doch nicht allen Ernstes, dass Matt versehentlich den Bannkreis falsch justiert hat …“

Anya glotze ihm verwirrt hinterher, wie der Hüne auf die Bäume zusteuerte, dabei die Schrotflinte geschultert. „Was?“

„Er sagt, es war Absicht. Und seiner Laune nach zu urteilen weiß er nicht warum“, half Zanthe ihr auf die Sprünge, als er ebenfalls an ihr vorbeiwanderte. „Komm jetzt, oder muss ich dir noch erklären wie man läuft?“

Unter einem wütenden Zischen folgte Anya den beiden schließlich.

 

~-~-~

 

Unaufhaltsam bahnte sich der schwarze Partikelstrahl von [Evilswarm Bahamut] seinen Weg zum Titanen Heavy T, der seine Arme über Kreuz hielt und einen Schritt zurück nahm. Doch mit erhobener Hand gebot Drazen seinem Monster Einhalt, ganz als würde dieses die Geste verstehen.

„Weißt du, was das Problem am Altern ist, Bursche?“, wollte der Weißhaarige von seinem Gegner wissen. „Man vergisst so vieles. Schlimmer ist es noch, wenn das schon in jungen Jahren anfängt.“

In diesem Moment sprang Drazens verdeckte Karte auf, eine Falle namens [Memory Loss]. „Nehmen wir doch deinen [Evilswarm Bahamut]. Eben will er noch seinen Effekt aktivieren und die Kontrolle über Heavy T gewinnen, dann vergisst er mittendrin was er tat und wechselt plötzlich in die offene Verteidigungsposition.“

Matt biss sich auf die Lippen, als der Strahl sich auflöste und sein schwarzer Eisdrache seine Schwingen schützend über sich hielt, während er vor Matt hernieder sank.

 

Evilswarm Bahamut [ATK/2350 DEF/1350 {4} OLU: 1]

 

Damit hatte er nicht gerechnet. Ganz offensichtlich war Drazen ein außerordentlicher Stratege, welcher genau wusste, dass Matt Heavy T über einen Monsterkarteneffekt aus dem Weg zu räumen versuchen würde.

„Wirklich gut … für jemanden, der so alt ist wie Sie“, gab Matt offen zu.

„Vielen Dank. Du musst wissen“, sagte Drazen und seufzte plötzlich leise, „wenn man in einer Stadt gelebt hat, in der niemand altert, vergisst man auch nicht.“

Matt wurde hellhörig. „Sie reden von Eden?“

„Scheinbar hat der gute Nick kein Detail ausgelassen, als er über mich ausgepackt hat“, gluckste der alte Mann, „natürlich hast du Recht, ich spreche von Eden. Aber ich möchte dich nicht mit den Erinnerungen eines alten Bocks quälen. Sie würden dir nicht weiterhelfen bei dem, was du für deine Freundin erreichen willst. Außerdem ist das alles Vergangenheit.“

„Und jetzt sind Sie hier in der Gegenwart. Trotzdem scheinen Sie nicht zu altern.“

Bärbeißig lachte Drazen los. „Wie kommst du denn darauf?“

„Der heimatlose Wanderer … Geschichten unter Dämonenjägern beschreiben, wie er bereits seit mehreren Jahrzehnten hier und da auftaucht und ihnen manchmal bei der Arbeit hilft, meist durch sein Wissen.“ Der junge Mann sah Drazen fest an. „Und jetzt, wo ich länger darüber nachdenke, passen Sie perfekt auf deren Beschreibungen.“

Sein Gegenüber schloss mit angezogenen Mundwinkeln die Augen. „Du musst dich irren, ich helfe nur gegen Bezahlung und wie jeder weiß, seid ihr Dämonenjäger chronisch pleite.“

 

Als die kleine Konversation verebbte, stand Matt wieder am Anfang. Sein Versuch, Heavy T aus dem Weg zu räumen, war gescheitert. Selbstverständlich könnte er es mit einem Angriff versuchen, die Mittel dazu hatte er – aber Drazen würde nicht zulassen, dass sein Riesenspielzeug so einfach kaputt ging. Oder genau das war sein Ziel, weshalb Matt erst recht davor zurückschreckte, es zu probieren. Die einzige Alternative die ihm jedoch blieb war das Unaussprechliche. -Es- zu beschwören.

„… ich weiß“, murmelte er vor sich hin.

Keine andere Wahl. Es war nicht so, dass er etwas -davon- zu befürchten hatte. Mehr ging es Matt darum, unliebsame Erinnerungen nicht wieder wachrütteln zu wollen.

„Selbstbetrug?“

Irgendwo stimmte es. Manchmal ertappte Matt sich dabei, wie er an den Tag zurückdachte, als Livington von der Immateriellen Urila angegriffen wurde. Der Tag, an dem seine geliebte Tara zu ihrem Opfer wurde und die einzige Möglichkeit, sie zu retten, gewesen war, ihr für immer Lebwohl zu sagen – auf Geheiß des Collectors. Das war der Tag gewesen, als sich für Matt alles verändert hatte.

„Also schön“, zischte er, „was bleibt mir anderes übrig, wenn ich es so machen will? Ich aktiviere eine Zauberkarte, [Xyz Regret]. Sie splittet ein Xyz-Monster auf meiner Spielfeldseite in zu ihm passende Materialien von meinem Friedhof auf, aber dafür kann ich das Xyz-Monster für den Rest des Duells nicht mehr beschwören!“

Bahamut löste sich in schwarzen Partikeln auf, als Matt es von seinem D-Pad nahm und ins Extradeck zurückschob. Stattdessen materialisierten sich vor ihm [Evilswarm Kerykeion] und das weißhaarige Riesengewächs [Evilswarm Mandragora], dessen erdig-brauner Körper in stummeligen Armen und Beinen endete, an deren Spitzen Blätter wuchsen auf denen winzige schwarze Insekten krabbelten.

 

Evilswarm Kerykeion [ATK/1600 DEF/1550 (4)]

Evilswarm Mandragora [ATK/1550 DEF/1450 (4)]

 

Im Anschluss zeigte Matt noch eine Zauberkarte vor. „Danach aktiviere ich [Creeping Darkness], mit der ich zwei Finsternis-Monster von meinem Friedhof entferne und dafür eines der Stufe 4 von meinem Deck erhalte.

Matt entledigte sich [Evilswarm Salamandra] und [Evilswarm Heliotrope], nahm sich dann die gewünschte Karte aus seinem Deck hervor und knallte sie umgehend auf sein D-Pad. „Ich wähle [Evilswarm Dullahan], den ich sofort spezialbeschwören kann, da ich einen Schwärmer mit mindestens 1500 Angriffspunkten besitze!“

Zwischen seinen anderen Monstern entstieg aus einem finsteren Nebel eine kopf- und beinlose Gestalt, eine Maschine, die mit massiven, goldenen Armen ausgestattet war.

 

Evilswarm Dullahan [ATK/1150 DEF/1550 (4)]

 

Übelkeit stieg in Matt auf, er atmete stoßweise. Dann verkündete er atemlos, kurz angebunden: „Ich erschaffe das Overlay Network.“

Jenes öffnete sich erneut vor ihm und absorbierte gleich alle drei Monster des jungen Mannes als violette Energiestrahlen. Wie ein Blitz durchzog es Matt, der sich krümmte.

Erst ragte ein Drachenkopf aus dem Galaxienwirbel hervor. Bestückt mit einer halb weißen, halb schwarzen Maske, wurden seiner erst zwei und anschließend drei. Mit einem Ruck erhob sich der finstere Drache aus dem Overlay Network und hielt sich über Matt, peitschte mit einem langen Schweif, an dem eine Art Schild mit roter Insignie in dessen Mitte befestigt war, aus dem drei kurze Klingen ragten.

„[Evilswarm Ouroboros]“, keuchte Matt und hielt sich die Brust, senkte den Kopf, „Mächtigster von allen.“

 

Evilswarm Ouroboros [ATK/2750 DEF/1950 {4} OLU: 3]

 

Drazen sah Matt irritiert an. „Junge, geht es dir gut?“

„Sollten Sie sich das nicht selber fragen?“

Überrascht von seiner tonlosen Antwort wich der Ponchoträger zurück, als um ihn herum finsterer Nebel aufstieg. Dieser bildete Auswüchse, Tentakeln gleich, die nach Drazen langten – und zerfetzt wurden, als ein gleißendes Licht ihn umgab. Ausgehend von Heavy Ts Karte auf seiner Duel Disk.

„Diese Karte ist gefährlich!“, erkannte jener. „Daher also-!“

Matt sah ruckartig auf, in seinen Augen spiegelte sich wilde Entschlossenheit wieder. Und vielleicht noch mehr. „Sie wollten es nicht anders! Effekt des mittleren Kopfes aktivieren! Ich gebe eine Ihrer Karten auf die Hand zurück! Infestation's Viciousness!“

Um jeden der drei Köpfe Ouroboros' kreiste eine Lichtsphäre. Der mittlere schnappte nach seiner und verschlang diese, ehe er anschließend einen schwarzen Partikelstrahl auf Heavy T abfeuerte.

Dieser wurde in die überkreuzten Arme getroffen. Sofort begannen diese sich zunehmend dunkel zu verfärben, selbst die Energiestränge die jene zusammenhielten waren betroffen. Drazen sah dem Ganzen mit in den Nacken gelegten Kopf unruhig zu, dann schrie er: „Nein! Effekt von Heavy T aktivieren! Safety Bit!“

Der Titan streckte seine Arme nach vorn aus und ließ sich damit bewusst treffen. Das T auf seiner Brust begann plötzlich zu leuchten. Die Szenerie wurde umso merkwürdiger, als Drazens anderes Monster, [Scrap Searcher], um Heavy T kreiste und schließlich in genau jenem leuchtenden T verschwand. Dieses sendete direkt im Anschluss einen frontalen, aus dutzenden Waben bestehenden Energieschild aus, der den Strahl zurückdrängte, während Heavy Ts Arme und Brust wieder zu alter Farbe fanden.

Mit einem Knall verpuffte Ouroboros' Attacke schließlich.

 

Evilswarm Ouroboros [ATK/2750 DEF/1950 {4} OLU: 3 → 2]

Gravity Impulse Titanium Guardian – Heavy T [ATK/3000 DEF/0 (10)]

 

Matt stand dem allen mit offenem Mund gegenüber. „Ouroboros' Effekt abgewehrt und zudem-!? Wie!?“

Drazen erklärte: „Das ist Heavy Ts letzter Effekt. Er kann sich selbst jederzeit wieder in Angriffsposition bringen und zudem vor Monstereffekten schützen. Das kostet jedoch eines meiner anderen Monster. Des Weiteren ziehst du als Ausgleich jedes Mal eine Karte, wenn er das tut.“

Mit einem Blick voller Erkenntnisse sah Matt sein Deck an. Das war alles Drazens Plan gewesen. Wenn er jederzeit dafür sorgen konnte, dass Heavy T die Position wechselt, dann war es die ganze Zeit seine Absicht gewesen, Matt in dem Glauben zu lassen, es würde sich eine Falle in der schwächlichen Verteidigung verbergen. Und die gab es auch, nur sah sie ganz anders aus, als Matt letztlich erwartet hatte: Ressourcenverbrauch. Matt hatte alles aufgegeben, um einen imaginären Feind loswerden zu wollen!

Keuchend griff er nach seinem Deck. „Sie haben mich echt an der Angel. Wollten Sie das? Dass ich Ouroboros beschwöre!? Ihretwegen-!“

„Zumindest hat der Schatten, der dich umgibt, jetzt eine Form“, erwiderte Drazen ernst, „aber was du getan hast, hast du aus eigenem Antrieb getan.“

Der alte Mann zeigte mit dem Finger auf den dreiköpfigen Drachen. „Du hast Angst davor. Aber nicht, weil seine Finsternis Unglückselige vernichten könnte. Sondern weil du dich nach ihm verzehrst!“

„Nein!“, polterte Matt. „Wie kommen Sie auf die Idee!?“

„Weil du dir selbst eine scheinbar gefährliche Situation vor Augen gehalten hast, für die es keine Beweise gab.“ Drazen sah ihn fest an. „Und echtes Zögern sieht anders aus.“

Matt senkte seine Stimme. „Glauben Sie was Sie wollen, ich kenne die Wahrheit. Ich muss noch durch Ihren Effekt ziehen, also …“

… tat er dies auch und legte jene Karte sofort in sein D-Pad ein. Woraufhin sie sich vor seinen Füßen materialisierte. Ohne Handkarten verlautete er: „Zug beendet.“

 

Gleich im Anschluss riss Drazen seinerseits eine Karte von seinem Blatt und schenkte ihr für einen kurzen Augenblick mit einem verschmitzten Grinsen Aufmerksamkeit, ehe er eine andere aus seinem Blatt mit dem Daumen vorschob und diese auf seine Duel Disk klatschte.

„Komm zu Daddy, [Scrap Chimera].“

Matt fasste sich stöhnend an die Stirn. „Stimmt, die hatte er ja auch noch … verdammt!“

Es bedarf wenig Erklärung, warum auf Drazens Spielfeldseite gleich zwei statt einem Monster auftauchten. Das linke war die eben beschworene Schimäre, ein beflügelter Löwe bestehend aus Altmetall. Neben ihm setzte sich aus um Drazen herum auftauchendem Schrott ein zweiköpfiger Hund zusammen.

„Natürlich“, sagte Matt dazu grimmig, „[Scrap Chimera] kann bei ihrer Beschwörung einen Scrap-Tuner wie Orthros reanimieren. Sie haben sie extra dafür im letzten Zug recycelt.“

Drazen nickte grinsend.

 

Scrap Chimera [ATK/1700 DEF/500 (4)]

Scrap Orthros [ATK/1700 DEF/900 (4)]
 

Im Anschluss erwiderte der Weißhaarige und streckte dabei bewusst den Arm in die Höhe: „Ich denke du weißt, was jetzt kommt. Ich stimme meinen Stufe 4-Orthros auf meine Stufe 4-Chimera ein!“

Beide Monster stiegen ebenfalls in die Luft auf, etwa auf Höhe von Heavy Ts Kopf. Dort zersprang der zweiköpfige Schrotthund in vier grüne Lichtzirkel, die die Schimäre passierte und sich dabei selbst in gleich viele grüne Sphären verwandelte. Drazen zitierte: „From within a pile of junk a heart of steel is born! The embodiment of the discarded! Synchro Summon!“

Ein greller Blitz durchschoss die Ringe. „Tear them appart, [Scrap Dragon]!“

Unter einem metallisch hohl klingendem Schrei verkündete ein imposanter Drache sein Kommen. Bestehend aus dunklen Schrottteilen, waren seine Schwingen nichts weiter als zusammengeschweißte, verschieden große Metallplatten. Bedrohlich leuchteten seine Augen rot auf.

 

Scrap Dragon [ATK/2800 DEF/2000 (8)]

 

Während das Monster über Drazen verharrte, zeigte der Matt eine Karte mit dem Rücken vor. „Die da setze ich verdeckt und aktiviere anschließend den Effekt [Scrap Dragons].“

Er legte die Falle [Scrap Rage] in seine Duel Disk ein, doch kaum materialisierte diese sich vor ihm, zerplatzte sie schon in tausend Stücke.

„Einmal pro Zug erlaubt es mir mein Monster, eine meiner Karten zu zerstören, um im Gegenzug dasselbe mit einer von deinen zu tun.“ Drazen streckte den Arm aus und zeigte auf Matts dreiköpfigen Drachen. „Los, Scrap Burst Salvo!“

[Scrap Dragon] saugte die entstandenen Partikel der zerstörten Karte in sein Maul auf, um im Anschluss ein ganzes Geschwader an, aus allen möglichen Schrottteilen bestehenden, Raketen in Ouroboros' Richtung abzufeuern. Kurz vor dem Einschlag schnappte der linke Kopf nach dem um ihn kreisenden Xyz-Material. Sofort darauf wurde der Drache an mehreren Stellen seines Körpers gleichzeitig getroffen und demnach in Explosionen regelrecht eingedeckt.

„Das zum Thema dunkle Kräfte …“, flötete Drazen fröhlich.

„Dunkle Kräfte haben die dumme Angewohnheit, sich nicht so leicht vertreiben zu lassen, finden Sie nicht?“

Drazen gab ein überraschtes „Hmm?“ von sich und sah nach oben, wo der Rauch sich lichtete. Und Matts finstere Kreatur, als wäre nichts geschehen, weiter über ihm flog.

„Nicht nur Sie können Ihre Monster schützen!“, raunte Matt und nickte zu seiner offen stehenden Schnellzauberkarte. „Ich habe es [Xyz Shift Break] zu verdanken. Denn diese Karte erlaubt es, für einen Zug den Effekt mit einem gleichrangigen Monster von meinem Extradeck zu tauschen.“

Matt präsentierte eigens dafür [Evilswarm Thanatos], den er zwischen Zeige- und Mittelfinger hielt, ehe er diesen zurück in sein Extradeck schob. „Der da kann sich auch im Gegnerzug vor Monstereffekten immun machen, indem er auf eines seiner Xyz-Materialien verzichtet. Kommt Ihnen sicher bekannt vor?“

Passend dazu kreiste nur noch um den rechten der Köpfe des maskierten Drachen eine Lichtkugel.

„Das ist nichts, was man nicht durch einen gepflegten Angriff richten könnte“, erwiderte Drazen unbesorgt und befahl: „Greif [Evilswarm Ouroboros] an, [Scrap Dragon]! Scrap Burst Stream!“

Ohne Umschweife feuerte der Schrottdrache einen heftigen, blauen Laserstrahl auf seinen Kontrahenten ab. Matt wich zurück, als jener mitten in der Brust getroffen wurde und explodierte. Eine Schockwelle entstand, die den ehemaligen Dämonenjäger noch weiter zurückdrängte, doch er hielt sich kämpferisch auf den Beinen.

 

[Matt: 1800LP → 1750LP / Drazen: 3750LP]
 

Dort, wo Ouroboros zerstört worden war, breitete sich derweil ein dunkler Nebel aus, welcher Drazen keinesfalls entging. Abwartend beobachtete er, wie sich das ganze Feld seines Gegners damit füllte – und jener zu keuchen begann. Was nicht zuletzt daran liegen konnte, dass das Gras und Moos, welches von dem Nebel berührt wurde, in Sekundenschnelle einging.

„Wie es scheint geht das Ableben deines Monsters mit einigen unschönen Nebeneffekten einher“, sagte der Weißhaarige mit einer Spur Besorgnis, „Bursche, du solltest so eine Karte nicht spielen, wenn du sie nicht-“

„Sie irren sich!“, fauchte Matt und ballte vor ihm eine Faust zusammen. „Sehen Sie genau hin!“

Plötzlich zog sich der ganze violett-schwarze Nebel in atemberaubender Geschwindigkeit an einem Punkt über ihm zusammen und bildete den dreiköpfigen Drachen, der wütend aufschrie. Um ihn rotierte ein Xyz-Material, während er seine Schwingen schützend vor die Köpfe hielt.

 

Evilswarm Ouroboros [ATK/2750 DEF/1950 {4} OLU: 1]

 

Matt hielt die Karte von [Evilswarm Dullahan] zwischen den Fingern. „Wenn ein Schwärmer-Xyz zerstört wird, während Dullahan noch sein Xyz-Material ist, kann er jenes Xyz-Monster nur einmal während des Duells reanimieren und erneut zu seinem Xyz-Material werden.“

„Und du dachtest, ihn in Verteidigung zu beschwören würde etwas bringen?“ Drazen seufzte und fasste sich kopfschüttelnd an die Stirn. „Na ja, du lernst es auch noch. Heavy T, greif Ouroboros an und benutze Gravity Reverse!“

Matt weitete die Augen, als der Metallgigant einen seiner Arme ausstreckte, in dessen Handinnenfläche eine blaue Energiesphäre eingesetzt war. Diese wirkte eine Kraft aus, die den dreiköpfigen Drachen ohne Vorwarnung Richtung jener sich rot verfärbenden Kugel riss.

 

Evilswarm Ouroboros [ATK/2750 DEF/1950 {4} OLU: 1]

 

„Verdammt“, murmelte Matt, der alles mit halb zu Schlitzen geschlossenen Augen beobachtete.

„Wann immer Heavy T angreift, kann er die Position seines Gegners wechseln“, erklärte Drazen dazu.

Derweil hatte Ouroboros sein unfreiwilliges Ziel fast erreicht. Sein gigantischer Gegner holte mit der anderen Faust aus und schlug zu. Es folgte eine gewaltige Explosion, die Matt beinahe von den Füßen riss.

 

[Matt: 1750LP → 1500LP / Drazen: 3750LP]

 

~-~-~

 

Sie hatte genug, was sie mit einem Schnaufen lautstark kundtat. Einem bockigen Kleinkind gleich blieb Anya einfach stehen und wurde entsprechend laut. „Mir reicht's! Wie lange wollen wir noch planlos durch diesen kack Wald latschen?“

Die beiden vor ihr antworteten synchron, etwas, das sie seit einer gefühlten Ewigkeit perfektioniert zu haben schienen. „So lange wie es dauert.“

„Mein Bauchgefühl sagt, wir sollten genau in die entgegengesetzte Richtung! Seid ihr sicher, dass es hier lang geht?“ Es war deutlich zu herauszuhören, wer hier das letzte Wort haben wollte.

Zanthe, der sich durch einen Busch schob, drehte sich genervt um. „Natürlich. Dich am Waldrand auszusetzen ist zu riskant, du könntest zurückfinden.“

Der schwarzhaarige Hüne, der die Dreiergruppe anführte, ignorierte die Streitigkeiten, was ihm aber sichtlich schwer zu fallen schien. Seine Mimik sprach Bände. Selbst die bitterste Zitrone könnte nicht solch verzogene, durch die Narben besonders schiefe Lippen hervorbringen. Aber er hatte etwas, was die beiden vermissen ließen: ein geringes Maß an Selbstbeherrschung.

„Scheiße, wie weit wollen wir noch hinaus? Es dämmert bereits!“, zeterte Anya weiter.

Zanthe drehte sich um und murmelte verschwörerisch. „Sag, für wen tun wir das noch gleich?“

Stille.

„Dacht' ich's mir doch.“ Der Werwolf setzte seinen Weg fort. „Das Einzige, was hier dämmert ist deine geistige Umnachtung. Also sei doch -bitte- endlich still und-!“

 

Die Erde wurde erschüttert. Zu schwach, um irgendwelchen Schaden in ihrer Umgebung anzurichten, aber wiederum stark genug, dass es jeder der Drei bemerkte. Anya rutschte gar den kleinen Hang hinab, den die Drei beschritten und stieß fast in Zanthe.

Sofort drehte das Mädchen sich um. Zunächst war sie sich nicht ganz sicher, doch irgendetwas war da. Etwas, das die Bäume überragte und in der untergehenden Sonne glänzte. Etwas, das nach Triumph roch.

In einer voller Selbstgefälligkeit triefenden Umdrehung grinste Anya ihre beiden Weggefährten altklug an, die sich bereits mit vielsagender Miene zu ihr wandten und dank Fingerzeig unmittelbar auf das aufmerksam gemacht wurden, was Anya entdeckt hatte. „Wie war das? Diese Richtung ist die Richtige? Ja, ist sie das immer noch, huh!?“

Zanthe ließ im Affekt den Kopf hängen, als wäre gerade jede Hoffnung gestorben, ihn von seinem Werwolffluch zu befreien. „Blinde Hühner und Körner, Anya. Blinde Hühner und Körner …“

Die aber stierte geradewegs an ihm vorbei, schließlich musste noch ein anderer Anwesender seine Niederlage eingestehen. „Also Big Al, hast du wenigstens die Eier es auszusprechen? Wer hatte Recht, wer?“

 

Diejenige, die vermutlich eines grausamen Todes sterben wird, wenn sie ihre beiden Begleiter weiterhin so terrorisiert.

 

Levriers Stimme aus dem Off wurde gekonnt von Anya ignoriert.

„Könnte mir jetzt einer von euch gefälligst Recht geben, damit in wir -die andere Richtung- können!?“

 

Du meine Güte, mir dünkt, du willst dich für irgendetwas an den beiden rächen, Anya Bauer. Allerdings hätte ich dir schon vorhin sagen können, in welche Richtung du musst, wenn du Matt Summers finden willst. Dieses Monster befindet sich schon seit geraumer Zeit dort, geschweige denn von den Schwingungen, die selbst bis hierher reichen …

 

Die bereits vom breiten Grinsen überstrapazierten Mundwinkel Anyas krachten metaphorisch gesprochen Meter tief in die Erde. „ … Levrier …?“

 

Was? Du hast nicht gefragt. Das ist meine heutige Lektion für dich. Oh, eigentlich ist das eine gute Idee, dir auch in Zukunft ein paar grundlegende Kniffe im Umgang mit der Realität beizubringen. Ich fürchte nur, es wäre vergebene Liebesmüh.

 

In Anyas Augen traten bereits die roten Äderchen hervor. Ihre Faust knallte gegen den nächstbesten Baum, der zum Glück nicht vor Schmerz schreien konnte. Aber selbst wenn er es doch könnte, würde er in diesem Moment ohnehin von Anya übertönt werden. „Levrier!?“

 

Er will es alleine austragen, Anya Bau-

 

Doch mitten in seiner mit einem wesentlich ernsteren Ton untermalten Rechtfertigung wurde Levrier vom Bimmeln eines Mobiltelefons gestört, welches sich in der Innentasche des roten Mantels von Alastair befand. Der fischte es raus und legte es ans Ohr.

„Ja?“

Dann geschah eine Weile nichts, bis der Hüne murmelte: „Komme sofort.“

Schon legte er auf und stürmte geradewegs an den anderen beiden vorbei, die gar nicht wussten, was überhaupt los war. „Ihr müsst ohne mich weiter … es gibt ein Problem.“

 

~-~-~

 

Drazen verzog ärgerlich die Mundwinkel. „Zähes Biest …“

Obwohl der Angriff seines Heavy Ts voll ins Schwarze getroffen hatte, wurde Ouroboros lediglich von der Explosion zurück zu Matt geschleudert, ohne aber sichtbare Schäden genommen zu haben. Mitten im Flug spreizte Ouroboros die Schwingen und konnte sich so verlangsamen, bis er schließlich zum Halten kam.

„Ahja, das hatte ich vergessen zu erwähnen. Nach dem Einsatz von [Evilswarm Dullahans] Effekt wird das Monster, welches er reanimiert hat, im Kampf unzerstörbar.“

„Das ist ärgerlich. Aber wie sagt man so schön? Es gibt keine Probleme, sondern nur Herausforderungen“, Drazen rieb sich den Hinterkopf, „und ich habe deine angenommen, also muss ich da wohl durch.“

Derweil kreuzte sein Stahltitan die Arme über das T auf seiner Brust. Dazu sagte Drazen: „Ah, natürlich, da Heavy T angegriffen hat, wechselt er die Position.“

 

Gravity Impulse Titanium Guardian – Heavy T [ATK/3000 DEF/0 (10)]

 

Der Weißhaarige nahm eine seiner verbliebenen beiden Handkarten und aktivierte sie. „In meiner Main Phase 2 spiele ich diese hübsche Zauberkarte aus. Sie nennt sich [Monster Reincarnation] und lässt mich eine Handkarte abwerfen, um ein Monster von meinem Friedhof zu erhalten.“

Er schob seinen [Scrap Soldier] in den Friedhofsschacht seiner Duel Disk und präsentierte [Scrap Chimera], die er fest umschlossen hielt. „Damit du weißt, was dir im nächsten Zug blüht. Du bist dran, Kleiner.“

Matt stöhnte ärgerlich. „Nicht schon wieder … nächste Runde [Scrap Twin Dragon], oder was?“

 

Ohne langes Zögern griff Matt nach seinem Deck und zog. Jene neue Handkarte entlockte ihm ein zufriedenes Lächeln, ehe er sich an Drazen wandte und den Arm ausstreckte.

„Ich aktiviere den Effekt des linken Kopfes von [Evilswarm Ouroboros]! Infestations Rejection!“

Das um den Drachen kreisende Xyz-Material hielt vor besagtem Kopf und wurde umgehend verschlugen. Sofort spie dieser eine pechschwarze, aus winzigen Partikeln bestehende Wolke direkt auf Drazen ab. Jener wurde an seiner Hand getroffen und ließ [Scrap Chimera] fallen, da seine Haut sich zusammenzog und dampfte, als wäre sie von Säure getroffen worden.

„Infestations Rejection sorgt dafür, dass Sie eine Handkarte abwerfen müssen“, erklärte Matt, „und da Sie nur eine hatten, war das Resultat offensichtlich.“

Der Weißhaarige, welcher sich den verätzten Handrücken hielt, verzog die Augen. „Clever.“

„Und jetzt befehle ich Ouroboros, Ihren Heavy T anzugreifen! Infestation Absolute MAX!“

Alle drei Köpfe bündelten gleichzeitig schwarze Energie in ihren Mäulern, ehe sie diese simultan auf Heavy T abfeuerten.

Drazen schwang den Arm aus. „Mein Monster ist nicht daran gebunden, wann es seinen Effekt aktivieren muss. Von daher opfere ich jetzt [Scrap Dragon], um Heavy Ts Position zu wechseln und ihn immun vor Monstereffekten zu machen. Safety Bit!“

Während sich die drei Strahlen auf ihrem Weg zum Titanen vereinten, streckte dieser seine Hände aus und ließ ein aus vielen Waben bestehendes Kraftfeld vor sich erscheinen, während der Schrottdrache sich in weiße Partikel auflöste, welche vom T in der Brust des Riesen absorbiert wurden.

 

Gravity Impulse Titanium Guardian – Heavy T [ATK/3000 DEF/0 (10)]

 

Matt grinste. „Da sich Ihre Monsterzahl verändert hat, entsteht ein Replay. Und ich entscheide mich, nicht weiter anzugreifen.“

Sofort lenkte sein Drache den Angriff an seinen massiven Gegner vorbei und ließ ihn stattdessen weit entfernt im Wald einschlagen, wo eine düstere Explosion entstand.

„Dank Heavy Ts Effekt darf ich jetzt ziehen“, sagte Matt verheißungsvoll und tat auch dies, „ich setze eine Karte verdeckt. Sie sind.“

Seine andere Karte nehmend, ließ er diese vor seinen Füßen erscheinen.
 

Drazen stand absolutes Unverständnis ins Gesicht geschrieben. Nicht, weil er überrascht war von Matts strategischem Geschick, ihm sowohl [Scrap Dragon], als auch [Scrap Chimera] zu nehmen. Nein, es lag daran, dass der junge Mann keine Sekunde damit verbracht hatte, auch nur darüber nachzudenken, wie er vorgehen sollte. Es geschah alles in einer beängstigen Geschwindigkeit, dass Drazen nicht mehr an seinem Gefühl zweifelte.

„Du bist nicht alleine“, mutmaßte er frei heraus. „Hat er, sie oder es dir gesagt, was du tun musst, um mich am effektivsten zu bekämpfen?“

„Ich weiß nicht wovon Sie reden“, wies Matt ihn ab.

Der alte Mann kratzte sich resignierend am Kopf. „Du bist ein ganz schöner Sturkopf, wenn du das Offensichtliche nicht aussprechen willst. Aber wie du meinst, schließlich ist es dein gutes Recht, mit deinem Leben zu tun, was immer du willst. Es ist nicht meine Aufgabe, dich zu belehren.“

Der scharfe Tonfall Matts ließ ihn aufschrecken. „Und warum tun Sie's dann?“

Allerdings enthielt Drazen ihm eine Antwort vor und rückte stattdessen mit geschlossenen Augen seine Brille zurecht.

 

Dann rief er: „Ich bin am Zug! Draw!“

In einer halbmondartigen Bewegung riss er die Karte von seinem Deck und drehte sie noch während des Schwungs um, betrachtete sie aus den Augenwinkeln. Und grinste.

Sofort legte er sie in seine Duel Disk ein. „Ich aktiviere [Monster Reborn]! Hmm … welches nehm' ich …?“

Als er seinen Friedhof aus der Duel Disk nahm, fiel ihm sofort der [Scrap Dragon] ins Auge, welcher ganz oben lag. Allerdings müsste er für seinen Effekt eine seiner eigenen Karten zerstören, um Ouroboros loszuwerden und da er sonst nur Heavy T besaß, erschien ihm dies zu riskant. Letztlich erkannte er beim genauen Durchsehen seiner Karten, dass er gar nicht auf [Scrap Dragon] angewiesen war. Es gab einen viel einfacheren Weg.

„Das Monster, was ich wiederbelebe, ist [Scrap Golem]!“, verkündete er und legte dessen Karte auf die Monsterkartenzone links neben Heavy T.

Vor Drazen erhob sich ein massives Konstrukt, bestehend aus einem Kühlschrank als Körper, einer Mikrowelle als Kopf und Ventilatoren als Händen. Ein richtiger Schrottgolem.

 

Scrap Golem [ATK/2300 DEF/1400 (5)]

 

Dessen Besitzer streckte den Arm aus. „Bist ja noch jung, vielleicht erinnerst du dich also noch, wie unser Duell begonnen hat? Einmal pro Zug kann [Scrap Golem] einen seiner Freunde der Stufe 4 oder weniger reparieren, wobei es keine Rolle spielt, auf wessen Spielfeld das Monster erscheint.“

Sein schwarzhaariger Gegner in dem dunklen Ledermantel zeigte keine Regung.

„Nun, ich wähle [Scrap Searcher]. Und du weißt, wird der spezialbeschworen, zerstört er alle Monster seines Herren, die nicht aus Schrott bestehen.“ Drazen zückte die Karte des Scheinwerfervogels und war bereits im Begriff, sie Matt zuzuwerfen, als dieser abwehrend die Hand hob.

„Nicht nötig. Es mag eine nette Idee sein, aber ich aktiviere meine Falle!“

Vor ihm sprang die violett umrandete Karte auf. Und ohne Vorwarnung gab Ouroboros einen gebieterischen, dreifach widerhallenden Schrei von sich, während Matt sich nebenbei seiner Handkarte [Evilswarm O'lantern] entledigte. Aus dem Nichts ging ein Blitzschlag auf [Scrap Golem] hernieder und zerlegte ihn kurzerhand in seine Einzelteile.

Drazen überspielte seinen Schreck mit einem anerkennenden Pfeifen. „Das kam unerwartet …“

„Der Effekt von [Xyz Wrath] erlaubt es mir, sofern ich ein Xyz-Monster kontrolliere, durch das Abwerfen einer Handkarte die Aktivierung von Monstereffekten zu annullieren und dessen Auslöser zu zerstören, solange dieser mindestens auf Stufe 5 ist“, erklärte Matt und fügte hinzu: „und da es eine dauerhafte Falle ist, kann ich sie mehrmals benutzen.“

„Solange du Handkarten hast. Aber du hast keine mehr, genau wie ich“, merkte Drazen findig an.

Matt erwiderte das mit einem selbstbewussten Grinsen. „Nein, im Moment nicht. Aber Sie sind auch nicht in der besten Position. Natürlich können Sie noch angreifen, werden [Evilswarm Ouroboros] aber nicht zerstören. Und da Sie keine anderen Monster besitzen, können Sie Heavy Ts Position nicht in meinem Zug ändern, nachdem er angegriffen hat.“

Auch Drazen zeigte jetzt sein Pokerface und lächelte trügerisch. „Also bin ich gezwungen, auf meinen Angriff zu verzichten. Aber vergiss nicht, dein Ouroboros besitzt kein Xyz-Material mehr und ist auch so nicht stark genug, um Heavy T zu besiegen.“

„Das muss er auch gar nicht“, erwiderte Matt unbeeindruckt, „nächste Runde ziehe ich nach und selbst wenn ich die Karte nicht gebrauchen kann, werden Sie ab diesem Punkt Heavy Ts Effekt nicht mehr einsetzen können, wenn Sie ihn nicht an meine Falle verlieren wollen.“

Drazens Grinsen wurde breiter. „Gut durchdacht. Warst das du oder dein kleiner Mann im Ohr? Dann wollen wir doch mal sehen, was du mit deiner nächsten Karte anstellst. Ich gebe ab.“

Die beiden standen sich engstirnig auf der Lichtung gegenüber. Über Matt flog der dreiköpfige, pechschwarze Drache, während Drazen sich vor seinem Mecha-Titanen Heavy T befand. Ersterer kontrollierte zudem die offenen Fallen [Infestation Infection] und [Xyz Wrath].

 

Evilswarm Ouroboros [ATK/2750 DEF/1950 {4} OLU: 0]

Gravity Impulse Titanium Guardian – Heavy T [ATK/3000 DEF/0 (10)]

 

Matt zog auf. Die Karte in seiner Hand ansehend, zeigte sein missmutiger Blick, dass er nicht zufrieden war. Ein Schwärmer wäre jetzt sehr praktisch gewesen, denn den hätte er mit einem nützlicheren dank [Infestation Pandemic] austauschen können. Aber so war es eine nutzlose Zauberkarte.

„Ich passe“, verkündete er nichtsdestotrotz selbstbewusst. Der Plan würde Erfolg haben, Drazen waren im Angesicht von [Xyz Wrath] die Hände gebunden.

 

Dieser ließ ihn nicht lange warten und zog ebenfalls auf. Etwas veränderte sich schlagartig in seinem Blick, das bemerkte Matt sofort. Drazen kräuselte die Stirn und starrte ihn intensiv an, ernst, als wolle er allein dadurch ausdrücken, dass Schluss mit lustig war.

„Du fühlst dich sehr sicher hinter deinem Drachen.“

Matt korrigierte: „Ich verstecke mich nicht hinter ihm, wenn Sie das meinen.“

„Das würde ich an deiner Stelle auch nicht. Er bringt nichts Gutes.“

„Wann tun solche das jemals?“, lautete Matts vielschichtige Gegenfrage.

Was Drazens Mundwinkel zumindest einen kurzen Augenblick hochzucken ließ. „Der Punkt geht an dich. Dummerweise ist der Sinn des Spiels aber, sie dir zu nehmen. Also bin ich ein braver Duellant und tue genau das!“

Im gleichen Atemzug rammte er eine Zauberkarte in seine Duel Disk. „Ich rüste Heavy T mit der Zauberkarte [Axe Of Fools] aus!“

Nicht schlecht staunte Matt, als in der rechten Hand des Titanen eine riesige, silberne Axt erschien. Inmitten des Klingenblattes war eine aus Gold bestehende, gackernde Fratze eingebaut, die tatsächlich Geräusche von sich gab.

 

Gravity Impulse Titanium Guardian – Heavy T [ATK/3000 → 4000 DEF/0 (10)]

 

„Falls du dachtest, ich würde mich mit Angriffen zurückhalten, täuscht du dich“, rief Drazen mit ausgestrecktem Arm, „los Heavy T, schlag zu!“

Sein stählerner Riese holte mit der Axt weit aus, ehe er seinen Arm nach vorne schwang. Dabei wurde dieser immer länger dank der elektrischen Stränge, die die einzelnen Komponenten verbanden. So reichte er mühelos über das gesamte Spielfeld und ließ die Axt einem Henker gleich auf Ouroboros niedergehen, welcher über Matt verharrte. Als sie Kontakt mit dem dreiköpfigen Drachen herstellten, sauste sie durch ihn durch, wobei sich die Konturen des Biests für einen Moment verzerrten. Stattdessen peilte die Klinge gleich Matt an, der ihr mit Schweiß auf der Stirn entgegensah.

Er nahm zwei Sprünge rückwärts, um nicht erschlagen zu werden, als die Axt den Erdboden vor ihm spaltete. Doch Matt hatte nicht damit gerechnet, dass anschließend eine Schockwelle folgen würde. Noch mitten in seinem zweiten Sprung wurde er von dieser erfasst und fortgerissen, landete meterweit entfernt, vorbei an Bäumen in den Wald geschleudert.

„Urgh!“

 

[Matt: 1500LP → 250LP / Drazen: 3750LP]

 

Drazen stand derweil mit seinen Armen verschränkt inmitten der Lichtung. Sein Poncho wurde von einer etwas stärkeren Brise angehoben, während er beobachtete, wie Matt sich zurück zu seiner Spielfeldseite schleppte.

„Wie du sicher schon bemerkt hast, hat Heavy T seine Position nicht gewechselt“, erklärte er seinem Kontrahenten nebenbei, „das liegt daran, dass [Axe Of Fools] seinen Effekt negiert. Dachtest du wirklich, ich wäre nicht auf Situationen vorbereitet, in denen es mir an Monstern zum Opfern mangelt?“

Matt, wieder in Ausgangsposition, wischte sich ein Rinnsal Blut mit dem Handrücken von der Wange. „Ich wäre enttäuscht, wäre das nicht der Fall.“

„Du nimmst das alles viel zu leicht“, klagte Drazen seinen Gegner plötzlich lautstark an, „Zug um Zug verlierst du mehr Lebenspunkte, ohne eine geeignete Gegenoffensive zu starten, selbst mit den Kräften, derer du dich bedienst! Bist du dir im Klaren, worum es hier geht!?“

„Einer Freundin zu helfen“, antwortete er nicht sehr überzeugend.

Drazen stampfte wütend auf. „Warum tust es dann nicht!?“

Als sein Gegner nichts sagte, straffte sich der Ponchoträger, als wäre die Sache für ihn damit beendet. Unterkühlt sprach er: „Ich werde dich töten, wenn du verlierst. Als Hüter kann ich nicht zulassen, dass dir Heavy T in die Hände fällt. Du hättest mich nie beschwören sollen. Zug beendet.“
 

Matt zog lasch von seinem Deck und schenkte der Karte gar keine Beachtung. Stattdessen senkte er den Blick. „Wann habe ich jemals behauptet, dass ich mit allem kämpfe, was ich bieten kann?“

„Hmm?“, horchte Drazen auf.

„Sie unterschätzen mich maßlos.“ Matt hob langsam seinen Kopf. „Ich habe genug Gründe, hier als Sieger herauszugehen und glauben Sie mir, das werde ich auch.“

In seinen Augen leuchtete etwas auf. Und es war nicht etwa brennender Kampfgeist, sondern etwas Sichtbares. Ein Symbol, in seiner rechten Pupille, zu klein, als dass Drazen es erkennen konnte.

„Und irgendwo haben Sie die ganze Zeit gewusst, dass Sie nie eine Chance hatten, habe ich recht? Zwar wollen Sie selbst bestimmen, -wie- es geschieht, aber diese Wahl haben Sie nicht. Nicht alles im Leben ist eitel Sonnenschein.“

Ruckartig streckte Matt die Faust nach oben. „Und nun sollen Sie wissen, wovon ich spreche! Rank-Up-Incarnation Summon!“

Sein Drache schrie gleich dreifach wütend auf, als sich über ihm das Overlay Network bildete …

 

~-~-~

 

Anya und Zanthe strichen eilig durch das Dickicht, an Bäumen und Wurzeln vorbei, mit dem Blick fest Richtung auf den Titanen gerichtet, der nicht mehr weit entfernt sein konnte.

Die Blondine führte die mittlerweile nur noch zwei kleinen Jägermeister missmutig an. „Kann nicht glauben, dass er uns einfach zurückgelassen hat!“

„Schien wichtig zu sein“, hörte sie Zanthe hinter sich mutmaßen, „an seiner Stelle hätte ich auch die Flucht vor dir ergriffen.“

Mit geweiteten Augen wirbelte das Mädchen zu ihm um. „Was hast du gerade gesagt!?“

„Putz dir die Ohren!“, zeigte sich der Kopftuchträger unbeeindruckt und rückte ihr mit seinem Gesicht so nahe, dass sie seinen Atem auf der Haut spüren konnte.

Die beiden stierten sich Stirn an Stirn derart feindselig an, bis Zanthe unvermittelt von ihr zurückschreckte. Doch nicht etwa, weil Anya den Wettbewerb gewonnen hatte, sondern aus einem anderen Grund, auf welchen er mit dem Finger zeigte. „Grundgütiger, was geht denn da ab!?“

Den Kopf zur Seite drehend, folgte Anyas Blick seinem Arm. Tatsächlich, nicht weit entfernt stiegen dutzende schwarzer Blitze aus dem Wald auf. Der ganze Wald wurde erschüttert, nur den Bruchteil einer Sekunde, dann drang ein grässliches, schrilles Gebrüll zu ihnen durch.

„Scheint, als würde Summers endlich in die Puschen kommen! Los, mir nach!“

 

Die beiden rannten los. Anya musste zugeben, sich ziemlich verschätzt zu haben. Es sah zwar nicht so aus, aber der Weg war doch noch länger als gedacht. Zumal er durch einen immer steiler werdenden Hang erschwert wurde.

Sie kämpfte sich geradezu vorwärts. Bis etwas Seltsames geschah. Einen Moment lang fühlte sich ihr ganzer Körper taub an, sie verlor den Halt und stürzte rückwärts. Zanthe reagierte umgehend und fing sie ab, hielt sie an den Schultern fest.

„Alles in Ordnung?“

Anya brauchte einen Moment, ehe sie ihre Lage überhaupt erfassen konnte. Das Gefühl in ihren Gliedern kehrte wieder, doch ihr Herz raste. „I-ich denke schon.“

„Ich werd' dich nicht tragen, dafür gibt’s Vampire“, spielte Zanthe auf einen gewissen Roman an und ließ sie los. „Ist nicht mehr weit, ich rieche sie schon …“

 

Und tatsächlich, als sie den Hang erst nach oben geschafft hatten, gestaltete sich der restliche Weg wesentlich einfacher. Wenige Minuten später erreichten sie eine Lichtung – und erschraken.

Überall waren Löcher und Spalten im Boden, entweder von Einschlägen oder anderen Methoden herrührend. Selbst einige Bäume waren ausgerissen und lagen wahllos am Rand der Lichtung verteilt übereinander.

Und mitten drin Matt. Ihnen den Rücken zugekehrt, regungslos auf der Schulter liegend, allein.

„Was ist … ?“ Anya stockte der Atem.

„Wo ist der andere?“, wunderte sich ihr Begleiter nur, als würde ihn der Anblick des tatsächlich Anwesenden gar nicht berühren. „Seltsam, ich hätte schwören können, eben …“

 

Die Blondine aber hörte gar nicht mehr zu, rannte herüber zu Matt und schlitterte das letzte Stück regelrecht, da sie eine astreine Blutgrätsche hinlegte. Sofort fasste sie ihn an den Schultern und drehte ihn auf den Rücken. Auf den ersten Blick konnte sie keinerlei Verletzungen feststellen.

„Ist er tot!?“, schrie sie Zanthe an, als wäre er am Zustand des Dämonenjägers Schuld.

Der aber, noch einige Meter entfernt, schlenderte seelenruhig auf die beiden zu und zuckte dabei mit den Schultern. „Weiß nicht. Kannst ja mal Mund-zu-Mund-Beatmung probieren.“

Wie hätte der Werwolf auch ahnen können, dass sein Scherz derart für voll genommen wird, dass Anya sich über Matt schwang und kurzerhand ihre Hände übereinander auf seine Brust legte? Und zudrückte. Ihr Trommelfell war im Anschluss geneigt zu platzen, als Matt hoch fuhr und derart laut aufschrie, dass sie regelrecht von ihm herunter purzelte.

Keuchend hielt er sich die Stelle nahe seines Herzens und betrachtete das völlig verdatterte Mädchen, als wäre sie eine Wahnsinnige. „Was soll das!?“

„D-das ging aber schnell“, stotterte die sonst so taffe Anya überrumpelt. „Man bin ich gut, call me Jesus oder so!“

„Anya … er war nicht tot, sondern nur bewusstlos“, seufzte Zanthe resignierend, „das war nur ein Scherz gewesen.“

„Hast du eine Ahnung wie weh das getan hat und immer noch tut!?“, fuhr Matt sie weiter an.

Nun schaltete sich Anyas üblicher Trotz ein, gepaart mit der ebenso lästigen Eigenschaft des Mädchens, abrupt das Thema wechseln zu wollen. Sie richtete sich auf und schnaufte wütend. „Nicht annähernd so doll wie das, was ich dir antun werde, wenn du mir nicht gleich sagst, was hier abgegangen ist! Wir wären ja früher hier gewesen, aber du hast vergessen, uns den Zauber mitzugeben, mit dem wir dir folgen können!“

Matt funkelte sie böse an und drehte ihr seine rechte Handfläche zu, in der Heavy Ts Karte lag. „Beantwortet das deine Frage?“

 

Einen Moment hockte das Mädchen mit offenem Mund da. Diese Zeit nutze Matt, sich der weißen Handschuhe zu entledigen und sie Anya zusammen mit der Karte in die Hände zu drücken.

„Da“, raunte er in einem geradezu bösartigen Tonfall, „damit hab ich getan, was du wolltest.“

Verdutzt nahm sie sie entgegen. Matt streckte seinen Arm in die Höhe, Richtung Zanthe, welcher ihn verwirrt anblickend aufhalf.

„Das ist wohl jemand sauer, weil er den Boden geknutscht hat“, scherzte der Werwolf.

Sofort als der ehemalige Dämonenjäger auf den Beinen war, stieß er jenen von sich und lief davon, nur um wieder herumzuwirbeln und Anya strafend anzustarren. „Du sagtest, er würde nicht-!“

Das Mädchen schwang sich ebenfalls auf. „Würde was nicht?“

„Sterben! Du hattest es versprochen! Wenn ich gewinne, würde ihm nichts passieren!“

„J-ja, wieso-“

„Er ist tot, Anya!“, polterte Matt.

Jene drehte sich zu Zanthe, welcher einen ebenso entsetzten Gesichtsausdruck hatte wie sie selbst.

 

~-~-~

 

Der Weißhaarige glitt mit einem milden Lächeln durch die Luft, ehe er auf dem Boden aufschlug und noch ein ganzes Stück weiter rutschte.

 

[Matt: 250LP / Drazen: 3750LP → 0LP]

 

Drazen blieb liegen, schloss die Augen. Ein Augenblick verging, in dem nichts geschah.

Weiter von ihm entfernt stand Matt, mit gesenktem Haupt. Hologramme befanden sich bereits nicht länger auf dem Spielfeld.

Das kam unerwartet“, lachte der Ponchoträger leise, „du bist wirklich 'ne Marke …“

Geben Sie mir die Karte, dann können Sie gehen“, drang Matts feste Stimme an sein Ohr.

Die kannst du dir selbst nehmen. Deine Freundin besitzt die Conqueror's Soul und du bist mit ihr verbunden. Es sollte kein Problem für dich sein.“

Als wäre das das entsprechende Signal gewesen, streckte Matt ungewollt den rechten Arm aus. Und aus Drazens Brust stiegen dutzende Lichtstrahlen auf, die sich zwischen Matts Fingern sammelten und schließlich Heavy Ts Karte bildeten.

Jener betrachtete die Karte vor sich aufmerksam, ließ dann aber den Arm sinken. Und erschrak zutiefst, als er mit ansah, was dort drüben mit Drazen geschah.

 

Er löste sich auf. Seine Haut hatte einen ungesunden, braunen Ton angenommen und zerbröselte Stück für Stück. Ein Windzug, der durch die Lichtung ging, trug seine Überreste zunehmend fort.

„Leider werde ich nirgendwo mehr hingehen können“, krächzte Drazen, bei dem sich selbst dessen Kleidung und Duel Disk auflöste.

Was passiert mit Ihnen!?“, wollte Matt aufgebracht wissen.

„Jetzt, wo ich nicht länger ein Hüter bin, kann ich in Frieden sterben. Aber ich wollte es so, du musst dich nicht schuldig fühlen.“ Drazen lachte bärbeißig auf. „Ha ha, jetzt weißt du, warum ich deinem Ruf gefolgt bin.“

Der Schwarzhaarige schüttelte erschüttert den Kopf, streckte die Arme aus. „Das war nicht, was-!? Das ist nicht, was ich wollte!“

Fast der ganze Körper des alten Mannes war bereits fort, als er sprach: „Natürlich nicht, du bist kein schlechter Mensch. Nur fehlgeleitet. Ich hoffe, dass du das selbst eines Tages einsiehst, bevor es zu spät ist …“

Und als er sich schließlich ganz aufgelöst hatte und vom Wind davongetragen wurde, stand Matt mit einem Gefühl am Rande der Lichtung, welches er noch nie verspürt hatte und unmöglich beschreiben konnte. Schuld, Reue, Wut, Schmerz, Hilflosigkeit – es war ein bösartiger Cocktail, der seine Sinne regelrecht benebelte.

Bis zu dem Moment, als eine eisige Kälte ihn durchzog. Und alles dunkel wurde …

 

~-~-~

 

Als Matt das komplette Duell rekapitulierte, ließ er bestimmte Stellen bewusst außen vor.

Die beiden anderen standen mit fassungslosen Gesichtsausdrücken vor ihm. Es war der Werwolf, der als Erster das Wort ergriff. „Ich glaube, ich weiß, warum er gestorben ist.“

Matt sah ihn mit scharfem Blick an. „Ahja? Sag schon.“

„Er war jemand, dessen innere Uhr durch diesen Zauber von Eden aufgehalten wurde. Er konnte nicht mehr altern, solange er in dieser Stadt war“, mutmaßte Zanthe, der sich am Kinn kratzte, „als er die Stadt verlassen hat, hätte er es aber müssen, zumindest gehe ich davon aus. Aber das ist nicht passiert. Vielleicht hat sein Status als Hüter ihn davor bewahrt. Und nachdem du ihn besiegt hast, hat die Uhr ihn eingeholt.“

„Tch!“

 

Anya wandte sich von den beiden ab. Niemals hätte sie damit gerechnet, dass diesem Drazen etwas Derartiges widerfahren würde. Der Sammler hatte es versprochen! Niemand würde sterben!

Was, wenn es dasselbe bei den anderen Hütern war!? Das wären dann noch fünf Leute, die sie auf dem Gewissen hätte! Das war alles ihre Schuld und Matt hatte sie da auch noch mit reingezogen!
 

Als sie sich zu den anderen beiden umdrehte, war ihr gar nicht bewusst, dass ihr Tränen in den Augen standen. In diesem Moment dachte Anya Bauer nicht daran, eine gefühlskalte, selbstsüchtige Jägerin zu sein. Sie war ein Mensch, der zutiefst darüber entsetzt war, was die eigenen Absichten angerichtet hatten.
 

„Anya …“, murmelte Zanthe ungewöhnlich mitfühlend. „Gib dir nicht-“

„Fuck!“, brüllte die los und stampfte auf. „Das hätte nicht passieren dürfen! Fuck!“

Matt sah sie hingegen wesentlich weniger emotionsbeladen an und mahnte sie: „Bleib ruhig, wir können auch noch später trauern.“

„Heißt das, dir macht das nichts aus!?“, fuhr sie ihn an.

„Er war sich der Konsequenzen bewusst. Mehr noch, er hat selbst zugegeben, es so gewollt zu haben.“

Ehe Matt sich versah, fiel Anya ihn an, packte den Kragen seines Mantels und riss ihn regelrecht zu sich. „Ahja!? Und weil du sein OK hast, ist die Sache für dich erledigt!?“

„Schluss jetzt, das bringt nichts!“, ging Zanthe dazwischen und stieß die beiden mit seinen Handflächen voneinander weg.

Als hätte Matt gar nicht weiter Notiz von Anyas Anklage genommen, fragte er den Werwolf: „Wo ist Alastair?“

„Ist zurück zum Waisenhaus gefahren. Alector hat angerufen, irgendetwas ist passiert, aber wir haben keine Ahnung was.“ Der Kopftuchträger zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung, ob er uns überhaupt abholen wird.“

„Nicht gut“, erwiderte Matt mit Blick gen Himmel, „es ist fast dunkel. Und wir werden eine Weile brauchen, um zurückzufinden. Vielleicht …“

 

Während er grübelte was sie tun sollten, betrachtete Zanthe den jungen Mann eingehend. Irgendetwas an seinem Anblick störte ihn. Der Ledermantel, sein Hemd und die schwarze Hose, sie alle waren beschädigt, wiesen Risse und Löcher auf. Aber etwas fehlte. Die Wunden!

Matt selbst sah aus wie das blühende Leben, als hätte es nie einen Kampf gegeben. Völlig widersprüchlich zu seiner äußeren Erscheinung, nach der er Bekanntschaft mit einem Reißwolf gemacht haben müsste.

Zanthe drehte sich herüber zu Anya. Aber die stand abseits von ihnen und kämpfte immer noch mit dem Schock, dass Drazen tot war. Vermutlich hatte sie von Matts optischem Zustand gar keine Notiz genommen.

 

Es irritierte ihn, das Mädchen so betroffen zu sehen. Er hatte sie nicht so eingeschätzt, dass sie sich den Tod jenes Mannes so zu Herzen nahm, obschon sie sich nur kurz begegnet waren. Immerhin musste sie gewusst haben, welche Risiken in ihr Unterfangen involviert waren. Zumal es genauso Matt hätte erwischen können. Was wäre dann?

Aber Zanthe sah davon ab, ihr das jetzt an den Kopf zu knallen. Es würde auch nichts besser machen. Dennoch würde er mit ihr darüber reden müssen, schließlich schien sie noch nicht begriffen zu haben, dass solche Dinge noch häufiger geschehen könnten.

Es war einfacher, wenn nur das eigene Leben betroffen war und nicht das anderer … das verstand Zanthe schon. Aber hier war das nicht der Fall.

 

Er hob die Hand und betrachtete jene betrübt, ballte sie zu einer Faust. Vielleicht war es doch keine gute Idee gewesen, mit ihr mitzukommen, wenn sie innerlich nicht vorbereitet auf die Konsequenzen ihres Handelns war.

Doch Zanthe ließ von diesen Gedanken ab, als er bemerkte, wie sich dünner Nebel, einer Schlange gleich, um seine Füße wand. Die ganze Gegend war von ihm erfüllt.

 

„Sagt mal“, wandte er sich an die anderen und sah sich auf der mittlerweile vom Mond beleuchteten Lichtung nachdenklich um, „dieser Nebel, der war doch vorhin noch nicht hier.“

Dies bemerkte auch Anya, die sich neben ihn stellte und dabei unter Stirnrunzeln die Arme verschränkte. „Jetzt wo du es sagst, nein. Aber wen interessiert das jetzt schon … “

Auch war es kälter geworden, deutlich kälter.

„Wir sollten lieber von hier-“
 

Matt kam nicht weiter, denn eine unheimliche Stimme unbekannten Ursprungs unterbrach ihn. Verheißungsvoll flüsterte sie in ihrem kratzenden, seltsam mechanisch klingenden Tonfall: „Wenn das erste Siegel gebrochen ist, erwachen wir aus unserem endlosen Schlaf …“

Anya wirbelte erschrocken herum. „Was war das!?“

„Wenn das zweite Siegel gebrochen ist, sprechen wir eine Warnung aus.“

Die Drei, Rücken an Rücken, sahen sich irritiert um, konnten jedoch die Quelle der Stimme nicht ausmachen. Da waren keine Schatten, die zwischen den Bäumen hin und her huschten oder irgendwelche Lichter. Gar nichts.

„Alter, treib deine Horrorshow woanders! Ich hab jetzt grad' echt keinen Bock auf so'ne Scheiße!“

„Und beim dritten Siegel … töten wir.“

Matt weitete die Augen, als er herüber zur Blondine guckte. „Anya, pass' auf!“

Die bekam gar nichts mit. Stattdessen starrte sie nur verwirrt den Dämonenjäger an, der sich ihr allen Ernstes entgegen warf und sie umriss. Keine Sekunde später schoss ein spitzer Pfeiler ganz aus Gestein gemacht genau dort aus dem Boden, wo noch einen Moment zuvor das Mädchen gestanden hatte. Mit ihr im Arm landete er im Moos.

„Oh Mist!“, schrie Zanthe und sprang geschickt erst nach links, dann rollte er sich nach vorn, um so gleich zwei dieser Attacken zu entkommen, die sich wie von Zauberhand wieder in den Erdboden zurückzogen.

„Nicht liegenbleiben! Achte auf die Vibrationen!“, schrie Matt Anya an und riss sie regelrecht am Arm hinauf, zog sie weg, da unter ihr schon wieder ein solcher Stalagmit emporschoss. Sie stolperte und knallte gegen Matt, der sie wegschubste und den entstandenen Schwung dazu zu nutze, sich ebenfalls wegzubewegen, da auch er angepeilt wurde.

„Tanzt, tanzt um euer Leben, Kinder der Vergänglichkeit!“

Zanthe, der dank seiner athletischen Fähigkeiten mühelos allen Angriffen ausweichen konnte, brüllte über die Lichtung hinweg: „Wer zum Teufel ist da!?“

„Ein Wächter der ewigen Ordnung.“

 

Schlagartig hörte es auf. Stattdessen trat aus dem Schatten zweier Bäume eine Gestalt hervor, von der Anya nie geglaubt hätte, dass es sie überhaupt gab. Auch Matts Augen weiteten sich, denn was er dort sah, war ihm nie zuvor begegnet. Selbst der sonst so unerschrockene Zanthe brachte kein Wort raus.

„Die Narren haben etwas Unentschuldbares getan“, sagte die über zwei Meter hohe Gestalt, „nunmehr zum zweiten Male. Und nun ist es an der Zeit, dass der Undying seine Warnung ausspricht.“

 

 

Turn 49 – Declaration Of Superiosity

Das Wesen namens Stoltz, welches sich Anya, Matt und Zanthe in den Weg stellt, bezeichnet sich selbst als Undying, ein unsterblicher Hüter der sogenannten ewigen Ordnung. Er bezichtigt Anya und Matt, jene Ordnung durch ihre Verbrechen zu gefährden. Anya, durch Drazens Tod labil, greift ihn als Kurzschlussreaktion an, doch selbst mit der Unterstützung von Matt und Zanthe scheint es, als können sie ihm tatsächlich nichts anhaben. Mit vereinter Kraft stellen sie sich ihm in einem Duell, doch …



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Von:  fubukiuchiha
2017-08-04T19:02:21+00:00 04.08.2017 21:02
Hi
Gutes Kapitel, da hat Matt am Ende doch gewinnen können, hätte gerne seine Incarnation gesehen, aber das kommt bestimmt noch. Armer Drazen, hätte nicht gedacht dass das Anya so sehr mitnimmt und jetzt kommt auch schon der nächste Ärger.
Bin mal gespannt wie das weiter geht.
Lg fubukiuchiha
Antwort von:  -Aska-
07.08.2017 18:20
Hey,
die Inkarnation wird noch in ihrer vollen Pracht eine Weile auf sich warten lassen.
Man könnte jetzt sagen, dass Drazen es so gewollt hat, aber sein Tod bedeutet einen ungeahnten Verlust.

LG,
-Aska-


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