Und den Fluch im Kielwasser... von Tsutsumi ================================================================================ Kapitel 1: Port Royal --------------------- Autor: Tsutsumi Titel: ...Und den Fluch im Kielwasser... Teil: 1/? Kommentar: Also, dies ist eine "Fluch der Karibik"-FF. Wer jetzt schon weiß, dass er's nicht mögen wird, sei also hiermit gewarnt^^" Ansonsten ist zu sagen, dass diese Geschichte zeitlich ein paar Wochen nach den Geschehnissen des Filmes spielt, was aber (hoffe ich zumindest^^") auch aus dem Teil hervorgeht. Disclaimer: Gehört alles nich mir, auch die Charas nicht; ich leih mir nur aus und gebe (größtenteils :P) unbeschädigt wieder.^^ Bezahlen tut mich hierfür auch niemand *schade* Warnung: sappy, Shounen-Ai..ähm...joa, soweit^^ Über Kommentare würde ich mich freuen, soweit jemand über diese FF stolpert^^ Port Royal "Wer auch immer glauben mag, er sei mir entkommen... Ich finde dich wieder... Ich räche mich... Auf dass Flüche immer schlimmer werden; Ich verfolge dich!" Das Schild an der Schmiede schaukelte leicht im Wind. Ein Buchstabe war verblasst, so dass es aussah, als würde daraufstehen "Bron" statt "Brown". Der frische Wind von der See hing an dem Stück Blech, fuhr in kleinen Strömchen durch die Tür hinein, die sich darunter geöffnet hatte, bis der junge Mann sie schnell wieder zuzog. An der Tür vorbei drängten sich geschäftig Leute, trugen Eier und Gemüse, zerrten kleine Kinder hinter sich her, strichen sich die Uniform glatt, rückten an ihrer halb zerfetzten Kleidung und katzbuckelten halb vor denen mit der Uniform. Will drückte sich bereitwillig gegen die Tür, um einen Schwall Leute vorbeizulassen, machte sich dann in Gegenrichtung auf den Weg. Es war Morgen und alles rannte zum Marktplatz, ihm ausweichend. Will Turner war niemand mehr, den man nicht kannte. Er war kein Mann, den man am Gehen halb anrempelte, dem man, wenn auch aus Versehen, auf den Fuß treten würde im größten Menschengedränge. Die Leute hielten einen Abstand von mindestens zwei Metern zu ihm, starrten ihn an, von vorne und hinten, von links und von rechts. Und erst wenn er aus ihrem Blickfeld verschwunden war, begannen die Leute zu tuscheln und zu murren... Er war kein Unbekannter mehr... "Ungeheuerlich, dass er hier noch herumlaufen darf!" "Aber versteht doch, er hat die Tochter des Governeurs gerettet!" "Mit einem Piraten! Als Pirat! War nicht auch schon sein Vater ein Pirat?! Das kann kein gutes Zeichen sein!" "Warum nur hat man ihn nicht mit Jack Sparrow aufgehängt?!" Der Mann schaute geradeaus auf den Weg, schaute jedem, der ihm entgegenkam und kuschte, in die Augen. Vor einer Kreuzung saßen zwei Mädchen im Sand und spielten mit kleinen Strickpüppchen. Will lächelte sie an. Eine Sekunde später kam die Mutter der Kinder aus dem Haus gestürzt und heftete sich, einer Glucke gleich, an die beiden. Zwei Straßen weiter endlich tauchte vor ihm die kleine Anhöhe mit dem Haus des Governeurs auf. Ohne es selbst zu spüren, atmete Will erleichtert auf und mit jedem Schritt wurde er ein wenig schneller. Der Himmel über ihm war blau. Palmen wedelten wie winkende Frauen im Wind. Und dort...dort auf dem Balkon stand Elizabeth! Der Mann sah wie verzaubert hoch, lächelte seiner Geliebten entgegen und sofort war der Wind der Karibik in seinen Haaren, in seinem Gesicht nicht mehr viel zu heiß, sondern kühlend und wohltuend. Solange diese Frau ihn liebte, solange sie ihn wollte, den geächteten Schmied und Piraten, war ihm alles andere egal. Sein Herz schlug vor Entzücken darüber bis zum Hals, ließ ihn halb die letzten Stufen zum Haus hinauffliegen und sich vom Hausdiener begrüßen. "Mr. Turner!" empörte sich dieser in stocksteifer Haltung. "Ich muss doch sehr bitten!" Will strahlte ihn an, so wie er seine Verlobte anzustrahlen pflegte, verbeugte sich, wie es die edlen Herren in Gegenwart Elizabeths immer taten; "Verzeiht, ich konnte nur nicht warten!" Er stürmte in das große Haus, mäßigte dann aber doch seinen Schritt. Mit dem ehrbaren Mann dort an der Tür wollte er sich beileibe nicht anlegen. Zudem ziemte es sich nun einmal nicht. Elizabeth war vom Balkon im ersten Stock heruntergekommen. Stand auf der Treppe und lächelte übermütig. "Soso, mein Herr, Ihr konntet also nicht warten!" kokettierte sie, entfaltete spielerisch einen Fächer vor dem Gesicht und schmiegte sich leicht an das Treppengeländer. "Nun, das ist schlecht, denn Geduld ist eine Tugend, nicht wahr?" Sie lachte leise. Und in diesem Moment wusste der junge Mann, dass er nur diese Frau immer würde lieben können. Niemals würde er sie verlassen...Niemals würde er sie betrügen... Niemals! Und was auch geschehen mochte! Er trat in langsamen Schritten die letzten, ihn von Elizabeth trennenden Stufen herauf, nahm ihre Hand und hauchte einen zarten Kuss darauf. Und dabei durchfuhr ihn einmal mehr all diese Wärme der Liebe, die ihn schon seit langem innewohnte. Er würde dieses Mädchen heiraten, er würde mit ihr eine Familie gründen und... "Will..." Ihre Stimme flüsterte es zart in sein Ohr. Plötzlich war der Fächer ganz nahe, war zusammengeklappt worden und strich nun sanft über seine Wange. Im Schatten von der hereinscheinenden Sonne getrennt, war ihr Gesicht ganz nahe und ihre weichen Lippen glänzten selbst im Halbdunkel des Hauses verführerisch. "Bleib bei mir heut! Bis der Mond aufgeht!" Will schloss sanft die Augen, ließ sich in ihre Umarmung gleiten, fühlte ihre weiche Haut, hörte ihr teures Kleid, von dem er Angst hatte, es mit seinen Kleidern zu verschmutzen, rascheln. Spürte ihren Mund auf seinem und merkte sein wild rasendes Herz, das scheinbar in seiner Brust kollabierte... Es war wie ein Traum... Ein ewiger wilder und doch zarter Traum. Und er hatte Angst, ihn mit seinen rauhen Schmiedhänden zu zerstören... Sie reichte ihm Tee in zartem, blendenweißem Porzellan, goss nach, erzählte dass diese Teeblätter in Indien von schwarzen Frauen geerntet würden, dass die Gartenstühle, in denen sie saßen, ein Importartikel aus dem fernen England waren, dass der Rasen echt englisch sei und der Gärtner ihn dennoch schlampig bearbeitete. Sie lachte leise, warf dabei lady-like den Kopf zurück, mit soviel Stil, dass Will dachte, sie habe es als Mädchen in der Schule gelernt. Sie benutzte hin und wieder komplizierte Wörter, die er bestenfalls einmal gehört hatte, und lächelte still in sich hinein, was für eine kluge Frau seine Verlobte doch war. In den Palmen tobten zwei zahme Affen, bekreischten sich gegenseitig. In den Bäumen saßen Singvögel. Die Sonne durchwanderte den Tag. Und dann neuer Tee. "Ist es nicht seltsam?" meinte Elizabeth plötzlich und rührte nachdenklich in ihrer Tasse. "Jetzt ist das alles auf den Tag sieben Wochen genau her...Seit Jack Sparrow weg ist." Sie grinste. Will stellte seine Tasse mit Sorgfalt zurück auf den teuren englischen Tisch und lächelte, strich sich durch die Haare. "Ja... Sieben Wochen..." Er starrte in den Garten, auf die Palmen. "Mir kommt das vor, als sei eine Ewigkeit vergangen seitdem..." Die braunen, klaren Augen fixierten sich nachdenklich auf die Palme, in der die Äffchen tobten, versuchten, ein Bild des verschollenen Mannes in den Kopf zu schieben. Will erinnerte sich an den seltsamen Piraten mit dem wilden Blick, der schwarzen, geschmückten Mähne und den dunklen, geheimnisvollen Augen... Wie sie ihn angesehen hatten, wie sie mit den seinen gesprochen hatten, vielleicht mehr als die Münder der beiden Männer. In seinen Gedanken grinste Sparrow, wie er es so oft getan hatte, rückte näher, entblößte beim Grinsen die Goldzähne... "Was er wohl gerade verbricht?" murmelte Turner geistesabwesend, noch immer auf die Palme starrend. "Na was so ein Pirat nun mal macht!" gab Elizabeth zurück. "Rauben, plündern, seine Seele noch schwärzer färben mit all diesem Rum!" Sie schüttelte den Kopf, als würde sie den nicht Anwesenden nachhaltig tadeln. Der Löffel klirrte an dem teuren Porzellan. "Vielleicht vergnügt er sich auch mit den Weibsbildern auf den Pirateninseln! Wer weiß das schon?!" Ihr Ton hing irgendwo zwischen belustigt und desinteressiert. Will schob schnell Jacks Gesicht aus seinem Kopf. Hatte es denn noch einen Sinn an diesen Kerl zu denken? Den würde er eh nie wieder sehen, der war gegangen ohne richtige Verabschiedung, ohne ein Wort des Dankes...Einfach so... Will wusste ja nicht einmal, ob er ihn seinen Freund nennen konnte. Wie ein Gespenst kam ihm dieser Mann nun vor. Wie etwas Geheimnisvolles, etwas das man nicht greifen konnte. Wie ein Phantom war er in Wills Leben aufgetaucht, hatte es vollkommen umgekrempelt und in dem Moment, in dem er, Will Turner, sich für diesen Piratenkapitän quasi selbst ans Messer geliefert hatte, war Jack Sparrow einfach verschwunden... Treulos. Vogelfrei. So wie er es immer gewollt hatte. "Will? Will?" Die untergehende Sonne blendete Turner, als Elizabeth ihn aus den Gedanken hochschreckte. "Hast du mir zugehört? Ich habe dir gerade die Gästeliste bei Hochzeit herunterdiktiert!" Die braunen Augen des Mannes sahen sie benommen an. "Der Governeur der Nachbarinsel! Der Commodore, Will, sogar der Commodore will kommen!" Das Mädchen quietschte fast vor Glück. Will lächelte unbeholfen, ein schüchternes Lächeln, das Elizabeth so zu entzücken schien, dass sie ihn auf den Mund küsste, ihre Arme um ihn schlang und ihn mit dem zarten Duft ihres Parfums einhüllte. Sie kuschelte sich eng an ihn, zu eng vielleicht für den Governeur, der das Pärchen vom Haus aus bespitzelte. "Ich sehe schon, das interessiert dich nicht gerade..." Er schaute nachdenklich zurück zur Palme, dann zur untergehenden Sonne. Sie hatten lange hier gesessen heut. Hatten Tee getrunken, hatten sich geküsst, kleine, schüchterne Küsse und sie hatte seine Hände scheu gehalten. Und nun... "Das ist es nicht, 'Lizbeth." raunte er in ihr Ohr, strich sanft über ihre weichen Haare. "Aber ich kenne diese ganze feine Gesellschaft doch gar nicht..." Sie nickte leicht, drückte sich sanft ein Stückchen wieder von ihm weg. "Oh Will, das musst du doch gar nicht!" Ms. Swann streichelte erneut die Wange ihres Geliebten. "Los, komm her... mein Pirat...!" Sie kicherte, kuschelte sich wieder verliebt bei ihm ein, schwang kokett die Beine über die Armlehne des breiten Gartenstuhls. Der Mann legte lächelnd die Arme um sie, hielt sie, küsste sie, verharrte mit ihr still in liebevoller Eintracht. Und als sie dort eindöste in seiner Umarmung schwanden seine müden Gedanken wieder dahin... vergingen sich an der Vergangenheit, verließen die Gegenwart, waren weggezerrt vom Schlaf... Im Traum sah er das alte Aztekengold dort in der Truhe. Spürte sein pulsierendes Leben zwischen dem alten Messing, in dem es eingebettet war. Er stand daneben, starrte auf die Goldmünzen, die ihn anglotzten, sah den Preis, den er bezahlt hatte darauf. Sein Blut, dass an dem Medaillon klebte, getrocknet war. Ein stiller Zeuge. "Du hast sie einfach freigekauft!" Will fuhr herum, rutschte beinahe aus auf dem leichten Hügel, auf der die Truhe stand. Er riss erschrocken die Augen auf, wich einen Schritt zurück. Vor ihm stand ein Indianer, behängt mit goldenem Schmuck. Auf dem Rücken des Fremden hing ein Jaguarfell, er trug Ohrringe und streckte seine alte, halb verdorrte Hand nach Will aus. Turner betrachtete die Gestalt argwöhnisch, wollte sein Schwert ziehen. Doch er griff ins Leere... "All die Verbrecher, die dachten, sie könnten mit dem Fluch nur spielen!" Der Indianer kam näher und erst jetzt fiel Will auf, dass sich grüne, dickbäuchige Schlangen um seine Arme wickelten, still mit ihren diamantfarbenen Augen starrten und züngelnd verharrten, als ob sie auf Beute lauerten. Die Augen des alten Mannes funkelten unheimlich....Wie die der Schlangen. "Warum?" presste Turner ängstlich hervor. "Ich habe nur wiedergutgemacht, was mein Vater..." Er verstummte, als der Mann sich scheinbar ohne sich zu regen zu ihm geschoben hatte, ihn direkt anstarrte mit seinen bösen Schlangenaugen. Ein Schlangenmaul kam immer näher und näher. Zischend riss das Tier sein Maul auf, entblößte lange Giftzähne und schnappte nach Wills Gesicht, so dass der junge Mann ängstlich noch einen Schritt zurückweichen musste. "Du hast sie einfach freigelassen!" brummte der Indianer, fuhr scheinbar durch die Luft hinter Will her. "Dafür wirst du büßen, dummes Menschenkind! Hörst du, du wirst büßen, wirst leiden, wirst bezahlen!" Will ächzte vor Schreck, rutschte aus und sackte im letzten Moment auf Knie, andernfalls wäre er hintenüber den Anhang heruntergekippt. Er spürte den pochenden Schmerz in seinen Knien, spürte den Atem der giftgrünen Schlange, die sich blitzschnell um seinen Hals festzurrte, ihren Körper immer enger darum schnürte und ihm das Leben austrieb, ihre Zähne in seine Schlagader haute. Und das letzte, was er sah, waren die bösen, verengten, rotglühenden Augen des Azteken, der ihm fremde, unbekannten Wörter entgegenspuckte, ihn scheinbar in dieser Sprache zu verfluchen schien, ihn mit seinem Hass langsam mehr umbrachte als es das Gift und das Würgen der Schlange taten. Die alte verdorrte Hand berührte Wills Wange, strich an ihr entlang und hinterließ ein eiskaltes Gefühl.... Wie Tod... Wie das Stoppen seiner eigenen Existenz.... Mit einem tiefen gurgelnden Keuchen erwachte Will aus dem Schlaf, spürte Elizabeths warmen Körper an sich und starrte in die Nacht hinaus, die sich um das Pärchen geschlichen und niedergelegt hatte. Er spürte sein Herz dahinrasen, als wollte es dem Alptraum davonlaufen und sich verstecken. Auf der Palme raschelte es verräterisch und in seinen Armen regte sich die junge Frau schlaftrunken, tat nur langsam die Augen auf. "Was ist...?" Will hörte ihre Stimme und mit einem Mal war es, als durchführe ihn noch ein Stoß der Panik, der unsagbaren, unsichtbaren Angst. Es hätte nicht viel gefehlt und er hätte sie von seinem Schoß gestoßen. "Ein...ein..." Seine großen Augen starrten sie waidwund an und er wusste, sie konnte seine Angst lesen, nein, diese Angst hatte sich über sein Blut in sie geschlichen, hielt sie nun ebenso gepackt wie ihn. "Will...!" hauchte Elizabeth und hob die Hand. Sie blinzelte verschlafen, berührte ihn so zärtlich sie konnte. Doch ihre Hand war kalt...so kalt wie Eis... Im selben Moment begann Wills Herz sinnlos zu rasen, überschlug sich, schmerzte, schien zu kollabieren. In seiner Brust begann es, ihn einzuengen, presste ihm die Luft aus den Lungen und blieb schwer wie ein Amboss darauf liegen. Gleichzeitig spürte er den kalten Hauch von Elizabeths Hand, der ihm vom Leben abzuschneiden schien. In Panik drückte er das Mädchen von seinem Schoß hoch, fuhr aus dem Gartenstuhl auf, hustete, röchelte. Die Luft wollte nicht zurück in seine Lungen, war wie Gift geworden! Vor seinen Augen tanzten weiße und schwarze Punkte. Will schlug sich in Panik die Faust auf die Brust, riss den Mund auf, versuchte Luft zu verschlucken, doch es ging nicht! Irgendetwas saß in seiner Brust und schien ihn töten zu wollen! Nein...Nein, das durfte nicht das Ende sein! Er durfte...er konnte doch jetzt nicht sterben! Wills Augen schmerzten, seine Faust wurde taub, als er immer und immer wieder auf seine Brust damit einhämmerte, als gälte es, sich zu erschlagen. Irgendwo in der Ferne war 'Lizbeths Stimme, rief ihn ängstlich und voller Furcht, doch die Todesangst hatte seine Ohren verstopft wie ein Dämon, ließ ihn sich wie ein Irrer auf dem Boden krümmen. Die Luft strömte wie dicker Brei in seine Brust, war doch nicht genug und kehrte wie eine dreckige Brühe wieder aus seinem Körper zurück. Seine Glieder krampften... Wollten sich ergeben... Und mit einem Mal sah er den Mann aus seinem Traum wieder. Er konnte ihn direkt vor sich stehen und auf sich niederblicken sehen. Das alte Lachen dröhnte in seinem Kopf, wurde lauter und lauter.... "Haaah..." Es war wie ein Sprengen einer Tür, wie ein Kanonenschuss, der einem nachhaltig in Mark und Bein steckte. Will keuchte auf, saugte sich gierig wieder voll mit Luft. Seine Brust ward wieder freigegeben, von einem Augenblick auf den nächsten und plötzlich kehrte sein Leben scheinbar wieder zurück, umarmte ihn, sagte ihm einen längst verwehrt geglaubten Gruß und sank in ihn ein. Er hustete keuchend, spürte Tränen der Angst in seinen Augen, die drückten. "Will! Um Gottes Willen, ist mit dir alles in Ordnung?!" hörte er Eilzabeth hinter, über sich rufen. Sein Körper war mit einem Mal ausgezehrt, war schlaff, als habe den ganzen Tag nichts anderes gemacht als Schwerter für die Marine zu schmieden. Er stellte sich mühsam auf alle viere, blinzelte. Die weißen und schwarzen Punkte waren noch immer da... Was war das nur gewesen...? Was hatte ihn da gepackt, ihn gewürgt und dann doch wieder verlassen? Kopfschmerzen hüllten seinen Kopf ein, hämmerten auf seine Schläfen und betäubten ihn erneut. Der Traum steckte ihm noch in den Knochen. Kehrte immer wieder zurück in die Gegenwart... Die Worte des Azteken... Verfluchungen....? Will sah hoch zum Himmel. Ein halber Mond starrte zurück, schien mit gleißendem Licht in den großen Governeursgarten. Ein eiskalter Schauer lief dem jungen Mann über den Rücken. Er konnte sich nicht helfen, doch der Mond machte ihm Angst... "Will!" Er richtete sich langsam auf, spürte den Schmerz in seinem Kopf. Sein Herz raste noch immer... Unberechenbar...Unkennbar... Will drehte sich langsam um, hatte die Finger an seinen Kopf gelegt, hatte Angst, dass ihm die Schläfen auseinanderplatzen würden. Ein seltsamer Schwindel hatte sich in seine Beine gelegt. <<"Bleib bei mir, bis der Mond aufgeht!">> <<"...die Verbrecher, die dachten, sie könnten mit dem Fluch spielen...!">> Will sah hoch. Sah seine Geliebte an und in diesem Moment brach sein Herz auseinander wie eine Scheibe des buntesten Glases. Und die Scherben stachen in seinen Lungenflügel, seine Gedärme, schienen bis in seine Zehen zu gleiten und dort zu stechen und Bluten zu verursachen... Seine braunen Augen, vom Nachtschatten schwarz gefärbt, waren groß geworden, hatten all ihren Glanz verloren, schimmerten in Entsetzen. "'Lizbeth....!" <<"Elizabeth...Ich liebe dich...">> Sein Herz raste nicht mehr. Er hatte das Gefühl, es sei einfach stehengeblieben, wusste nicht, was es tun sollte, wo es doch zersprungen war. Erneut wollten sich die Lungen nicht mit Luft füllen und Wills Stimme war erstorben. Vor ihm stand nicht mehr Elizabeth...sondern eine abstoßende, furchteinflößende Gestalt... Und sie kam näher und berührte ihn mit ihrer eiskalten Hand... "Will, was hast du? Du schaust, als würdest du Gespenster sehen...!" Und sie lächelte. To be continued... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)