Ein Blut von Moonprincess ================================================================================ 16. Kapitel: Der Überfall ------------------------- Padmé saß mit gerunzelter Stirn über einem Datapad. Sie sog alle darin enthaltenen Informationen wie ein Schwamm auf. Sie schreckte hoch als etwas vor ihr auf den Tisch geworfen wurde. Eine schwarze Maske. Sie sah hoch und erblickte Han. "Ich hoffe, sie passt," meinte Han und sah auf die Maske. Padmé setzte sie testweise auf. Die Maske bedeckte ihre Stirn- und Augenpartie. "Perfekt. Vielen Dank." Sie setzte sie wieder ab. "Gut. Chewie meint, in drei Stunden sind wir da. Nervös?" "Ein bißchen. Es wird schon werden." Padmé sah nachdenklich aus. "Dabei hatte ich nun gute drei Monate Zeit, mich an diesen Gedanken zu gewöhnen." "An welchen Gedanken?" hakte Han nach. "Daß wir Luke wohl von dem Sternenzerstörer würden holen müssen," seufzte Padmé. "Ich sage euch, es ist Wahnsinn!" beschwerte sich Lando. Er lehnte in der Eingangstür zum Gemeinschaftsraum. "Ich weiß," antwortete Padmé seufzend. "Nur gibt es keine andere Möglichkeit. Zumindest keine, die sich in absehbarer Zeit realisieren lässt. Und Zeit hat Luke keine." "Da hat sie recht. Das Imperium ist schnell bei der Hand, Rebellen zu töten." Han blickte Lando in die Augen. Padmé seufzte erneut. Irgendwie hatte sie das Gefühl, ein paar Karten auf den Tisch legen zu müssen. "Luke ist kein Rebell." "Ich weiß. Das hast du uns bereits gesagt," antwortete Lando und ließ sich auf einem Stuhl an der Stirnseite des kleinen Tisches nieder. "Ja." Padmé strich sich ein paar Strähnen aus der Stirn. "Aber er ist ein Jedi-Ritter. Oder besser gesagt ein Jedi-Schüler." "Wie bitte?" Lando sprang auf. Der Stuhl fiel klappernd zu Boden. Auch Han wirkte überrascht. Der dunkelhäutige Mann packte die ältere Frau grob am Kragen. Padmé sog scharf die Luft ein. "Du hetzt uns also quer durch die Galaxis, auf der Suche nach jemand, der wahrscheinlich schon längst von Vader oder dem Imperator getötet wurde? Das kann nicht dein Ernst sein!" schrie Lando. Er schüttelte sie. Han riß Lando am Nacken zurück. Padmé nutzte den Moment, um stolpernd ein paar Meter zwischen sich und Lando zu bringen. Zornig rückte sie ihren Kragen gerade. "Niemand hat dich gezwungen, mitzukommen! Du hast dich geweigert zu gehen. Mitgehangen, mitgefangen," knurrte Han. "Aber er wird tot sein!" schrie Lando aufgebracht. "Nein, wird er nicht!" konterte Padmé in gleicher Lautstärke. "Und warum?" "Weil ich ihn noch fühlen kann. Er lebt," meinte Kenobi ruhig. Landos Geschrei hatte ihn angelockt. "Was? Du...kannst ihn fühlen?" fragte Lando ungläubig. "Ja. Luke ist mein Schüler." Han blickte von Lando zu Obi-Wan und ließ dann ersteren los. "Ein Jedi. Das erklärt einiges." Han erinnerte sich noch gut an Kenobis Aktion als sie vor den Sturmtrupplern geflohen waren. Jetzt machte es Sinn. Lando fasste sich an den Kopf und stöhnte. "Na klasse! Sie werden uns hinrichten!" Er schüttelte den Kopf. "Bist du auch eine Jedi, Padmé?" "Nein," erwiderte sie. "Aber mein Mann war...ist einer." Lando seufzte erneut. "Hier komme ich wohl nicht mehr raus. Entschuldigt mich, ich gehe und schreibe meinen letzten Willen auf." Damit ging er. Padmé blickte ihm nachdenklich nach. "Laß ihn, der regt sich schon wieder ab," meinte Han, der ihrem Blick folgte. "Ja." Kenobi stand schweigend neben den beiden. "So, ein Jedi, ja?" wandte sich Han noch mal an ihn. Obi-Wan nickte. "Na ja, ich glaube zwar nicht an diesen Schwurbel von der Macht, aber es kann ja nicht schaden, einen Jedi dabei zu haben." "Glaub ruhig an die Macht, Han. Ich wurde zu oft Zeuge ihrer Wirkungskraft, um es nicht bestätigen zu können," mischte Padmé sich ein. Han zuckte mit den Achseln. "Wenn du es sagst..." *** Es war dunkel und eng. Draußen waren Schritte zu hören. Sturmtruppler. Sie presste sich mehr an die Rückwand des kleinen Verstecks. Ihr Atem schien ihr viel zu laut in ihren Ohren. Dann endlich, nach einer furchtbar langen Weile, ertönte das Klopfzeichen. Padmé öffnete die unsichtbare Tür und stieg aus dem Schmuggelversteck. "Habt ihr sie?" fragte sie Obi-Wan leise. "Ja, es sind aber nur drei." "Das reicht nicht!" "Es muß so gehen," antwortete Obi-Wan. "Gut, dann nehmt ihr die Rüstungen und Jen und ich müssen ohne auskommen." Padmé zog die schwarze Maske über und sah prüfend an sich hinunter. Der schwarze Anzug war wirklich hauteng. Landos Blicke hatten ihr das auch bestätigt. Aber gut, so würde sie wenigstens nicht Gefahr laufen, sich zu verheddern. Chewbacca, der ebenfalls aus einem der Verstecke gekommen war, rieb sich seine noch immer angeschlagene Schulter. Er gab ein leises Heulen von sich. "Gut, dann lassen wir das Schiff in deiner Aufsicht wie geplant," nickte Padmé. Obi-Wan, Lando und Han kamen wenig später in den weißen Rüstungen wieder. Jen kam gerade aus der Waffenkammer. "Bis jetzt hat es ja geklappt," meinte sie etwas unsicher und drückte jedem zwei schwere Blaster in die Hand. Padmé nickte ruhig und prüfte die Waffen. Noch vor einer halben Stunde war sie furchtbar nervös gewesen. Han war bei den Harkass-Kreisen aus dem Hyperraum gekommen. Der Sternenzerstörer, mitten in einem Kampf mit einer kleineren Gruppe Piraten, hatte sie ebenfalls für ein Piratenschiff gehalten und mit dem Traktorstrahl an Bord gezogen. Sie hatten eigentlich gedacht, daß sie dafür noch etwas hätten tun müssen, aber offensichtlich war das nicht nötig gewesen. Sie alle dankten den Piraten insgeheim. Noch immer schien der Kampf zu toben, sonst hätten sie wohl nicht so wenige Sturmtruppler geschickt. Ein dumpfes Zittern lief durch das Schiff. "Ich hoffe, sie sprengen es nicht in die Luft," kam Landos mechanisch verzerrte Stimme aus dem Lautsprecher in seinem Helm. "Dann müssen wir uns einfach beeilen," antwortete Jen düster. Sie drückte Padmé eine Blendgranate in die Hand. "Das ist die einzige, die wir haben," warnte Jen die ältere Frau. "Ich werd sie nicht verschwenden," meinte Padmé kurz. In Gedanken war sie bei ihren Kindern. Sie wollte auch Leia keinem ungewissen Schicksal überlassen. Allerdings sollten ein paar aufgescheuchte Piraten für einen Sternenzerstörer kein Problem darstellen. Sie atmete tief durch. Zuerst mußte sie an Luke denken. *** Luke saß im Schneidersitz auf dem Boden seiner beinahe luxuriösen Zelle und meditierte. Das war gar nicht so einfach, wenn das Schiff, auf dem man sich befand, unter Beschuß stand. Die Unruhe der Besatzung war auch nicht gerade hilfreich. Aber als er seine geistigen Fühler weiter ausstreckte, vermeinte er, etwas Bekanntes zu spüren. Er konzentrierte sich stärker auf die Aura, die am meisten Gefühle in ihm wachrief. Luke riß die Augen auf. "Mom!" *** Padmé drückte ab und der Sturmtruppler sank zusammen. Sie wartete nicht ab, ob er noch lebte, sondern rannte zielstrebig in die Gefängnis-Basis. Jen hinter ihr sicherte den Gang, während die Männer nach einer Möglichkeit suchten, den Traktorstrahl zu deaktivieren. Padmé blieb mit klopfendem Herzen vor einer Konsole stehen. Sie hoffte, ihre Informationen über die Passwörter waren richtig, sonst... Ihre behandschuhten Finger huschten flink über die Tasten und kurz darauf gab der Computer eine Liste der Gefangenen aus. Blitzschnell überflog die braunhaarige Frau die Namen. Es gab nur einen Luke, kein Nachname. Das mußte er sein! Sie prägte sich die Zellennummer ein und verließ die Basis auf der anderen Seite und fand sich nun im Zellentrakt wieder. Zusammen mit einer Handvoll Sturmtruppler. Sie fingen sofort zu schießen an und Padmé sprintete zur Seite hinter eine offenstehende Zellentür. ,Zeit, das hier einzusetzen,' dachte sie als sie die Blendgranate vom Gürtel löste. *** Eine heftige Explosion schüttelte seine Zelle durch. Luke fiel fast um und konnte sich gerade noch am Bett festhalten. Was zum Teufel war da draußen los? Dann fühlte er wieder die Aura seiner Mutter, stark und zielgerichtet. Es knallte ein weiteres Mal und der Geruch nach verschmorter Elektronik drang in die Nase des Jungen. Er rappelte sich auf und blickte die Tür an, die sich langsam öffnete. Rauch verzerrte die Gestalt, die nun in die Zelle trat. Ein braunes Augenpaar, umrahmt von einer schwarzen Maske, blickte ihn erleichtert an. "Luke!" "Mom! Was...was machst du hier?" fragte Luke, während er eine Mutter kurz umarmte. "Dich retten natürlich! Komm, wir müssen weg hier bevor sie noch mehr Sturmtruppen schicken." Hastig zog Padmé ihn auf den Gang. Luke folgte ihr etwas verdattert. Gedanken an Leia huschten durch seinen Kopf. Er wollte bei ihr bleiben. Aber das konnte er schlecht seiner Mutter sagen. Sie würde durchdrehen, wenn sie erfuhr, daß ihr Sohn eine Liebesbeziehung mit einer Sith hatte. Also schwieg er und rannte neben seiner Mutter her. *** Leias Hände waren zu Fäusten geballt. Auf der Brücke herrschte das Chaos. Nicht genug, daß sie draußen mit den Piraten kämpften, nein, jetzt waren auch noch irgendwelche Eindringlinge an Bord. Sie biß die Zähne zusammen und gab den Befehl, noch eine Staffel TIE-Fighter starten zu lassen. Etwas zog stark an ihrem Machtsinn. Leia richtete ihren Fokus nach innen. Jemand, stark in der Macht, war hier. In ihren Augen glomm zorniges Feuer. Jedi! Spione! Attentäter! Hier auf ihrem Schiff! Das konnte sie nicht dulden. "Admiral, übernehmen Sie! Verstärken Sie die Wachen auf dem Dock. Lassen Sie keine Gnade walten!" Damit stürmte die Lady der Sith von der Brücke, gefolgt von einem schwächer werdenden "Jawohl, Ma'am!". *** Obi-Wan hob alarmiert den Kopf. Er fühlte, daß sie, oder zumindest er, entdeckt worden waren. Unzweifelhaft konnte es nur die Lady Vader sein. Sie würde hierher kommen. Der Jedi blickte zu Lando und Han, die derweil den Code für den Traktorstrahl knackten. "Wir bekommen Besuch! Ich kümmere mich darum, ihr macht hier weiter." Han hob kurz den Kopf und nickte. Er stellte keine Fragen. Obi-Wan streifte schnell die Rüstung ab und glitt aus dem Kontrollraum, immer darauf bedacht, nicht auf die Leichen der Wachen zu treten. Er hatte sein Lichtschwert in eisernem Griff und eilte Leia entgegen. Er wollte das Mädchen nicht töten. Sie konnte nichts dafür, daß ihr dies alles widerfahren war. Möglicherweise konnte er sie wieder auf den Pfad des Lichtes zurückführen. Er fühlte, daß seine Gegnerin anhielt. Die Türen öffneten sich mit einem leisen Zischen. Leia stand mit gezündeter Klinge in der Mitte des Ganges. Das rote Licht warf dämonische Schatten auf ihr Gesicht. Obi-Wan fühlte sich an den Sith erinnert, gegen den er und sein Meister vor so langer Zeit, in einem anderen Leben, gekämpft hatten. Rechts von ihr füllte sich das Dock mit Sturmtrupplern, die den Falcon einkreisten. Der Jedi fluchte innerlich. Er konnte den anderen keine Nachricht zukommen lassen. Er konnte nur hoffen, daß sie vorsichtig waren. Er aktivierte die blaue Klinge seines Schwertes und fixierte die Tochter seines einstigen Padawans mit kühlen Augen. Leia musterte den bärtigen, grauhaarigen Mann ihr gegenüber. Er strahlte Macht und Selbstsicherheit aus. ,Wahrscheinlich Lukes Meister,' dachte sie. ,Er ist gekommen, um ihn zu "retten".' Zorn stieg in ihr auf. Der Gedanke, er könne sie von Luke trennen, schnitt durch ihre Seele. Nein, das würde dieser Jedi nicht schaffen! Für eine Sekunde verspürte sie Mitleid für Luke, aber andererseits hatte sie ihm niemals versprochen, seinen Meister am Leben zu lassen. "Ihr werdet ihn nicht bekommen!" zischte die Lady der Sith. Das Licht ihres Schwertes färbte ihre Augen dämonisch rot. "Ich möchte nicht mit Euch kämpfen, Lady Vader," sprach Obi-Wan ruhig. "Ich weiß, Ihr seid eine vernünftige Person." Leia ahnte, was jetzt kommen würde. "Oh bitte! Euer Gerede von der Hellen Seite könnt Ihr Euch sparen, Jedi." Damit griff sie an. Summend trafen die Klingen auf einander. Obi-Wan blickte ihr weiterhin ruhig in die Augen. "Der Einfluß der Dunklen Seite auf Euch ist noch nicht besonders stark. Ihr könnt Euch noch ändern!" Leia lachte leise. Blitzschnell parierte sie seine Schläge. "Ich will mich aber gar nicht ändern. Ich fühle mich sehr gut mit der Dunklen Seite." "Das ist ein Trugschluß." Obi-Wan tauchte unter einem ihrer leidenschaftlichen Angriffe weg. "Sie macht Euch das nur glauben, während sie Euch mit Haut und Haaren verschlingt. Denkt an den Imperator." "Mein Meister ist alt," erwiderte Leia ungerührt und fing den nächsten Hieb ab. "Älter als die meisten Menschen. Es ist nur natürlich, daß er langsam verfällt." Sie parierte den nächsten Hieb. "Ihr seid nur halbherzig bei der Sache, Meister Jedi," bemerkte sie kühl. ,Sie ist noch ein halbes Kind,' dachte Kenobi. ,Sie glaubt Palpatines Lügen ohne sie in Frage zu stellen. Wenn sie nur wüßte, daß er jünger ist als er behauptet...' "Ich denke, mehr ist auch nicht nötig," antwortete er ruhig. Ihre Angriffe wurden zunehmend unkontrollierter. Ihr Zorn machte sie blind. Die Lichtschwerter wurden immer schneller bei ihrem tödlichen Tanz. Blau und rot leuchteten die Gesichter der Kontrahenten. *** Jen war zwischenzeitlich wieder zu Padmé und Luke gestoßen und zu dritt mähten sie sich eine Bresche durch eine Gruppe Sturmtruppler. Padmé bemerkte mit Erstaunen, daß Luke noch sein Lichtschwert hatte. In ihr keimte die vage Hoffnung, daß die Imperialen somit gar nicht wußten, daß es sich bei ihrem Sohn um einen Jedi handelte. Das vergrößerte die Chancen, daß die Imps keine großangelegte Verfolgungsjagd starten würden. Sie waren nun wieder im Hangarbereich. Hektisch blickte Padmé sich um und atmete erleichtert auf als Han und Lando zu ihnen kamen. "Habt ihrs geschafft?" fragte Jen schnaufend. "Wo ist Kenobi?" wunderte sich Padmé. "Ja, haben wir. Er wollte sich um einen Verfolger kümmern," antwortete Han knapp. "Was für einen Verfolger?" hakte Luke nach. Er hatte das ungute Gefühl, daß es sich eigentlich nur um eine Person handeln konnte. Leia. Seine Leia. Was würde sein Meister tun? ,Wenn er sie tötet, verzeihe ich ihm das nie!' dachte er voller Angst. "Keine Ahnung!" Lando zuckte mit den Schultern. "Wir sollten jetzt besser zum Schiff zurückgehen. Wir sollten startbereit sein, sobald Kenobi hier aufkreuzt." "Oder er ist schon im Falcon," warf Jen ein. Gemeinsam machte sich die Gruppe auf den Weg. Als sie den Hangar betraten, fanden sie sich einer Hundertschaft Sturmtruppler gegenüber. "Ergeben Sie sich!" befahl der Commander. Sein Blaster war direkt auf Padmé gerichtet. Diese verwünschte sich in Gedanken, daß sie die Blendgranate schon benutzt hatte. Luke indes hatte durch eine weiter offene Tür seinen Meister entdeckt. Und seine Geliebte. Sie kämpften. Und es sah momentan nicht besonders gut aus für Leia. Kenobi führte einen harten Hieb aus, der das Mädchen fast umwarf. Ihr Zorn war fast körperlich zu fühlen. "Meister Kenobi!" brüllte Luke. Es funktionierte. Kenobi drehte seinen Kopf in Richtung des Schreis und entdeckte neben Luke auch die Misere, in der die anderen steckten. Er hatte keine Wahl. Mit der Macht schleuderte er die der Gruppe nächsten Sturmtruppler fort, in ihre Gefährten hinein. Luke sprang sofort in die Bresche und schlug sich durch die verwirrten Sturmtruppler. Er wich aus, tänzelte, duckte und drehte sich weg, um den Schüssen zu entkommen. Die anderen folgten ihm aus allen Rohren schießend. Ein Schrei ertönte hinter ihm und er spürte den Schmerz seiner Mutter. Der junge Jedi biß die Zähne zusammen; sie waren fast am Falcon! Er dürfte jetzt nicht die Kontrolle verlieren! Obi-Wan mußte nun mit den Folgen seiner Unaufmerksamkeit kämpfen. Leia hatte die paar Sekunden genutzt, um den Jedi schwer in die Ecke zu drängen. Im Stillen dankte sie Luke. Hart und aus unberechenbaren Winkeln sauste ihr Lichtschwert auf den Gegner herab. Kenobi wußte, daß er es nicht mehr zum Falcon schaffen würde. Aber er konnte den anderen dabei helfen. Aus dem Augenwinkel nahm er wahr, daß sie schon an der Rampe waren. Nur noch Padmé und Luke waren draußen. ,Padmé, Luke! Geht hinein! Fliegt weg! Ich komme schon klar,' sandte er seine Botschaft in die Gedanken der beiden. Er konnte sehen, wie Padmé leicht nickte und Luke ins Schiffsinnere schob. Kenobi ließ sein Schwert fallen und fiel auf die Knie. "Ich ergebe mich, Mylady, und bitte um Eure Gnade," sagte er förmlich. Leia blickte verwirrt auf Kenobi hinunter, ihr Lichtschwert zum Schlag erhoben. Ein böses Gefühl beschlich sie und sie blickte zum Falcon. Gerade konnte sie noch sehen wie Luke von einer schwarzgekleideten Frau hinein geschoben wurde. Es war nur eine Sekunde, doch für Leia und Padmé schien es eine Ewigkeit zu sein als ihre Blicke sich trafen. Leia starrte auf das Gesicht der anderen Frau. Obwohl es halb von einer Maske verborgen war, kam es ihr bekannt vor. Irgendwas an diesen Lippen, diesem Kinn schien sie an etwas zu erinnern. Doch so sehr sie sich anstrengte, sie konnte es nicht greifen. Padmé starrte Leia an. Es war das erste Mal seit rund 12 Jahren, daß sie ihre Tochter in Fleisch und Blut sah. Sie war wunderschön und sie wirkte fast schon erwachsen. Ihre Augen blickten verwirrt drein. ,Mein armes Mädchen!' Padmé wünschte, sie könnte Leia auch retten. Dann war es vorbei. Padmé war im Falcon und die Türen schlossen sich. Leia senkte ihr Schwert und schaltete es aus. Mit der Macht ließ sie Kenobis zu sich fliegen. Während der Millenium Falcon aus dem Dock raste und dabei zig Sturmtruppler bei lebendigem Leib röstete, blickte sie ihren Gefangenen kalt an. "Mylady?" hörte sie hinter sich die Stimme eines Soldaten. "Schaffen Sie den Jedi-Abschaum in eine der Sicherheitszellen. Dann kontaktieren sie die Executor. Sagen Sie Lord Vader, ich hätte ein Geschenk für ihn!" Als sie den Mann ansah lief diesem ein kalter Schauer über den Rücken. Soviel Boshaftigkeit und Haß hatte er noch nie bei einem menschlichen Wesen gesehen. "Jawohl, Mylady!" stammelte er. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)