Ein Blut von Moonprincess ================================================================================ 5. Kapitel: 15 Jahre -------------------- 5. Kapitel: 15 Jahre Leia Vader wollte ihre Augen nicht aufmachen und auch nicht aufstehen. Sie wußte, sie würde sich wieder an Bord der Princess' Pride wiederfinden. Und das heute. Am liebsten hätte sie vergessen, was heute für ein Tag war. Schließlich öffnete sie doch die Augen. Heute war ihr fünfzehnter Geburtstag. "Simulation Tag an," maulte sie und die Lichter gingen an und tauchten ihr Schlafzimmer an Bord ihres Sternenzerstörers in angenehmes Licht. Leia wollte noch immer nicht aufstehen. Dann piepte ihr Comlink. Seufzend nahm sie es vom Nachttisch und sah mißmutig nach, wer sie jetzt schon sprechen wollte. Ihr Gesicht erhellte sich sofort und sie drückte den Empfangsknopf. "Hallo Papa." Vaders demaskiertes Gesicht schwebte bläulich schimmernd über ihrem Holo-Comlink. "Hallo Engelchen. Alles Gute zum Geburtstag." Seine Stimme war ohne den Modulator heiser und klang furchtbar kratzig. Leia wußte, daß er nur für sie ohne Modulator sprach. Es strengte ihn sehr an. "Danke Papa." "Sobald wir uns wiedersehen, bekommst du dein Geschenk," lächelte Vader. "Das ist lieb, aber ich bin froh, wenn wir uns wiedersehen." Ihre derzeitigen Missionen dauerten jetzt schon fast drei Monate. Es wurde wirklich Zeit. Vader lächelte nur. "Mach dir einen schönen Tag, Engelchen." "Werde ich. Wie war deine letzte Operation?" erkundigte sich das Mädchen. "Ich lebe noch," gab ihr Vater zurück. Er redete nie gerne über die Operationen, die ihn am Leben erhielten. "Das ist gut. Werd wieder gesund," lächelte Leia. Vader drehte plötzlich seinen Kopf. Offensichtlich wurde er gestört. Sie hörte, wie im Hintergrund etwas schweres auf den Boden fiel. ,Wieder einer tot,' dachte Leia sich unberührt. "Es tut mir leid, aber es gibt Probleme," keuchte Vader. "Das ist nicht schlimm. Ich ruf dich heute abend noch mal an." Vader nickte und die Verbindung war unterbrochen. Leia seufzte. Ihr Vater haßte Abschiedsworte und vermied sie. Schließlich rappelte sie sich auf. Es war Zeit, sich um ihr eigenes Schiff zu kümmern. *** "Mom, darf ich bitte? Es ist schließlich mein Geburtstag." Luke Skywalker, ab heute 15 Jahre alt, folgte seiner Mutter in die Küche. "Und was wollt ihr in Mos Eisley machen?" erkundigte sich Padmé Skywalker. Sie strich sich eine Strähne aus dem Gesicht. "Wir wollten in diesen neuen Jugendtreff gehen. Mom, ich bin bis heute abend wieder da. Camie und Fixer dürfen auch nicht solange bleiben." Luke sah seine Mutter bittend an. "Aber derzeit ist es sehr gefährlich in Mos Eisley. Denk doch an diese ,Höllenreiter'." Die Höllenreiter war eine Gruppe Jugendlicher, die auf frisierten Speederbikes die Stadt unsicher machte. Die viel zu lasche Polizei, falls man diese Ansammlung von Korruption, Bestechlichkeit und Faulheit so nennen wollte, konnte ihnen auch keinen Einhalt gebieten. "Du weißt, daß ich mich verteidigen kann." Mit ernstem Gesicht deutete der Junge auf das Lichtschwert, das an seinem Gürtel hing. Seines Vaters Lichtschwert. "Ich weiß es, Luke, aber es gibt auch imperiale Truppen auf Tatooine und du darfst ihnen nicht auffallen." Padmé hatte Angst, daß eine Auffälligkeit Vader oder Lady Vader nach Tatooine rufen würde. "Es wird mir bestimmt nichts passieren. Es ist doch nur das eine Mal." Seine Stimme klang flehentlich. Und dieser Blick... Padmé hatte zwar ein schlechtes Gefühl, aber schließlich konnte sie es ihm doch nicht abschlagen. Luke wurde langsam erwachsen. "Na schön," lächelte sie. "Aber du bist bei Anbruch der Dunkelheit wieder da, kein Alkohol und kein Ärger!" "Versprochen! Du bist klasse, Mom!" Damit umarmte und drückte er sie. Padmé wurde bewußt, wie groß Luke geworden war, er war schon so groß wie sie. Sie erwiderte seine Umarmung. *** Leia stand auf der Brücke. Sie beobachtete die verzogenen Sterne im Hyperraum. In ihrer pechschwarzen Uniform und den hochhackigen Stiefeln wirkte sie erwachsener als sie sich fühlte. ,Mein fünfzehnter Geburtstag ist echt langweilig. Wenn wenigstens was passieren würde,' dachte sie sich und zog gedankenverloren an einem ihrer Zöpfe. "Lady Vader? Eine Rebellensichtung." Sie konnte seine Angst beinahe riechen. Sie lächelte. "Wo, General?" "Sektor A128G654,58, Mylady." "Was für ein machtverlassener Ort. Nehmen sie Kurs." "Jawohl." Der General zog sich erleichtert zurück. ,Rebellen abschießen...Na ja, zumindest ist es besser als nichts zu tun.' Sie sah weiter aus dem Fenster. Wirklich, der Outer Rim war nicht besonders, aber Tatooine war sicher ein interessanterer Ort als der Hyperraum. Sie konnte es nicht erwarten. *** Luke stöhnte. Er hatte das Gefühl von großer...Langeweile. Camie und Fixer hatten beschlossen, daß ihnen der Jugendtreff so zu langweilig war und sich in den Speeder verzogen. Ohne Zweifel waren sie am Rumknutschen, wenn nicht noch mehr. Jetzt saß er allein an einem kleinen Tisch, einen Roten Bliel vor sich stehend, und wußte nichts mit sich anzufangen. Camie und Fixer gehörten zu seinen wenigen Freunden, auch wenn sie beide ihn bevorzugt Wormie nannten und versuchten, ihn mit irgendwelchen wildfremden Mädchen zu verkuppeln. Luke war froh, daß ihm eine solche Überraschung für heute erspart geblieben war. Er wußte mit den Mädchen nichts anzufangen, dabei waren sie oft nett und hübsch. Aber sie passten alle nicht, fand er. Er lehnte sich zurück und betrachtete den fast leeren Raum. Ein Jugendtreff....Er hätte vielleicht doch auf der Farm bleiben sollen. "Na, Wormie? Bläst du Trübsal?" erkundigte sich Camie und ließ sich auf den Stuhl ihm gegenüber fallen. Luke ignorierte ihre zerwühlten Haare, unordentlichen Klamotten und die roten Wangen. "Nein, ich langweile mich nur," gab er zurück. Fixer setzte sich neben seine Freundin. "Tja, du brauchst halt eine Freundin, dann wird dir nicht mehr langweilig," meinte er mit einem anzüglichen Grinsen. ,Bitte kein Blind Date!' war Lukes Gedanke. Er wollte eigentlich nur noch nach Hause. "Warum versuchst du nicht, das Mädel da hinten aufzureißen?" Fixer deutete zu einem Menschenmädchen, die allein einen Tisch besetzte. "Danke, kein Interesse." Luke leerte sein Glas, warf ein paar Credits auf die Tischplatte und ging raus. So langsam reichte es ihm. War es denn so wichtig, daß er jetzt schon eine Freundin hatte? Er trat böse gegen eine herumliegende Dose. Die Frage war jetzt aber, wie er wieder heimkommen sollte, mit den zweien wollte er nicht fahren. ,Ich habe ja noch etwas Zeit. Warum sollte ich nicht noch eine Runde gehen?' Gedacht, getan. Als er sich der Stadtmitte näherte hörte er Geschrei und Schüsse. Neugierig ging er näher bis er sehen konnte, was dort unten geschah. Sturmtruppler hatten eine Gruppe bewaffneter Leute, anscheinend Rebellen, eingekesselt und schossen aus vollen Rohren auf sie. Plötzlich brach die Gruppe aus dem Kessel aus und rannte wie von allen Furien gejagt genau auf ihn zu. Ohne es zu wollen mußte Luke nun mitlaufen, wollte er nicht niedergetrampelt werden. Die Schüße kamen wieder näher. ,Verdammt, verdammt, verdammt! Das klassifiziert Mom sicher als Ärger.' Luke hatte auf einmal das Gefühl von großer Gefahr, alle seine Alarmglocken schrillten, aber bevor er reagieren konnte, hatte ihn schon ein Betäubungsschuß erwischt und er sank bewußtlos neben einigen Rebellen zu Boden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)