Meritum von Hinarika ================================================================================ Kapitel 10: Adaption -------------------- Sobald die Tür hinter Sakura ins Schloss fällt, verhängt sich eine angespannte Stille über die beiden ehemaligen Teamkameraden, die überraschend zuerst von Sasuke gebrochen wird, der mit verschränkten Armen gegen die Küchenanrichte lehnt. „Sie hat es dir also erzählt.“ „Das war nicht nötig. Du warst schon immer ein Arschloch, das ist nichts Neues.“ Der Uchiha lässt den Vorwurf gewohnt emotionslos über sich ergehen, aber der vorwurfsvolle Blick seines ehemaligen besten Freundes weicht nicht von ihm. „Musstest du mit ihr schlafen? Ich würde annehmen, es gäbe in deinem Verräter-Leben genug Frauen, die sich gerne von dir ausnutzen lassen.“ Dieses Mal hebt der dunkelhaarige Clanerbe spöttisch eine Augenbraue. „Nicht, dass es dich etwas angeht, Dobe, aber ich habe sie nicht ausgenutzt.“ Naruto verschränkt spöttisch beide Arme vor dem Oberkörper. „Ach nein?“ Aber wie erwartet, führt der Uchiha diese kryptische Offenbarung keineswegs weiter aus, sondern streut stattdessen die nächste Provokation. „Außerdem sage ich dir schließlich auch nicht, dass es eine ausgesprochen dumme Idee ist hinter dem Rücken ihres Vaters etwas mit der Erbin des Hyuuga-Clans anzufangen.“ „Dir passt bloß nicht, dass Hinata dir dein armseliges Leben gerettet hat.“ „Tse.“ Er hat eher einen Schlag erwartet, als den nächsten Kommentar des blonden Shinobi. „Wir gehen zu Ichiraku.“ Die gewohnt undurchsichtige Logik des Uzumakis lässt den Clanerben selten verständnislos die Stirn runzeln. „Warum?“ „Weil ich im Moment lieber eine Nudelsuppe esse, als dir eine reinzuhauen.“ Naruto bewegt sich auf die Haustür zu, ohne sich umzusehen, ob Sasuke ihm folgt. „Und nimm deine Tarnung an, Teme, wir brauchen keinen Aufstand in Konoha.“ Der Uchiha vergräbt beide Hände in den Hosentaschen und erwägt einen Moment, ob die leere Wohnung einer Fortsetzung dieses Gesprächs nicht vorzuziehen wäre, bewegt sich aber schließlich doch auf die Haustür zu. . . . Ein paar Stunden später im Krankenhaus Sie hat erleichtert zur Kenntnis genommen, dass das verfluchte Jutsu ihr tatsächlich erlaubt hat, sich bis zum Krankenhaus zu bewegen und hat die unerwartete Freiheit genutzt, um sich für die nächsten Stunden so sehr mit Behandlungen einzudecken, dass sie keine Sekunde Zeit hatte, auch nur einen einzigen Gedanken an irgendetwas anderes zu entbehren. Aber schließlich zieht es Sakura in ihr Büro und das anschließende Labor. Ihre ausführlichen Unterlagen zu der Recherche, die in den letzten Monaten den Großteil ihrer Freizeit ausgefüllt hat, verdecken beinahe das gesamte Holz ihres Schreibtisches. Sie sinkt in den Stuhl hinter ihrem vollbeladenen Tisch und starrt für einen Moment gedankenverloren auf die verschiedenen medizinischen Unterlagen, die sie mittlerweile alle beinahe auswendig kennt und die sie dennoch kein Stück weitergebracht haben. Die talentierte Medic-nin erhebt sich seufzend und tritt hinüber in das angrenzende Labor, wo ihre Forschung ebenfalls ihre Spuren hinterlassen hat. Sie schiebt die warnende Stimme in ihrem Kopf zur Seite und schließt die Fingerzeichen für ein Jutsu, das sie in letzter Zeit beinahe jede Woche angewendet hat. Die Mischung aus Genjutsu und medizinischen Jutsu, versetzt sie schnell in den tranceähnlichen Zustand, dem nach wenigen Sekunden auch die mittlerweile vertraute Atemnot folgt. Das Jutsu lässt sie erschöpft und außer Atem zurück und auch ein weiteres Mal ohne die Antwort, die sie sich erhofft hat. . . . Zur selben Zeit im Anwesen des Hyuuga-Clans Hinata fängt sich gerade noch, bevor sie einen Schritt zur Seite taumelt, kontrolliert, dass ihre Züge nichts verraten und unterdrückt ihren unregelmäßigen Atem. Trainingseinheiten mit ihrem Vater lassen das Training bei der ANBU manchmal beinahe harmlos wirken. Aber die nächsten Worte ihres Vaters, bringen sie weit mehr aus dem Gleichgewicht, als der intensive Zweikampf, den sie soeben hinter sich gebracht haben. „Ich will, dass du dich darauf vorbereitest meine Nachfolge anzutreten. Noch in diesem Jahr.“ Sie ist zu perplex, um auch nur zu nicken, aber ihr Vater erwartet offensichtlich keine Antwort, denn er hat ihr bereits den Rücken zugedreht und verlässt den Trainingsplatz. Ihr ist kaum bewusst, dass sie den Weg in ihr Zimmer zurückgelegt hat, aber plötzlich begegnet ihr ihr eigener Blick im Spiegel ihres Badezimmers. Hinata schält sich aus ihrer Trainingskleidung und steigt mit einem lautlosen Seufzen in das warme Badewasser, das auf ihren strapazierten Muskeln beinahe brennt. Sie legt ihre Hände auf ihre Haut, wo ihr Vater sie während ihres Trainings getroffen hat und lockert die Chakrapunkte mit ihrem eigenen Jutsu. Aber die Worte ihres Vaters hallen in einer Endlosschleife in ihren Gedanken wieder und ruinieren jeglichen Entspannungseffekt, den das warme Wasser eventuell gehabt hätte. . . . Kurz darauf in Sakuras Wohnung Sie schließt die Tür frustriert auf und begegnet direkt dem Blick ihres Teamkameraden. „Sasuke.“ So erfolgreich ihre Verdrängungstaktiken im Krankenhaus funktioniert haben, aber in der direkten Konfrontation mit ihm kommen die Bilder der letzten Nacht in all ihrer Eindringlichkeit zurück. Der Gedanke, dass sie vielleicht wenigstens ein paar Minuten darauf hätte verwenden sollen, sich zu überlegen, mit welchen Worten sie ihm das nächste Mal begegnen soll, drängt sich ihr unweigerlich auf, aber in der zweiten Überraschung dieses Tages kommt er ihr zuvor. „Wo warst du?“ Sie hebt in einer abschätzenden Geste eine Augenbraue, die normalerweise ihm eigen ist, beschließt aber, dass sie nichts dadurch verliert ihm diese Antwort preiszugeben. „Im Krankenhaus.“ Aber scheinbar ist der Uchiha mit seiner Inquisition noch nicht am Ende. „Hast du dich dort verletzt?“ Sakura runzelt verständnislos die Stirn. „Nein, warum-“ Aber in ihrer Unsicherheit stockt sie eine Sekunde, obwohl er eigentlich nicht das Geringste darüber wissen kann, was sie in ihrem Labor getrieben hat. Doch diese eine Sekunde ist lange genug, um zu spät zu bemerken, dass Sasuke einen Schritt auf sie zumacht und eine Hand nach ihr ausstreckt. Er umfasst ihren Oberarm, bevor sie zurückweichen kann, aber dann geht ein Rucken durch ihrer beider Körper, das keiner von ihnen willentlich herbeigeführt hat. Zu Sakuras Entsetzen, spielen sich in ihren Gedanken ohne ihr Zutun noch einmal ihre eigenen Handlungen in ihrem Labor ab und sie hat die dunkle Befürchtung, dass sie nicht die einzige ist, die sie sieht. Das brennende Mal an ihrem Handgelenk verrät ihr auch schnell, wem sie diesen unfreiwillig geteilten Moment verdankt, als sich die Realität wieder vor ihren Augen fokussiert. Sie begegnet keuchend Sasukes Blick und hat zum ersten Mal das Gefühl, dass zu viel in seinen dunklen Augen liegt. In plötzlicher Hast reißt sie an ihrem Arm, aber er löst seinen Griff nicht und bevor sie noch einmal ansetzen kann sich von ihm loszumachen, krümmt ein plötzlicher Hustenanfall ihren zierlichen Körper. Sie schlägt ihre freie Hand gerade noch rechtzeitig vor den Mund, aber als sie das Blut sieht, das sich über ihren hellen Handrücken sprenkelt, mischt sich ein leiser Triumph unter ihre Schmerzen. Sobald das Husten ihren Körper nicht mehr schüttelt, fährt sie sich mit dem Handrücken über den Mund und wischt das Blut achtlos an ihrer Hose ab. „Ich muss nochmal weg!“ Es hätte sie warnen sollen, dass Sasuke sie widerspruchslos loslässt, aber so sieht sie nach ein paar Metern misstrauisch über ihre Schulter und erkennt genervt, dass er ihr folgt. Obwohl sie am liebsten schon am Ziel wäre, hält sie inne und öffnet den Mund, aber ihr ehemaliger Teamkamerad kommt ihr mit einem Schmunzeln zuvor, das selbst in seiner Tarnidentität unverändert überheblich wirkt. „Willst du wirklich hier auf offener Straße einen Streit anfangen? Ich begleite dich.“ So sehr es ihr widerstrebt, aber er hat Recht mit der Annahme, dass sie keine Zeit für eine weitere Auseinandersetzung mit ihm erübrigen kann, die sie vermutlich ohnehin verlieren würde. Also dreht sie sich auf den Fußballen um und setzt ihren zielstrebigen Weg Richtung Hokage-Turm fort. Aber mit der hartnäckigen Präsenz des Uchiha im Nacken, drängt sich ihr unweigerlich der Gedanke auf, wie sehr ihre beiden Teamkameraden aus Genin-Zeiten sich doch unterscheiden. Naruto hätte nicht aufgehört sie mit Fragen zu löchern und darauf bestanden sie persönlich zu Tsunade zu begleiten, wenn sie in seiner Gegenwart irgendeine Art von mysteriöser Verletzung aufgewiesen hätte. Sasuke hat noch kein Wort darüber verloren, lässt es aber trotzdem auf seine eigene Art nicht gut sein. Gleichzeitig scheint der Gedanke, dass er sich gar Sorgen um sie machen könnte, geradezu lachhaft, aber plötzlich lässt sie eine ernüchternde Erkenntnis schlagartig innehalten und zu ihm herumfahren. „Woher hast du gewusst, dass ich mich im Krankenhaus verletzt habe?“ Die Antwort, die sie vermutet hat, liegt bereits in seiner spöttischen Miene, die auch an seiner äußerlich veränderten Erscheinung absolut gleich aussieht. „Noch eine Sache mehr, die du nicht über dieses tolle Jutsu wusstest, hn?“ Sie dreht sich von ihm weg, um ihn nicht sehen zu lassen, dass die scheinbar zahlreichen Nebenwirkungen des Jutsus langsam auch anfangen, sie ein wenig zu beunruhigen. Aber da sich daran nichts ändern lässt, richtet sie ihren Blick wieder auf den näher kommenden Hokageturm. Sakura schreitet die vertrauten Gänge des Hokage-Turms entlang und grüßt die ihr entgegenkommenden Personen abwesend. Angesichts des ihr bevorstehenden Gesprächs, beschließt sie ausnahmsweise lieber anzuklopfen, aber als sie die Hand hebt, verschwimmt das dunkle Holz plötzlich vor ihren Augen. Sie taumelt einen Schritt zur Seite, aber da schließen sich bereits Sasukes Hände fest um ihre Hüfte und lehnen ihren Oberkörper sicher gegen seinen breiten Brustkorb. „Ich kann alleine stehen.“ Ihr geflüsterter Starrsinn ist ebenso kläglich wie ihr Gleichgewichtssinn im Moment und seine monotone Antwort klingt selbst in ihrer Einsilbigkeit spottend. „Hn.“ Sie macht sich von ihm los, sobald der Flur vor ihr aufhört sich zu drehen und tritt nun doch ohne Anzuklopfen in das Büro und spart sich auch gleich die Begrüßung. „Du musst dir meine Lunge ansehen!“ „Es ist wie immer auch schön dich zusehen, Sakura.“ Aber als die Hokage aufsieht und die unnatürliche Blässe in der Miene ihrer ehemaligen Schülerin erkennt, erhebt sie sich augenblicklich von ihrem Schreibtisch. „Setz dich hin.“ Sie deutet barsch auf die Liege im hinteren Teil ihres Büros und schließt ihre Hände bereits zu einer komplizierten Kombination von Fingerzeichen, während Sakura ausnahmsweise folgsam auf die Liege rutscht. „Was hast du gemacht?“, verlangt die Godaime zu wissen, während sie Sakura mit einer Kopfbewegung bedeutet sich hinzulegen. „Ich habe dir gesagt, dass es nicht nur psychisch ist.“ Sasuke steht neben der Tür und verrät mit keiner Miene, dass er kaum ein Wort von dem Gespräch der beiden versteht, aber die beinahe wütende Unzufriedenheit in Tsunades Gesichtszügen ist unschwer zu identifizieren. „Also hast du einmal mehr beschlossen, jegliche Anweisung zu ignorieren und an dir selbst herumexperimentiert!“ Es ist keine Frage, deshalb reagiert Sakura nicht mit einer direkten Antwort. „Ich bin nicht die einzige, der es helfen wird, die Spätfolgen dieses Giftes rechtzeitig zu erforschen.“ „Sakura-“ „Ich bin seit einem halben Jahr vom aktiven Dienst beurlaubt, Tsunade. Ich habe es satt Zuhause zu sitzen, während mein Team mich braucht! Und jetzt sag mir, dass meine Lunge noch keinen dauerhaften Schaden genommen hat.“ Die Hokage senkt ihre grünleuchtenden Hände grummelnd auf den Brustkorb ihrer früheren Schülerin. „Soweit ich weiß, warst du in den letzten Monaten nicht gerade übertrieben viel zu Hause.“ Das ist eine Anspielung, von der sie besser gar nicht erst versucht sie auszudiskutieren. Vor Sasukes plötzlichem Auftauchen hat sie Doppelschichten im Krankenhaus geschoben, bis sie manchmal nicht mehr wusste, welchen Wochentag sie gerade hatten. Außerdem gilt ihr ausschließliches Interesse im Moment der Befürchtung, dass ihre Karriere mit gerademal zwanzig Jahren schon vorbei sein könnte. Tsunade studiert für einen Moment konzentriert, was ihr Jutsu ihr offenbart, bevor sie sich wieder aufrichtet. „Du wirst mich ins Krankenhaus begleiten.“ Sakura setzt sich so schnell auf, dass sie es fast mit dem nächsten Schwindelanfall bereut. „Heißt das, du kennst ein Heilmittel?“ „Du wirst eine Woche Zuhause bleiben, hast du mich verstanden? Das heißt auch keine Krankenhausschichten, gar nichts! Wenn du Glück hast, ist die schlimmste Nebenwirkung, die zu spüren kriegst, heftiges Fieber.“ . . . Währenddessen in Narutos Wohnung Er reißt die Tür bereits auf, bevor sie ihren Finger auf die Klingel legen kann, schlingt einen Arm um ihre Hüfte und zieht sie so ungestüm gegen seinen Körper, dass die Luft keuchend aus ihren Lungen entweicht. Seine Lippen liegen schon auf ihren, als sie die Tür krachend hinter sich ins Schloss fallen hört. Durch seine stürmische Begrüßung leicht aus dem Gleichgewicht gebracht, hat Hinata sich reflexartig mit ihren Armen auf seinen Schultern abgestützt, aber gerade als sie so weit ist, sich auf seine leidenschaftliche Berührung einzulassen, löst Naruto sich bereits von ihr. Eigentlich hat sie gedacht, sie hätte die Effekte des Trainings mit ihrem Vater zumindest unter ihrer Kleidung gut genug versteckt, denn auf ihrer Hüfte bildet sich bereits ein dunkler Bluterguss von einem der heftigeren Schläge, die sie eingesteckt hat. Aber vermutlich hat sie das angeschlagene Flackern ihres Chakras verraten. „Du hast wieder mit deinem Vater trainiert.“ Sie nickt und öffnet den Mund, obwohl sie sich nicht sicher ist, was sie dem noch hinzufügen soll. Aber statt zu einer Entscheidung zu kommen, entflieht ihren Lippen ein atemloses Keuchen, als Naruto sie ohne jede Vorwarnung auf seine Arme hebt. Er trägt sie in sein Schlafzimmer und die Erinnerung an die letzte Nacht flammt lebhaft in ihren Gedanken auf, als ihr Blick auf sein Bett fällt, deshalb formuliert sie ihre Frage ein wenig verspätet, als er sie zurück auf ihre Füße setzt. „Was tust du?“ „Du solltest dich diese Woche ausruhen und genau das werden wir jetzt tun.“ Sie öffnet ihren Mund, aber als er nach dem Bund ihrer Hose greift und ungeniert den Knopf öffnet, spürt sie augenblicklich eine vertraute Hitze in ihren Wangen aufsteigen und ihr Blick flackert zurück zu seinem. Das jungenhafte Grinsen auf seinen Lippen wärmt ihr Herz und bringt es gleichzeitig endgültig aus dem Takt. „Die stört dich nur.“ Die junge Clanerbin lacht atemlos. „Ach ja?“ Aber sie schiebt den Stoff mit einer Bewegung über ihre Hüften und steigt heraus. Hinata streift auch ihre Socken von ihren Füßen, hauptsächlich um ihren Blick auf etwas anderes zu fokussieren, während Naruto ebenfalls seine Hose los wird und schließlich wie sie nur noch in Unterwäsche und T-Shirt an sie herantritt. Sie zittert in seinem Halt, als er an sie herantritt, ihre langen Haare zur Seite schiebt und seine Lippen zärtlich an ihren Hals legt. Er hebt sie mühelos hoch und schlüpft gemeinsam mit ihr unter die Decke. Sie liegen so dicht nebeneinander, dass sich ihre Nasenspitzen beinahe berühren und er schlingt beide Arme um ihren Körper, während sie eine Hand gegen seinen Brustkorb legt, bis sie seinen Herzschlag unter ihren Fingerspitzen fühlen kann. Sie hat Angst die friedliche Stimmung zwischen ihnen zu zerstören, deshalb bleibt sie mehrere Minuten still, aber was ihr Vater ihr vorhin eröffnet hat, kann sie ihm nicht verschweigen. „Mein Vater hat mir vorhin gesagt, dass er will, dass ich noch in diesem Jahr seine Nachfolge antrete.“ Jegliche Reaktion auf ihre Worte bleibt zunächst aus, aber sie hält den Blick seiner vertrauten blauen Augen geduldig. „Was bedeutet das für uns?“ Obwohl seine Stimme vollkommen ruhig bleibt, kaut sie unruhig auf ihrer Unterlippe herum, bis er seinen Daumen vorsichtig über ihre Lippe schiebt, um sie davon abzuhalten. „Es wird nicht einfach werden.“ Er sieht, wie sehr es ihr widerstrebt weiterzusprechen, aber auch wenn ihre Zurückhaltung ein liebevolles Lächeln über seine Lippen zieht, teilt er sie nicht. „Wirklich? Ich habe gedacht, dein Vater würde mir zu Ehren eine Willkommensfeier organisieren, um mich herzlich in die Familie aufzunehmen.“ Aber sie lächelt nicht und das Zögern in ihren Augen verstärkt die Unsicherheit, die er eben noch mit Sarkasmus zu kaschieren versucht hat. Er wischt ihr zärtlich eine lose Haarsträhne aus der Stirn und lässt seine Hand an ihrer Wange, die von der vertrauten Röte gezeichnet sind. Der plötzliche Kloß in seinem Hals ist schwer herunterzuschlucken, aber er muss die Antwort auf seine nächste Frage wissen. „Hinata, wenn du das hier nicht willst-“ Aber sie unterbricht ihn schnell, beinahe panisch. „Nein! Nein, das ist es nicht.“ Sie rutscht noch ein Stück näher an ihn heran und legt ihre Hände eindringlich an seine Wangen. „Naruto, ich liebe dich seit wir Kinder waren, die mehr Ninja gespielt haben, als wirklich welche zu sein. Alles, was ich mir je gewünscht habe, war es mit dir zusammen zu sein. Aber im Moment- ich hätte nie gedacht, dass mein Vater mich so bald drängen würde seine Nachfolge anzutreten und ich- ich-“ Aber er unterbricht sie sanft und zieht sie seinerseits noch ein wenig näher zu sich. „Hina, wir müssen das hier nicht überstürzen. Ich kann warten.“ Sie schüttelt unzufrieden den Kopf. „Das würde ich nie von dir verlangen-“ Aber er drückt seine Lippen zärtlich gegen ihre und die Berührung unterbricht sie wirkungsvoll. „Das tust du auch nicht. Außerdem hast du acht Jahre gewartet, bis ich es endlich kapiert habe.“ Immer noch sichtlich von Erschöpfung gezeichnet, lehnt sie ihre Stirn vorsichtig gegen seine. „Es wird trotzdem ein Kampf werden meinen Vater von uns zu überzeugen.“ Es schleicht sich der Gedanken in seinen Kopf, dass sie noch keine Ahnung hat, wie verrückt er nach ihr ist und was er alles tun würde, um sie nicht zu verlieren. „Ich würde immer für dich kämpfen!“ Aber als sie seinem Blick begegnet, sieht er seine eigenen Gefühle in ihren hellen Pupillen reflektiert. „Dann kämpf mit mir Naruto!“ Der Kuss, den er ihr auf ihre geflüsterten Worte stiehlt, ist gleichzeitig ein stummes Versprechen, bevor er sie in seine Arme zieht, bis ihr Kopf gegen seinen Brustkorb ruht und er sein erstes Versprechen hält, das seiner Absicht galt sicherzustellen, dass sie sich ausruht. Aber während sie mit seinem Herzschlag unter dem Ohr schnell ihrer Erschöpfung erliegt, bleibt er wach und hält sie im Arm. Denn trotz seines eben geäußerten Optimismus ist er sich sicher, dass Hiashi Hyuuga alles in seiner Macht Stehende tun wird, um zu verhindern, dass seine Tochter mit jemandem wie ihm zusammen ist. Und wenn Hiashi Hyuuga über eines verfügt, dann über ein beinahe beängstigendes Ausmaß an Macht. . . . Kurz darauf in Sakuras Wohnung Im Moment ist ihr früherer Teamkamerad ihr ein entscheidendes Stück zu schweigsam und Sakura fragt sich stumm, ob die Verbindung, die sie durch das Jutsu teilen, ihm auch in diesem Moment ein Spiegelbild ihres körperlichen Zustandes offenbart. Aber seine dunkle Stimme reißt sie aus ihren Gedanken, kaum dass ihre Haustür hinter ihr ins Schloss fällt. „War es das wert?“ Sie begegnet ruhig seinem dunklen Blick. „Ich bin nicht die einzige, die bei dem Angriff nicht gestorben ist, aber trotzdem verletzt wurde. Und bei der heimtückischen Art dieses Jutus war ich mir sicher, dass es Spuren hinterlassen würde, selbst wenn man Monatelang nichts sehen kann. Also ja, das herauszufinden, war es wert.“ Nicht interessiert an einer weiteren Diskussion, dreht sie sich von ihm weg, aber ihren Lippen entflieht ein überraschtes Keuchen, als er direkt in ihrem Rücken auftaucht und sie ruckartig auf seine Arme hebt. „Sasuke, lass mich-“ Sie ist gezwungen, sich selbst zu unterbrechen, denn das Schwindelgefühl, dass sie seit dem Hokage-Turm nicht mehr losgelassen hat, verstärkt sich unter seiner unerwünschten Aktion nur noch. Bis sie ihr Gleichgewicht und damit ihre Stimme wiederfindet, setzt er sie bereits in ihrem Zimmer auf ihrem Bett ab und der zornige Blick aus ihren grünen Augen, scheint ihn in gewohntem Ausmaße zu beeindrucken. „Ich bin nicht müde.“ „Halt den Mund, Haruno, und zieh dich aus.“ Ein vertraut spöttisches Grinsen ziert seine Lippen, während sein Blick abschätzend an ihrem Körper herab und zurück zu ihren Augen wandert. „Oder soll ich das für dich erledigen?“ „Verschwinde, Uchiha.“ Aber ein erneuter Schwindel lässt sie die Augen schießen und sie spürt selbst wie sich die Auswirkungen des Fiebers, das sie tatsächlich bereits hat, langsam auf ihren gesamten Körper auswirken. In dem stummen Entschluss, dass es vielleicht doch besser wäre, sich ein paar Minuten hinzulegen, greift sie blind nach dem Verschluss ihrer Hose, aber ihre zittrigen Finger rutschen mehrfach ab. Sie sieht dennoch vorwurfsvoll auf, als zwei breite Hände ihre zur Seite schieben und begegnet dem amüsierten Blick ihres ehemaligen Teamkameraden. „Schon vergessen? Da gibt es nichts mehr, was ich nicht schon gesehen habe.“ Sie öffnet ihre Lippen, um ihm zu sagen, dass er nicht immer so ein herrischer Mistkerl sein muss, aber stattdessen verschwimmt die Realität erneut vor ihren Augen und sie sackt haltlos nach vorne und in seine Arme. Am Rande der Bewusstlosigkeit, bekommt sie kaum noch mit wie er ihr ihre Hose und Socken auszieht und als er sie auf ihr Bett hebt und die Decke über ihren zierlichen Körper zieht, schläft sie bereits tief und fest. Sie merkt nicht, wie er neben ihr auf die Bettkante sinkt und ihr mit seinem Handrücken über die Stirn fährt, um die Höhe ihres Fiebers zu überprüfen. Selbst sein eindringlicher Blick auf ihr weckt sie an diesem Tag nicht mehr. . . . Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)