Fear von Melodie-chan14 (Zensierte Variante) ================================================================================ Kapitel 3: Mistake ------------------ Nachdem wir mit den Vorbereitungen, dem Aufbau des Equipments und dem Schminken von Mark fertig waren, begaben wir uns in mein Zimmer zurück. Von meinem Handy aus ließ ich die Musik spielen, sodass wir wussten, wann wir einsetzen mussten. Die erste Szene, die wir Aufnahmen, war die zweite Strophe, welche in meinem Zimmer stattfand. Ich krabbelte erneut auf mein Bett und setzte mich hinter meine Decke, welche verwühlt auf dem Bett direkt vor mir lag, um zu zeigen, dass ich von Albträumen und Anderem geplagt wurde. Die Knie zog ich an mich heran, bevor ich meine Arme um diese wickelte und den Kopf auf meine Beine legte. Langsam schloss ich meine Augen und begann mich innerlich vorzubereiten. Ich stellte mir vor, wie sich die Stimmen in meinem Kopf ausbreiteten und immer mehr wurden, von Minute zu Minute. Immer lauter riefen sie meinen Namen und versuchten mich zu erobern. Meinen Körper zu übernehmen. Während ich mich wehrte und letzten Endes mich dem Wahnsinn ergeben würde. Ich begann tief ein und wieder auszuatmen. Die Ruhe um mich herum verschlang ich. Lediglich meinen Atem noch zu hören. Die Trauer mich übermannend. Wissend, dass ich niemals gegen die Dämonen, die in meinem Kopf lebten, gewinnen könnte. Ich war bereit mit dem Video zu stellen und es zu drehen. "Alles in Ordnung?", fragte mich Mark besorgt, da ich mich seit fast einer halben Stunde nicht mehr belebt hatte. Langsam hob ich meinen Kopf und blickte zu ihm, mit einem Blick der sagte, dass ich dem Tod ins Auge geblickt hätte und bereit war mit ihm unterzugehen, bevor ich ihm ein warmes Lächeln schenkte, um ihn zu beruhigen. Ich nickte und betrachtete ihn genau. Er sah so aus, als sei ihm das Herz in dieser kurzen Sekunde in die Hose gerutscht. Anscheinend hatte ich ihn erschrocken, was mich innerlich freute, da dies bedeutete, dass ich überzeugend aussah und somit meine Rolle beherrschte. Nun mussten wir lediglich filmen und es wäre alles perfekt. Allerdings müsste mein Gesichtsausdrück später trauriger und vor allem verängstigter werden. Je mehr sich mein Dämon mir zeigen würde, desto bewusster würde mir werden, dass ihn nicht mitnehmen könnte. Ich würde ihn niemals besiegen können. Selbst nicht, wenn ich ihn mit in den Tod reißen würde. Somit müsste ich mich fürchten, sowohl zu leben, als auch zu sterben. Das musste ich rüberbringen können! Ich musste mich anstrengend. Allerdings wurde ich langsam nervös. Würde ich versagen? Würde es den Leuten überhaupt gefallen? Ich durfte so nicht denken! Natürlich würde es den Leuten gefallen. Meine Fans würden mich unterstützen und mir Zuspruch geben. Sie würden sehen, dass ich mehr war, als die einfache Letˋs Playerin, die zwischendurch ein paar kleine Gesangseinlagen in ihre Aufnahmen unterband. Sie würden erkennen, dass die Musik in mir lebt und ich Abwechslung bieten könnte. Sie würden mich nicht verspotten. Das würde Mark mir zumindest einreden, wenn ich ihm meine Bedenken erzählen würde. Er würde dafür sorgen, dass ich mein Talent anerkannte und dazu stand. Deswegen durfte ich ihn nicht enttäuschen. Hinfort die Zweifel! Ich war bereit! "Ja alles in Ordnung. Ich habe lediglich versucht mich in die Rolle zu versetzen, das ist alles. Machst du doch auch gerne, oder erinnre ich mich da falsch?", antwortete ich ihm und lächelte ihn breit an, bevor ich einen Blick auf das Fenster, welches Licht in mein Zimmer dringen ließ, warf. Es war geschlossen und die Rollladen heruntergelassen, sodass das Zimmer lediglich von der Lampe, die sich im Raum befand, erhellt wurde. Mein Blick wanderte wieder zu Mark, als dieser mich erneut ansprach. "Ja schon aber ich sitze nicht eine halbe Stunde still auf meinem Bett", entgegnete er sichtlich erleichtert, bevor er sich an die Kamera wandte, welche er bedienen sollte, um mich zu filmen. Zuerst wollte ich aufnehmen, wie die Kamera mir aus der Ferne folgte, als ob mich etwas beobachten würde. Danach sollte Mark eine Nahaufnahme machen, bevor er durch den Raum wandern würde, um die Dunkelheit, die mich umgab, einfangen zu können. Die Dritte Einstellung, die ich als Vergleich haben wollte, wäre, dass man aus einem höheren Winkel aus aufnehmen würde. Als ob etwas an der Decke wäre und auf mich herabsah. Hoffentlich sah eine davon gut aus. Wenn mit alle gefielen, würden wir die Aufnahmen ein wenig vermischen. Würde schon schiefgehen. Ich wusste was ich wollte und das würde ich durchsetzen! "Ich möchte halt alles perfekt rüber bringen", meinte ich etwas ernster, bevor den Kopf langsam wieder senkt und ein letztes Mal tief ein und aus atmete. Noch ein letztes Mal Kraft tanken. "DAS Problem kenne ich", meinte er amüsiert, woraufhin ich ihn skeptisch betrachtete. Er war manchmal tatsächlich ein kleiner Perfektionist. Wenn etwas nicht so lief, wie er es geplant hatte, probierte er es immer und immer wieder, bis es ihm gefiel und er zufrieden sein konnte. Wenn er so drauf war, fragte ich mich manchmal, wieso ich eigentlich noch mit ihm befreundet war. Mark konnte an solchen Tagen sehr nerv tötend sein. Unsere Freundschaft wäre deswegen sogar beinahe zerbrochen, genauso wie mein Herz, welches an dem Tag gestorben war. Es war, als er eine seiner Sketche aufgenommen hatte und ich beim Drehen helfen sollte, da es ihm an Helfern mangelte. Natürlich hatte ich sofort zugesagt, da ich bereits damals für seine Taten bewundert hatte und mich freute, wenn ich ihm helfen konnte, solche Werke zu produzieren. Allerdings war ich im Umgang mit der Kamera ungeübt gewesen, weshalb er mir einen Crash Kurs geben musste. Doch hatte ich lediglich die Hälfte - wenn überhaupt - davon verstanden, weshalb es mir schwer fiel die Kamera zu bedienen. Ich versuchte mein Bestes. Doch war das Beste nicht gut genug für Mark gewesen. Anfangs war er ruhig und hatte mich verbessert, wenn ich etwas falsch gemacht hatte. Er blieb ruhig und freundlich, so wie man ihn kannte. Trotz diesem Ereignis war ich immer noch davon überzeugt, dass er der netteste Mensch auf dem ganzen Planeten war. Trotzdem wurde es immer schlimmer. Vor allem, da ich nicht sah, dass er mir lediglich helfen wollte. Ich dachte, dass er mich nerven wollen würde, da ich ihm ohnehin im Weg stand und er nicht den Mut hatte, mir das ins Gesicht zu sagen. Irgendwann brach es aus mir heraus und ich begann ihn anzuschreien. Mark war es, der die Ruhe bewahrte, solange er konnte, doch irgendwann hielt er es nicht mehr aus und schrie mich zurück an. Es war furchtbar. Jeder der dabei war, hatte Angst, dass wir uns hinterher noch an die Gurgel gehen würde. Ich hasste es mich daran zu erinnern. Es war immer schmerzend. Ich bereute es heute so sehr ihn damals angeschrien zu haben. Vor allem, nachdem ich das Twitter Bild an diesem Tag gesehen hatte. Er war traurig. Verletzt. Das Einzige, was ihm helfen konnte war Chica, die damals noch viel kleiner war und so niedlich. Sie hatte ihm geholfen nicht den Verstand zu verlieren. Der Streit war ihm, so wie mir, sehr nahegegangen. Doch war ich zu sauer, um ihm sofort zu verzeihen, obwohl es mir das Herz gebrochen hatte ihn so verletzte zu sehen. Wochenlang hatten wir damals nicht miteinander geredet. Ich befürchtete, dass ich ihn niemals wiedersehen würde. Überlegte bereits umzuziehen. Nur noch weg von ihm. Doch kam Tyler und half uns, uns wieder zu vertragen. Ohne ihn wäre diese Freundschaft sicher beendet gewesen. Auch wenn Mark immer wieder meinte, dass er auch ohne Tylers Hilfe auf mich zugekommen wäre, da er es kaum noch aushielt, nicht mehr mit mir reden zu können. Mir war es damals genauso gegangen. Ich vermisste ihn. Seine Stimme. Seine Nähe. Jeden Tag hatte ich seine Videos gesehen und verfolgt, doch selbst in diesen wirkte er nicht wie er selbst. Mich daran zurück zu erinnern, ließ mich traurig werden. Ich schielte betrübt zur Seite. Ich hatte mich nie entschuldigt. Oder? "Luna? Alles in Ordnung? Du siehst so traurig", erkundigte sich Mark - erneut - besorgt bei mir, woraufhin ich ihn überrascht ansah. Ich war so in Gedanken versunken gewesen, dass ich ihn komplett ausgeblendet und dadurch vergessen hatte. Dieser Streit machte mir mehr zu schaffen, als ich es zugeben würde und das nach all den Jahren. Schnell nickte ich und lächelte ihn geschwächt an, die Gedanken immer noch um damals kreisend. Ich konnte es nicht vergessen. Nicht verdrängen. Dabei schien es unsere Freundschaft sogar verstärkt zu haben. Seitdem waren wir erst Recht für den Anderen da gewesen. Es gab immer noch kleine Streitereien, doch wussten wir, dass wir uns sofort wieder vertragen würden und alles, was wir sagten, nicht ernst meinten. Wir hielten zusammen. Kurz darauf begann Mark auch mit seiner überfürsorglichen Hilfe und begann mich damit zu nerven, dass wir gemeinsam Let's Plays machen könnten, damit ich mehr Fans bekommen würde. Mir fiel es wie Schuppen von den Augen. Er machte das alles, um sich immer noch bei mir zu entschuldigen. Deswegen war er auch so hartnäckig gewesen und ließ nicht locker. Er wollte diese Schuld, die er sich gab, endlich von seinen Schultern haben. Dabei war das alles ICH gewesen. ICH hatte ihn falsch verstanden. ICH hatte begonnen ihn anzuschreien. Es war alles MEINE Schuld gewesen. Und doch schien es immer noch genauso sehr an ihm zu nagen wie mir. Nur versteckte er es hinter seinem Lächeln und der fröhlichen Art, wodurch er jeden Tag erhellen konnte. Und ich Idiotin hatte es nie verstanden. Ich hatte immer gedacht, dass nur ich mich damit beschäftigte. Ich EGOISTIN! Wortlos sprang ich vom Bett runter und stürmte zu ihm, nur um ihn beinahe zu Boden zu reißen, während ich meine Arme um ihn legte. Wie viel Schmerz unterdrückte er noch? Was verheimlichte er mir noch alles? Ich wollte es wissen! Ich wollte mich entschuldigen. Ihm helfen. Für ihn da sein. Doch würde er sicher alles abstreiten. Dieser Idiot. Süßer, liebevoller Idiot. Erschrocken sah Mark auf mich herab. Überwältigt von der plötzlichen Umarmung, ließ er die Arme hängen und starrte mich lediglich an. Nicht wissend, wie er darauf reagieren sollte, begann er sich Hilfe suchend umzusehen. Er schien nicht zu wissen, was mit mir los war, doch seufzte er herzlich, bevor er seine Arme ebenfalls um meinen - im Vergleich zarten - Körper legte, während sein Kopf auf meinem ruhte. "Ich habe dich lieb Mark. Egal was ist, du kannst immer mit mir darüber reden und eine Entschuldigung nicht hinter nerv tötender Hilfe verstecken", nuschelte ich in sein graues Hemd. Ich schmunzelte, nachdem ich ein leises "Erwischt" vernommen hatte und sich Marks Körper versteifte, als ob ich ihn verhört hätte und er dabei war aufzugeben, da er die angebliche Unschuld nicht mehr aufrecht halten konnte. Irgendwie süß. Zugleich allerdings ein Todesstoß für mich, da ich deutlich seine Muskeln spüren konnte. Jeder einzelne spannte sich an und ließ mich schlucken, während meine Wangen sich langsam erhitzten und mir das Herz beinahe aus der Brust sprang. Warum musste er auch so durchtrainiert sein?! Plötzlich begann sich seine Brust auf und ab zu bewegen, als ob er ein Lachen unterdrücken müsste. Irritiert sah ich zu ihm hinauf und sofort begann er los zu prusten. "Entschuldige, aber dein Verhalten und dein Gesichtsausdruck gerade waren zum Schießen!", äußerte er amüsiert, bevor er wieder zu lachen begann. Nicht glaubend, was ich da hörte, betrachtete ich ihn mit einem leeren Blick. Und ich dumme Kuh hatte er mir Sorgen gemacht. UMSONST! Er machte sich wahrscheinlich um gar nichts Gedanken. Er lebte einfach in den Tag hinein. Immer gut gelaunt. Das "Erwischt" sollte mich sicher lediglich aus der Reserve locken. Beleidigt verschränkte ich die Arme vor der Brust und wandte den Blick ab. "Komm, das war doch nicht böse gemeint. Ich finde es einfach süß, wie viele Gedanken du dir machst und das ist irgendwie auch lustig. Außerdem will ich nicht, dass du dir darüber immer noch Gedanken. Also ABLENKUNG! HURR!", versuchte Mark sich zu erklären, doch wollte ich ihm nicht zuhören und spielte weiterhin die Beleidigte, bis ich dieses seltsame "HURR" vernahm. Sofort öffnete ich mein linkes Auge für einen Spalt - so gut wie unbemerkt - und schielte zu Mark, bevor ich lauthals zu lachen begann und mir den Bauch hielt. Die Arme angespannt im 90° Grad Winkel neben dem Kopf. Der kaum vorhandene Bauch eingezogen und leicht nach rechts gedreht. Der Kopf seitlich, während die braunen Augen mich im Blick behielten und genauso breit grinsten, wie der Mund, dessen Zähne zu blitzen schienen. Das rechte Bein in einem rechten Winkel abgestellt, während das linke lediglich von den Zehenspitzen gehalten wurde. Mark sah aus wie ein Muskelprotz, der dabei war mit seiner Stärke anzugeben. Dabei dieser Gesichtsausdruck. Ich konnte nicht mehr und musste mich irgendwo festhalten, um nicht vor Lachen umzukippen und über den Boden zu kullern. "Wie siehst DU denn aus?", fragte ich unter Tränen, die mir vor Lachen in die Augen stiegen. Ich befürchtete nicht mehr aufhören zu können, weshalb ich begann zu versuchen meine Atmung zu kontrollieren. Tief ein und wieder aus. Doch sobald ich ausatmen wollte, begann ich vom Neuen loszulegen, da Mark meinte die verschiedensten Posen machen zu müssen. Immer ulkiger. Immer wieder ein neuer Gesichtsausdruck. Es war kaum auszuhalten. Ich musste mich endlich beruhigen. Doch schaffte ich das erst, als mein bester Freund auf einmal zu schwanken begann, wie ein betrunkener Mann, und beinahe zu Boden krachte, dabei den Kopf haltend, damit die Welt aufhören würde sich zu drehen. Besorgt begab ich mich zu ihm und stützte ihn so schnell ich konnte ab, was eine meine größten Herausforderungen war, da Mark dank seiner Muskelmasse um einiges schwerer war als ich. Trotzdem schaffte ich es ihn zum Bett zu führen, sodass er sich dort hinsetzen und ausruhen konnte. Er sagte kein Wort. Komplett leer starrte er auf den Boden. Besorgt sah ich mich um. Hoffend, dass ich etwas finden würde, um ihm helfen zu können. Da fiel mir ein, dass er vielleicht nicht genug getrunken hatte. Somit begab ich mich so schnell ich konnte die Treppen hinunter in die Küche - wobei ich auf dem Weg mindestens einmal beinahe über meine eigenen Füße gestolpert wäre -, um dort Mark ein frisches Glas Wasser machen zu können. Ich nahm mir eines der Gläser aus einem meiner Schränke, welche an der Wand hingen. Um daran kommen zu können, zog ich einen kleinen Hocker aus Holz heran, worauf ich mich stellte und den Arm ausstreckte. Endlich das ersehnte Glas ergriffen, stieg ich zurück auf den Boden und ergriff eines der Wasserflaschen, welche sich direkt unter der Spüle befanden, und öffnete diese, bevor ich das Wasser in zwei Gläser goss. Glücklich lächelte ich die Gläser an. Voller Hoffnung, dass das Wasser Mark helfen könnte und würde, drehte ich mich um und begann wie beim Eierlauf Wettbewerb zu laufen. Doch wurde ich gestoppt, als ich plötzlich gegen jemanden knallte und dabei beinahe die Gläser fallen ließ. Erschrocken entwich mir ein heller und schriller Schrei, bevor ich erkannte, dass Mark vor mir stand. Er wirkte verändert. Ganz still stand er da, den Kopf leicht gesenkt, während seine Augen mich zu fokussieren schienen und fast schwarz wirkten. Erinnerte mich an Darkiplier. Bestimmt wollte er mich ärgern. Gut, spielte ich mit. "Mark. Du bist es. Erschreck mich doch nicht so", äußerte ich, während ich mir erleichtert an mein Herz fasste und ausatmete, als ob mir ein Stein vom Herzen gefallen wäre. Dies war nicht einmal gespielt. Mir ging es besser, da ich erkannte, dass lediglich Mark vor mir war und mich erschreckt hatte. Ich befürchtete bereits einen Einbrecher. Somit war es eine angenehme Überraschung in ein bekanntes Gesicht zu blicken, selbst wenn er diesen Darkiplier Blick aufgesetzt hatte. Er wusste, wie ängstlich ich war, und versuchte mich so oft wie möglich zu erschrecken und mir Angst einzujagen. Manchmal hasste ich ihn dafür, doch versuchte ich mich stetig für seine Streiche zu Revanchieren. Allerdings schaffte ich es in der Regel nicht ihn zu erschrecken. Er war darin besser als ich. Was sich erneut bemerkbar machte. Mark stand einfach da und grinste mich an, während seine Augen aus diesem Winkel Pechschwarz wirkten. Der Kopf war leicht gesenkt und doch fixierten seine Augen mich und beobachteten jeden Muskel, den ich versuchte zu bewegen. Leicht schienen sie auf mich herab zu sehen, als sei ich ein Insekt. Eine bedrohliche Aura schien von ihm auszugehen. Ich verstand langsam, wieso manche Fans schon fast Angst vor Dark hatten. Mark war sonst immer fröhlich und strahlte ein Gefühl von Sicherheit aus, doch wenn er sein böses Ego spielte, dann war es so, als hätte die Welt an Farbe verloren und jegliches Glück würde verschwinden. Wie ein Raubtier schien er zu lauern und nur darauf zu warten, dass ich eine falsche Bewegung machen würde. Zuschnappen im richtigen Moment. Doch wusste ich, dass das alles gespielt war. Trotzdem bekam ich dieses bedrückende Gefühl nicht los. Beunruhigt schluckte ich und betrachtete ihn von oben bis unten. "Geht... es dir wieder gut?", fragte ich zögerlich. Als ich die Antwort vernahm, wäre ich am liebsten weggerannt. Beine in die Hand und weg. Ich schluckte ein weiteres Mal, stärker als zuvor, während ich ihn leicht verängstigt betrachtete. "Ja~ Alles bestens", antwortete er mir. Doch war es nicht WAS er sagte, dass mich beunruhigte, sondern die Art WIE er es machte. Seine Stimme klang tiefer und verzerrt, als ob sie, wie ein Computer, einen Fehler oder Glitch hätte. Kaum deutlich erkennbar. Wie stellte er das an? In seinen Videos verwendete er dafür Programme, doch war das hier die Wirklichkeit und er stand direkt vor mir. Da konnte man keine Stimmen übereinander packen und was weiß ich noch alles machen, damit die Stimme letzten Endes verzerrt klang! Wie stellte er das an? Die einzige Erklärung, die sich in mein Gehirn pflanzte war, dass dies nicht Mark war. Doch das war unmöglich! "W-was ist mit deiner Stimme los?", fragte ich nervös, während ich einen Schritt nach hinten machte. Ich glaubte, er hätte es nicht bemerkt, doch setzte er seinen Fuß ebenfalls nach vorne und zog den Anderen hinterher. Seelenruhig und gemütlich vollführte er seine Bewegungen. Gezielt und mich dabei nie aus den Augen lassend. Immer mehr erinnerte er mich an ein Tier. Er war der Jäger und ich die Gejagte. Das Fressen. Das Opfer. Alles spiegelte ich in diesem einen Moment wieder. Die Spannung, die in der Luft lag, kaum zu ertragen. Bis Mark auf einmal die Stille brach und ich erleichtert ausatmen konnte. Geschwind zog er einen Stimmenverzerrer aus seinem Ärmel und grinste mich mit seinem typischen Lächeln breit an. Die Augen wieder strahlend braun, während er den Kopf hob und auf mich zu kam. Hinter mir legte er den Verzerrer hin. "Stimmenverzerrer. Wollte mal testen wie das klingt. Schien ja überzeugend zu sein", äußerte er amüsiert und konnte das Lachen kaum noch zurückhalten, während ich ihn böse anfunkelte. Die Arme waren vor der Brust verschränkt und meine Augenbrauen zogen sich genervt zusammen. Dieser Anblick ließ ihn los prusten, woraufhin ich entnervt ausschnaubte. Das war bereits das zweite Mal an diesem Tag, dass er mich in Rage brachte. Ich bereute es langsam ihn eingeladen zu haben. Vor allem seine Hilfe anzunehmen war ein Fehler gewesen. Anstatt mich zu trösten, lachte er munter weiter und hielt sich bereits den Bauch. Ich empfand das ganze alles andere als amüsant. Wie er mich angesehen hatte. Diese Rabenschwarzen Augen, die mich fixierten und gleichzeitig durch mich hindurch zu sehen schienen. War das alles wirklich nur gespielt? Er hatte sich Dark ausgedacht. Er wusste, wie man ihn spielt. Allerdings wirkte alles so real. Auch diese verzerrte Stimme. Es war alles ZU perfekt. Konnte das wirklich nur gespielt sein? Ich schmunzelte und schüttelte den Kopf. Was dachte ich da überhaupt? Dark war lediglich eine Erfindung von Mark, welche dank seiner Fans immer populärer wurde und schließlich ein Comeback hatte in seinem Spezial. Das war alles. Jacksepticeye besaß ebenfalls solch eine Figur. Ich erinnerte mich nicht einmal mehr daran welcher von Beiden zuerst mit dieser anderen Persönlichkeit angefangen hatte. Mark oder Jack? War auch egal. Sie waren erfunden und das war das entscheidende. Als ob Dark auf einmal real wäre. Wie kam ich auf solch einen Unsinn? "Alles in Ordnung? Du wirkst heute häufiger in Gedanken als sonst", fragte mich Marl besorgt, doch vernahm ich seine Stimme nicht, bis er seine Hand auf meine Schulter legte und ich mich erschrocken umdrehte. Einen flüchtigen Schrei entweichen lassend. Sofort beruhigte ich mich wieder und lächelte ihn breit an, bevor ich nickte. "Ja, alles gut. Ich denke über das Video nach, das ist alles", log ich schnell, um ihn nicht zu beunruhigen. Wie könnte ich ihm sagen, dass ich befürchtete Dark sei real? Er würde mich als verrückt erklären und nie wieder mit mir reden wollen. Da war ich mir sicher. Somit log ich lieber und lächelte ihn wie immer an. Der Gedanke war ohnehin reiner Wahnsinn. Dark war nicht echt. Das redete ich mir zumindest ein, doch wusste ich es - tief in meinem Herzen - besser. Ich wusste, dass das vorhin kein Spielchen gewesen war. Er war da gewesen. Doch wollte ich es zu diesem Zeitpunkt nicht wahrhaben. Noch nicht. "Du hast mich gerade ganz schön erschreckt. Wie du mich angestarrt hast. Achja, ich habe die ein Glas Wasser vorbereitet, falls dir wieder schwindelig wird. Ich bringe alles ins Zimmer. Kommst du?", meinte ich ehrlich und lachte nun über meine schreckhafte Art, bevor ich die zwei Gläser in meine Hände nahm und die Wasserflasche unter meinen Arm klemmte. Als ich allerdings an Mark vorbeiging, bemerkte ich seinen fragenden Blick. Dazu sah er so aus, als ob er einen Geist gesehen hätte. Die Augen weit aufgerissen, den Blick gesenkt und der Mund offenstehend, während die Augenbrauen sich verzweifelt zusammenzogen. Plötzlich betrachtete er mich von oben bis unten. Als ob er mich untersuchen würde. Seine Art machte mir Angst. Ich hatte das Gefühl laufen zu müssen, stattdessen sah ich ihn einfach besorgt an. Was war los mit ihm? Nachdem er mich gefühlte Stunden begutachtet hatte, seufzte er erleichtert aus und nahm mir die Wasserflasche ab, bevor er mir breit angrinste. Als ob nichts gewesen wäre. Was hatte das alles zu bedeuten? "Erwischt", äußerte er auf einmal. Verwirrt sah ich ihn an, bevor es Klick machte und ich ihn erbost ansah. Ich plusterte sogar meine Wangen auf. Beleidigt schwang ich meine Haare in sein Gesicht, äußerte ein lautes "Pöh" und stampfte die Treppen hinauf, während ich im Hintergrund Marks typisches Lachen vernehmen konnte. "Du bist so ein kindischer Idiot!", meinte ich genervt. Mark stetig hinter mir. Was ich nicht bemerkte, war das Messer, welches er hinter seinem Rücken mit einem düsteren Grinsen verbarg ~Showtime Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)