Liebe bedeutet... von Yosephia ([OTP-Challenge - NaLu, Stingue, IgneelWeiß]) ================================================================================ [November 1/3] – Spoiling one another – Stingue ----------------------------------------------- Als Weißlogia mit seinem Lebensgefährten in die Wohnung seines Sohnes gelassen wurde, erwartete ihn ein himmlischer Geruch, der seinen Magen ungeduldig grummeln ließ. Das strahlende Gesicht seines Sohnes war leicht genug zu lesen. Es gab aus aktuellem Anlass offensichtlich eines seiner Lieblingsgerichte – und so wie das roch, hatte Rogue wirklich alle Register gezogen, um Sting so richtig zu verwöhnen. Nach der Begrüßung durch Sting drehte Weißlogia sich kurz zu seinem Lebensgefährten um, der amüsiert in sich hinein grinste. Der kannte Sting auch schon lange genug, um zu wissen, dass man diesen mit Essen sehr glücklich machen konnte – Igneels eigener Sohn war da nicht anders gestrickt, nur hatte der nicht so viel Glück bei der Partnerwahl. Nicht dass Lucy sich nicht redlich Mühe geben würde, aber sie hatte eindeutig kein Talent in der Küche. De facto war Natsu also Selbstversorger. Sting hingegen hatte sich nicht einfach nur einen ausgezeichneten Hobbykoch als Partner geangelt, sondern einen vollends ausgebildeten Koch, der erst dieses Jahr vom Schlemmermagier zum Aufsteiger des Jahres gekürt worden war und der diese Berufung auch mit in seine Freizeit nahm. Quasi der absolute Hauptgewinn für ein Schlemmermaul und Vielfraß wie Sting. Besagtem Schlemmermaul folgten Weißlogia und Igneel nun ins Wohnzimmer, wo der Esstisch bereits gedeckt war. Rogue stellte gerade eine Auflaufform mit Gratin auf einem Brettchen ab, die einer der Urheber des leckeren Geruchs in der Wohnung war. Daneben standen eine Schüssel mit Rahmgemüse und eine Salatschüssel. Ein weiteres Brettchen stand auch bereit. „Setzt euch schon mal“, wandte Rogue sich zur Begrüßung an Weißlogia und Igneel. „Ich muss nur noch die Steaks holen.“ „Ich helfe dir!“, rief Sting eifrig und eilte seinem Freund hinterher. „Um was wetten wir, dass Rogue obendrein auch noch ein Dessert vorbereitet hat, das zu gefühlten neunundneunzig Prozent aus Schokolade besteht?“, murmelte Igneel, während sie sich auf ihren Stühlen nieder ließen. „Die Wette gewinnst du garantiert“, erwiderte Weißlogia schmunzelnd. Als Sting noch klein gewesen war, hatte Weißlogia manchmal wirklich seine Mühe und Not gehabt, seinen Sohn gesund zu ernähren, weil der so süchtig nach Schokolade war. So manches Mal war es darin ausgeartet, dass Sting sein Abendessen viel später als eigentlich üblich eingenommen hatte, weil er Stunden lang mit einem Hungerstreik versucht hatte, an Schokolade zu kommen. Zum Glück hatte Sting das nie lange genug durchgehalten, dass Weißlogia sich je hätte Sorgen machen müssen. Mittlerweile konnte Sting sich durchaus vernünftig ernähren, aber er freute sich dennoch jedes Mal wie ein Kind, wenn es etwas Schokoladiges zum Essen gab. Während sie warteten, begutachtete Weißlogia das Wohnzimmer. Wie bei jedem Besuch war er fasziniert davon, wie viele Bücher es hier gab. Die komplette Schrankwand, in der auch der Fernseher integriert war, war ein einziges großes Regalsystem von fünf Metern Länge und zweieinhalb Metern Höhe, die Bücher thematisch und alphabetisch sortiert. Über dem Sofa auf der anderen Seite des Wohnzimmers waren weitere Regale angebracht und Weißlogia wusste, dass es auch im Schlafzimmer ein großes Bücherregal gab. Neben der Couch stand ein riesiger, wahnsinnig gemütlicher Ohrensessel, auf dem so eine Kuscheldecke mit Ärmeln bereit lag. Hinter dem Sessel stand ein weiteres Regal mit allerlei Körben und Dosen, in welchen sich, wie Weißlogia wusste, eine außergewöhnlich umfangreiche Auswahl an Teesorten verbarg, die Rogue zu trinken pflegte, während er seine Nase in einem neuen Buch vergrub. Die Bezeichnung Bücherwurm war bei Rogue eindeutig untertrieben. Und Sting tat alles, um seinen Freund in seiner Leidenschaft fürs Lesen zu unterstützen. Die Kuscheldecke war ein Geschenk von Sting – unverkennbar an dem verspielten Violinen-Motiv darauf – und den Sessel hatte Sting letztes Jahr als Geburtstagsgeschenk für Rogue ergattert, weil er den Eindruck gehabt hatte, dass es auf Dauer für Rogue unbequem wäre, auf der Couch zu lesen. Nach seiner Mithilfe beim Transport dieses Monsters von einem Sessel hatte Weißlogia sich damals um zwanzig Jahre gealtert gefühlt. Für die Schrankwand hatten Sting und Rogue zusammen gelegt, das Regal im Schlafzimmer aus Echtholz wiederum war ein weiteres Geschenk gewesen, für das Sting seine erste Gage auf den Kopf gehauen hatte – weil Rogue Echtholzregale nun einmal liebte! Letztendlich verwöhnte Sting seinen Freund mindestens genauso sehr wie umgekehrt. Als Sting und Rogue ins Wohnzimmer zurück kamen, grinste ersterer wie ein Honigkuchenpferd, während letzterer nur unmerklich in sich hinein lächelte. Beide Gesichter waren gerötet und Weißlogia hatte den Eindruck, dass Stings Haare etwas wirrer am Hinterkopf waren als noch vor wenigen Minuten. Er verbarg sein Amüsement hinter seinem Wasserglas und tappte seinem glucksenden Partner unter dem Tisch auf den Fuß. Sollten Sting und Rogue sich ruhig ein wenig Spaß gönnen und sollten sie einander ruhig so richtig verwöhnen. Immerhin hatten sie Beide sehr anspruchsvolle Jobs, die viel Zeit und Energie von ihnen abverlangten. Da konnte es ihnen nur gut tun, wenn sie sich umeinander kümmerten. Das Essen war selbstverständlich hervorragend, was vor allem Sting immer wieder lautstark betonte, aber auch Igneel und Weißlogia sprachen dem jungen Koch ihre Anerkennung aus. Er hatte seine Auszeichnung eindeutig zu Recht erhalten! Nach dem Hauptgang gab es – keine Überraschung – für Sting Mousse au Chocolat und für die Anderen einen lockeren, fruchtigen Joghurt, der nicht so schwer im Magen lag und auch nicht so süß war. Als Sting seine große Portion vertilgt hatte und das dreckige Geschirr abgeräumt war, machten sie es sich mit Weingläsern auf der Couch bequem und Weißlogia nahm die Tüte auf, die er bislang neben seinem Stuhl abgelegt hatte, um sie seinem Sohn zu überreichen. „Alles Gute zum Geburtstag, Sting.“ Wie ein kleines Kind nahm Sting das Geschenk mit leuchtenden Augen an sich und zog es aus der Tüte. Er versuchte zunächst noch, das Papier vorsichtig zu öffnen, aber irgendwann verlor er doch die Geduld und riss es auf. Zum Vorschein kamen eine CD-Box von Stings Lieblingsorchester und zwei Tickets für ein Konzert eben desselbigen. „Ihr seid die Besten!“, jubelte Sting und machte einen Hechtsprung nach vorn, um Weißlogia und Igneel zu umarmen, die gleichzeitig ihre Weingläser außer Reichweite hielten und die Geste jeweils einarmig erwiderten. „Also das heißt, die Zweitbesten“, korrigierte Sting sich grinsend, nachdem er sich wieder von ihnen gelöst hatte, und warf seinem Freund einen schmachtenden Blick zu. „Ich habe von Rogue ein Notenbuch der fiorianischen Klassiker bekommen!“ Der Schwarzhaarige lächelte verlegen und versuchte, das Lob abzuwiegeln, aber während er sich mit Sting darüber kabbelte, legte seine Hand sich auf seine Hosentasche. Als Weißlogia dort eine kleine, verdächtige Erhebung auffiel, hob er schnell sein Weinglas an die Lippen, um wieder sein Lächeln zu verstecken. So wie es aussah, hatte Rogue vor, Sting für den Rest seines Lebens zu verwöhnen – und der würde sicher weder Kosten noch Mühen scheuen, um dasselbe für Rogue zu tun. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)