Campshenanigans von Ur (Tanaka x Tora | Bokuto x Kuroo x Kasamatsu | Kiyoko x Yachi (und andere)) ================================================================================ Kapitel 17: Interlude - Kasamatsu --------------------------------- Wenn es Götter gab, – und manchmal war er sich eindeutig nicht sicher – dann machten sie sich vermutlich gerade einen schlechten Spaß mit ihm. Als er am Freitagabend nach draußen ging, um für seine Eltern den Briefkasten zu leeren, fand er unter anderem ein Werbeprospekt, eine Postkarte von seiner Tante und einen recht lädiert aussehenden Zettel, den er verwirrt auseinander faltete und prompt einen mittelschweren Herzinfarkt erlitt. Es war der Zettel, den Kuroo ihm zugesteckt hatte und von dem Yukio sich ziemlich sicher war, dass er ihn zerknüllt und weggeworfen hatte. Aber da saß er mitten auf seiner Handfläche wie ein frecher Vogel, der ihm seinen letzten Krumen Brot klauen wollte – in diesem Fall war das Brot eindeutig eine Metapher für seine geistige Gesundheit. Er stand gute zwei Minuten vor der Haustür und starrte auf das Blatt Papier. Wie zum Teufel war dieser verfluchte Zettel ihm nach Hause gefolgt? Kuroo wusste sicherlich nicht, wo er wohnte. Dafür war Yukio sehr dankbar. Niemand sonst hatte gesehen, dass er den Zettel bekommen oder weggeworfen hatte. Seine Zimmerkameraden hatten bereits vor ihm das Zimmer verlassen und er war sich recht sicher, dass niemand nach ihm hinein gegangen war. Wenn doch, dann würde er den kleinen Flummi in die Mangel nehmen und ihn dazu zwingen Yukio zu sagen, wer um alles in der Welt seinen Müll durchwühlt und ihn dann bis nach Hause verfolgt hatte. Yukio knüllte den Zettel erneut zusammen, stopfte ihn sich in die Hosentasche und trat mit dem Rest der Post in der Hand ins Haus. Er würde diesen Zettel im Notfall verbrennen. Für ihn war das Trainingscamp bislang weder auf sportlicher, noch auf persönlicher Ebene besonders erfolgreich gewesen. Eine kleine, rationale Stimme sagte ihm, dass das nicht stimmte, da er nicht nur seine unpassende Attraktion für Kise losgeworden war, sondern auch Sprünge gemeistert hatte, die ihm vorher nie gelungen waren. Aber allein durch Kuroos und Bokutos Anwesenheit und die Tatsache, dass sie nicht nur einzeln anwesend waren, um ihn zu foltern, sondern auch noch als Paar wild knutschend die Herberge unsicher machten, stellte alles andere in den Schatten. Fast wünschte Yukio sich seine hormonellen Verirrungen in Richtung Kise zurück. Dann wiederum würde er Kuroo und Bokuto nur noch eine Woche lang sehen und dann nie wieder. Dieser Gedanke war in der Tat tröstlich. Das Stück Papier wog tonnenschwer in seiner Hosentasche. Einmal abgesehen davon, dass Yukio seinen Trieben in diese Richtung kein bisschen nachgeben wollte, war er sich hundertprozentig sicher, dass diese ganze Schiene, die Kuroo da fuhr, eine reine Verarsche war. Kuroo lachte sich wahrscheinlich tot, während er sich vorstellte, in was für einen emotionalen Tumult er Yukio gestürzt hatte. Wer wusste schon, was für einen scheußlichen Humor Kuroo hatte. Vermutlich baggerte er dauernd irgendwelche Leute an, die das sehr unwohl machte, und wenn sie dann doch aus unerfindlichen Gründen nachgaben, dann lachte er ihnen ins Gesicht und verschwand mit Bokuto knutschend im Nimmerland. Yukio musste an den Blick denken, den die beiden ihm zugeworfen hatten, nachdem sie irrtümlich angenommen hatten, dass Yukio etwas gegen gleichgeschlechtliche Beziehungen hatte. Vielleicht sollte er die Sache einfach klären. Ein für allemal. Seinen Standpunkt klar machen und dann hoffentlich in Ruhe gelassen werden. Es klang sehr viel vernünftiger in seinem Kopf, als noch eine Woche lang zu versuchen, den beiden Wahnsinnigen aus dem Weg zu gehen, was angesichts ihrer Zimmerkonstellation eigentlich unmöglich war. Und er würde sich nicht vor seiner Mannschaft die Blöße geben und um ein anderes Zimmer bitten. Yukio hockte sich auf sein Bett und kramte den Zettel aus seiner Hosentasche hervor. Dann tippte er die Nummer in sein Handy ein und starrte auf den leeren Bildschirm, der sich ihm eröffnete, nachdem er eine neuen Unterhaltung mit besagter Nummer ausgewählt hatte. »Wir müssen reden.« Er betrachtete die Worte. Knapp und eindeutig. Keine einleitenden Kinkerlitzchen oder irgendwelche Schnörkel, die von Kuroo irgendwie missverstanden werden konnten. Yukio wünschte sich inständig, dass sein Herz nicht so bescheuert vor sich hin hämmern würde. Seine Kehle war so trocken, als wäre er gerade fünf Stunden ohne Wasserversorgung durch die Wüste marschiert. Aber er weigerte sich, jetzt den Schwanz einzuziehen und drückte hastig auf das Senden-Symbol. Nur mit Mühe schaffte er es sich selbst davon abzuhalten, sein Handy quer durchs Zimmer zu schmeißen. Es vibrierte beinahe sofort. Yukio starrte das Handy feindselig an, dann öffnete der die Nachricht. Es war die Adresse eines Parks nicht weit von seinem Haus inklusive eines Emojis mit Sonnenbrille und den Worten »Bring einen Ball mit!«. Yukio fluchte halblaut und erhob sich von seinem Bett. Dann tigerte er in seinem Zimmer umher und fragte sich, wie seine Drei-Worte-Nachricht so nach hinten hatte losgehen können. Vielleicht textete Kuroo einfach nicht gerne und wollte die Sache deswegen persönlich regeln? Vielleicht war es auch Teil der Scharade, die er mit Yukio trieb. Ein schiefes Grinsen und funkelnde Augen schoben sich vor sein inneres Auge. Wahrscheinlich konnte man seine Hände ganz hervorragend in diesen zerstruwwelten, schwarzen Haaren vergraben. Ugh. Yukio wollte sich gerne im Garten verbuddeln. Sein Gehirn war kein bisschen hilfreich, denn es speiste seine Vorstellung mit beeindruckenden Armmuskeln und einem Lachen, das alle im Umkreis dazu brachte, mitzulachen. Er hatte die Attraktion zu einem Volltrottel eingetauscht gegen die doppelte Menge. Das konnte doch alles nicht wahr sein. Er überlegte fünf Minuten lang mit hämmerndem Herzen, ob er überhaupt in diesen Park gehen sollte. Aber wenn er diese Angelegenheit klären wollte, dann war es vielleicht die einzige Möglichkeit. Er wusste nicht recht, warum er Kuroos Anweisung nachgab, aber er packte seinen Basketball, klemmte ihn sich unter den Arm und rief seinen Eltern zu, dass er noch ein paar Körbe werfen würde. So hatte er wenigstens etwas in der Hand, an dem er sich festklammern konnte, wenn alles aus dem Ruder lief. Sein Herz hämmerte immer noch – mittlerweile im Takt mit seinen Schritten – und er stellte sich vor, wie Kuroo aus einem Busch springen würde und laut »Reingefallen!« rief, während er wie ein Hyäne lachte und sich dann mit Bokuto einen Spaß daraus machte, dass Yukio so nach Kuroos Pfeife getanzt hatte. Eine sehr boshafte Stimme in seinem Kopf murmelte, dass Yukio nicht so scheinheilig tun sollte, als würde er nicht einmal gerne nach Kuroos Pfeife tanzen. Der Gedanke brachte ihn beinahe dazu, direkt wieder umzukehren und vor Scham im nächsten Busch zu krepieren. Zu seiner Überraschung erreichte er den Park unversehrt, wenn man von seinem vernebelten Geisteszustand einmal absah. Mittlerweile umklammerte er den Basketball so fest, als wäre es sein erstgeborenes Kind. Unglücklicherweise war der erste Anblick, der sich ihm eröffnete, Kuroo in Sporttrikot und im Begriff einen Volleyball mit beeindruckender Präzision in einem der Basketballkörbe zu versenken, die hier im Park aufgebaut waren. Meistens war der Park ziemlich überfüllt mit Leuten, die auch das Spielfeld nutzten, aber an einem Freitagabend unternahmen die meisten Menschen wohl eher andere Dinge. Bokutos lautes Rufen und Klatschen, als der Ball im Korb landete und dann ins nächste Gebüsch rollte, rissen Yukio aus seinen Gedanken und er schluckte heftig, ehe er schließlich all seine hart antrainierte Disziplin zusammenraffte und aufs Spielfeld trat. Sein verräterisches Gehirn verlangte, Kuroo in Yukios Basketball-Uniform zu sehen. Yukio schob den Gedanken beiseite und zuckte leicht zurück, als Bokuto plötzlich direkt neben ihm auftauchte, seinen Arm um Yukios Schulter warf und laut verkündete: »HEYHEYHEY! Da bist du ja! Bring mir bei, wie man Körbe wirft! Es sieht so cool aus, aber Kuroo ist der schlechteste Lehrer–« »Du bist ein miserables Schüler. Du willst immer nur auf den Ball hauen, statt ihn zu werfen«, erklärte Kuroo gelassen und seine bekloppte Frisur ärgerte Yukio über alle Maßen. Alles an Kuroo ärgerte Yukio über alle Maßen. »Ich bin nicht hier, um Körbe zu werfen«, sagte Yukio so streng er konnte und versuchte das Gefühl von muskulösen Armen und sehr hoher Körpertemperatur direkt neben ihm zu ignorieren. Er löste sich ungeschickt von Bokuto, der schmollend die Unterlippe vorschob. Wenn es nicht so lächerlich gewesen wäre, hätte es beinahe süß sein können. »Aber du hast einen Basketball«, entgegnete Bokuto und beugte sich so nah an Yukio heran, dass er beinahe einen Schritt zurückgewichen wäre. Hatte dieser Kerl denn keinerlei Konzept von angemessenem Abstand? Yukio konnte nicht wirklich leugnen, dass er einen Ball hatte. Er verfluchte sich dafür, das elende Ding mitgeschleppt zu haben und drückte es Bokuto in die Hand in der Hoffnung, dass er dann ein paar Schritte zurückmachen würde. Es funktionierte. Bokuto, der den Spieltrieb eines Fünfjährigen zu haben schien, fing augenblicklich an, den Ball in die Höhe zu werfen. Yukio hätte sich nicht gewundert, wenn er das Gewicht unterschätzte und der Ball ihm die Schneidezähne ausschlug. Aber Bokutos beeindruckte Armmuskeln spannten sich problemlos an und er fing den Ball wieder auf. Seine Stirn war konzentriert gerunzelt. »Oi, Bro! Kannst du das auch mit so einem?«, fragte er an Kuroo gewandt und warf den Ball Kuroo zu, der den Basketball auffing und ihn in der Hand wog. Dann zeigte sich auf seinem Gesicht das schiefe Grinsen, das Yukio so verabscheute. »Ich hab zwei Jahre Basketball gespielt, Bro.« Wenn die beiden sich noch einmal gegenseitig Bro nannten, dann würde Yukio sofort umdrehen und nach Hause gehen – im Zweifelsfall würde er auch einen neuen Basketball kaufen. Er hatte Kuroo bereits in seiner roten Volleyballuniform gesehen. Es war nicht schwer, ihn sich in einem ähnlich roten Basketballtrikot vorzustellen. Kuroo wandte sich um, ging auf den Korb zu und zielte. Seine Form war gar nicht so übel, aber die Art und Weise wie er den Ball hielt, verrieten Yukio, dass er sehr viel geübter im Volleyball war. Trotzdem traf er den Korb. Yukio würde das Bild von dem eleganten Sprung und den ausgestreckten Armen gerne aus seiner Erinnerung löschen. Er räusperte sich und fuhr sich durch die Haare. »Wir müssen reden«, wiederholte er seine vorherige schriftliche Nachricht. Bokuto hörte ihm allerdings nicht zu. Er war losgerannt, um beide Bälle aus dem Gebüsch zu pflücken. »Kasamatsu, los, wir machen Kuroo fertig!« Es war natürlich albern, aber er konnte förmlich hören, wie Bokutos Sätze am Ende immer mindestens drei Ausrufezeichen hatten. Kuroos Grinsen war so breit geworden, dass Yukio beinahe alles getan hätte, um es ihm aus dem Gesicht zu wischen. Also streckte er die Hände aus und Bokuto jubilierte laut, bevor er den Basketball zu Yukio warf und den Volleyball an den Rand des Feldes kullern ließ. Eigentlich war es mehr ein jeder gegen jeden Spiel, da Bokuto unbedingt während des Spiels lernen wollte, wie man einen Korb wirft – er schaffte einen und feierte diesen so sehr, als hätte er gerade eine Meisterschaft gewonnen. Yukio spürte, wie seine Mundwinkel zuckten, während Bokuto Kuroo erklärte, dass er eben doch einfach ein miserabler Lehrer war. »Zeig es mir nochmal, Kasamatsu!«, tönte Bokuto enthusiastisch und kam mit dem Ball zu ihm herüber. Bokuto war so zappelig wie ein Fisch auf dem Trockenen, aber als Yukio nach seinen Armen griff, um sie in eine bessere Position zu bringen, wurde er plötzlich ganz still. Seine riesigen Augen schienen vor Konzentration zu sprühen und Yukio schluckte, als er sich selbst in die bekannte Wurfposition begab und Bokuto zeigte, wie er die Handgelenke bewegen musste, um möglichst gut zu zielen. Bokuto starrte ihn an. Yukio starrte zurück. Dann, fast wie in Zeitlupe, drehte Bokuto den Kopf in Richtung Korb, sein Körper streckte sich und er stieß sich vom Boden ab – eine fast perfekte Imitation von Yukios Demonstration. Der Ball flog am Korb vorbei, fiel auf den Boden und Yukio erwartete, dass Bokuto nun auch in empörtes Rufen ausbrechen würde, was für ein schlechter Lehrer Yukio war. Aber stattdessen starrte Bokuto ihn einfach noch ein wenig länger aus seinen riesigen Eulenaugen an. Yukio sah, wie Bokutos Finger an seiner Seite zuckten und er von einem Fuß auf den anderen trat. »Bokuto«, sagte Kuroos leise Stimme direkt neben Yukios Ohr. Er zuckte zusammen und trat einen Schritt zur Seiten. Bokuto blinzelte und sah aus irgendeinem Grund sehr betreten drein. Dann eilte er davon, um den Ball einzusammeln. »Worüber wolltest du reden?«, erkundigte sich Kuroo beiläufig, während sie beide Bokuto beobachteten. Das kaum merkliche Lächeln, das Kuroos Mund umspielte, während er seinen Freund beobachtete, verursachte ein heftiges Fallgefühl in seinem Magen. Jetzt war der Moment. Jetzt konnte er Kuroo sagen, dass er mit seinen komischen Spielchen aufhören sollte. Kein Gebagger mehr. Ein für allemal. Yukio wich Kuroos Blick aus und verschränkte die Arme vor der Brust. »Du weißt schon. Die Sache«, erklärte er vage und Kuroo schnaubte amüsiert, während Bokuto offenbar beschlossen hatte, dass er einfacher war Körbe zu werfen, wenn man direkt davor stand. Was nicht unbedingt der Fall sein musste. Aber Yukios Augen folgten Bokutos wiederholten Versuchen den Ball in den Korb zu befördern und in seinem Magen breitete sich eine definitiv nicht willkommene Pfütze aus heißer Lava aus. »Die Sache«, wiederholte Kuroo langgezogen und Yukio wusste, dass er ihn ansah. Er weigerte sich zurückzuschauen. »Wie du den Zettel in meinen Briefkasten bekommen hast«, log Yukio. Er war ein schlechter Lügner. Aber Kuroo kannte ihn nicht, also… Ein Blick auf Kuroos Gesicht verriet ihm zwei Dinge: Kuroo wusste sehr genau, dass Yukio eigentlich über etwas anderes hatte reden wollen. Und er hatte keine Ahnung, wie der Zettel in Yukios Briefkasten gekommen war. »Huh?«, sagte Kuroo. »Der Zettel mit deiner Nummer. Er war heute Abend in meinem Briefkasten. Ich hatte ihn vorhin…« Weggeschmissen. Nachdem du ihn mir gegeben hast. Kuroo schien zu wissen, was in ihm vor sich ging und ausnahmsweise machte er sich nicht über die Situation lustig. Er runzelte die Stirn und hob die Schultern. »Keine Ahnung. Wir sind vor euch losgefahren«, erklärte er. Yukio wollte darauf bestehen, dass Kuroo ihn anlog und irgendwie seine Adresse herausbekommen hatte, aber er wusste, dass Kuroo die Wahrheit sagte. Undeutlich nahm er war wahr, dass es langsam dunkel wurde. Yukio konnte nicht so recht fassen, dass er ungeplant so viel Zeit mit diesen beiden Vollidioten verbracht hatte. »BRO! DU HAST ÜBERHAUPT NICHT HINGESCHAUT! ICH HAB DREIMAL HINTEREINANDER GETROFFEN!« Kuroos Augen huschten zu Bokuto hinüber und Yukio sah die ehrliche Empörung auf Bokutos Gesicht. Beinahe hätte er gelacht. »Zeig mir, wie man einen Volleyball schmettert, Bokuto«, sagte Yukio und die Empörung verflog sofort. Bokuto stieß eine triumphierende Faust in die Luft, rannte hinüber zu dem bislang ungenutzten Volleyball und Yukio spürte ein heftiges Ziehen in der Magengegend angesichts von Bokutos Begeisterung und Kuroos… Zufriedenheit? Überraschung? Yukio beschloss, Kuroo lieber nicht weiter anzusehen. »HEYHEYHEY! Du hast Glück, du lernst vom Besten!« »Bokuto, du bist in den Top Fünf, nicht auf Platz eins.« »Alter, Bro! Wie kannst du mir so in den Rücken fallen?« »Top Fünf ist sehr beeindruckend«, sagte Yukio leise und überraschte sich selber. Bokuto war so einfach von einer Sache abzulenken, wie ein kleines Kind. Er strahlte sofort wieder, Kuroos Verrat vergessen und fing an, Yukio ihn enthusiastischem Ton zu erklären, wie man am besten einen Ball schmetterte und was für ein großartiges Gefühl es war, wenn niemand auf der anderen Seite des Netzes es schaffte, ihn anzunehmen. Yukio war sich ziemlich sicher, dass Kuroo und Bokuto seinen gesunden Menschenverstand über ein Netz und ins Nirgendwo geschmettert hatten, weil er selbst es nicht geschafft hatte, ihren Ball anzunehmen. Es stellte sich heraus, dass Yukio nicht allzu schlecht im Schmettern war, wenn auch bei weitem nicht so elegant wie Kuroo beim Körbewerfen. »Oi, Kasamatsu! Wieso hat Kuroo deine Handynummer und ich nicht?« Bokuto war verschwitzt und seine Augen leuchteten, aber das Schmollen war wieder zurück. Yukio spürte, wie er rot wurde. Es war nun fast ganz dunkel und die Straßenlaternen und eine gelbliche Mondsichel waren alles, was noch Licht spendete. Er sollte dringend nach Hause gehen, duschen und dann hoffen, dass sich auf wundersame Weise sein Leben wieder einrenkte. »Ähm…« »Du hast ihm deine nicht gegeben, Dummkopf. Wie soll er dir da schreiben?«, sagte Kuroo mit einem nicht zu übersehenden Schalk in den Augen. Bokutos Augen weiteten sich und sein Mund formte ein erstauntes »O«. »Bro! Du hast total Recht! Tut mir Leid, Kasamatsu, gib mir dein Handy!« Yukio wollte protestieren und Kuroo einen sauren Blick zuwerfen. Er hatte hierher kommen wollen, um diese ganze Scharade zu beenden und jetzt sah er sich selbst in einer Art außerkörperlichen Erfahrung dabei zu, wie seine Hand in seine Hosentasche glitt und sein Handy heraus kramte, wie Bokuto bestens gelaunt danach griff und voller Begeisterung seine Nummer unter dem Namen »Bokuto der Beste!!!!!« einspeicherte und es ihm strahlend zurück reichte. Die Lavapfütze in seinem Magen hatte sich in einen See verwandelt und er spürte einen heftigen Kloß in der Kehle. »Jetzt kannst du uns beiden schreiben! Ha! HEYHEYHEY! Wir sollten eine Gruppe eröffnen! YES!« Yukio mochte der festen Überzeugung sein, dass Kuroo und Bokuto Vollidioten waren. Aber in Wirklichkeit war er der größte Idiot von allen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)