Without Words von KleeneRobbe (YugiXAtemu) ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- Ich halte es einfach nicht mehr aus! Diese Worte hallten schon seid Stunden durch meinen Kopf. Ich bemühte mich bereits meine Schläfen zu massieren um den Druck zu entfernen, doch es blieb ohne Erfolg. Es waren nicht einfach nur Kopfschmerzen... Verzweifelt starrte ich immer und immer wieder zu der goldenen Truhe auf meinem Schreibtisch, in welcher sich einst die Teile meines Milleniumspuzzles befanden, welches ich mit viel Mühe zusammensetzen konnte. Nun war es weg. Aber ich trauerte weniger dem Gegenstand an sich hinterher... Sein Bewohner, der Pharao aus dem alten Ägypten, welcher einst in dem Puzzle lebte, konnte nach unserer langen Suche nach seiner verlorenen Identität endlich Frieden finden. Und dennoch vermisste ich ihn mehr als sonst jemand. Wir waren immer zusammen, hatten die selben Gedanken und obwohl eine Privatsphäre ausblieb, hatte ich noch nie so viel Sehnsucht nach ihm gehabt wie jetzt. Wieso musste ein geliebter Mensch gehen? Es war noch sehr früh, als ich wieder aufwachte. Ich schien beim Weinen eingeschlafen zu sein. Langsam setzte ich mich auf, nahm mir die Flasche Wasser von meinem Nachttisch und trank erst einmal etwas, um meine trockene Kehle zu beruhigen. Plötzlich wurde der Raum hell erleuchtet. Ich sah zu der Ursprungsquelle. Es war die Truhe, aus dem das Licht durch den Schlitz schien. Ich stand vom Bett auf, ging zu dieser hin und öffnete diese langsam. Das Licht war schlagartig verschwunden und um im noch immer dunklen Zimmer etwas sehen zu können, schaltete ich meine Tischlampe ein. Ich entdeckte einen zusammengelegten Zettel, welchen ich neugierig an mich nahm, entfaltete diesen und begann den einzigen Text, der darauf stand zu lesen. Wenn du ihn zurück willst, komm zur Steintafel ins Museum. Es gab keinen Absender. Wer also hatte mir diesen Zettel in die Truhe gelegt und vor allem wann? Und das Leuchten war auch nicht natürlich. Eilig ging ich an meinen Kleiderschrank, zog mir meine Straßenkleidung an und schlich mich leise aus dem Haus. Ich bahnte mir meinen Weg zum Museum und wartete davor, bis sich die Türen öffneten und ich endlich eintreten konnte. Ohne Umwege begab ich mich wie einige male zuvor schon zur altägyptischen Ausstellung. Es war noch keiner so früh da, weshalb ich ungestört herumlaufen konnte. Ich stellte mich vor die Tafel und starrte diese wie gebannt an. Doch mein Blick fiel nur auf eine Person. Doch bevor ich weiter darüber nachdenken konnte, was passieren sollte, wurde ich von jemanden angesprochen und ich wand mich ruckartig zu diesem um. „Du willst ihn wiedersehen, oder?" „Wer bist du?", fragte ich leicht gereizt. Er hielt sein Gesicht unter einem Mantel mit weiter Kapuze bedeckt. „Mein Name tut nichts zur Sache. Sei dir nur gesagt, das auch ich meinen Weg in die heutige Zeit gefunden habe. Und ich könnte das selbe für den Pharao tun. Oder sollte ich eher sagen für dich?" Ich musste schlucken. Er war recht unheimlich und ich hatte das Gefühl, er stahlt eine düstere Aura aus. Konnte ich ihm trauen? Andererseits was hatte ich schon groß zu verlieren? „Gibt es irgendwelche Bedingungen?" „Du musst lediglich auf etwas in deinem Leben verzichten. Die Wahl liegt ganz allein an dir. Willst du deine Sicht verlieren, dein Gehör, deine Empfindungen oder deine Stimme?" Ich dachte kurz darüber nach. Dafür musste ich eines meiner Sinne hergeben... Oder meine Worte. Doch würde ich mein Augenlicht verlieren, könnte ich ihn nie mehr sehen. Würde ich mein Gehör aufgeben, könnte ich seine wundervolle Stimme, seine Worte nie wieder hören. Und würde ich nichts mehr fühlen können, wäre er, meine Familie und meine Freunde mir völlig egal und es wäre alles Sinnlos. „Ich habe mich entschieden. Ich wähle... meine Stimme." „Dann soll es so sein", sprach der Mann, legte seine große Hand an meine Kehle an, als würde er mich würgen wollen. Als er wieder von mir abließ, fiel ich auf die Knie zu Boden und sah ihn an. Er ging auf die Steintafel zu, hielt die Hand nun an den Pharao auf der Tafel und es begann etwas zu leuchten. Es wurde greller, sodass ich meine Augen zukneifen musste. Der Druck in meinem Kopf wurde zu stark, sodass ich zu Boden fiel und bevor ich mein Bewusstsein verlor, hörte ich eine vertraute Stimme panisch meinen Namen rufen. „Yugi!" Kapitel 1: Willkommen --------------------- Als ich aufwachte, öffnete ich sogleich meine Augen. Wo war ich? Die Decke kam mir so bekannt vor. Langsam setzte ich mich auf und bemerkte, dass ich mich in meinem eigenen Zimmer befand und ich in meinem Bett saß. Dann fiel mir die Situation in dem Museum wieder ein, als ich die Stimme von... „Yugi, du bist endlich erwacht. Geht es dir besser?" Ich schaute über meine linke Schulter in zwei violette Augen und konnte es kaum glauben. Er war es tatsächlich! Atemu, ägyptischer Pharao der 18. Dynastie saß neben mir und sah mich mit einem besorgten Gesichtsausdruck eindringlich an. Ich wusste gar nicht, was ich sagen sollte. Gerade, als mir die richtige Antwort einfiel und ich anfangen wollte ihm alles zu erklären, stockte mir der Atem. Wenn er wirklich zurück war... „Was ist denn los, Yugi? Du verhältst dich so seltsam", er fragte mich nochmals und ich versuchte ein „Ich" hervorzubringen, doch es kam nichts aus meiner Kehle heraus. Lediglich meine Lippen bewegten sich. Also war es wirklich geschehen. Meine Stimme war weg, dafür er wieder zurück. Auf der einen Seite war ich überglücklich, andererseits war ich aber auch traurig. Wie sollte ich ihm die Sache nun erklären können? Ich biss mir leicht auf die Unterlippe, senkte den Blick und schloss die Augen. Unmöglich konnte ich ihm jetzt in die Augen sehen. Plötzlich spürte ich, wie seine Hand sanft durch mein Haar glitt und er leise sagte: „Ich bin sofort wieder da. Ich sage deinem Großvater erst einmal, dass es dir besser geht." Mit diesen Worten erhob er sich und verließ das Zimmer. Mir kamen die Tränen. Ich war so ein Egoist! Das alles hab ich doch nur für mich getan. Ich habe ihn aus dem Reich der Toten wiedererweckt - erneut - und seinen Frieden gestört. Was sollte er hier in der Neuzeit denn groß nützen und vielleicht wollte er auch gar nicht wieder zurückkehren. Aber statt darüber nachzudenken, habe ich falsch gehandelt. Seufzend blickte ich zu meinem Schreibtisch und stand langsam auf, um dort an meiner Schublade nach einem Block und einem Stift zu kramen. So begann ich ihm einen Brief zu schreiben in der Hoffnung, er würde ihn lesen. „Lieber Pharao, es tut mir unendlich Leid. Ich war so ein Egoist, noch wesentlich schlimmer als Kaiba. Als ich heute Morgen einen Zettel in der alten Truhe fand, in der sich einst dein Puzzle befand, sah ich eine Möglichkeit dich wiederzusehen. Also traf ich mich mit einem Fremden im Museum und dieser verriet mir, dass auch er aus einer anderen Zeit stammt und dich ebenfalls zurück holen könnte. Und ich bin mit ihm einen Deal eingegangen und habe im Gegenzug zu dir meine Stimme hergegeben. Ich wünschte, ich könnte mich persönlich bei dir entschuldigen, deinen Frieden gestört zu haben. Ich weiß selbst nicht, was mich dazu getrieben hat, nicht drüber nachzudenken, wie es dir dabei ergeht. Ich hoffe, du kannst mir eines Tages verzeihen. Dein Partner Yugi" Nachdem ich diesen Brief niederschrieb, legte ich ihn offen und gut sichtbar aufs Bett, auf welchem ich zuvor gelegen hatte. Dann machte ich mich auf ins Badezimmer, wo ich mich meiner kompletten Kleidung entledigte und unter die Dusche stieg. Langsam ließ ich das lauwarme Wasser auf meine Haut prasseln und schloss genüsslich die Augen. Dieses Gefühl tat gut nach diesen ganzen Momenten an diesem Tag. Ich rutschte langsam die Kachelwand hinab und legte die Arme um meine Beine, um sie fest an meinen Körper heranzuziehen. Meinen Kopf legte ich auf die Knie nieder. Ich wusste nicht, was als nächstes passieren würde. Er sah nicht glücklich aus, wieder hier zu sein. Was habe ich nur angerichtet? Wieder einmal schmerzte mein Kopf sowie den ganzen Morgen schon, mit dem Unterschied, dass ich nun viel mehr über meine Fehler nachdachte. Während sich meine Tränen unter das Duschwasser mischten, hörte ich, wie sich die Badtür öffnete und ich hob meinen Kopf an. Allmählich erkannte ich die Silhouette von Atemu und bemerkte, wie er mich durch die Scheiben beobachtete. „Yugi, ich würde mich gerne mit dir... verständigen." Ich hob eine Augenbraue und sah ihn ungläubig an. Hatte er bereits den Brief gelesen? Mein Finger deutete verwirrt auf die Dusche, in der ich mich befand, und er nickte kurz. Schnell schüttelte ich den Kopf und deutete an mir herab. „Nicht nur, dass wir vom selben Geschlecht sind, deinen Körper kenne ich auch schon. Hast du bereits vergessen, dass wir uns eine ganze Zeit lang einen Körper geteilt haben?" Ich spürte, wie meine Wangen begannen zu glühen und versteckte mein Gesicht zwischen den Knien. Bei Ra, war mir das peinlich. Ich hörte es nur schmunzeln. „War nur Spaß. Ich treffe dich im Zimmer", und mit diesen Worten verließ der Pharao das Bad. Als ich fertig geduscht, abgetrocknet und wieder ordentlich gekleidet war, betrat ich mein Zimmer, wo Atemu bereits auf meinem Bett saß und auf mich wartete. Selbstverständlich bemerkte er mein Eintreten, legte eine Hand neben sich und ich setzte mich neben ihn. Noch nie war ich ihm körperlich so nah gewesen außer an jenem Tag, als er von uns ging. „Du hast also deine Stimme für mein Leben geopfert? Wieso war es dir so wichtig, mich wiederzusehen?" Ich zuckte die Schultern und starrte auf den Block auf seinem Schoß, welches er wohl für unsere Kommunikation bereithielt. „Du hast mich zu sehr vermisst, oder? Wir waren so lange zusammen, dass du es gar nicht mehr gewohnt warst, ohne mich zu leben." Ich spürte seinen Blick auf mir ruhen. Der Pharao nahm meine Hand, welche auf meinem Schoß verweilte und drückte sie leicht. Ich sah ihn an. „Hey, du brauchst dich nicht zu schämen. Ich hätte für dich sicher das selbe getan. Und doch wüsste ich gerne, was in seinem Kopf vorgeht." Er kam mit seinem Gesicht ein Stück näher und ich konnte seinen Atem auf meiner Haut spüren. Es klopfte plötzlich an der Tür, welche sogleich ohne eine Antwort zu erhalten geöffnet wurde. Ein Golden-Retriver-Wuschelkopf erschien im Türschlitz, eilte durch den Raum, bis er vor mir kniete und mich besorgt ansah. Dieser wurde von zwei weiteren Personen verfolgt. So standen nun unsere drei besten Freunde mit uns im Raum. „Yugi, wir haben gehört, dass du zusammengebrochen bist. Geht es dir mittlerweile besser?", bellte mich Joey regelrecht an . „Wir haben uns Sorgen um dich gemacht, als wir davon hörten", meinte Tristan glaubwürdig. „Ich konnte kaum glauben zu hören, dass Atemu wieder da ist." Ich spürte plötzlich pure Eifersucht in mir aufsteigen. Tea hatte es schon lange auf den Pharao abgesehen. Ich glaubte auch, sie wollte ihn nur für sich beanspruchen. War ja nichts Neues mehr, dass sie lieber ihn sehen wollte als mich. Aber in diesem Fall war ich egoistisch genug zu behaupten „er war bereits ein Teil von mir, er gehört zu mir"! Am liebsten hätte ich geantwortet, wenn ich es hätte tun können. Doch dies übernahm freundlicherweise Atemu selbst für mich. „Yugi ist jemandem begegnet, der ihm ein Angebot vorgeschlagen hat, um mich wieder zurück in eure Zeit zu bringen, mit seiner Stimme zu zahlen." „Das ist typisch Yugi", grinste Joey und klopfte mir sanft auf die Schulter. „Ich hätte es nicht anders gemacht", meinte daraufhin diejenige, welche für mich heute die nervigste Person im ganzen Raum war. Nachdem später alle gegangen waren, saßen Atemu und ich alleine in meinem Zimmer. Er nahm meine Hand und ich sah ihn irritiert an. „Komm, gehen wir etwas essen", meinte er sanft und lächelte mich an wie all die Jahre zuvor, wo wir zusammengelebt haben. Ich hatte Hoffnung, dass er mir eines Tages vergeben würde, wenn ich ihm nur genug Zeit ließe. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)