Included von youjissi (in myself) ================================================================================ Kapitel 1: Lost --------------- ღ Sie schlug die Augen auf. Schwarz. Sie sah Dunkelheit. Nichts weiteres als eine sternenfreie Nacht. Bloß schwarz. Sie versuchte aufzustehen, doch es gelang ihr nur, sich auf ihrem Ellenbogen abzustützen. Ein schmerzvolles Stöhnen war das Einzige was sie an Ton rausbrachte. Sie hatte schmerzen. Sie konnte jedoch nicht erahnen was genau ihr so große Schmerzen bereitete. Es war zu dunkel um irgendwas zu sehen. Das Einzige was sie erkannte, waren ihre Haare. Ihre rosa Haare waren so hell, dass man sie erkennen konnte. Ihre Hand wanderte schmerzvoll auf ihren Bauch, doch sie konnte keine Wunde ausmachen. Wie war es möglich, dass ihr ganzer Körper wehtat. Gift? "Unmöglich.", krächzte sie leise und antwortete ihren eigenen Gedanken. Sie konzentrierte sich, versuchte irgendwelche fremden Chakren zu erspüren. Doch sie spürte nichts, außer ihre Schmerzen. "Gut, dann hinhören.", hauchte sie in die Dunkelheit. Sie schloss ihre Smaragdgrünenaugen um besser hinhören zu können. Doch das Einzige was sie wahrnahm, war das Rauschen von Blättern, welches der leichte Wind verursachte. Und noch etwas, ja da war noch etwas. Leise, aber doch hörbare Schritte. Da kam jemand. Und Sakura konnte sich nicht bewegen. Was wenn das Feinde waren? Oder doch Hilfe? Sakura konnte dies nicht einschätzen, bis der Fremde sie sehen würde, dennoch hatte sie das Gefühl in Gefahr zu sein. Und sie konnte sich nicht bewegen. Die Schritte kamen näher, wurden schneller. Es wurde lauter, das Rascheln der Kiesel war wie Quitschen in ihren Ohren. Sie schloss einen Moment die Augen, als sie plötzlich ihre Gliedmaßen wieder normal spüren konnte. Sie konnte sich wieder bewegen, wieso auch immer. Ihr Atem ging schnell. Und so schnell wie sie konnte stand sie auf, um sich Deckung hinter einem Baum zu suchen. Sie suchte ihren Körper nach Waffen ab, aber fand rein garnichts. Also ohne Waffen. Dass sie nichts sehen konnte, machte es ihr nicht leichter. Praktisch gesehen würde sie einen Angriff schwer gewinnen können. Die Schritte kamen immer näher und näher, schneller. In einem Rhytmus, der sich in ihrem Kopf mehr und mehr einprägte. Plötzlich hörte es auf. Die Schritte waren weg. Entweder stand die Person genau vor dem Baum, hinter dem sie stand, oder die Person hatte sich in Luft aufgelöst. Das Letzte konnte sie ausschließen. Langsam sah sie dort hin, wo sie vorhin gelegen hatte. Dort musste die Person stehen. Sie versuchte in der Dunkelheit etwas zu erkennen, doch sie sah nichts. Und mit nichts war gemeint, da stand keiner. "Was zum?", wollte sie gerade beginnen, als sie aufeinmal eine kalte Hand an ihrem Hals fühlte. Und diese Hand würgte sie gerade. Bevor sie richtig realisieren konnte was gerade mit ihr geschah, wurde sie an den Baum gedrückt. Sie zappelte herrum, versuchte den Feind zu treten, ohne Erfolg. Eine winzige Träne rann ihre Wange herunter. Ohne Atem, drehte sie langsam ihren Kopf zu dem Feind. Ihre Hände wanderten zu seiner, die sie erdrückte. Ohne Erfolg. Wenn sie bald keine Luft mehr kriegen würde, würde sie sterben. Das wusste sie. Der Feind vor ihr drückte fester auf ihren Hals. Schnürte ihr die Luft ab. Sakura sah in die Augen des Feindes, welche urplötzlich rot wurden. Ein entsetzlicher Schrei war zu hören. Sie schlug die Augen auf, ihr Atem war schnell und ihr Herz klopfte gegen ihre Brust. Ihre Hände krallten sich automatisch in ihre weiche Decke. Kurz realisierte sie was geschehen war, bevor sie sich wieder beruhigte. Ihr Herzschlag kam zu sich und ihre Hände lockerten den Griff um die Decke. Ihr Atem ging noch schnell und sie blickte sich um. "Ein Traum.", hauchte sie in die Dunkelheit ihres Zimmer. "Bloss ein Traum." Sie sah sich in ihrem Zimmer um. Alles war so, wie es sein sollte. Etwas Licht vom Mond drang in ihr Zimmer und sie konnte sich auf dem gegenüberliegenden Spiegel betrachten. Sie sah schrecklich aus. Umrandet mit Augenringen, von den schlaflosen Nächten. Und von dem Albtraum, welches sie jetzt nun einige Zeit verfolgte. Immer diese roten Augen. Ihr Blick wanderte zu ihrer Uhr auf dem Nachttisch. Mitten in der Nacht, mal wieder. Sie schwang ihre Beine aus dem Bett, um aufzustehen. Sie wusste, dass sie nicht mehr einschlafen konnte, weshalb sie etwas an die frische Luft gehen wollte. Sachte schlich sie sich durch ihr Zimmer, schnappte sich ihr altes Kleid und zog es an. Ohne einen einzigen Laut von sich zu geben, verlies sie ihr Elternhaus. Langsam atmete sie die frische Nachtluft ein. Die Nacht war warm, in dieser Jahreszeit war dies aber normal. Kurz genoss sie die Stille der Straßen Konohas, bevor sie ihren Weg zu dem Ort machte, bei dem sie schon eine Menge Zeit verbracht hatte, seit jenem Tag an dem sich ihr ganzes Leben veränderte. Ohne auf ihre Umgebung zu achten, ging sie ihren Weg. Ihre Beine trugen sie wie von allein dort hin. Der Vollmond beleuchtete die Straßen. Ihr Weg führte sie durch Gassen. Ab und zu begegneten ihr einige Menschen, die sie entweder noch nie gesehen hatte, oder die sie flüchtig kannte. Etwas langsamer wurde sie jedoch, als sie bei Ichiraku's vorbei gehen musste. Sie vernahm Stimmen im Inneren des Restaurants und sie versuchte sich leise vorran zu schleichen und hoffte, dass sie nicht entdeckt wurde. Sie konnte nun keine Gesellschaft, und vorallem keine Fragen gebrauchen. "Sakura-chan", schrie ihr jemand im Inneres des Restaurants entgegen. Wie von allein blieb sie auf der Stelle stehen und sah zu der Ursache, die mitten in der Nacht solch einen Lärm veranstaltete. "Naruto.", sagte sie leise und ging zu ihm rüber. Kurz bemerkte sie, dass er nicht allein war. "Hey, Hinata-chan.", fügte sie noch freundlich hinzu. "Sakura-chan, schön dich zu sehen.", sagte Naruto freundlich. Vor ihm schon zwei geleerte Schüssel Ramen. Hinata nickte ihr entgegen. "Willst du nicht mit uns essen, Sakura-chan? Ich lade dich ein.", fragte Naruto freundlich. Nein, will ich nicht - wollte sie beinahe sagen, doch ihre Manieren ließen dies nicht zu. Eigentlich wollte sie überhaupt niemanden sehen. Sie wollte bloß dorthin, wo sie die letzten Tage viel Zeit verbracht hatte. Dort, wo ihre Erinnerungen waren. "Sicher doch.", sagte sie ungewollt. Dabei hatte sie ihr tapferes und trauriges Lächeln zu gleich auf. Naruto bemerkte sofort, dass ihr Lächeln nicht echt war. Vorsichtig bestellte er für seine beste Freundin auch eine Schüssel Ramen. Sakura nahm links neben Naruto platz. Sie hoffte, dass sie schnell wieder gehen konnte. Hinata nahm vorsichtig Narutos Hand. Diese Geste brachte ihr seine ganze Aufmerksamkeit. Traurig deutete sie auf Sakura, welche gerade ihre Schüssel Ramen bekommen hatte, aber nichts davon anrührte. Naruto sah zu seiner besten Freundin. Da war er wieder. Dieser Blick. Ihr Blick, welches ihm immer verraten würde, was sie fühlte. Dieses traurige Lächeln, welches zeigte wie tapfer sie war. Hinata schien diesen Blick ebenfalls zu deuten. Auch ihr Blick wurde langsam traurig. Sie fand es schrecklich, ihrer guten Freundin seit Kindheitstagen nicht helfen zu können. Denn Hinata hatte ja ihre Liebe. Und Sakura nicht. Alles war bei Sakura zusammen gebrochen, seit Sasuke nicht mehr da war. Ihr Gefühle konnte sie vor Außenstehenden verbergen, doch vor ihren Freunden nicht. Und vorallem nicht vor Naruto, der jede ihrer Zusammenbrüche miterlebt hatte. Immer wenn sie wegen Sasuke nicht mehr konnte, war er dabei. Nur nicht, wenn sie Abends in ihrem Zimmer leise vor sich hin weinte. Dort konnte er sie nicht in den Arm nehmen. Sie nicht beschützen und nicht als guter Freund, bester Freund da sein. Aber er tat was er konnte, um seine beste Freundin zu beschützen, ihre Tränen abzufangen wenn er konnte und um sie endlich glücklich zu sehen. Er konnte sie nicht in ihrer Einsamkeit versinken lassen. Wenn keine Hand da war, um sie zu halten würde er ihr immer seine reichen. Jedes Mal. Sakura stocherte nur in ihrer Nudelsuppe herum, ohne auch nur ein bisschen davon zu essen. Eigentlich hatte sie gar keinen Apetitt. Eigentlich wollte sie auch nur dahin, wonach sich ihr Herz gerade am meisten sehnte. Sie hätte ja nicht wissen können, dass Naruto und Hinata zusammen bei Ichiraku's waren. Und dann noch um diese Uhrzeit. Dass Naruto sie auch noch einladen würde, konnte sie auch nicht wissen. Aber sie war zu freundlich um einfach abzulehnen. Und nun saß sie dort, sah in ihre Suppe und versuchte etwas anderes zu empfinden, als Übel. Es lag nicht daran, dass sie sehr oft mit Naruto Ramen gegessen hatte und ihr nun schlecht davon wurde. Es lag eher daran, dass ihre Gefühle sie nicht essen liessen. Er sie nicht essen lies. Glücklich sein lies, leben lies. "Sakura-chan?" Naruto versuchte sein Glück an sie heran zu kommen, sie aus ihrer traurigen, zebrochenen Welt zu holen. "Es tut mir leid, Naruto-kun. Hinata-chan.", sagte sie gespielt glücklich. Was sie nicht war. Hinata sah traurig zu Naruto und bemerkte, womit er innerlich kämpfte. Er wusste, dass sie wieder weinen würde. "Ich habe keinen Hunger mehr. Ich wünsche euch noch viel Spaß.", hauchte Sakura tapfer. Dann verließ sie ohne das glückliche Pärchen noch einmal anzusehen die Ramenbar. Sie verschwand wie ein Geist in die Wege Konohas. Gehüllt im Vollmondlicht. Naruto sah ihr traurig hinterher. Hinata wusste nun was sie tun musste. "Naruto-kun, geh ihr hinterher.", sagte Hinata verständnissvoll. "Danke, Hina-chan" Kurz gab er ihr einen Kuss auf die Lippen, bevor er in die Richtung rannte, in die Sakura vorher gegangen war. Dabei achtete er garnicht auf seine Umgebung. Etwas tat es ihm leid, Hinata bei Ichiraku's alleine stehen zu lassen, immerhin war es schon spät und sein Gewissen plagte ihn, seine Freundin nicht wieder nach Hause zu begleiten, nachdem er sie abgeholt hatte. Aber sie selbst sagte ja, dass er Sakura folgen sollte. Nach einer Weile die er gerannt war, fand er sie. Dort stand sie, neben der Bank an dem ihre große Liebe sie vor vier Jahren verlassen hatte. Sie wurde vom Vollmond beleuchtet. Ihre Haare wehten sachte und ihr rotes Kleid, was einen verdächtig auf ihr Geninkleid erinnerte schwang ein wenig hin und her. Ihr Blick war starr ausgerichtet zum Vollmond. Langsam ging Naruto näher heran. Sie schien ihn nicht zu bemerken. Sie schien in ihrer eigenen trauigen Welt eingetaucht zu sein. Ihre Traurigkeit jedoch konnte sie nicht verbergen. Nicht vor ihm, derjenige, der sie jahrelang kannte, ihre Art, ihre Gefühle. Naruto erkannte sofort, wenn Sakura wieder einsam war. Wenn sie wieder an Sasuke dachte. Vorsichtig legte er seine Hand auf ihre Schulter. Sakura zuckte unter dieser Berührung zusammen. "Sakura..", begann Naruto. Sakura sah ihn in die Ozeanblauenaugen und unterbrach seine Berührung. Sie ging ein wenig zurück. "Meinst du nicht, es ist Zeit loszulassen? Geh aus, mit irgendwem Sakura, hauptsache du kommst von ihm weg." "Ich kann nicht, Naruto. Ich kann nicht neu lieben, wenn ich weiß, dass da noch ein Stückchen ist, was ihm hinterher sieht. Und solange ich dies in meiner Brust spüre, solange hat kein anderer in meinem Herzen Platz." Eine einzige stumme Träne rann ihre Wange runter. Sie sah weg, konnte den Schmerz in seinen Augen nicht sehen. Sie sah zum Vollmond. Damals, als er gegangen war war auch Vollmond. "Sakura..", begann Naruto erneut leise. "Es tut mir leid, Naruto. Seitdem du mit Hinata zusammen bist, bist du sensibler geworden, aber bitte verstehe mich doch." "Ich verstehe dich.", sagte er verständnissvoll. Naruto ging rüber zu seiner besten Freundin und nahm sie in den Arm. Er nahm sie einfach in seine Arme. Ihr Kopf fiel auf seine Schulter und sie begann leise zu weinen. Ihr ganzer angestauter Kummer der letzten Jahre. Ihre ganze Trauer. "Ich bin immer für dich da.", flüsterte Naruto. "Immer.", flüsterte Sakura. Nach eine Weile, während die beiden besten Freunde dort standen, unter dem Vollmond, bekam Sakura ein ungutes Gefühl. "Was ist das?", fragte Sakura aufeinmal leise und sah sich um. Als würde sie jemand beobachten. "Was denn?" Naruto sah sich nun ebenfalls um. Er schien dieses Gefühl beobachtet zu werden wohl nicht zu spüren. Wie von allein kam Sakura ihr Traum wieder in ihre Erinnerungen. Plötzlich hallten die Schritte wieder in ihrem Kopf. Sakura versuchte sich zu konzentiren. Sie blendete ihre Gedanken aus. "Naruto, ich glaube jemand beobachtet uns.", sagte Sakura leise. Sie war bereit für alles. Ihr Kopf wanderte von links nach rechts. Sie drehte sich einige Male und sah sich genauer um. Und sie sah niemanden. "Bist du dir da sicher? Sakura, ich sehe keinen." "Ich weiß es nicht." Sakura nahm ein Kunai in die Hand. Es war spät in der Nacht, sie erwartete alles. Eine sanfte Briese war für einen Moment das Einzige was sie spürte, als sie ein Stechen im Rücken bemerkte. Da war aufjedenfall irgendwer. Und er war genau hinter ihr. Schnell drehte sie sich um, und sah wieder nichts. Aufeinmal blickte sie nach oben, zu einem Baum welches dort stand und sah eine Silouette. Da stand jemand auf dem Baum. Zuerst konnte sie nichts erkennen, doch dann sah sie schwarze Haare. Verdächtig schwarze Haare, die sie kannte. Sakura spürte in diesem Moment, der wahrscheinlich ihr Leben verändern würde, ein unglaubliches Stechen in ihrem Herzen, denn sie blickte plötzlich in zwei Paar rote Augen.. -- - ღ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)