Meritum von Hinarika ================================================================================ Kapitel 9: Naturell ------------------- In den frühen Morgenstunden in Sakuras Wohnung Die ersten Sonnenstrahlen dringen gerade durch die Vorhänge in das Schlafzimmer, als Sasuke sich in dem Bett seiner Teamkameradin aufrichtet. Sie ist schon vor Stunden neben ihm eingeschlafen, während er keine Minute die Augen geschlossen hat. Er ist trotzdem neben ihr liegen geblieben, bis ihn das zunehmende Tageslicht daran erinnert hat, dass er hier nichts verloren hat. Er wendet seinen Blick von ihren hellen Schultern ab, die bedeckt von ihren langen rosa Strähnen über den Rand der Decke fallen, die sie um sich selbst gewickelt hat. Er steigt mit einem lautlosen Seufzen aus dem Bett und strebt das angrenzende Badezimmer an, ohne sich noch einmal nach ihr umzusehen. Aber er hat die Türschwelle noch nicht ganz erreicht, als ein vertrauter Schmerz sengend durch seinen Körper zuckt. Es kommt so unerwartet, dass er für einen Moment mit einem unterdrückten Stöhnen in die Knie sinkt. Während er mit einem stummen Fluch nach dem Türrahmen greift, um sein eigenes Gleichgewicht zu stärken, schreckt Sakura hinter ihm aus ihrem tiefen Schlaf. „Sasuke?“ Sie blinzelt sich zurück in die Realität und als sie seine schwankende Gestalt erkennt, springt sie mit einem Satz aus dem Bett, greift blind nach einem Stoff und streift sich sein T-Shirt über ihren bloßen Körper. „Sasuke, was-“ „Dieses verfluchte Jutsu!“ Sie legt ihre Hand auf seine Schulter und er registriert zynisch, dass der verfluchte Schmerz in seinem Brustkorb augenblicklich nachlässt. „Was, das Jutsu-“ Er richtet sich auf und seine dunklen Augen fokussieren sie vorwurfsvoll von oben herab. „Ja. Und ich bin im Moment definitiv keine 1000 Meter von dir entfernt.“ Die schöne Medic-nin runzelt verwirrt die Stirn und jegliche verbliebene Spur von Schlaf weicht schlagartig aus ihren Zügen. „Ich kann mir das auch nicht erklären-“ „Tse!“ Er schafft es wie kein Zweiter, in einem einzigen Laut das komplette Ausmaß seiner Verachtung auszudrücken. „Du kennst dich ja gut mit diesem tollen Experiment aus, zu dem du uns angemeldet hast!“ Relativ unbeeindruckt von seinem Vorwurf, fährt sie sich müde über die Stirn und tritt einen Schritt von ihm zurück. „Dieses Jutsu ist so alt, dass sich niemand mehr allzu genau damit auskennt.“ „Was ist mit Tsunade?“ Aber seine Teamkameradin verzieht das Gesicht auf eine Art, die ihn skeptisch eine Augenbraue heben lässt. „Was?“ Dieses Mal ist es sie, die ihn herablassend ansieht. „Und was soll ich ihr sagen? Dass das Jutsu schon reagiert hat, als du dich zehn Meter von mir entfernt hast, nachdem wir miteinander geschlafen haben?“ „Zum Beispiel?“ Die talentierte Medic-nin schnaubt verächtlich. „Ich würde lieber nicht mit meiner ehemaligen Sensei diskutieren, wie es um mein Sexleben bestellt ist.“ Die direkte Anspielung dessen, was vor wenigen Stunden zwischen ihnen passiert ist, lässt sie allerdings für einen Moment beide verharren. Sakura unterbricht ihren Blickkontakt zuerst und sieht aufgebracht zur Seite. „Das mit dem Jutsu ist solcher Schwachsinn.“ „Da sind wir ausnahmsweise einmal einer Meinung.“ Sie dreht ihren Kopf ruckartig zu ihm zurück und funkelt ihn wütend an. „Schwachsinn ist es, dass wir zu derartigen Maßnahmen greifen müssen, um dich hierzubehalten!“ Es ist die Art, wie er sie ansieht, beinahe mitleidig, die sie den Rest ihrer Geduld kostet. „Warum willst du um keinen Preis hierbleiben? Was ist hier so schlimm, hm? Dass du nicht verfolgt wirst? Nicht jeden Tag um dein Leben kämpfen musst? Dass es hier tatsächlich noch den einen oder anderen Menschen gibt, dem trotz allem noch etwas an dir liegt? Natürlich, das ist alles wirklich eine unheimliche Zumutung für den großen Sasuke Uchiha! Du verbringst den Rest deines Lebens lieber als gesuchter Nuke-nin!“ Seine Gegenwart erscheint ihr schlagartig unerträglich und sie strebt mit hektischen Schritten ihre Zimmertür an, aber er ergreift überraschend nochmal das Wort. „Hast du es deshalb getan?“ Entgegen jeglichen besseren Wissens, hält sie inne und sieht über ihre Schulter zurück zu ihm. „Was?“ Aber der Ausdruck in seinen Augen sagt es ihr bereits und die erfahrene Medic-nin schnappt fassungslos nach Luft. „Du verdammtes Arschloch“, flüstert sie heiser, so voller Zorn, dass Sasuke überrascht eine Augenbraue hebt. Ihr ganzer Körper zittert unter der plötzlichen Wut, die sie kaum kontrollieren kann, aber sie zwingt ihre Schritte weiter in die Richtung der Tür, aber natürlich kann er sie nicht einfach gehen lassen. „Wo willst du hin?“ „Ich werde bestimmt nicht hierbleiben und mich von dir eine Hure nennen lassen!“ „Das habe ich nicht gesagt.“ „Ach nein?!“ Sakura fährt erneut zu ihm herum und mit so viel Verachtung hat ihn noch nie zuvor jemand angesehen. Sie greift nach der Türklinke, aber als sie über die Schwelle nach draußen flüchten will, durchzuckt ein sengender Schmerz ihren Körper und lässt sie taumelnd nach dem Türrahmen greifen. „Sakura-“ Sasuke macht einen Schritt zu, aber trotz der zunehmenden Schmerzen bewegt sie sich weiter aus dem Raum. „Sakura, hör auf!“ Er steht in Millisekunden neben ihr und streckt die Hand nach ihr aus, aber sie schlägt seinen Arm blind zur Seite. „Nein, ich kann nicht- lass mich! Fass mich bloß nicht an!“ Unter dem anhaltenden Einfluss des Jutsus geht sie keuchend in die Knie und dieses Mal greift er nach ihr, ohne ihren Protest zuzulassen. Wie zuvor bei ihm, lässt die Wirkung des Jutsus unter ihrem Körperkontakt augenblicklich nach. Sie rutscht trotzdem von ihm weg, aber dieses Mal lässt er sie und sinkt nur ebenfalls neben ihr auf den Boden. Es ist einen langen Moment angespannt still, bis Sakuras Atmung sich wieder normalisiert. „Du hast mir nicht gesagt, dass es dich auch verletzt.“ Ihre grünen Augen funkeln ihm giftig entgegen. „Das verdammte Ding unterscheidet nicht zwischen uns beiden! Wenn wir uns zu weit voneinander entfernen, erhalten wir diese sanfte Erinnerung es nicht zu tun.“ Sein Blick verengt sich kritisch, während er abschätzend über ihre feinen Gesichtszüge fährt. „Hast du das gewusst, als du dich für dieses nette Experiment bereitgestellt hast?“ „Natürlich.“ Sie wischt sich unzufrieden eine lange Haarsträhne aus der Stirn, bevor sie gereizt seinen Blickkontakt erwidert. „Nur um das klar zu stellen: Ich habe nicht mit dir geschlafen, in der törichten Hoffnung, das könnte dich zum Bleiben bewegen! So verzweifelt bin ich nicht.“ „Warum hast du es dann getan?“ Sie beißt sich hart auf die Unterlippe und er ist sich sicher, dass sie ihm die Antwort hartnäckig verweigern wird. Aber sie ist noch nie feige gewesen und offen zu ihren Gefühlen zu stehen, war schon immer eine Charakterstärke, die sie ausgezeichnet hat. „Weil ich wissen wollte, wie es sich anfühlt. Weil ich wusste, dass du mir nie auf eine andere Weise erlauben würdest, dir jemals so nahe zu kommen.“ Es ist erwartungsgemäß er, der daraufhin stumm bleibt und Sakura will sich schnaubend erheben, als er doch noch den Mund öffnet. „Dann bleibt uns nur eines übrig.“ Die schöne Medic-nin verengt gereizt die Augen. „Das da wäre?“ Aber statt ihr zu antworten greift er nach ihr und hebt sie trotz ihrer Gegenwehr mühelos auf seine Arme. „Lass mich los, Sasuke!“ Zu ihrer Überraschung trägt er sie zurück auf ihr Bett und zieht sie ungeachtet ihres hartnäckigen Widerstands mit sich unter die Decke. „Verdammt, Sasuke, ich will nicht mit dir hier schlafen!“ „Dafür ist es ein bisschen zu spät.“ Sie setzt erneut an sich von ihm losmachen, aber er zieht ihren Rücken gegen seinen Oberkörper und schlingt beide Arme um ihren zierlichen Körper. „Hör endlich auf zu zappeln. Ich hab das hier auch noch nie gemacht.“ „Was?“ Sie will sich zu ihm umdrehen, aber er festigt den Griff um ihre Hüfte warnend, um eben jene Bewegung zu unterbinden. Sakura findet sich mit einem unwilligen Seufzen mit ihrem Schicksal ab und obwohl ihr Herz so schnell klopft, dass sie kaum ein anderes Geräusch darüber hinaus wahrnimmt, lullen die gleichmäßigen Bewegungen seiner Atmung gegen ihren Rücken sie Stück für Stück ein, bis ihre Müdigkeit die Anspannung aus ihren Muskeln nimmt und ihre Lider hartnäckig nach unten drückt. Sie schläft schon beinahe, deshalb ist sie sich nicht sicher, ob sie sich seine leisen Worte nicht nur einbildet. „Neben jemandem geschlafen.“ . . . Ein paar Stunden später in Narutos Wohnung Er weiß nicht genau, wie lange er schon wach ist und ihr beim Schlafen zusieht, aber irgendwann kann er der Versuchung nicht mehr widerstehen, ihr eine lose Haarsträhne aus der Stirn zu streichen. Ihre Nase kräuselt sich leicht, bevor ihre Lider flatternd ihr Aufwachen ankündigen und er verfolgt begeistert, dass sich die vertraute Röte bereits auf ihren Wangen abzeichnet, bevor sie überhaupt die Augen aufschlägt. „Naruto.“ Ihr schüchternes Flüstern lässt seinen Herzschlag aus reinem Glück schneller werden und er kann nicht anders, als sich vorzubeugen und seine Lippen leicht gegen ihre zu drücken. Hinata schlägt ihre hellen Augen auf und trotz der tiefen Röte auf ihren Wangen, ziert ein glückliches Lächeln ihre Lippen. Aber dann wandern ihre Augen durch den Raum und fallen auf die Fenster, durch die das gleißende Sonnenlicht strahlt und er sieht plötzliche Panik in ihren Gesichtszügen aufblitzen, bevor sie sich ruckartig aufsetzt und mit einem Satz aus dem Bett springt und hektisch ihre Sachen zusammensucht. Obwohl er gegen ihren verführerischen Anblick definitiv nichts einzuwenden hat, setzt er sich doch leicht besorgt auf. „Was ist los?“ „Mein Vater bringt mich um.“ Sie streift sich ihr Kleid über und kontrolliert penibel, ob alle Knöpfe an Ort und Stelle sitzen, bevor sie noch einmal zu ihm zurückkehrt und ihm einen kurzen Kuss auf die Lippen drückt. „Aber das war es wert.“ Sie ist verschwunden, bevor er sie aufhalten kann, aber das Funkeln in ihren Augen und das Lächeln auf ihren Lippen liegen noch klar in seinen Gedanken und der blonde Shinobi lässt sich mit einem zufriedenen Grinsen zurück in seine Kissen sinken. • Sie hat es schon fast bis zu ihrem Zimmer geschafft, als sie die vertraut schneidende Stimme ihres Vaters herumfahren lässt. „Wo warst du?“ Hinata stählt ihre Züge, bevor sie sich umdreht und respektvoll den Kopf senkt. „Verzeiht mir, Vater, ich war bei Tenten und wir sind eingeschlafen.“ Sie betet zu Kami, dass ihr Vater nicht weiß, dass Tenten schon gestern nach Suna aufgebrochen ist. „Es ziemt sich nicht für eine Hyuuga in der Kleidung vom Vortag nach Hause zu kommen.“ „Natürlich nicht, Vater, verzeiht mir.“ „Ich erwarte dich in einer Stunde zum Training.“ Sie nickt erneut. „Natürlich, Vater.“ Sie erlaubt sich den erleichterten Atemzug erst, als ihr Vater sich umdreht und das glückliche Lächeln schleicht sich beinahe ohne ihr Zutun zurück auf ihre Lippen. . . . Zur selben Zeit in Sakuras Wohnung Als Sakura knappe drei Stunden später wieder aufwacht, liegen seine Arme immer noch um ihren Körper. Sie will sich von ihm losmachen, aber die leiseste Bewegung ihrerseits schreckt ihn aus dem Schlaf. Sasuke lässt sie los und erhebt sich ohne ein Wort, hält aber im Türrahmen einen Moment inne. „Ich will etwas ausprobieren. Bleib hier!“ Seinen arroganten Befehlston grummelnd verwünschend, steigt sie ebenfalls aus dem Bett und schlüpft zurück in ihre Kleidung, während sie spürt, wie sein Chakra aus ihrem Haus verschwindet, nur um wenige Minuten später zurückzukehren. Er kehrt wie selbstverständlich zurück in ihr Zimmer und sie registriert erleichtert, dass er zumindest einen Abstecher in sein Zimmer gemacht hat, um sich anzuziehen und sie geht davon aus, dass er auch an seine Tarnung gedacht hat, da das laute Geschrei andererseits vermutlich bis zu ihrer Wohnung zu hören wäre. „Wie weit ist das Ichiraku von hier weg?“ „Leider nur ein paar hundert Meter, wieso?“ Aber er sieht sie nur herablassend an und die schöne Medic-nin legt stöhnend den Kopf in den Nacken. „Schön, ich gehe und rede mit Tsunade!“ Sie schiebt sich an ihm vorbei und ignoriert das süffisante Grinsen in seiner Stimme. „Soll ich mitkommen?“ „Fahr zur Hölle, Uchiha!“ • „Hast du mir irgendetwas Entscheidendes über dieses Jutsu verschwiegen?“ Tsunade hat kaum von ihren Akten aufgesehen, als ihre ehemalige Schülerin wie gewohnt ohne Anzuklopfen und leise Verwünschungen vor sich hermurmelnd ihr Büro betreten hat. „Nicht, dass ich wüsste.“ Sakura lehnt sich gereizt in dem breiten Stuhl gegenüber dem Schreibtisch der Hokage zurück. „Bist du dir da sicher?“ Tsunades halbe Aufmerksamkeit liegt weiterhin auf den Papierstapeln vor sich. „Naja, es gibt verschiedene Gerüchte, die sich um dieses Jutsu ranken.“ Sakura beißt sich hart auf die Unterlippe, um ihre Ungeduld nicht laut herauszurufen. „Die da wären?“ „Wie du weißt wurde das Jutsu früher hauptsächlich im Rahmen von Eheritualen verwendet.“ Die Hokage sieht für einen Moment auf, als Sakura einen verächtlichen Laut von sich gibt, der vage als Zustimmung interpretiert werden kann, senkt ihren Blick aber gleich wieder auf den Vertrag vor sich. „In diesem Rahmen gab es Berichte, dass körperliche Nähe die Effekte des Jutsus kurzzeitig verstärkt hat.“ Sakuras Kiefer prallen krachend aufeinander, während sie weiter darum ringt, ihre Wut im Zaum zu halten. „Und du bist nicht auf die Idee gekommen mir das zu sagen?“ „Ich muss dir ja wohl nicht sagen, dass es eine dumme Idee ist mit einem Nuke-nin zu schlafen, oder?“ Aber als ihre Schülerin ihr die Antwort länger als fünf Sekunden schuldig bleibt, sieht Tsunade ruckartig von ihren Unterlagen auf. „Sakura?“ Sie verengt kritisch die Augen, als Sakura mit verschränkten Armen stur zur Seite sieht. „Sag mir, dass du nicht mit ihm geschlafen hast!“ „Schön, ich habe nicht mit ihm geschlafen!“ Die Sanin schlägt energisch auf den Schreibtisch. „Verdammt, Sakura! Er ist immer noch ein hochrangiger Nuke-nin!“ Die grünen Augen der jungen Medic-nin richten sich trotzig auf sie. „Ich bin nicht hergekommen, um mir einen Vortrag anzuhören, Tsunade. Und ich brauche dich nicht, um mir zu sagen, dass es eine dämliche Idee war. Aber das lässt sich leider nicht rückgängig machen. Was ich von dir brauche, ist eine Konkretisierung des Wortes ‚kurzzeitig‘.“ Jetzt ist es die Sanin, die wütend vor sich hinmurmelt. „So weit es mir bekannt ist, legt sich der Effekt in ein paar Stunden wieder.“ Sie wirft ihrer vorlauten Schülerin einen eindringlichen Blick zu. „Vorausgesetzt du schläfst nicht noch einmal mit ihm.“ „Witzig.“ „Ich kann daran nichts Erheiterndes finden.“ Sakura rollt offen mit den Augen. „Natürlich nicht. Aber weißt du, bei seinem betörenden Charme und seinem einnehmenden Wesen weiß ich wirklich nicht, wie lange ich ihm widerstehen kann.“ „Witzig.“ In dem Wissen, dass dieses Gespräch nirgendwo weiter hinführen wird, erhebt Sakura sich, aber ihre frühere Sensei denkt noch nicht daran sie gehen zu lassen. „Wo ist der nutzlose Verräter jetzt?“ „Er wartet unten.“ Tsunade lehnt sich nachdenklich in ihrem Stuhl zurück. „Vielleicht sollte ich mit ihm reden-“ Aber alles, was sie für diesen Vorschlag erntet, ist ein weiteres verächtliches Schnauben ihrer Schülerin. „Das ist doch mal eine geniale Idee! Wenn du ihm verbietest, mit mir zu schlafen, wird ihn das bestimmt davon abhalten!“ Sakura strebt mit gezielten Schritten die Tür an und ignoriert den letzten Ruf ihrer Sensei. „Dann tu uns allen einen Gefallen und zieh dir deine Klamotten ab jetzt ausschließlich selbst aus!“ Ihre Laune ist nur noch weiter in den Keller gesunken, als ihr ehemaliger Teamkamerad in seiner Tarnung sich von der Mauer des Gebäudes abstößt und sich ihr anschließt, kaum dass sie den Hokage-Turm verlässt. „Was hat sie gesagt?“ „Dass wir nicht nochmal miteinander schlafen sollen.“ „Hn.“ . . . Ein paar Stunden später in Sakuras Wohnung Ihre Laune hat sich im Laufe des Tages kein bisschen gebessert, während sie versucht hat Sasuke in ihrer überschaubaren Wohnung aus dem Weg zu gehen. Deshalb springt sie vor Freude nicht unbedingt im Dreieck, als sie ein vertrautes Chakra registriert und kurz danach ihre Türklingel erschallt. Sie umarmt ihren besten Freund halbherzig, bevor sie zur Seite tritt, um ihn hereinzulassen und ihm bedeutet ihr in die Küche zu folgen. Allerdings merkt sie schnell, dass Naruto sein sonst so sonniges Gemüt vermissen lässt, aber wie erwartet hält sich der blonde Shinobi nicht lange zurück. „Ich war gerade bei Tsunade.“ Sie schiebt das Glas, das sie ihm gerade gefüllt hat, zu ihm über den Esstisch, bevor sie sich seufzend auf einen der hohen Stühle schwingt und sich fragt, wo ihr anderer gut gelaunter Teamkamerad abgeblieben ist. „Naruto ich habe heute keine Lust auf Ratespiele. Wenn du mir was zu sagen hast, dann spucks aus.“ Ihr bester Freund hat sie selten so vorwurfsvoll angesehen und sie hebt skeptisch eine Augenbraue. „Ernsthaft? Ich lasse dich drei Tage mit ihm allein und er ist gerade mal doppelt so viele Tage wieder hier und du schläfst mit ihm?!“ Die schöne Medic-nin legt stöhnend den Kopf in den Nacken und verflucht ihre ehemalige Lehrmeisterin und deren Unfähigkeit, etwas für sich zu behalten, bevor sie dem Blick ihres Teamkameraden gereizt begegnet. „Bei aller Liebe, Naruto, aber das geht dich absolut nichts an!“ Dass Narutos Blick plötzlich weich wird, während er sie ansieht, hebt ihre Laune kein bisschen und sie verfolgt skeptisch, wie er um den Tisch herumtritt und erst dicht vor ihr stehen bleibt. „Sakura du weißt, ich hätte nichts lieber, als dass der Teme endlich vernünftig wird und einsieht, was er an dir haben könnte, aber-“ Aber seine beste Freundin stößt ihn grob von sich weg und das erboste Funkeln in ihren Augen warnt ihn eindringlich diesen Satz nicht zu beenden. „Wage es ja nicht, mir das zu unterstellen, hörst du!“ Der Blondschopf hebt angesichts ihres plötzlichen Zorns sichtlich ratlos die Hände. „Was?“ „Ich habe nicht mit ihm geschlafen, in der törichten Hoffnung ihn so zum Bleiben zu überreden! Das-“ Aber sie unterbricht ihre aufgebrachte Tirade, als Naruto nach ihren Schultern greift und sie beruhigend festhält. „Das habe ich nicht gemeint.“ Sie sieht die vertraute Ehrlichkeit in seinen Augen und nimmt einen tiefen Atemzug, um sich zu beruhigen, aber Naruto geht nicht weiter darauf ein. „Gerade deshalb solltest du vielleicht einmal mit ihm reden.“ Sakura lacht freudlos. „Ja, tiefschürfende Gespräche mit Sasuke zu führen ist immer wieder ein riesen Spaß.“ „Sakura.“ Der warnende Unterton ihres besten Freundes lässt sie trotzig die Augen rollen. „Ich habe ihm nichts zu sagen.“ Naruto wirft ratlos die Hände in die Höhe. „Ja, weil ihr beide zu stolz seid, um nachzugeben!“ Aber seine beste Freundin verschränkt schlecht gelaunt die Arme vor dem Oberkörper. „Du weißt, ich liebe dich wie einen Bruder, aber ich werde dir das nur noch einmal sagen: Halt dich da raus!“ „So wie du dich bei mir und Hinata rausgehalten hast?“ „…“ „Wir wissen beide, dass du immer noch Gefühle für ihn hast. Himmel, du hast vermutlich nie aufgehört-“ „Wage es nicht diesen Satz zu beenden, Naruto, ich warne dich!“ Der Blick ihres besten Freundes nimmt einen beinahe bekümmerten Ausdruck an, während er sie stirnrunzelnd mustert „Warum willst du es nicht zugeben?“ Sie kann ihm nicht die Wahrheit sagen. Sie kann im Moment nicht noch eine Last mehr auf seine Schultern legen, deshalb greift sie zu der einen Lüge, die er ihr umstandslos glauben wird. „Weil ich keine Lust habe das Ganze nochmal durchzumachen! Willst du, dass ich ihm eine Einladung schreibe mir noch einmal das Herz zu brechen? Du warst all die Jahre an meiner Seite, du hast gesehen, wie lange ich gebraucht habe, um mich gerademal halbwegs von seinem Verrat zu erholen. Und als ich meine Eltern verloren habe… wie kannst ausgerechnet du mir sagen, dass ich all das noch einmal seinetwegen riskieren soll?!“ „Weil ich glaube, dass er dieses Mal die richtige Entscheidung treffen wird.“ „Und ich kann das Risiko nicht eingehen, dass er es nicht tut.“ Nicht, wenn er heute Morgen erst deutlich klar gemacht hat, dass er immer noch vorhat sein Heimatdorf bei der ersten Gelegenheit wieder zu verlassen. Naruto öffnet den Mund, aber Sakura schüttelnd ablehnend den Kopf und ihre Haltung strafft sich angespannt, als ihre Sinne sie warnen, wenige Sekunden, bevor Sasuke zu ihnen in die Küche tritt. Sasukes Blick wandert erst so eindringlich über ihren Körper, dass sie sich fragt, wie viel von ihrem Gespräch mit ihrem besten Freund er mitbekommen hat, bevor er sich seinem ehemaligen Teamkameraden zuwendet. „Dobe.“ „Teme.“ Sakura rollt genervt mit den Augen, bevor sie sich mit raschen Schritten an den beiden Männern vorbeischiebt. „Wisst ihr was: Macht was ihr wollt, ich bin weg!“ Im Moment testet sie lieber aus wie weit sie kommt, bevor die Wirkungen des Jutsus sie einholen, als noch einen Moment länger in ihrer eigenen Wohnung zu bleiben. Wenn sie Glück hat, schafft sie es bis zum Krankenhaus und kann sich die nächsten Stunden in ihrer Arbeit vergraben. . . . Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)