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Manifestation

Drei Tage später in Sakuras Wohnung
 

Sakura verwendet mehr Anstrengung darauf, bloß nicht von ihrer Zeitung aufzusehen, als darauf auch nur einen Satz des Artikels zu lesen, den sie seit zehn Minuten vor Augen hat.

Sie weiß was sie finden wird, sobald sie aufsieht.

Ihren ehemaligen Teamkameraden in nichts weiter, als seinem offensichtlichen Lieblingskleidungsstück, einer schwarzen Trainingshose, bekleidet, ihr direkt gegenüber, an ihrem Esszimmertisch mit der anderen Hälfte ihrer Zeitung, als wären sie ein verdammtes altes Ehepaar.

Sie ist so kurz davor aus der Haut zu fahren, dass sie Angst hat, ihr Chakra könnte jeden Moment ausschlagen und ihre mühsam verborgenen Emotionen verraten.

Sie ist seit drei Tagen mehr oder weniger durchgängig mit ihm in ihrer Wohnung eingesperrt gewesen, da sie Angst hatte, seine Identität würde zu schnell auffliegen, wenn sie sich mit ihm an einem öffentlichen Platz sehen lassen würde.

Solange Tsunade noch nicht öffentlich bekannt gegeben hat, dass Sasuke Uchiha sich in Konohagakure aufhält - und die Hokage würde es natürlich bevorzugen dies erst zu tun, wenn sie gleichzeitig verkünden kann, dass der Uchiha sich wieder zu Konoha bekannt hat - wäre es fatal, wenn jemand außerhalb der ANBU von seiner Anwesenheit erfahren würde.

Sie war zweimal im Krankenhaus und da sie seine Verletzungen wirklich untersuchen musste, war es einfach genug, ihn als Patienten zu tarnen, ohne dass jemand zu viele Fragen gestellt hat. Aber alles andere war ihr bisher zu riskant. Sie hat sich eigentlich mehr Unterstützung von ihrem besten Freund erhofft, aber stattdessen hat sie nur aus zweiter Hand von Tsunade erfahren, dass Naruto auf einer mehrtägigen Mission ist. Der nächste Verräter in ihrem Leben. Er hat sie alleine gelassen, mit ihrem ehemaligen Teamkameraden und seiner besonderen Art von Folter. Denn nach drei Tagen ist sie übereingekommen, dass es genau das ist: Folter.

Sie hat ihn jeden Abend in ihrem Bett gefunden, in genau derselben Manier wie am ersten Abend und jeden Morgen lag er wieder neben ihr, obwohl sie sich sicher war, dass er jede Nacht im Gästezimmer geschlafen hat. Wo er früher tunlichst jeder Berührung ausgewichen ist, findet er heute ständig fadenscheinige Gründe, um sie zu berühren. Aber die Krone des Ganzen ist es, wenn er nach seiner morgendlichen Dusche erst einmal eine halbe Stunde nur im Handtuch bekleidet durch das Haus läuft, während von seinen feuchten Haaren noch einzelne Wassertropfen über seine nackten Schultern wandern…

Die Zeitung in ihren Händen raschelt knisternd, als sich ihr Halt um das dünne Papier krampfhaft verstärkt und sie zwingt sich den Griff ihrer Finger zu lockern, während sie den kohlrabenschwarzen Augen, deren bevorzugte Beschäftigung es obendrein zu sein scheint jede ihrer Bewegungen akribisch zu verfolgen, entschieden ausweicht.

Die junge Medic-nin mahnt sich selbst wiederholt zur Ruhe. Sie hat in den letzten Jahren eine unglaublich herausfordernde Ausbildung abgeschlossen, Feinde bezwungen, die ihr körperlich und technisch überlegen waren, Leben gerettet, Babys auf die Welt gebracht, Doppelschichten und A-Rang Missionen mit Bravour gemeistert und nebenbei Naruto so gut es ihr möglich war, vor sich selbst und seiner grausamen Ramen-Diät beschützt. Drei Monate mit ihrem ehemaligen Teamkameraden zusammenzuwohnen, klingt im Vergleich dazu beinahe lachhaft.

Selbst wenn es so aussieht, als würde er sich rächen wollen, indem er alle Register zieht, um sie zu verführen. Oder zumindest, um sie glauben zu machen, dass es das ist, was er will.

Denn und das ist einer der wenigen Gedanken, die absolut ernüchternd wirken, für ihn ist jede Berührung nur ein Mittel zum Zweck, um sein Ziel zu erreichen. Er hat keinerlei Interesse an ihr persönlich und auch wenn das nach all den Jahren immer noch schwerer hinzunehmen ist, als sie sich selbst eingestehen will, solange sie sich daran erinnert, dass er nur mit ihr spielt, ist es einfacher seine Nähe als ein missionsbedingtes Hindernis abzutun.

Folter ist es trotzdem.
 

Aber als er seine Beine unter dem Tisch so weit ausstreckt, dass er ganz versehentlich gegen ihre stößt, verflüchtigen sich all ihre Beschwichtigungsversuche an sich selbst schlagartig im Nichts.

„Das reicht!“

Sie faltet ihre Zeitung rabiat zusammen und erhebt sich so ruckartig aus ihrem Stuhl, dass dieser beinahe nach hinten umkippt. Der ungewöhnlich amüsierte Ausdruck in den dunklen Augen ihres ehemaligen Teamkameraden reizt sie nur noch weiter.

„Steh auf!“, verlangt sie mürrisch und verlässt das Zimmer ohne zu sehen, ob er überhaupt auf ihre Worte reagiert.

Sakura greift nach ihrem im Flur bereitgelegten Waffenbeutel und schnallt ihn sich mit routinierten Bewegungen um den Oberschenkel, bevor sie ihre Weste vom Haken nimmt und mit ihrem nächsten Schritt direkt in Sasuke hineinläuft, der ihr lautlos in den Flur gefolgt ist.

Er greift mit beiden Händen nach ihren Schultern, angeblich um sie zu stabilisieren, aber seine direkte Berührung stürzt sie nur noch in ein tieferes Gefühlschaos und sie macht sich schnell von ihm los.

„Wir gehen!“

Sie stürmt aus ihrer Haustür und wirft nur einen knappen Blick über ihre Schulter, um sich zu versichern, dass Sasuke seine Tarnung annimmt, bevor er ihr folgt. Sein rechter Mundwinkel zuckt verdächtig und wenn sie es nicht besser wüsste, würde sie sagen, dass er sich tatsächlich amüsiert. Über sie.
 

„Wirst du mir auch sagen, wohin wir gehen?“

Der Clanerbe verfolgt beinahe belustigt wie der lange Zopf, zu dem sie ihre Haare geflochten hat, mit jedem ihrer energischen Schritte auf und ab wippt. So unzufrieden er mit der Gesamtsituation auch ist, gegen seinen Willen zurück in seinem Heimatdorf zu sein, haben sich die letzten Tage und das unerwartete Zusammenleben mit seiner ehemaligen Teamkameradin wesentlich amüsanter gestaltet, als er es erwartet hätte, selbst wenn er an sich ein optimistischer Mensch wäre.

„Trainieren“, ist ihre gegrummelte Antwort, die noch mehr Spaß für ihn verspricht.

Allein die Tatsache, dass sie nicht verbergen kann, dass ihr seine, zugegebenermaßen ein wenig infantilen Aktionen unter die Haut gehen, hat ihm in den letzten drei Tagen mehr erheiternde Momente beschert, als die letzten drei Jahre zusammen.

Sein Blick wandert unbeabsichtigt von der untersten Spitze ihres Zopfes die wenigen Zentimeter tiefer bis zu der Kurve ihrer Hüfte, die von ihrer engen Trainingskleidung auf eine Art hervorgehoben wird, die jedem Mann beinahe automatisch auffällt. Allerdings ist das nicht das erste Mal, dass ihm in den letzten drei Tagen überraschend deutlich aufgefallen ist, dass aus seiner vorlauten Teamkameradin eine junge Frau geworden ist, die in ihrem Heimatdorf zweifellos einige Köpfe dreht.

Mit ihrer jeder natürlich Ordnung trotzenden Haarfarbe, die sie aus jeder Menge herausstechen lässt, ihrer schmalen, athletischen Figur und dem blassen Hautton, der nur von den hellen Sommersprossen unterbrochen wird, die nur aus unmittelbarer Nähe sichtbar ihren Nasenrücken und ihre Wangen zieren.

Er hat sich früher nie mit der Frage beschäftigt, ob sie hübsch ist. Aber er erinnert sich daran, was sie damals noch gewesen ist: loyal, willensstark und beinahe so furchtbar optimistisch wie Naruto.

Es reichen ein paar Tage mit ihr, um zuverlässig zu beurteilen, dass sie all das immer noch ist.

Aber es überrascht ihn nicht, dass aus dem fröhlichen Mädchen eine beeindruckende Frau geworden ist. Was ihn überrascht, ist sein eigenes Interesse an ihr. Ein Interesse, das schon in manchem Moment gedroht hat, dieses Spiel zwischen ihnen, das er begonnen hat, zu ihren Gunsten zu verbessern, weil er manchmal beinahe vergisst, dass jede dieser Aktionen ein gut durchdachter Schachzug ist, der nur einem Ziel dient: sie dazu zu bringen, Tsunade anzuflehen die Bindung zwischen ihnen rückgängig zu machen.

Möglichst bevor sein eigenes ebenso unerwartetes wie unerwünschtes Interesse an seiner ehemaligen Teamkameradin seinen gut durchdachten Plan ruiniert.
 

Er folgt ihr zu einem der abgelegensten Trainingsplätze, die bereits außerhalb von Konohas Dorfmauern liegen und wo die Wahrscheinlichkeit, dass sie jemand beobachtet oder stört, so gering wie möglich ist.

Sakura dreht sich zum ersten Mal seit sie ihre Wohnung verlassen haben, zurück zu ihm und den Schalk in ihren Augen, hat er in den letzten Tagen noch nicht erlebt.

„Jetzt werden wir zur Abwechslung mal nach meinen Regeln spielen.“ Sie hebt das Kunai in ihrer Hand vor ihre Lippen, aber es verbirgt ihr herablassendes Lächeln nicht. „Keine Sorge, ich werde Rücksicht auf deine verletzungsbedingten Einschränkungen nehmen.“

Der Clanerbe zieht abschätzend eine Augenbraue in die Höhe. Aber dann ist er schlagartig verschwunden und steht im nächsten Moment direkt in ihrem Rücken. So nah, dass sein Atem mit jeder Silbe über die Haut in ihrem Nacken streift. „Einschränkungen, hn?“

Er greift mit beiden Händen nach ihr, aber Sakura ahnt die Bewegung voraus und duckt sich geschickt unter seinem Angriff weg.

Sie dreht das Kunai in ihrer Hand noch in der Bewegung und zwingt den Clanerben zu einem raschen Griff in seine eigene Waffentasche, um ihren gezielten Angriff auf sein Schulterblatt zu parieren. Über dem klirrenden Geräusch ihrer Waffen, begegnen sich die Blicke der beiden ehemaligen Teamkameraden für einen winzigen Moment, aber dann verfärbt das berüchtigte Rot die schwarzen Augen des Uchiha und ein rascher Fausthieb seinerseits zwingt Sakura in einen Rückwärtssalto, um ihr Gleichgewicht zu erhalten.

Als ihre Füße wieder auf dem Boden aufkommen, steht er bereits hinter ihr, aber weil sie genau dieses Manöver vorausgesehen hat, greift sie ihn dieses Mal zuerst an und zwingt ihn erneut zum Griff seiner Waffe, um den Angriff durch ihre zu parieren.

Ihre Atmung beschleunigt sich leicht, als sich ihre Blicke erneut für wenige Sekunden über ihre Klingen hinweg begegnen, aber sie stellt erleichtert fest, dass es nichts mit dem hinterlistigen Gefühl drohender Atemnot gemeinsam hat.
 

Sie bleiben ohne Absprache bei nahkampferprobtem Taijutsu und als sie sich nach einer dreiviertel-Stunde mit dem Rücken gegen einen Baumstamm wiederfindet, macht ihr die Niederlage nichts aus, denn in Sasukes Zügen versteckt sich tatsächlich so etwas wie Respekt.

Sakura ignoriert die Tatsache, dass ihr Brustkorb mit jedem tieferen Atemzug seinen streift, weil er noch so nah bei ihr steht und sieht zu, wie das rot in seinen Augen erlischt.

„Welchen Rang hast du?“

Sie hat die Frage erwartet, deshalb zögert sie nicht mit ihrer Antwort. „Ich bin Jonin.“

„Ist das alles?“

Die Skepsis, die mehr in seiner gehobenen Augenbraue, als in seiner Stimme liegt, lässt sie schmunzeln, aber es ist schließlich nicht so, als könnte sie ihm auf die Nase binden, dass sie in Wirklichkeit seit zwei Jahren bei der ANBU ist, auch wenn der aktive Dienst im Moment ziemlich weit außerhalb ihrer Reichweite liegt.

„Ich bin auch noch Medic-nin, aber ich dachte eigentlich, das wäre dir mittlerweile schon aufgefallen.“

„Tse.“

Er glaubt keine Sekunde, dass sie ihm mit ihrem Rang die komplette Wahrheit erzählt hat. Auch wenn man in ihren Bewegungen versteckt merkt, dass ihr Trainingsumfang in den letzten Monaten unter ihrer Verletzung gelitten hat, er hat genug gesehen, um zu wissen, dass in seiner ehemaligen Teamkameradin noch weit mehr steckt, als sie ihm in den letzten 45 Minuten offenbart hat.

Sie schiebt sich beiläufig an ihm vorbei, als er immer noch keine Anstalten macht einen größeren Abstand zu ihr einzunehmen.

„Lass uns gehen.“

Mit dem spöttischen Schmunzeln, das daraufhin seine Lippen ziert, ist sie allerdings allzu vertraut.

„Hast du etwa schon genug?“

Sie schüttelt den Kopf, ohne sich zu ihm umzudrehen. „Tut mir leid, aber ich habe keine Lust deine Verletzungen heute Abend noch einmal neu zusammenzuflicken, also wirst du dir ein anderes Ventil für deine sadistischen Tendenzen suchen müssen.“

Sasuke vergräbt beide Hände in den Hosentaschen, während er ihr amüsiert hinterher sieht. „Da wird mir bestimmt was einfallen.“

„Das bezweifle ich nicht.“ Ihr fällt zu spät ein, dass die Wahrscheinlichkeit, dass erneut sie als Ventil für diese Einfälle herhalten muss, beängstigend hoch ausfällt.
 

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Am Abend im Anwesen der Inuzukas
 

Er ist direkt nachdem er seinen Missionsbericht bei Tsunade abgeliefert und Zuhause geduscht und sich umgezogen hat, zur Feier der Inuzukas aufgebrochen. Weil er gewusst hat, dass sie hier sein würde.

Aber erst als er sich zweimal durch die feiernde Menge gekämpft hat und die Welpen, deren Geburt der Anlass der heutigen Feier ist, ausreichend bewundert hat, sieht er ihren blauen Schopf in einem der Nebenzimmer verschwinden.

Sie fährt mit einem Lächeln herum, als er die Tür kaum eine Sekunde nachdem sie den Raum betreten hat, erneut öffnet und es ist allein seine Schuld, dass es von ihren Lippen rutscht, als sie ihn erkennt.

„Naruto.“

Er schließt die Tür hinter sich und macht einen Schritt in den Raum hinein, aber es dauert einen Moment bis er begreift, dass er ihr nicht in ein Nebenzimmer, sondern in ein Badezimmer gefolgt ist. „Hinata.“

Die junge Clanerbin verschränkt ihre Arme vor dem Oberkörper und ihr heller Blick wandert einen Moment lang durch den Raum, bevor sie den Mut aufbringt seinem Blick zu begegnen. „Es überrascht mich, dass du hier bist.“

„Kiba hat ziemlich deutlich gemacht, dass es nicht nur eine freundschaftliche Einladung war, dass wir uns hier blicken lassen.“ Es ist nicht der wahre Grund, warum er hier ist, aber sie sieht bereits aus, als würde sie mit dem Instinkt ringen vor ihm zu fliehen, deshalb hält er sich bewusst zurück. Obwohl die Erwähnung ihres langjährigen Teamkameraden ein ehrliches Lächeln zurück auf ihre Lippen zaubert.

„Ja, er ist wahnsinnig stolz.“

Aber ihre Fröhlichkeit verliert sich schnell wieder und er sieht die Unruhe in ihrem Blick aufflackern. „Hör zu, Naruto, wegen neulich-“ Sie beißt sich unsicher auf die Unterlippe, strafft dann aber die Schultern und sucht entschlossen seinen Blick. „Du musst mir nicht aus dem Weg gehen. Nur weil du und das ganze Dorf wissen, was ich für dich empfinde, heißt das nicht, dass ich es dir übel nehme, wenn es dir nicht so geht. Wenn neulich Abend für dich ein Fehler war-“

Aber er ist in wenigen Millisekunden bei ihr, legt zärtlich beide Hände an ihre Wangen und sucht eindringlich ihren Blick, während er sich selbst dafür verflucht sie auch nur einen Moment in diesem Glauben gelassen zu haben. „Nein, Hinata, das ist es nicht.“

Angesichts der Gefühle, die plötzlich so deutlich in seinen blauen Augen schwimmen, stolpert sie zum ersten Mal seit Jahren über ein Wort. „W-Was ist es dann?“

Naruto fährt mit seinen Daumen zärtlich über ihre Wangenknochen, bevor er seine größte Angst offen ausspricht. „Ich werde nie gut genug für dich sein-“

Er sieht den energischen Widerspruch in ihren Augen aufflackern, winzige Sekunden, bevor er auch ihre Züge verfärbt. „Das ist nicht wahr, Naruto!“

„Nicht in den Augen deines Vaters und die Hälfte des Dorfes denkt wahrscheinlich immer noch genauso.“

Sie schüttelt so energisch den Kopf, dass seine Hände beinahe von ihren Wangen rutschen, legt ihre schmalen Hände dann aber ebenfalls gegen seinen Hals. „Naruto, selbst wenn das wahr wäre und das ist es nicht, spielt nichts davon für mich eine Rolle! Mein Vater kann mir so einiges vorschreiben, aber nicht wen ich liebe.“

Ihre hellen Augen schwimmen schillernd in ihren Emotionen und es raubt ihm den Atem, dass jede einzelne davon allein ihm gilt.

„Ich liebe dich seit wir Kinder sind, Naruto! Für mich wird es nie jemand anderen geben.“
 

Ihr Atem verlässt sie mit einem Keuchen, als er ihr so ruckartig seine Lippen aufdrängt, dass sie einen Schritt nach hinten stolpert, bis sie die Kante der Kommode schmerzhaft in ihrem Rücken spürt.

Die brennende Röte in ihren Wangen vertieft sich um mehrere Nuancen, als Naruto mit beiden Händen ihre Hüften umfasst und sie mit einem Ruck auf die Kommode hebt, ohne ihren Kuss zu unterbrechen und umstandslos zwischen ihre Beine tritt, bis sie genau spüren kann, was ihre Berührung mit ihm macht.

Er zieht mit seinen Lippen eine raue Spur über ihren Hals und sie legt zitternd den Kopf in den Nacken, als er seine Zähne leicht in der Haut über ihrem Schlüsselbein vergräbt.

„Naruto!“ Sie flüstert seinen Namen hilflos und erkennt erleichtert, dass er trotzdem zu verstehen scheint, was sie braucht, denn er hebt den Kopf und legt seine Lippen zurück auf ihre. Es kostet sie all ihren Mut, aber mittlerweile ist ihr Verstand so benebelt, dass sie gar nicht mehr groß darüber nachdenkt, als sie ihre zitternden Finger zögernd unter den Saum seines T-Shirts schiebt.

Doch als ihre Fingerspitzen vorsichtig die nackte Haut an seinem Bauch berühren, zuckt er so spürbar zusammen, dass sie ihre Hand augenblicklich zurückziehen will. Aber er ist schneller und greift mit einer Hand um ihr Handgelenk, um sie an Ort und Stelle festzuhalten.

Er löst sich ein Stück weit von ihr und Hinata rutscht unsicher von der Kommode. Unter der hellen Beleuchtung des Raumes hebt sich die tiefe Röte, die seine Berührung bereits in ihren Wangen hinterlassen hat, besonders klar von ihrer hellen Haut ab.

„Hinata.“

Es dauert einen Moment, bis sie den Mut aufbringt ihren Blick anzuheben und sobald sie seinem begegnet, vertieft sich die Röte in ihren Wangen noch weiter.

Er nimmt ihre andere Hand und platziert sie so auf seinem Brustkorb, dass sie seinen eigenen wilden Herzschlag fühlen kann.

„Hinata, ich liebe dich! Und wenn du mich trotz allem immer noch so willst, wie ich dich, dann-“

Er will zu einer Entschuldigung seines Verhaltens der letzten Tage ansetzen und ihr versprechen, dass er nicht zulassen wird, dass seine eigenen Unsicherheiten sich noch einmal zwischen sie stellen. Aber bevor er noch ein weiteres Wort über die Lippen bringt, schiebt die junge Clanerbin ihre Hand über seinen Brustkorb in seinen Nacken und streckt sich auf die Zehenspitzen, bis ihre Lippen wieder an seine heranreichen.

Sein raues Brummen verhallt gegen ihre Lippen, als er beide Hände an ihre Hüfte legt, um sie ruckartig zurück gegen seinen Körper zu ziehen. Er schiebt eine Hand an ihrem Rücken unter ihr Oberteil und genießt das spürbare Zittern ihres zierlichen Körpers gegen seinen, während er seine Zunge sinnlich über ihre Unterlippe zieht und sie ihm mit einem heiseren Seufzen erlaubt ihre Berührung weiter zu vertiefen.
 

Zumindest bis sie ein lautes Klopfen unsanft auseinanderreißt, gefolgt von Kibas vertrauter Stimme.

„Hinata, bist du da drin?“

Obwohl er den Inuzuka gerade gedanklich verflucht, schmunzelt Naruto liebevoll, als sein Blick auf die junge Clanerbin in seinen Armen fällt und er feststellt, dass die Röte in ihren Wangen tatsächlich noch eine tiefere Nuance annehmen kann.

Hinata tritt einen Schritt von ihm zurück und fährt nervös mit ihren Händen über ihre Haare und ihre Kleidung, bevor sie ihre Stimme halbwegs zurückgewinnt.

„J-Ja.“ Sie räuspert sich und zwingt ein wenig mehr Stärke zurück in ihre Stimme. „Ich komme gleich!“

Ihr Blick wandert zurück zu seinem und ihr leises Flüstern klingt beinahe vorwurfsvoll, als sie erkennt, wie sehr in ihre prekäre Situation amüsiert.

„Das ist nicht lustig!“

Naruto hebt die Hand und streicht ihr schmunzelnd eine lose Haarsträhne aus der Stirn, senkt seine Stimme aber ebenfalls. „Willst du etwa sagen, dass es das nicht wert war?“

Der Ausdruck in ihren Augen sagt alles und bevor sie sich von ihm abwenden kann, greift er noch einmal nach ihrer Hand.

„Komm morgen Abend zu mir.“

Sie kann nur nicken. Ihre Stimme hat sie an diesem Abend schon zu oft im Stich gelassen und im Moment traut sie auch ihren Beinen nicht mehr besonders, deshalb achtet sie auf jeden Schritt, der sie von Naruto weg und hinüber zur Tür trägt. Sie versichert sich, dass Naruto außerhalb des direkten Blickfeldes der Tür steht, bevor sie die Klinke nach unten drückt und nervös dem Blick ihres langjährigen Teamkameraden begegnet.

Sie ist in diesem Moment ausgesprochen dankbar dafür, dass Kiba seinen nüchternen Zustand schon vor einer ganzen Weile hinter sich gelassen hat, denn andernfalls würde er ihren aufgelösten Zustand vermutlich mehr hinterfragen.
 

Sie lässt die Tür einen Spalt weit offen, deshalb ist es allzu leicht für den blonden ANBU, das Gespräch zwischen Hinata und ihrem Teamkameraden zu verfolgen.

„Du bist feuerrot. Hat Naruto wieder etwas zu dir gesagt?“

„W-Was? N-Naruto? N-nein-“

„Geht es dir gut?“

Naruto lehnt sich ein wenig weiter vor, um durch den schmalen Spalt nach draußen sehen zu können und trotz der Gefahr, dass Kiba ihn jeden Moment hier drinnen entdecken könnte, ziert ein breites Grinsen seine Lippen, während er beobachtet, wie Hinata mit einem tiefen Atemzug ihre Schultern strafft und zumindest einen kleinen Teil ihrer Beherrschung zurückzugewinnen scheint.

„Es geht mir gut. Es war mir nur ein wenig zu voll da draußen.“

Kiba schlingt grinsend einen Arm um seine beste Freundin. „Na komm, ich verspreche, ich werde dir den Rest des Abends nicht von der Seite weichen. Außerdem bist du noch gar nicht dazu gekommen dir die Welpen genauer anzusehen.“

Aber Hinata wirft über Kibas Schulter noch einmal einen Blick zurück zu der Badezimmertür, in deren Rahmen Naruto mittlerweile mit verschränkten Armen steht und als sie ungewohnt direkt in seine Richtung die Augen verdreht, erstickt er sein Lachen gerade noch rechtzeitig hinter seiner Hand, bevor er doch noch Kibas Aufmerksamkeit auf sich zieht.

Die Welpen, richtig.
 

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Kommentare zu diesem Kapitel (18)
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Von:  Hokagebernd
2020-11-18T13:40:02+00:00 18.11.2020 14:40
Tolles Kapitel nun das kann ja noch lustig werden mit Sasuke u. Sakura nun ich glaub wenn kiba nich an die Tür geklopft hätte dann wären die beiden über einander hergefallen naruto sollte sich nich zu viele Gedanken machen ob hiashi ihn für gut genug hält aber mal ehrlich wenn der der Sohn des vierten hokagen nich gut genug is in seinen augen dann weiß ich auch was hiashi für ein problem hat
Von: abgemeldet
2017-09-13T20:28:26+00:00 13.09.2017 22:28
ein sehr tolles kapitel und eine welpen-feier ist definitiv auch mal was anderes ^^
auch scheint sasuke langsam sakura als frau zu sehen und was naruto wohl "morgen abend" mit hinata vorhat/ zu besprechen hat?
es bleibt in jedem fall spannend und ich freue mich bereits jetzt auf das nächste kapitel :)

bis denne und liebe grüße,
nemesis
Von:  bella-swan1
2017-08-19T12:02:47+00:00 19.08.2017 14:02
Super Kapi.
Bin schon gespannt wie es weiter geht.
Lg.
Von:  Suta98
2017-08-16T06:31:43+00:00 16.08.2017 08:31
Leider komme ich erst jetzt mit einem Kommentar..
Wie immer ein tolles Kapitel und mal sehen was noch alles passieren wird..
Bin drauf gespannt
Von:  guliamalik
2017-08-15T08:46:09+00:00 15.08.2017 10:46
Super Kapitel, ich bin gespannt wie Saku und Sasuke es schaffen werden den jeweils anderen in dwn Wahnsinn zu treiben :D
Von:  Hokagebernd
2017-08-14T07:27:12+00:00 14.08.2017 09:27
Tolles Kapitel nun das wahr ja eine intresante Trainings Einheit u. Es wäre ja doch garnich so schlimm wenn sasuke gefühle für Sakura entwickelt u. Sich dann zu konoha bekennt u. Naruto hat sie ja nich in stich gelassen wenn er auf Mission muss kann er nich sagen nein danke u. Kiba hätte sich verzihen sollen aber haben sich ja schon verabredet wo es dann weiter geführt wird höchstwahrscheinlich
Von:  Stellowiz
2017-08-09T20:02:15+00:00 09.08.2017 22:02
Naruto und Hinata sind unglaublich süß! x3
Wenn das am nächsten Abend was nicht ganz Jugendfreies mit Naruto und der kleinen Hyuuga wird, dann hoffe ich das es wenigstens zensiert wird. x3
Ich bin gespannt, wann es dann bei Sasuke und Sakura anfängt ;D und ich hoffe bald wird Sasuke auch ein bisschen netter zu der Kirschblüte, aber auch nur zu Sakura... dieser sture Emo-Prinz.. x3


LG

Von:  Scorbion1984
2017-08-08T14:29:43+00:00 08.08.2017 16:29
Endlich komme ich dazu dieses Kapitel zu lesen ,es ist Dir wirklich gelungen !
Super tolles Kapitel ,der arme Kiba nun will er sie beschützen und denkt doch nur an seine Welpen !
Freu mich drauf zu erfahren wie es weiter geht mit Sasuke und Sakura ,irgendwie haben es beide drauf sich gegenseitig in den Wahnsinn zu treiben !
Von:  Kleines-Engelschen
2017-08-08T12:33:14+00:00 08.08.2017 14:33
ein echt tolles kapitel. ich finde es toll das sasuke sakura begonnen hat nicht nur für art sondern auch für ihre stärke zu respektieren. freue mich auf das nächste kapitel!

greetz
Von:  Sakura2100
2017-08-08T09:17:26+00:00 08.08.2017 11:17
Hammer kapitel *-*
Hinata und naruto sind ja sooo süß :) naruto kann ja soo süß ;D
Die idee mit dem training war ne tolle idee, so hat sasuke wenigstens mal wirklich gelernt dass sakura nicht mehr die alte ist und man vor ihr respekt haben sollte. Es dürfte ziemlich amüsant werden wenn sasuke erfährt dass dakura auch bei der ambu ist. Ich freu mich schon darauf dass sasuke endlich mal gefühle zulässt. Klar jetzt nimmt er erstmal die veränderungen wahr und ich kann mir auch gut vorstellen dass sasuke sakura wirklich verführt und anfänglich die dmsituation ausnutzt jedoch wird sakura ihm sicher zeigen wo der hammer hängt und sasuke wird sich seiner wahren gefühle schon noch bewusst werden da bin ich mir gaaanz sicher :)
Hoffe du schreibst bald weiter ?
Lg


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