Ein Blut von Moonprincess ================================================================================ 9. Kapitel: Die Sith-Lady ------------------------- 9. Kapitel: Die Sith-Lady Mehrere Tage waren vergangen seit Leia diesen merkwürdig interessanten jungen Jedi Luke kennengelernt hatte. Sie hatte jeden Tag mit ihm gesprochen. Es ging schon längst nicht mehr um seinen Nachnamen. Sie mochte seine Gesellschaft einfach. Leia hatte wenig Kontakt zu Gleichaltrigen. Es gab keine auf den Schiffen der Imperialen Flotte und die, die im Imperialen Palast arbeiteten, bekam sie nur selten zu Gesicht. Da waren freilich noch die Kinder der Senatoren und mehr oder weniger adligen und einflußreichen Familien, die Leia bei manchen Veranstaltungen und Festen zu sehen bekam, aber sie hatte nie die Zeit, diese näher kennenzulernen. Und einige wollte Leia überhaupt nicht kennenlernen. Viel zu eingebildet. So war Luke der einzige Jugendliche seit vielen Monaten mit dem Leia hatte reden können. Es war schade, daß sie ihn wohl oder übel ihrem Vater und dem Imperator überlassen mußte. Außer natürlich es gelänge ihr, ihm die Dunkle Seite näher zu bringen. Dann konnte er vielleicht bei ihr bleiben. Entschlossen schaltete Leia ihr Datapad aus. Sie stand von ihrem Schreibtisch auf, öffnete eine der Schubladen und holte Lukes Lichtschwert heraus. Ein kleines Duell würde ihr nicht schaden und wenn sie ihn reizen konnte, würde er vielleicht seine Ruhe verlieren. Das wäre schon mal ein Anfang. Sie wies einige Sturmtruppler an, Luke in ihren Trainingsraum zu bringen und machte sich dann selbst auf den Weg dorthin. Leia ging in die Umkleide und zog sich um. Sportschuhe, Leggins, eine weiße Tunika. Sie steckte ihre Haare in einem losen Knoten hoch und ging dann in die Trainingshalle. Luke stand dort, flankiert von zwei Sturmtrupplern. Leia schickte sie hinaus und sah dann Luke an. "Hallo," meinte sie. "Hallo," antwortete der Junge und sah sich in der Halle um. Es gab diverse Sportgeräte wie Barren, Reck und Shaak. Ein Teil der Halle war abgeteilt, verschiedene Hindernisse wie Kisten und Fässer waren dort verteilt. "Nett hier. Du trainierst sicher sehr viel, oder, Leia?" Er sah sie jetzt direkt an. "Ja. Es baut den Streß ab und schaden kann es nicht. Ich hab dich herholen lassen, weil ich dachte, ein Trainingsduell wäre doch etwas für uns beide." Luke war verwirrt. Sie wollte sich mit ihm duellieren? Als Training? Irgendwie ergab das für ihn keinen Sinn. Man gab doch einem Gefangenen keine Waffe in die Hand. "Und wieso dachtest du das?" fragte er schließlich. "Ich habe bisher nur gegen meinen Vater und Trainingsdroiden gekämpft. Gegen einen Jedi noch nie. Warum sollte ich die Möglichkeit nicht nutzen, wenn sie mir geboten wird?" Leia lächelte ihn an. Er war schon irgendwie -süß- in Ordnung. Luke lächelte zurück. "Hast du schon recht. Ich hab bisher auch nur gegen meinen Meister gekämpft." Er bemerkte, daß eine braune Strähne sich bereits aus dem lockeren Knoten gelöst hatte und nun in ihr Gesicht hing. Einem unerklärlichen Impuls folgend streckte Luke seine Hand aus und strich ihr die Strähne hinters Ohr. Sie sah ihn etwas verwirrt an. "Du hattest da ein paar Haare im Gesicht," meinte Luke verlegen. "Oh, danke," stammelte Leia. Er hatte ihre Wange nur ein, zwei Sekunden berührt, trotzdem hatte sie es so stark wahrgenommen. Wie ein kleiner, warmer Blitz, der direkt in ihren Bauch gerast war. Sie drehte sich um und ging voraus in den abgetrennten Teil der Halle. Sie war froh, daß sie sich wegen dem Kampf nicht länger damit beschäftigen mußte. Luke folgte ihr und stellte sich ihr gegenüber. "Fang!" Damit warf sie ihm sein Lichtschwert zu. Es landete sicher in seiner Hand. Es fühlte sich normal an und er zündete die Klinge. Leia nahm ihre Position ein und aktivierte ihr Lichtschwert. Es tauchte ihr Gesicht in ein dämonisch rotes Leuchten. *** Eine halbe Stunde später waren beide durchgeschwitzt und schnauften. Sie hatten sich auf unentschieden geeinigt, da einfach keiner besser als der andere war. "Da hinten sind die Duschen," erklärte Leia. Luke nickte und legte sein ausgeschaltetes Schwert auf eine der Kisten. Während er in der Umkleide verschwand, nahm Leia das noch warme Lichtschwert in ihre Hand. Sie lächelte. Dieser Jedi war wirklich ein harter Brocken. Er hatte sich nicht aus der Ruhe bringen lassen. ,Schade,' dachte das Mädchen. Aber sie würde es wieder versuchen, so leicht gab sie nicht auf. Sie hängte Lukes Waffe an ihren Gürtel und ging auch in die Umkleide. Das Rauschen der Dusche umgab sie. Sie zog ihre verschwitzten Sachen aus und warf sie in den Wäscheschacht. Ihren Gürtel legte sie auf die Bank. In ein Handtuch gehüllt wanderte sie zu den Duschkabinen. Hinter einer der verzogenen Glasscheiben konnte sie Lukes verschwommene Gestalt erkennen. Sie blieb für eine Minute stehen und beobachtete ihn. ,Er sieht gut aus,' dachte sie. Normalerweise interessierte sie das nicht und sie fühlte sich immer angewidert, wenn sie die Damen bei Hofe so über Männer reden hörte. Sie hatten dann immer einen Ausdruck in den Augen wie ausgehungerte Wölfe. Aber sie konnte sich einfach nicht helfen. Luke war ein netter Kerl und seine Augen waren wie tiefe Seen. Er sah wirklich gut aus. Ein warmes Gefühl breitete sich tief in ihrem Bauch aus. Sie wäre wohl noch länger so stehengeblieben, wenn sie nicht plötzlich die Kälte an ihren Zehen bemerkt hätte. Sie lief rot an. Was machte sie denn da? Sowas sollte man doch nicht tun! Sie verschwand schnellstens in einer anderen Duschkabine. Einige Minuten später trat Luke mit einem Handtuch um die Hüften aus seiner Kabine. Er strubbelte sich durch seinen Haarschopf und einiges an Wasser tropfte auf den gefliesten Boden. Er blickte zu den anderen Kabinen. Hinter einer konnte er eine verschwommene, aber dennoch eindeutig weibliche Figur erkennen. Leia. Er wurde etwas rot. Sie war ein nettes Mädchen. Und schön war sie auch. ,Und sie hat weiche Haut,' fuhr es ihm durch den Kopf, während er sich an vorhin und die Sache mit der Haarsträhne erinnerte. Ihre Wange war wirklich sehr weich gewesen. Er fragte sich, ob sie überall so weich war. Das unangenehme Gefühl, daß das Handtuch auf einmal ein ganzes Stück enger säße, riß ihn aus seinen Gedanken. Schnell lief er in seine Umkleide und schloß die Tür. Mit Willenskraft und jedem Stück Selbstdisziplin, die er in rund elf Jahren erlernt hatte, drängte er die Gedanken und die unwillkommenen Reaktionen seines Körpers zurück. Er zog sich an und warf dann einen vorsichtigen Blick hinaus. Zu seiner Erleichterung stand Leia angezogen unter dem Fön. Sie lächelte ihm kurz zu und drehte ihm dann wieder ihren Rücken hin. Sie bemühte sich, nicht wieder rot zu werden. Sie beruhigte sich mit der Macht und drehte sich dann wieder um. Luke hatte sich an eine Wand gelehnt und betrachtete interessiert die weißen Fliesen auf dem Boden. Sie band sich ihre Haare in einen Pferdeschwanz und ging zu ihm. Sie sah, daß seine Haare noch feucht waren. "Willst du dich auch schnell fönen?" "Nein, danke. Meine Haare trocknen schnell." "Wir sind hier aber nicht auf Tatooine," lachte Leia. "Keine Angst, das habe ich nicht vergessen," antwortete Luke und lächelte sie an. Eine kurze Stille trat zwischen die beiden. "Wir müssen gehen," sagte Leia schließlich. Luke bejahte und stellte sich aufrecht hin. Gemeinsam gingen sie den sehr langen Flur von der Halle weg. ,Er ist wirklich nett. Ich fühle mich wohl bei ihm,' dachte Leia. Wo sonst konnte sie sich hier schon wohlfühlen? Alle hatten Angst vor ihr und ein Teil dachte, eine Frau, schon gar keine, die jünger als die jüngsten Rekruten war, sollte das Sagen auf einem Sternenzerstörer haben. Luke, der neben ihr ging, bemerkte Leias trauriges Gesicht. Er beugte sich etwas herunter und drückte dem überraschten Mädchen einen Kuß auf die Wange. Diesmal fühlte es sich für Leia an als wäre nicht einer, sondern gleich ein Dutzend Blitze durch ihren Körper gefahren. Sie war rot. Sie blieb stehen und sah Luke schweigend für eine Weile an. Luke hielt ebenfalls an und ihr intensiver Blick trieb auch ihm das Blut in die Wangen. Ohne Vorwarnung warf Leia ihre Arme um seinen Hals. Reflexartig schlang er seine Arme um ihre Taille. Langsam küssten sie sich. ,Ihre Lippen sind noch weicher als ihre Wange,' dachte Luke. Sanft drückte er seine Zunge gegen ihren Mund. Leia reagierte und öffnete etwas ihre Lippen. Seine Zunge schlüpfte durch den Spalt, fühlte die ihre. Leias Herz klopfte heftig in ihrer Brust als wollte es sie sprengen. Sie verlor sich völlig in ihrem ersten Kuß und den warmen Gefühlen, die er in ihr hervorrief. Luke legte eine seiner Hände in ihren Nacken, streichelte sie. Sie war weich und warm und er fühlte sich herrlich. Ihre Zunge spielte mit der seinen und er erwiderte ihre Zärtlichkeit. Beide wollten diesen Moment niemals enden lassen. *** Am Abend lag Leia mit verträumtem Gesichtsausdruck bäuchlings auf ihrem Bett. Sie dachte an Luke und an den Kuß. Allein bei der Erinnerung fing ihr Herz gleich wieder an höher zu schlagen. Sie wurde durch das Piepsen ihres Comlinks aufgeschreckt. Ein Blick auf das Display und der Druck auf einen Knopf ließen das Gesicht ihres Vaters erscheinen "Hallo Papa," begrüßte Leia ihn strahlend. "Hallo Engelchen. Du bist ja ganz aufgekratzt. Was ist denn schönes passiert?" Vader sah das Rot auf ihren Wangen und das Strahlen in ihren Augen. Leia dachte an Luke, an seine Lippen, an den Kuß...Ein träumerisches Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus. "Ach, es war einfach nur ein schöner Tag." Sie würde ihm ganz sicher nicht die Wahrheit sagen. Das würde ihm bestimmt nicht gefallen. Vader fraß diese Ausrede nicht so einfach. So ein Verhalten war gar nicht typisch für seine Tochter. Sie war ein sehr rationaler Mensch, genau wie ihre Mutter. Außer wenn es um Liebesdinge ging. Das brachte ihn auf einen neuen Gedanken. Vielleicht hatte Leia ja für einen der jüngeren Offiziere eine Schwärmerei entwickelt? Oder sich verliebt? Ach was! Dafür war sie doch noch viel zu jung. Sie war doch noch immer sein kleines Mädchen. Vielleicht war wirklich einfach nur ein schöner Tag gewesen. Sein Engelchen würde ihm sicher nichts verschweigen. Innerlich schüttelte er den Kopf. Wie konnte er sowas nur von ihr denken? Er brachte mit etwas Mühe ein Lächeln auf seinem schmerzenden Gesicht zustande. "Das freut mich." Leia lächelte auch. Er hatte es geschluckt. In ihrem Bauch aber kribbelte es wie bei einer Million tanzender Schmetterlinge. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)