Im Verborgenen der Nacht von LeXxa ================================================================================ Prolog: -------- Vor vielen Jahrhunderten Das erste, was Thalia wahrnahm, war der überwältigende Schmerz, der sich durch ihren ganzen Körper zog. Sie versuchte sich zu erinnern, was passiert war, aber der Schmerz war übermächtig in ihren Gedanken, sie konnte sich auf nichts anderes konzentrieren. Also versuchte die blondgelockte Schönheit zu überprüfen, wie beschädigt ihr Körper wirklich war. Als sie versuchte ihre Beine zu bewegen, brüllte sie einen stummen Schrei in die Nacht hinaus. Beide Beine waren gebrochen, dazu kam ein stechender Schmerz in der Kehle, anscheinend wurde sie gewürgt. Der rechte Unterarm war zerschmettert, die linke Schulter ausgekugelt und einige Rippen schienen die Lunge durchstoßen zu haben. Aber das Schlimmste war, der ziehende und stechende Schmerz im Unterleib. Vage kamen die Erinnerung der vergangenen Stunden zurück und Thalia flehte zu Gott, sie wieder in die Ruhe und Stille der Bewusstlosigkeit gleiten zu lassen. So gnädig schien er aber nicht zu sein. Thalia erinnerte sich an vier widerliche männliche Gestalten, von einem ekelhaften Gestank umzogen. Sie konnte sich nicht mehr richtig an die Gesichter erinnern. Der Schmerz in ihrem Körper wollte einfach nicht nachlassen. Sie wusste, dass diese Männer ihr auf dem Weg in die Stadt aufgelauert hatten und sie in diese Holzhütte geschleppt hatten. Mehr wollte sie erst einmal nicht darüber nachdenken. Sie hoffte auf ein baldiges Ende ihres Leidens. Es mussten Stunden vergangen sein, in denen sie ihre Qualen voll auskosten konnte, keine Ohnmacht hat sie in einen ruhigen Schlaf gezogen. Thalia konnte weder schreien noch aufstehen, ihr Körper gehorchte ihr mit den gebrochenen Knochen einfach nicht. Heiße Tränen strömten über ihr zerschundenes Gesicht. Irgendwann hörte sie auf zu Gott zu beten, denn er erhörte ihr Flehen nicht. Sie bot sogar dem Teufel ihre Seele an, auf dass er ihre Qualen erlösen möge. Irgendwann, nach einer gefühlten Ewigkeit, hörte sie Schritte in der Holzhütte. Sie konnte mittlerweile nur noch neblig verzogene Umrisse ihrer Umgebung erkennen. Eine ruhige starke Stimme flüsterte ihr ins Ohr, „Willst du leben mein Kind? Möchtest du, dass deine Qualen enden? Viel mehr von Belang jedoch ist die Frage: Willst du Rache nehmen? An Jenen, die es nicht verdient haben weiter auf dieser Erde zu wandeln?“ Thalia überlegte, ob sie das nur träumte, jedoch war ihr jeder Ausweg recht, um aus ihrer derzeitigen Situation zu fliehen. Schwach vom Blutverlust und den Schmerzen öffnete sie ihre Augen, soweit es ging und sah der Gestalt vor ihr direkt ins Gesicht und sprach leise, „Ich will leben und ich will Rache“. Das dunkle und raue Gelächter, das daraufhin ertönte, erschreckte Thalia noch nicht einmal. Das Grauenhafte war der neue brennende Schmerz, den sie an ihrem Hals verspürte und dann war alles schwarz. Stille überzog Thalia, Friede überkam sie. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)