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undone

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Undone
 

Kapitel 10
 

„Sag mal, ist dir eigentlich schon mal aufgefallen, dass der Typ auf dem Kissen aussieht wie Akira?“, fragte Kouyou zusammenhangslos und besah sich das Kissen, welches sein Sandkastenfreund eben noch als Mordwaffe gegen ihn verwendet hatte. Dass unweit von ihm ein gefährlicher Sturm aufzog, bekam er nicht mit.

„Du bist unglaublich! Du bist…“ Taka haderte mit sich. Er war wirklich an dem Punkt angelangt, an dem keine Beleidigung der Welt ausgereicht hätte, um die Dreistigkeit von Kouyou auch nur im Ansatz zu beschreiben. Ja, er war tierisch sauer und doch wusste er nicht, wie er seine Gefühle zum Ausdruck bringen sollte.

„Nun zieh dich erstmal wieder richtig an und dann können wir ein bisschen quatschen. Meine Mum hat keine Zeit mehr für mich.“ Behutsam legte Kou das Kissen neben sich auf die Couch und tätschelte es liebevoll mit seiner Hand.

„Sie fährt mit ihrem Mann weg. Irgend so ein Treffen… eh… mit Autos.“ Unglauben machte sich auf den Zügen des Models breit. Aber der hatte noch eine andere Nuance als der Unglauben auf Takanoris Gesicht.

„Ist das jetzt dein Ernst? Du kommst hier her, unterbrichst Kloe und mich in einem sehr intimen Moment und nun denkst du, dass du hier smalltalk mit mir halten kannst?“ Vorwurfsvoll stemmte der kleine Blonde seine Arme in die Seiten. Wieso verstand es Kouyou verdammt nochmal nicht, wenn er einen Fauxpas beging? Der Kerl leistete sich einen Fehltritt nach dem anderen und kam trotzdem immer ungeschoren davon!

„Uhm, ja? Kloe ist doch gegangen.“

„JA! WEGEN DIR?!“, schrie Taka den anderen an.

„Sei doch nicht so ungehalten, Taka. Er ist doch von sich aus gegangen und hat er nicht irgendwas davon gesagt, dass du dich erstmal um deinen Besuch – also mich – kümmern solltest?“

„Kou, du bist einfach nur kackendreist! Was läuft bitte falsch mit dir?“, fauchte Taka. Er sah aber ein, dass es nichts brachte, hier weiter den Aufstand der Zwerge zu proben und so ging er in den hinteren Bereich des Zimmers und schnappte sich eines seiner Shirts, das eigentlich schon bereit war, auf dem Wäschestapel zu landen. Innerlich versuchte er, seine Fassung wiederzuerlangen. Angesichts der entstandenen Situation war das nicht leicht. Er durfte sauer sein! Er durfte wettern und toben! All das war nachvollziehbar – nur zu gut. Aber jegliche Energie, die er in Meckern investieren würde, wäre für die Katz, denn Kouyou war total unempfänglich. Alles prallte an ihm ab und nichts ging in sein Spatzenhirn rein!

„Nun wein doch nicht rum, nur weil dein Darling weg ist. Den kannst du nächste Woche doch auch noch treffen.“ Kou verstand die ganze Aufregung einfach nicht und machte es sich sichtlich auf der Couch bequem. Er war doch hier. Daher spielte auch er nun die erste Geige. Taka schnaubte nur.

„Es ist total sinnlos mit dir darüber zu diskutieren! Du verstehst es ja doch nicht, dass man mit seinem Freund Zeit verbringen möchte!“ Wie konnte Kouyou nur so resistent gegen alles sein, was man gegen ihn sagte? Wahrscheinlich hatten die Schönheitsdocs das Botox doch tiefer gespritzt als eigentlich notwendig und nun war sein Gehirn in Mitleidenschaft gezogen worden. Anders konnte er es sich nicht erklären. Das Schlimmste an der Sache war, dass er so verdammt sauer war, dass er heulen wollte. Daher drehte er dem anderen demonstrativ den Rücken zu und wischte sich über die Augen. Das musste nicht auch noch sein!

„Aber du hast doch selbst gesagt, dass das so ein on-off-Ding zwischen euch ist?“

Taka griff sich an die Stirn. Es war hoffnungslos.

„Ist halt jetzt gerade ON!“ Was sollte man darauf denn antworten?

„Dann hättest du ihn mir ordentlich vorstellen können. Optisch ist er wirklich eine Sahneschnitte.“

„Können wir das Thema jetzt einfach… ignorieren?“ Am liebsten würde Takanori dem Älteren noch immer an die Gurgel springen, nur war das alles vergeudete Mühe. Missmutig schlurfte er zu seiner Couch, schwang seine kurzen Beine über die Lehne und ließ sich neben den anderen auf die Sitzfläche rutschen. Sofort krallte er sich sein neu erkorenes Lieblingskissen und schloss es in seine Arme. Wie lange dauerte es wohl noch, bis seine Geduld endgültig aufgebraucht war?

„Eh…. Und nun?“, erkundigte sich Kou.

„Hasse ich dich!“, brummelte Taka in sein Kissen und umklammerte es noch fester. Sehr tröstlich war das nicht, wenn er sich vorstellte seine Arme jetzt auch um seinen Freund schlingen zu können – wenn da nicht Kouyou gewesen wäre. Diese elendige Mistmade! Und wieder ließ er alles einfach geschehen und über sich ergehen. Ob es auch seine eigene Schuld war, dass Kou so mit ihm umspringen konnte?

„Das sagst du doch nur so, weil ich dich um ein Stelldichein gebracht habe. Aber hey, ich bin doch da!“, versuchte Kou die Stimmung aufzuheitern.

„Mit dir will ich kein Stelldichein!“, brummelte der Designer weiter vor sich hin. Immer musste er sich zurücknehmen, damit sich andere komfortabel fühlten.

„Eh…“ Kou blinzelte.

„Ja, sorry. Wirste eben doch nicht in mein schwules Leben einbezogen!“, kommentierte er und strich sich seine Haare aus dem Gesicht. Wenigstens sein Sarkasmus funktionierte noch. So langsam hatte er sich damit abgefunden, dass Kloe auf und davon war. Vielleicht hatte er nun generell gar keinen Bock mehr auf ihn. Zu verdenken wäre es ihm jedenfalls nicht. Kou hatte schließlich alles getan, um ihn wegzuekeln. Klasse. War er eben Single und würde allein alt werden.

„Wie viel hast du gesehen?“, fragte der kleine Blonde monoton nach.

„Also eigentlich nur… das große Finale.“ Kouyou lächelte leicht und klopfte Takanori aufmunternd auf die Schulter. Der aber zog nur seine Beine an sich heran und versteckte sein Gesicht in dem Kissen, das er noch immer umklammert hielt.

„So peinlich!“, nuschelte der Jüngere. Selbstverständlich schoss ihm die Schamesröte ins Gesicht.

„Quatsch. Sah gut aus. Würde ich auf sowas stehen, wär ich sicherlich total angetan gewesen. Außerdem hab ich so nun rausgefunden, dass du ein Mitglied der Yakuza bist!“

Entsetzt sah Taka zur Seite und blies seine Wangen auf. Was hörte er da?

„Na hör mal! Nur weil ich ein Tattoo hab, bin ich noch lange nicht kriminell oder nehme Drogen oder sonst was! Das hat ästhetische Gründe!“, empörte sich der Jungdesigner sofort.

„Ehrlich! DU lebst in Amerika. Müsstest du nicht eigentlich mehr…. Eh…. Wie hieß das?.... open-minded sein?“

Kouyou verstand den scharfen Ton, den sein langjähriger Kumpel gleich wieder anschnitt so gar nicht, lächelte trotzdem charmant zurück.

„Na ja. Ja… Eigentlich schon. Aber ab und an kann ich nicht aus meiner Haut. Schon verstanden. Du bist kein Mitglied der Yakuza.“ Abwehrend hob Kou seine Hände. Dem anderen war heute alles zuzutrauen. Auch dass er sich mit ausgefahrenen Krallen auf ihn stürzte.

„Freak….“, wisperte der Blonde und schob seine Unterlippe nach vorn. Wäre er ein Mitglied der Mafia, hätte er Kouyou sicherlich mehr entgegen zu bringen. Nun ja, wenn er ihm dann nicht schon längst eine Kugel verpasst hätte. Aber nein, das war zu out of character und passte überhaupt nicht zu ihm.

„Aber wenn wir schon mal beim Thema sind. Was stellt das nun dar?“, hakte das Model weiter nach. Schon allein wegen seines Jobs kam so eine Art von Körperschmuck für ihn nicht in Frage. Er musste makellos sein und wandelbar.

Taka rollte mit seinen Augen. Sie rutschten von einem Klischee ins Nächste. Ob der Schrank noch groß genug war, in den Kou ihn verfrachten wollte?

„Ist ein Fanboytattoo! Nicht mehr, nicht weniger!“

„Fanboy?“

Takanori fand das Thema total ernüchternd.

„Hn. Da gibt’s diesen Anime. Manga. Was auch immer. Jedenfalls ist das das Markenzeichen von meinem Lieblingschara. Daher hab ich mir das stechen lassen.“ Für ihn mochte die Erklärung nachvollziehbar sein, aber er wusste auch, dass andere Menschen immer sonst was erwarteten. Tiefgründige Stories und so weiter. Schließlich ließ man sich nicht einfach so mal Tinte unter die Haut stechen. Das war schließlich eine Entscheidung für immer. Und in seiner Welt ergab das alles auch Sinn. Nur Außenstehende fanden das sicherlich wieder kindisch und lächerlich. Seinen Otaku-Stempel hatte er ja eh schon bekommen. Von daher. Und bei Kou hatte er nichts zu verlieren.

„Um was geht es denn in dem Manga?“, erkundigte sich der Ältere und drehte sich dem anderen zu. Das wiederum erstaunte Taka. Allen Anschein spielte der Freundebonus eine große Rolle, denn Kou hatte sich NIE für derartige Dinge interessiert. Jedenfalls nicht mehr, seitdem sie die Vorschule verlassen hatten.

„Im Großen und Ganzen um Auftragskiller.“ Taka lächelte bei dem merkwürdigen Blick seines Sandkastenfreundes. Dies deutete er als stumme Aufforderung mit weiteren Details herauszurücken. Und das tat er, ob Kou das nun hören wollte oder nicht. War ihm doch egal. Der andere nahm schließlich auch konsequent Null Rücksicht auf ihn und seine Belange.

„Musst du nicht mögen. Ich find die Story aber klasse. Da gibt’s eben so eine Organisation, die hat sich auf Auftragsmorde spezialisiert und machen Leute kalt, die es verdient haben. Yoshio tötet meist mit Gift aber ist auch so total klasse. Nicht zu vergessen: Er steht auch auf Männer! In Band 5 hat er eine kurze Affäre mit einem Jungen, dessen Mutter das gegnerische Team ermordet hat und er rächt ihn dann. Doof ist nur, dass er ihn nach einer heißen Nacht fallen ließ! Nett war er dabei echt nicht!“ Sofort erinnerte sich Takanori daran, wie er den Band regelrecht verschlungen hatte.

„Bald kommt ein neuer Band raus! Also eine Side-Story nur über ihn. Aber es wird gemunkelt, dass die Autorin ihn sterben lässt. Das nervt mich ja schon ein bisschen an.“ Nun zog er sich selbst runter.

„Klingt… spannend.“ Kou legte seinen Arm auf die Lehne der Couch und entwendete schließlich Taka sein Kissen. Der ließ es letztendlich aus seinen Armen gleiten, da er nicht wusste, was der andere vor hatte. Doch der besah sich nur den Aufdruck.

„Und das hier ist der Typ?“, wollte er wissen.

„Hn…. Der Typ heißt Yoshio.“

Kurzzeitig schwieg das Model, nickte dann aber doch.

„Er erinnert mich trotzdem total an Akira!“, tat Kouyou nochmals seine Meinung kund. Sein Blick traf den kleinen Blonden. Der sah ertappt weg.

„Hm…. Ich weiß. Liegt aber sicherlich nur an den Haaren.“

„Glaub ich nicht. Auch so von der Ausstrahlung her. Die Aufmachung und so. Akira hat auch meist Tanktops getragen, weil er die am meisten mochte. Und dann natürlich ne Lederjacke drüber. Aber ich kenn mich mit sowas eigentlich gar nicht aus“, räumte der Schwarzhaarige ein. Wenigstens das hatte er begriffen.

„Aber wie sieht’s mit ein bisschen Musik aus? Das pusht deine Laune sicherlich wieder!“, schlug Kou vor und stand von der Couch auf, um zu Takanoris fein säuberlich aufgereihten CDs zu gehen. Dem Bewohner der Wohnung war das eigentlich relativ egal. Ablenkung war aber nicht verkehrt. Sollte Kou also machen. So zog dieser wahllos eine der CDs heraus, stutzte aber sofort.

„Na, Mensch, dein Musikgeschmack hat sich ganz schön geändert. Mochte die Band Akira nicht total?“, hakte das Model nach und Taka zog wieder nur missmutig sein Kissen in seine Arme.

„Nimm ne andere CD. Darauf hab ich gerade keinen Bock!“, wies der Blonde den Vorschlag ab. Da Kou nicht weiter diskutieren wollte, griff er zu einer anderen, musste dann aber erneut stutzen.

„Taka, das sind nicht deine CDs“, fiel ihm auf.

„Doch, sind sie. Nun stell endlich was an! War dein Vorschlag!“, meckerte Takanori bereits wieder, da ihm das alles zu lange dauerte. Heute war definitiv wieder einer DIESER Tage.

„Ach so? Dann heißt du also jetzt Akira?“, wollte Kou wissen und hielt sein Fundstück so, sodass es auch der Dieb sehen konnte. Daher schnappte Taka kurzzeitig nach Luft, verzog aber nur sein Gesicht. Verdammt, überführt.

„Also? Wie kommst du an Akiras Herzstück? Ist immerhin von der Band unterschrieben und mit Widmung. Die hat er dir sicherlich nicht geschenkt!“, hakte Kou noch weiter nach. Das schien ihm heute ja Spaß zu machen und so setzte er seine Suche nach Indizien weiter fort und fand noch mehr CDs, die er zu Akiras Besitz zuordnen konnte.

„Lass es, Mann!“, fluchte der Designer.

„Ja, okay, ich hab die gelangfingert! Aber das war… Das war Notwehr! Genau!“, versuchte sich der Jüngere zu erklären. Schließlich hatte er seine Beweggründe gehabt.

„Seine Familie hätte seinen Kram eh nur weggeschmissen und bei mir sind die bei Weitem besser aufgehoben als auf dem Müll!“, versuchte Taka Kouyou von seinem Tatmotiv zu überzeugen, sodass die Anklage fallen gelassen wurde. Aber allein der Gedanke an damals schnürte ihm seine Kehle zu. Und Kou lächelte ihn auch noch an.

„So, so. Findet sich alles wieder, hn?“ Das Model entschied sich schließlich für eine der CDs.

„Trotzdem, wie hast du das angestellt?“, wollte der Schwarzhaarige wissen. Auf die Erklärung war er gespannt.

„Hab auf der Beerdigung ein Gespräch mit angehört, dass sie Akiras Zeug bereits in Kisten gepackt haben und es so schnell wie möglich wegbringen wollten. Das fand ich nicht richtig. Klar, dass seine Familie den Platz dann nicht zum Lagern von Akiras Dingen hergibt, aber trotzdem. Das ging alles viel zu schnell. Sein Tod, die Beerdigung und dann sollten seine Sachen so schnell wie möglich verschwinden?“ Kurz sah Taka zu Kou, der es nun geschafft hatte, die Musik anzustellen. Er schien auf die Fortsetzung von seiner Geschichte zu warten.

„Letztendlich bin ich am nächsten Tag zu ihnen gegangen und hab gesagt, dass sich Akira ein paar Sachen von mir geliehen hatte, die ich gern noch zurück haben möchte. War halt ne Kurzschlussreaktion. Begeistert war seine Mutter nicht gerade, aber nachdem ich auf sie eingeredet hab, hat sie mich doch in sein Zimmer gelassen. Ich meine, Tote brauchen ja keine Sachen mehr.“ Ernst sah der Designer neben sich, und bekam mit, wie das breite Grinsen von Kouyous Lippen verschwand, als er merkte, dass er ihn ansah.

„Eh ja, Recht hast du!“ Kou sah seinen Sandkastenfreund entschlossen an und nickte ihm zu.

„Na ja, das Ende vom Lied war, dass ich Teile seiner CD-Sammlung und noch so ein paar andere Sachen mitgenommen hab. Seiner Familie ging es ja nicht schnell genug, ihn loszuwerden!“ Für ihn war es auch heute noch unerklärlich, wie das alles so schnell gehen konnte. Trotzdem bereute er, dass er nicht mehr hatte mitnehmen können. Immerhin waren das nun seine am besten gehüteten Schätze. Sie bedeuteten ihm genau so viel wie Akira und waren die einzige Verbindung, die er sich zu ihm noch bewahren konnte. So lächerlich das auch klang.

„Und wie ich sehe, hast du die Sachen heute noch.“ Kou nickte anerkennend, lächelte dann aber wieder. Wenn das mal kein Liebesbeweis war? Geschmeidig bewegte er sich wieder auf die Couch zu und setzte sich auf seinen Platz neben seinen Sandkastenfreund.

„Aber wenn wir schon beim Thema sind“, begann er, um endlich eine Frage zu stellen, die ihm schon lange auf der Seele brannte.

„Willst du mir nicht nun endlich mal erklären, was da zwischen euch gelaufen ist? Ich meine, da lief doch was, oder nicht?“, hakte das Model nach und sah eindringlich zu seinem Nebenmann. Der Moment war schließlich günstig.

„Wir waren kein Paar, wenn du das meinst!“ Ein wenig ertappt fühlte sich Takanori aber schon.

„Man muss kein Paar sein, damit was läuft! Aber ehrlich, ihr beiden standet euch doch schon sehr nahe und das kam ja nicht einfach so…“

„Hm…. Schon. Aber wir hatten nie Sex. Das war alles… sehr kompliziert!“

„Aber du warst schon in Akira verliebt?“, wollte der Schwarzhaarige weiter wissen. Taka senkte seinen Blick, nickte jedoch leicht.

„Hn… total!“ Leugnen brachte nun auch nichts mehr. Was spielte das schon für eine Rolle? Akira lebte nicht mehr und egal wie groß seine Sehnsucht nach ihm war, gestillt werden konnte sie nicht.

„Bis über beide Ohren, um genau zu sein. Aber das bringt nichts. Damals wie heute.“ Seine Worte wurden nur von einem leisen Seufzen unterbrochen, während sein Herz raste, wenn er sich nur an damals erinnerte.

„Hätte ich früher gewusst, dass das alles so endet, dann hätte ich ihn damals schon besprungen und gar nicht wieder weg gelassen! Und ich bin mir sicher, dass Akira auch was für mich empfunden hat!“ Taka nickte ernst. Es war ihm schließlich ernst und ein selbstsicheres Grinsen schlich sich auf seine Lippen. Er hatte nicht mehr als den Glauben und die Hoffnung daran, dass diese Gefühle von damals nicht einseitig waren.

„Geh ich davon aus. Ich weiß, dass er immer nur das Beste für dich wollte.“ Kou runzelte seine Stirn. Dieses Thema war nicht nur für Takanori schwer, auch er hatte seine Mühe mit der Situation klar zu kommen. Und wieder wurde Takas Blick trüb, wenn sie über damals redeten.

„Oh Mann“, murmelte er zusammenhangslos. Nach einem Atemzug hatte er sich wieder gefangen.

„Aber isses nun besser? Ich meine…. du hast doch nun nen Freund?“

„Ja, klar hab ich nen Freund, aber…“ Takas Brust bebte, als er tief durchatmete ohne dass er dies kontrollieren konnte. Er haderte mit sich selbst und leckte sich über seine Unterlippe, biss sich schließlich auf diese. Er wusste nur zu gut, wie es in ihm aussah. Stets hatte er versucht, derartige Gedanken zu leugnen und diese zu unterdrücken. Aber nun war es egal, denn er konnte nichts an diesen Gefühlen ändern. Trotzdem war es schwer zuzugeben, was ihm schließlich doch über die Lippen kam.

„ Egal mit wem ich zusammen bin, irgendwie messe ich doch alle an Akira. Der hat die Latte verdammt hoch gelegt!“, gestand Taka und wuschelte sich durch seine blonden Haare, konnte so sein Gesicht wenigstens etwas vor Kou verstecken. Er wollte ja nicht einmal, aber immer wieder führte es ihn genau zu diesem deprimierenden Punkt. Klar wollte er sich auf eine neue, richtige Beziehung einlassen, aber unterschwellig wurde jeder mit seiner Traumvorstellung konfrontierten. Kein Wunder, dass die Realität immer den Kürzeren zog.

„Ist erbärmlich, was?“, fragte er leise nach Bestätigung seiner missmutigen Gedanken. Aber er konnte sich auch nicht helfen. Bisher hatte er noch keinen Weg zum entlieben gefunden.

„Ach was, ich finde es irgendwie schön, dass du nach all der Zeit immer noch an Akira hängst. Trotzdem solltest du doch optimistisch nach vorn sehen, dass du noch jemanden finden kannst, der besser als Akira ist. Ich meine, Kloe sieht doch schon mal vielversprechend aus!“, versuchte Kou zumindest, seinen Sandkastenfreund ein wenig aufzumuntern.

„Das verstehst du nicht, Kou! Das mit Akira und mir war anders!“

„Anders?“

„Ja! Da gab es diesen einen Moment, an dem alles Sinn ergeben hat. Eben dann, wenn man weiß, diese Person und keine andere…“ Sorgenfalten machten sich auf Takanoris Stirn breit. Hieß es nicht, dass mal so einen Moment nur einmal im Leben erfuhr.

„Wann war das?“

„Damals… Die Sommerferien nach eurem Abschluss… Eigentlich fing das schon mit eurer Abschlussfeier an…“, begann Taka ganz aufgeregt seine Erzählung. Nicht nur die Erinnerung lebte auf, auch sein Herz klopfte wie wild in seiner Brust.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  OMEN
2021-07-18T00:19:58+00:00 18.07.2021 02:19
Das Kapitel hatte irgendwie Tiefe o.o'''
Also Takas Aufarbeiten und das Klartext Reden hat mir gefallen :3

Von:  Goesha
2017-06-28T11:13:02+00:00 28.06.2017 13:13
Ruki, der kleine Akira-Fanboy! XD
Ich hab jetzt echt nachgeguckt ob es den Manga echt gibt aber keine zufriedenstellende Antwort bekommen. >.<
Aber schon interessant wie Uruha reagiert. ^^
Antwort von:  Daisuke_Andou
28.06.2017 14:43
Taka darf das >DDD Aber ich hätte glaube ich total komisch geguckt, wenn du da echt was gefunden hättest ^^° Aber halt mich ruhig auf dem Laufenden, wenn du etwas findest, was dem nahe kommt >DDD
und welche Reaktion von Kou meintest du genau? o.O"
Antwort von:  Goesha
28.06.2017 14:50
Komischer Weise kam irgendwas mit Conan raus, da hab ich mir gedacht, dass du dich da wohl inspiriert hast lassen.
Ich mein im Bezug auf das Akira-Thema insgesamt. ^^
Antwort von:  Daisuke_Andou
28.06.2017 14:53
What? XDDD Nee, mein Conan-Flash kam später o.O" XD Aber find ich jetzt ein bisschen witzig >DD
Tja, man darf gespannt sein ^^ Aber kommst heute ja richtig weit mit lesen o.O
Von:  Jyll
2017-05-20T15:28:33+00:00 20.05.2017 17:28
Ein schön langes Kapitel und das Warten hat sich gelohnt^^
Schön, dass es auch Uruha auffällt, wie ähnlich das Kissen Reita sieht xD
Und ich frage mich, ob er reingeplatzt und unterbrochen hat, weil er weiss, dass ein vielleicht noch lebender Reita das nicht toll fände, was Ruki da macht. Aber vielleicht interpretiere ich auch viel zu viel darin hinein. Doch die Fragen, die Uruha Ruki stellt könnten auch so ähnlich interpretiert werden...naja, ich bin auf jeden Fall mal total gespannt auf das nächste Kapitel, wo wohl diese Abschlussfeier kommen wird *-*
Antwort von:  Daisuke_Andou
20.05.2017 17:42
Ich glaube wirklich, das Kapitel ist etwas länger als sonst ^^ Aber umso besser: Gibts mehr zu lesen ^.~
Freut mich, dass es dir gefallen hat. Vielleicht ist Kou auch einfach nur voyeuristisch veranlagt? >D (Oh Gott, ich trau dem aber auch echt alles zu!)
Und ganz Recht hast du: -spoiler- im nächsten Kapitel wird es um die feuchtfröhliche Abschlussfeier gehen ^.~


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