Ein Blut von Moonprincess ================================================================================ 2. Kapitel: Mutter und Sohn --------------------------- 2. Kapitel: Mutter und Sohn Weit entfernt lag die Frau, die Vader auf Alderaan gesucht hatte, zur selben Zeit in einem schmalen Bett. Sie hatte ihre Augen noch geschlossen, obwohl sie schon vor einer Weile aufgewacht war. Sie fühlte das warme Bündel, das unter der Decke versteckt, auf ihrem Bauch lag und noch schlief. Padmé Skywalker lächelte als sich eine kleine Hand bewegte und sich an ihrem Nachthemd festkrallte. Dann wurde das Bündel wieder ruhig. Sie streichelte vorsichtig den Huckel, den die Decke machte. Luke wanderte des nachts gerne von seinem Bett in das ihre. Sie war erst vor kurzem nach Tatooine gekommen und ihr Sohn konnte nicht genug von ihrer Nähe bekommen, zu lange hatte er sie missen müssen. Langsam kroch das Bündel, endlich erwacht, nach oben und steckte schließlich einen verstrubbelten Blondschopf unter der Decke hervor. Padmé öffnete ihre Augen und lächelte ihn an. "Guten Morgen, mein Spatz," begrüßte sie ihn. "Guten Morgen, Mami." Luke umarmte sie und sah sie mit seinen großen blauen Augen an. Sie drückte ihn und setzte sich auf. "Na komm, wir zwei sollten jetzt aufstehen." "Darf ich noch was hier liegen bleiben?" nuschelte Luke. "Na gut." Lächelnd setzte sie den kleinen Jungen aufs Bett und stand auf. Sie wusch sich und zog sich an. Ein einfaches weißes Wollkleid. Niemand hätte sich die ehemalige Senatorin von Naboo so vorgestellt. Sie bändigte ihre langen braunen Haare in einem langen Zopf, der ihr beinahe bis an die Kniekehlen reichte. Sie überlegte kurz, ob es nicht langsam mal Zeit wäre, sie wieder hüftlang abzuschneiden, aber entschied sich dann dagegen. Anakin hatte es immer geliebt, seine Hände durch ihre langen Strähnen wandern zu lassen. Sie seufzte innerlich. Dafür war jetzt keine Zeit. Sie drehte sich um und schnappte sich Luke, um ihn zu waschen, anzuziehen und seine verstrubbelten Locken in eine einigermaßen annehmbare Form zu bringen. Luke ließ, noch etwas verschlafen, alles über sich ergehen, aber gab deutlichen Protest von sich, als Padmé sich bemühte, die Vogelnester in seinem Haar wieder aufzulösen. Schließlich war sie fertig und ging mit ihrem Sohn in die Küche. Beru stand schon am Herd und es duftete nach Eiern und Speck. Sie drehte den Kopf. "Guten Morgen, ihr zwei," lächelte sie. "Guten Morgen. Soll ich dir helfen?" Padmé setzte Luke auf seinen Stuhl und gesellte sich zu Beru. *** Wenig später saßen sie zu viert an dem kleinen Tisch, Padmé mit Luke auf dem Schoß, und verzehrten ihr Frühstück. Luke redete die ganze Zeit fröhlich und erzählte seiner Mutter von dem riesigen Bantha, das er gestern abend gesehen hatte. Padmé hörte ihm lächelnd zu. In seiner Vorstellung wurde das Bantha noch etwas größer als es wohl eigentlich gewesen war. Seit sie vor zwei Wochen hier angekommen war, hatte Luke alle ihre Aufmerksamkeit gefordert. In dem Moment, wo ein grummelnder Owen hatte in das Haus treten lassen, hatte sich ein kleiner Junge an ihrem Rock festgeklammert und "Mami!" gerufen. Sie fragte sich noch immer, wie er sie hatte erkennen können, schließlich war er nur wenige Tage alt gewesen als sie mit Leia nach Alderaan aufgebrochen war. Aber Padmé war als Ehefrau eines Jedi - Ex-Jedi - so einiges an seltsamen Dingen gewöhnt und machte sich deshalb keine so großen Gedanken. Während sie Luke ein Butterbrot strich, fragte sie sich, wie es ihrem kleinen Mädchen wohl ging. Auf Alderaan war es jetzt Nacht, also würde sie schlafen. Zumindest hoffte Padmé das. Sie hatte Alderaan lediglich verlassen, weil imperiale Spione sie dort entdeckt hatten. Leia hatte sie in Bails Obhut gelassen. Sie war sich sicher, daß er auf ihre Tochter acht geben würde. Da niemand wußte, daß sie existierte, würde bestimmt auch niemand nach ihr suchen. Luke wurde auf ihrem Schoß unruhig als er bemerkte, daß ihre Gedanken abschweiften. ,Er ist so sehr wie Anakin. Anakin wollte auch immer meine komplette Aufmerksamkeit für sich haben,' dachte sie. "Ja, Luke?" Nach dieser Versicherung ihrer Aufmerksamkeit erzählte Luke weiter. Padmé sah kurz zu Beru und Owen. Owen aß sein Frühstück schweigend, aber auch so konnte Padmé fühlen, daß er die Ehefrau seines Stiefbruders nur aus reiner Höflichkeit im Hause behielt und weil sie eine zusätzliche billige Arbeitskraft war. Und vielleicht noch, weil er wußte, daß Shmi sie ohne zu zögern aufgenommen hätte. Beru lächelte ihr kurz zu. Die ältere Frau fühlte Sympathie für die Farmerin. Sie und Owen waren nun mehr als vier Jahre verheiratet, aber noch immer hatte sich kein Kindersegen bei den Lars eingestellt. Padmé wußte, daß es Beru sicher schmerzte, daß das nächste was sie zu einem eigenen Kind hatte, sich sofort wieder seiner Mutter zugewandt hatte. Dennoch herrschte zwischen ihnen keine Rivalität. Beru war dafür zu schlicht und Padmé hatte als Bevorzugte keinen Grund dazu. Owen brach schließlich das Schweigen der Großen und legte sein Besteck hin. "Padmé, ich brauche draußen jemand, der sich um die Vaporatoren am sechsten Viertel kümmert. Sie müssen kontrolliert und die Filter geputzt werden." Padmé hatte keine Mühe mehr, Owens Absicht herauszuhören. Es hieß, daß das ihre Aufgabe für heute sein würde. "In Ordnung," antwortete sie. "Geh am besten gleich los, bevor's für dich zu heiß wird," grummelte Owen. Padmé nickte und stand auf. Sie hatte sich noch immer nicht an die Hitze gewöhnt. Sie vermisste die Regenschauer von Naboo und Alderaan. Luke setzte sie auf den Boden, dann setzte sie sich ihren Sonnenhut auf. Die breite Krempe spendete ihr genug Schatten und ein feines Netz rundherum hielt den Sand aus ihrem Gesicht. Luke setzte sie einen ähnlichen Hut, nur in kleiner, auf. Sie trat hinaus in die Hitze. Sie seufzte tief. ,Das ist nun daheim.' Mit diesem Gedanken und Luke an der einen Hand, dem Werkzeugkasten in der anderen stapfte sie los. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)