Meritum von Hinarika ================================================================================ Kapitel 22: Pendant ------------------- In Narutos Wohnung Hinata wirft lachend den Kopf in den Nacken, bevor sie zurück zu Naruto sieht, der mit einem breiten Grinsen neben ihr liegt. Sie haben beschlossen, diesen Tag zu bestreiken und liegen immer noch gemeinsam in seinem Bett. „Wir werden das Baby nicht Ramen nennen, selbst wenn es ein Junge wird.“ Naruto fährt grinsend mit seinen Fingern über die minimale Wölbung ihres Bauches, die von ihrem anhaltenden Lachen erschüttert wird. „Wieso nicht? Ich finde den Namen schön.“ „Ich weiß, du magst Ichirakus Essen-“ Der entrüstede Gesichtsausdruck ihres Verlobten lockt ein neues Lachen über ihre Lippen. „Magst? Das einzige, was ich mehr liebe als Ramen bist du!“ Er bewegt seine Finger neckend ein wenig tiefer und genießt das Zittern, das spürbar über ihre Haut jagt. „Und der kleine Wurm da drin.“ Hinata hebt ihre Hand und fährt mit ihren Fingern zärtlich durch seine Haare. „Das wird Sakura ausgesprochen gerne hören.“ Die Erwähnung seiner besten Freundin lässt Naruto das Gesicht verziehen. „Gut, vielleicht kommt Sakura auch noch vor Ramen.“ „Und Sasuke kommt nach Ramen?“ „Also, wenn ich mich zwischen Sasuke und Ramen entscheiden müsste…“ . . . Zur selben Zeit im Büro der Hokage „Das Ergebnis ist eindeutig, Sakura.“ „Tsunade, bitte, hör mit der Folter auf und sag es mir, bevor ich dabei durchdrehe mir sämtliche hypothetischen Szenarien auszumalen.“ „Der Test ist negativ.“ Die Godaime beobachtet aufmerksam die Vielzahl an Gefühlen, die über die feinen Gesichtszüge ihrer ehemaligen Schülerin huschen, bevor sie die Augen schließt und jeglichen verräterischen Ausdruck verbannt. „Ich dachte, du wärst erleichtert.“ Sakura legt mit einem schweren Seufzen den Kopf in den Nacken. „Das dachte ich auch, aber weißt du, für einen Moment… Ich sehe wie glücklich Hinata und Naruto sind und auch Neji und Tenten und… da ist wohl immer noch ein Rest des naiven kleinen Mädchens in mir, das davon träumt, dass es ein solches Glück auch für mich gäbe. Aber ich habe mich auch schon lange damit abgefunden, dass ich nie so für einen anderen Mann empfinden werde.“ „Das ließe sich möglicherweise auf ganz einfache Weise lösen, wenn du einfach einmal offen mit ihm reden würdest.“ Aber der sanfte Rat beschert der legendären Sanin lediglich ein verächtliches Schnauben. „Eine längere Konversation mit Sasuke Uchiha zu bestreiten, ist schon ein Ding der Unmöglichkeit, wenn der Inhalt nicht dermaßen tiefgründig ist und gleichzeitig auch noch von Gefühlen handelt.“ . . . Ihr Kopf dreht sich immer noch von all den Gedanken und Emotionen, die sie nicht ordnen kann, als sie ihre Wohnungstür aufsperrt und sich direkt im vollen Fokus ihres ehemaligen Teamkameraden wiederfindet. „Hast du mir etwas zu sagen?“ Sie unterdrückt jegliche verräterische Regung und bricht ihren Blickkontakt unauffällig, um ihre Jacke auszuziehen. „Sasuke, bitte, ich habe heute keinen Nerv für deine Psychospiele. Warum sagst du mir nicht einfach, was du von mir hören willst, damit ich meinen Part spielen kann?“ „Bist du schwanger?“ Er kann direkt beobachten, wie mit einem Schlag jegliche Farbe aus ihrem schönen Gesicht weicht, als sie sich starr zurück in seine Richtung dreht. „Was? Wie- woher-“ Er überwindet den Abstand zwischen ihnen in Sekunden und greift fest um ihren Oberarm, um ihr jegliche Fluchtmöglichkeit zu nehmen, während er ihren Blickkontakt einfordert. „Ino hat sich verplappert. Antworte mir, Sakura!“ Sie schluckt schwer, ringt sich aber dennoch schnell genug zu einer Antwort durch, um sie noch glaubhaft erscheinen zu lassen. „N-Nein!“ Sasuke verengt dennoch zweifelnd die Augen. „Und da bist du dir sicher?“ Seine Zweifel strecken ihren Rücken und stählen ihre Stimme. „Du weißt, was ich im Lebenslauf außer erfolgreicher ANBU noch zu verzeichnen habe, oder? Ich bin nach Tsunade die beste Medic-nin, die dieses Dorf je gesehen hat. Ja, ich bin sicher!“ Der Clanerbe mustert sie abschätzend, beschließt aber wohl ihr zu glauben. Doch statt das Thema aufzugeben, führt er sein Kreuzverhör verärgert weiter. „Hättest du es mir gesagt?“ Um Unauffälligkeit bemüht, macht sie sich von ihm los und bring mit einem Schritt mehr Abstand zwischen sie. „Das mag dir nicht klar sein, aber eine Schwangerschaft lässt sich generell schlecht verheimlichen, aber besonders schwer vor der Person mit der man unter einem Dach zusammen lebt!“ Sie fängt seinen finsteren Blick auf und stellt seufzend fest, dass ihr Sarkasmus in dieser Situation gar nicht gut bei ihm anzukommen scheint. „Natürlich hätte ich es dir gesagt.“ „Und dann?“ Die schöne Kunoichi wirft entnervt von seinen unerklärlichen Launen stöhnend die Hände in die Luft. „Und dann was? Verdammt, warum diskutieren wir das eigentlich, wenn ich gar nicht schwanger bin?“ „…“ Aber obwohl seine Augen so unergründlich erscheinen wie eh und je, erkennt sie in seinem Schweigen, was wirklich hinter seinem mürrischen Verhalten steckt. Und die Erkenntnis trifft sie wie ein äußerst unsanfter Schlag in den Magen. „Du-Du wolltest, dass ich- aber… aber warum? Wir sind nicht einmal richtig zusammen und-“ „Und du liebst mich nicht, schon klar!“ Sein Zorn schürt ein weiteres Mal auch ihren. Sie steht in einem Satz wieder vor ihm und stößt ihm grob den Finger gegen den Oberkörper. „Oh nein, mein Lieber, du wirst jetzt nicht mir den schwarzen Peter zuschieben! Wer im Glashaus sitzt soll nicht mit Steinen werfen, schon mal gehört? Du liebst mich nicht!“ Seine Hände schließen sich ruckartig um ihre Oberarme und sein Halt ist beinahe grob. „Sagst du mir jetzt auch noch, was ich zu fühlen habe?“ Aber Sakura hebt stolz ihr Kinn und hält seinen Blick. „Willst du etwa behaupten, dass es anders ist?“ In der darauffolgenden Stille ist sie bereits versucht die Sekunden zu zählen, aber genau in diesem Moment bricht er sie. So ruhig und gelassen, als würde er mit diesem einen Wort nicht ihre ganze Welt in Chaos stürzen. „Ja.“ Sie erstarrt völlig. Sie ist sich nicht sicher, ob sie in diesem Moment überhaupt noch atmet. Obwohl sie sieht, wie seine Lippen sich bewegen, dringt seine Stimme nicht mehr durch das Rauschen in ihren Ohren. Erst als sie seine Hände an ihren Wangen spürt, blinzelt sie sich zurück zu ihm und begreift, dass seine Finger Tränenspuren von ihren Wangen wischen. „Ich hätte nie gedacht, dass dich das zum Weinen bringen würde.“ Sie räuspert sich, in dem verzweifelten Versuch den Druck von ihrem Hals zu bekommen. „Du- du kannst das nicht sagen.“ Er hebt eine Augenbraue in die Höhe und sie zwingt sich genauer zu werden, bevor er diesen Moment durch seinen Spott ruinieren kann. „Nicht, wenn du es nicht so meinst.“ Jegliches neckendes Amüsement verschwindet aus seinem Blick und sie weiß zweifellos, dass er sie noch nie mit einem derartig weichen Ausdruck in den Augen angesehen hat. „Denkst du, das würde ich?“ Seine Hände umschließen ihr Gesicht immer noch sanft. „Du kannst mir viel vorwerfen, Sakura. Aber ich habe dir nie etwas vorgemacht.“ Die Gefühle, die seine Worte in ihr auslösen, sind zu viel und sie schließt hilfesuchend die Augen. Doch seine nächste Aussage lässt sie schlagartig wieder zu ihm sehen. „Du bist der Grund, warum ich bleiben wollte.“ Es mag ein unmögliches Unterfangen sein einen Spiegel seiner Emotionen in seinem Blick zu suchen, aber sie weiß, dass er sie in dieser Hinsicht nicht anlügen würde. Außerdem hat er keinen Grund, auf diese Art mit ihr zu spielen. Obwohl sie dieses Mal merkt, dass erneut Tränen über ihre Wangen fallen, macht sie keine Anstalten sie fortzuwischen. Stattdessen greift sie nach ihm und vergräbt ihre Finger haltsuchend in seinem Oberteil. „Du musst es sagen.“ Plötzlich hat sie Angst, er könnte es zurücknehmen und sie hält ihn ein wenig fester. „Ich weiß, das ist viel verlangt, aber-“ „Ich liebe dich.“ Es sind drei Worte, von denen sie nicht gedacht hat, dass sie sie je von ihm hören würde. Dieses Mal zögert sie nicht. Sie nutzt ihren Halt um seine Hüfte, um ihn zu sich zu ziehen und drückt ihre Lippen überschwänglich gegen seine. Ihre Berührung ist so ungestüm, dass seine Erwiderung ebenfalls schnell eskaliert. Er zerrt an ihrem Oberteil und sie hebt bereitwillig die Arme, um ihm dabei zu helfen, es loszuwerden, bevor sie die Arme um seinen Hals schlingt und ihn zurück gegen ihre Lippen zieht. Ein Großteil ihrer Kleidung bleibt bereits auf dem Flur zurück und sie greift ihrerseits nach seinem Gürtel, aber als er sie auf das Bett senkt und sich über sie beugt, sucht sie noch einmal seinem Blick und öffnet ihre Lippen für ein überfälliges Geständnis. „Ich habe dich immer geliebt.“ . . . Am nächsten Abend „Du wirkst so…“ Scheinbar hat er das passende Adjektiv nicht parat, während er ihre beschwingten Schritte schmunzelnd verfolgt, aber sie bringt seinen Satz problemlos zu Ende. „Glücklich?“ Sie dreht sich ausgelassen um die eigene Achse und das Grinsen, das ihre Lippen verzerrt, ist so breit, dass es beinahe schmerzhaft an den betroffenen Muskeln zieht. Es ist das gleiche Grinsen, das den ganzen Abend über Narutos Lippen geziert hat, jedes Mal wenn er zu Hinata gesehen hat, die ein wenig dezenter, aber dennoch deutlich die gleiche Emotion in ihrer Mimik trug. Ihren besten Freund so glücklich zu sehen, hätte schon unter normalen Umständen ausgereicht, um ihr selbst flatternde Glücksgefühle zu bescheren. Aber dieses Gefühl hielt schon den ganzen Tag über an. Sie ist heute schon glücklich aufgewacht. Sie dreht sich noch einmal unter dem Sternenhimmel, der ihren Heimweg erleuchtet, bevor sie lächelnd zurück in Sasukes Augen sieht. „Ich bin glückli-“ Der letzte Laut verhallt lautlos. Denn statt der Belustigung, die sie in seinen Zügen erwartet hat, verschwimmen sie vor ihren Augen, weil er plötzlich so dicht vor ihr steht. Seine Hände schließen sich um ihren Nacken und bevor sie dazu kommt, sich ihm entgegenzustrecken, senkt er bereits den Kopf. Es steckt eine Zärtlichkeit in der Berührung, mit der er sie noch nie geküsst hat. Der Rest des Heimwegs verschwimmt vor ihren Augen. Seine Lippen lassen immer nur Sekunden von ihren ab, während er sie ohne die sonstige Hast, Stück für Stück ihrer Kleidung entledigt. Er zieht seine Lippen tiefer über ihre Haut und küsst jede Stelle ihres Körpers, bis sie jegliche Orientierung in ihrem eigenen Schlafzimmer verloren hat und atemlos seinen Namen flüstert, in der gleichzeitigen Bitte seine süße Folter zu beenden und sie doch nie zu verlassen. Er hebt den Kopf und sie drückt ihre Lippen sehnsüchtig gegen seine, während sie die vollkommene Nähe seines Körpers willkommen heißt. • Die Sterne von ihren Augen sind langsam verblasst, aber als sie ihre Lider noch einmal aufschlägt, begegnet sie direkt Sasukes aufmerksamem Blick. Die Art, wie er sie mustert, verrät wortlos, dass ihn etwas beschäftigt und sie hebt fragend eine Augenbraue, um eben das zu signalisieren. „Würdest du es wollen?“ Sie sollte seine kryptischen Fragen mittlerweile gewohnt sein, aber deshalb wird sie dennoch nicht schlauer daraus. „Was?“ Er sieht sie so lange stumm an, dass sie schon damit rechnet, sich mit einer weiteren unbeantworteten Frage abfinden zu müssen. „Heiraten.“ Ihr Atem verlässt sie in einem Stoß und plötzlich pocht ihr Herz so laut, dass sie darum ringt ihre eigenen Worte zu verstehen. „Heiraten?“ Sie räuspert sich um das atemlose Krächzen aus ihrer Stimme zu bekommen und startet einen zweiten Anlauf. „Du meinst, ob ich heiraten will?“ Sie muss sicher gehen, dass sie ihn richtig verstanden hat, bevor ihr Herz und ihr Verstand sich nach monatelangen Kriegsführungen zusammenschließen und sich einmal mehr vergaloppieren. „Hn.“ Dieses Mal lässt sie ihn lange auf eine Antwort warten, aber sie verspürt das Bedürfnis ihre Worte sorgfältig abzuwägen. „Ich habe das letzte Mal über meine potentielle eigene Hochzeit nachgedacht, als ich ein Kind war.“ Das Grinsen, das bei ihren Worten über seine Lippen fliegt, lässt sie bereits die Augen rollen. „Über eine Hochzeit mit mir?“ Sie drückt ihre Hände gegen seine Schultern und schubst ihn ineffektiv nach hinten. „Behalt deine arrogante Selbstzufriedenheit gefälligst für dich.“ Aber seine Finger schließen sich schnell um ihre Handgelenke und behalten ihre Hände auf seinem Oberkörper, während jegliche Arroganz und jeder Spaß aus seinen Augen flieht und er entschlossen ihren Blick hält. „Ich meine es ernst.“ Dieses Mal verlässt sie der Atem in ihren Lungen so schlagartig, dass es beinahe weh tut. „Was?“ Um Atem ringend, hat sie ebenso große Schwierigkeiten damit, ihre nächste Frage zu formulieren. „Das mit dem Heiraten?“ „Würdest du denn wollen?“ Die Tatsache, dass er seine erste Frage noch einmal neu formuliert, hilft ihr in ihrer Überforderung nicht weiter und sie verlangt ihm mit einem tiefen Atemzug Klarheit ab. „Soll das… fragst du mich etwa?“ Seine Augen weichen keine Sekunde von ihren, aber das hilft ihr immer noch nicht darin zu lesen. „Ich hätte nichts dagegen, nicht länger der einzige Uchiha zu sein. Oder der letzte.“ Ihr Herz schlägt so laut, dass sie seine letzten Worte beinahe nicht mehr hört und sie blinzelt ein paar Mal zu oft, während sie eine Hand um sein Gesicht legt. „Ja, das würde ich wollen.“ Seine Mundwinkel verziehen sich, aber es ist nicht sein typisches, unauffälliges und gleichermaßen arrogantes Grinsen. Es ähnelt tatsächlich mehr einem Lächeln. Er drückt seine Lippen gegen ihre, aber nur einen kurzen Moment, bevor er sich unter ihr vorbeugt und die Schublade des Nachttisches neben dem Bett aufzieht. Die Luft in ihren Lungen wird ein weiteres Mal beängstigend dünn, als er in der nächsten Sekunde einen funkelnden Ring über ihren Ringfinger schiebt. Es ist ein großer roter Stein an einem einfachen silbernen Band. „Es war der Verlobungsring meiner Mutter. Aber wenn du dir lieber einen anderen aussuchen willst-“ Dieses Mal unterbricht sie ihn, während sie ihre Lippen ungestüm gegen seine drückt. „Er ist perfekt.“ • Sie ist so ausgelassen glücklich, dass sie immer noch nicht schlafen kann. Pures Glück lässt immer noch jede Zelle ihres Körpers kribbeln, als plötzlich ein lautes Lachen über ihre Lippen bricht. „Was?“ Sasuke schlägt neben ihr ein Auge auf und gibt es auf so zu tun, als würde er bereits schlafen. Sakura dreht den Kopf und grinst ihn offen an. „Ich hätte es mir denken können, dass deine Idee eines Heiratsantrags, Bettgeflüster nach fantastischem Sex entspricht.“ Er schmunzelt, bevor er es einmal mehr gegen ihre Lippen verbirgt und so ungewöhnlich ihm die Emotion auch zu Gesicht steht, könnte sie sich problemlos damit anfreunden auch ihn glücklich zu sehen. . . . Am nächsten Tag Ihre Augen fahren hektisch über den Trainingsplatz und finden die schwarzen Haare ihres ehemaligen Teamkameraden in einer hitzigen Auseinandersetzung mit Neji, bevor eine Explosion und die daraus entstehenden Rauchschwaden ihren Blick für einen Moment trüben. Sie verdreht die Augen, während sie geradewegs in den frischen Krater stapft, zielstrebig auf einen der beiden Männer zu, die sich lauernd gegenüberstehen. Obwohl die beiden sie längst bemerkt haben, dreht Sasuke erst den Kopf zu ihr, als sie nach seinem Arm greift. „Ich muss mit ihr reden.“ Er folgt ihr widerspruchslos und ohne einen Blick in die Richtung seines Trainingspartners zu verschwenden, aber sobald sie außer Hörweite sind, bricht er die Stille zwischen ihnen. „Du weißt, dass ich jederzeit gerne Sex mit dir habe, aber Hyuuga dafür beim Training sitzen zu lassen, wird unserem brüchigen Frieden nicht unbedingt guttun.“ Das arrogante Grinsen auf seinen Lippen lässt sie einmal mehr die Augen rollen. „Als würde ich dich vom Training wegholen, um Sex mit dir zu haben. Du bist nicht halb so unwiderstehlich, wie du glaubst, Uchiha, und Neji wird drüber wegkommen.“ „Wieso holst du mich dann vom Training weg?“ Der Spaß verschwindet und macht verborgener Besorgnis Platz. „Ist etwas passiert?“ „Das kann man so sagen.“ Jetzt erkennt er auch die Nervosität in ihren Gesichtszügen, aber bevor er nachhaken kann, fügt sie hinzu: „Aber nichts schlechtes.“ Sie setzt an den Weg zu ihrer Wohnung fortzusetzen, ohne ihre Erklärung zu beenden, aber Sasuke greift nach ihrem Arm und zwingt sie stehen zu bleiben. „Sakura.“ Mit einem hörbaren Seufzen sieht sie zuerst vor ihm vorbei, bevor sie ruckartig den Blick zu seinem hebt. „Ich bin schwanger.“ Ihre nächsten zwanzig Herzschläge spürt sie nicht nur, sondern hört auch jeden einzelnen pochend in ihrem Brustkorb widerhallen, während er ihren Blick schweigend und regungslos hält. Das kaum sichtbare Stirnrunzeln und seine nächsten Worte entsprechen einmal mehr nicht einer einzigen, der Vielzahl an möglichen Reaktionen, die sie sich in der letzten halben Stunde ausgemalt hat. „Aber du hast vor zwei Tagen erst gesagt-“ „Sogar Tsunade macht alle fünfzig Jahre einmal einen Fehler. Auch wenn sie das gar nicht gerne gehört hat.“ Seine Augen suchen immer noch etwas in ihren. „Bist du dir sicher?“ Ihr Mund fühlt sich staubtrocken an und sie schluckt, bevor sie nickt. „Wir haben den Test zweimal wiederhol-“ Er greift so schnell nach ihr, dass ihr beinahe schwindelt, aber in dieser Sekunde liegen seine Lippen bereits auf ihren und die Berührung zieht ihr endgültig den Boden unter den Füßen weg und ankert sie gleichzeitig. Als er sich von ihr löst, ist ihr jegliches Zeitgefühl abhanden gekommen und bei jedem anderen Thema hätte sie vermutlich vergessen, worüber sie zuvor geredet haben. Ein amüsiertes Schmunzeln zupft an seinen Lippen, während sie sich abwesend zurück in die Realität blinzelt. „Okay- du kannst jetzt zurück zu Neji gehen. Ich habe versprochen, eine Schicht im Krankenhaus zu übernehmen-“ Sie bemerkt die tiefe Falte, die sich schlagartig auf seiner Stirn ausbreitet und hält fragend inne. „Was?“ „Solltest du in deinem Zustand wirklich im Krankenhaus arbeiten?“ Ihre hellen Augenbrauen wandern sichtbar in die Höhe. „In meinem Zustand?“ „Du weißt, was ich meine.“ Die Ruhe in seinen Worten, lassen sie der Versuchung widerstehen, sich über seine Anmaßung aufzuregen. „Nur um das gleich klarzustellen, ich werde die nächsten Monate keinesfalls zuhause rumsitzen und Däumchen drehen. Und das diskutieren wir auch nicht weiter!“ Sie wartet nicht, ob er dem noch etwas hinzuzufügen hat. „Was willst du heute Abend essen? Ich gehe nach meiner Schicht noch einkaufen.“ Das Runzeln auf seiner Stirn verschwindet nicht. „Wann ist deine Schicht vorbei?“ „Um 7. Wieso?“ „Ich hole dich ab, dann können wir zusammen einkaufen gehen.“ Sie mustert ihn, als würde sie ihn zum ersten Mal sehen und Sasuke hebt abwehrend die Hände. „Ich widerspreche deiner Schicht im Krankenhaus nicht, aber das mit dem Einkaufen ist etwas, das ich nicht diskutieren werde.“ Obwohl seine Gesichtszüge ihr wieder einmal keinerlei Anhaltspunkte liefern, kennt sie ihn mittlerweile doch gut genug, um sich schließlich zusammenreimen zu können, worauf sein merkwürdiges Verhalten in diesem Moment beruht. Sakura tritt einen Schritt zurück an ihn heran und legt ihre Hände zu beiden Seiten an seine Hüfte, während ein amüsiertes Lächeln an ihren Lippen zupft. „Was du mir also sagen willst ist, dass du mich in den nächsten Monaten in den Wahnsinn treiben wirst, weil du mit deinen Gefühlen für mich und das Baby überfordert bist?“ Der Clanerbe hält ihren belustigten Blick einen Moment, bevor er selbst mit den Augen rollt. „So könnte man es auch sehen.“ „Das klingt wirklich vielversprechend.“ „Wenn das, was sie über die Hormone sagen stimmt, wirst du mich mindestens genauso wahnsinnig machen.“ Aber statt auf seine neckende Provokation einzugehen, bricht plötzlich ein Lachen über ihre Lippen. „Was ist so lustig?“ Sakura schüttelt lachend den Kopf. „Nichts, ich behalte nur gerne Recht.“ „Recht worüber?“ Sie legt den Kopf in den Nacken und sucht immer noch grinsend seinen Blick. „Wenn ich dir vor 8 Jahren gesagt hätte, dass wir mal zusammen ein Kind kriegen würden, hättest du mir auf deine unvergleichlich charmante Art gesagt, dass ich verrückt bin.“ Selbst an Sasukes Lippen zupft in diesem Moment ein Schmunzeln. „Das wäre auch nicht unbedingt weit hergeholt gewesen.“ In der nächsten Sekunde reagiert er blitzschnell und umfasst geschickt ihre Handgelenke, bevor sie ihn grob in die Seite zwicken kann. Er zieht ihren Körper gegen seinen und verfolgt schmunzelnd, dass sie den Kopf noch ein Stückchen weiter in den Nacken legen muss, um ihm in die Augen sehen zu können. Das Feuer, das in ihren Augen blitzt, verspricht zweifellos, dass es ihnen niemals langweilig werden wird. „Ich werde dir jetzt, großherzig wie ich bin, einen Tipp geben: Die Mutter deines zukünftigen Kindes verrückt zu nennen, ist niemals eine gute Idee.“ „Hn.“ „Sasuke-“ Doch er unterbricht ihre Diskussion auf mittlerweile altbewährte Weise: Er senkt den Kopf, bis ihre restlichen Worte gegen seine Lippen verhallen. . . . Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)