Friendship von KatieBell ================================================================================ Kapitel 1: Letztes Jahr ----------------------- Wie sie den Duft doch liebte. Den Geruch von altem Pergament und das Geräusch, welches die Bücher vor ihr von sich gaben, wenn man ihre dünnen Seiten umblätterte. Sie hatte definitiv all das vermisst und hatte nicht im Traum gedacht, dass es mal wieder so sein würde, wie früher. Die Schlacht um die Zaubereigemeinschaft gewann die gute, die weiße Seite und Hermione war damals einer derjenigen gewesen, die beim Wiederaufbau von Hogwarts mitgeholfen hatte. Ganz besonders die Bibliothek hatte sie zusammen mit Luna Lovegood wiederhergerichtet. Und jetzt… nach dem ihr ganz spezielles 7. Jahr begonnen hatte, versank sie abermals – wie früher – ganz und gar in ihren Büchern. Sie wollte einfach auf alles vorbereitet sein, um ihre Prüfungen mit Hochglanz und einem Ohnegleichen zu bestehen. Und auch wenn vieles wie früher war, gab es auch Dinge, die sich verändert hatten. Zum Beispiel traten Harry und Ron ihr 7. Jahr nicht an, da sie beide bereits eine Ausbildung zum Auror begonnen konnten. Selbst Ginny hatte eine Anfrage der Holyhead Harpiens bekommen, jedoch hatte die jüngere Weasley darauf gepocht, ihren Abschluss zuerst zu machen. Was ja auch im Sinne von Molly gewesen war. Seit Freds Tod konzentrierte sie sich ausschließlich nur noch auf die Kinder in ihrem Haus. Was sicherlich verständlich war, aber die Tage, die Hermione im Fuchsbau verbracht hatte, bevor sie wieder nach Hogwarts ging, waren selbst ihr zu anstrengend gewesen. Ginny war es da bestimmt ähnlich gegangen und hatte sich daher sehr auf Hogwarts gefreut. Selbst einige Slytherins kamen zurück in die Schule. Darunter auch niemand anderes als Draco Malfoy, der vom Zaubergamot nur eine Strafe auf Bewährung erhielt, dadurch, dass er damals die Todesser ins Schloss gelassen hatte und den mehr oder minderwertigen Mordversuchen an Dumbledore, sowie die Körperverletzung an Katie Bell. Als Zusatzauflage kam hinzu, dass er seinen Abschluss hier auf Hogwarts machen sollte. Daher war es nicht verwunderlich für Hermione ihn im Hogwarts-Express gesehen zu haben. Weiterhin kam Blaise Zabini, sowie auch Pansy Parkinson zurück um das letzte Jahr zu absolvieren. Zu der zuletzt genannten Person hatte die Braunhaarige einen sehr lockeren Umgang mittlerweile. Aber auch nur deshalb, weil die schwarzhaarige Slytherin dieses Jahr Muggelkunde belegt hatte und sie Hermione gefragt hatte, ob sie ihr bei einigen Projekten helfen könne. Selbst Hermione war ein bisschen skeptisch, aber es stellte sich heraus, dass Parkinson gar nicht so dumm war, wie sie es all die Jahre zuvor gedacht hatte. Und auch heute war so ein Tag, an dem die beiden Mädchen sich treffen wollten. Hermione wartete geduldig auf die Schwarzhaarige. Sie war meistens nie wirklich pünktlich, aber sie entschuldigte sich immer bei ihr. Die Braunhaarige lächelte es immer ab. Sie war es ja schon von Harry und Ron gewöhnt. Die Gryffindor war gerade dabei ihren Aufsatz für Alte Runen zu schreiben, als eine abgehetzte Parkinson in die letzte Reihe der Bibliothek ankam. „Tut mir leid für die Verspätung, Granger.“, sagte sie mit viel Luft dazwischen. „Kein Problem. Pünktlichkeit ist ja bekanntlich nicht so deins.“, zwinkerte sie ihr zu. Sie stand einfach so da, ohne auf diesen provokativen Kommentar einzugehen. Normal hätte sie direkt selbst etwas vom Stapel gelassen, aber heute… war irgendetwas anders. „Setz dich doch, Pansy. Oder willst du im Stehen dein Aufsatz schreiben?“, fragte sie und schaute zu der Slytherin hoch. „Ehm…“, druckste sie herum, „Ich habe da ein Problem.“, sagte sie dann und faltete ihre Hände ineinander, um diese dann in sämtlichen Stellungen zu verknoten. „Und das wäre?“ „Na ja… heute ist doch das Auswahlspiel bei den Slytherins und… eigentlich wollte ich zusehen. Blaise hat nämlich gefragt und…“ „Wenn du etwas Anderes vorhast, dann kannst du das ruhig sagen, Pansy. Ich bin dir keineswegs böse oder so. Es sind ja schließlich deine Noten.“ „Das ist es ja gerade!“, seufzte sie theatralisch, „Ich schreibe morgen den Test in Muggelkunde über… ehm… na du weißt… eh… über ‚Die vielen verschiedenen Kommunikationsmöglichkeiten eines Muggels‘.“, sagte sie auf, wie aus einem Lehrbuch. „Okay. Und wo ist dann das Problem?“ „Also… ich dachte, wir könnten vielleicht auf den Zuschauertribünen zusammen nochmal die wichtigsten Sachen durchgehen und ich kann nebenbei das Auswahlverfahren ansehen.“ „Oh.“ „Ja, weil nachher habe ich keine Zeit mehr. Ich muss noch meine Hausaufgaben für Zaubertränke und Wahrsagen machen und du hast schließlich nur zwischen 16 Uhr und 18 Uhr Zeit, deswegen… ich brauch wirklich deine Hilfe für Muggelkunde. Das ist einfach… zu komplex und kompliziert!“ „Ich… ich denke nicht, dass das so eine gute Idee ist, Pansy. Ich bin nicht gerade willkommen bei den Slytherins.“, sagte sie wahrheitsgetreu. Natürlich waren die Provokationen stiller geworden. Besonders Malfoy hielt sich sehr geschickt zurück. Er ignorierte sie eigentlich komplett, wenn sie sich in den Gängen trafen, zu den wenigen Unterrichtsstunden, die sie zusammen hatten. Außerdem fand Hermione, dass das Quidditchgelände keineswegs ein guter Ort war, um zu lernen. Aber das sagte sie nicht laut. „Bitte Granger.“, fing sie nun an zu flehen und setzte sich doch noch auf die Bank, ihr gegenüber. Sie faltet ihre Hände erneut zusammen und streckte diese der Braunhaarigen auf der Tischplatte entgegen, „Du bist die Einzige, mit der ich lernen kann. Wenn ich die Note in Muggelkunde nicht bräuchte, würde ich es linksliegen lassen. Aber ich steh in Kräuterkunde so schlecht, dass ich das nicht mehr aufholen könnte. Daher brauch ich die Ausgleichnote in einem Wahlfach.“ „Warum nimmst du dann nicht Wahrsagen? Darin bist du doch ganz gut…“, sagte sie ruhig und las kurz eine Zeile aus ihrem Runenbuch. „Schon… ja… aber… naja, mit der Note gleich ich schon Verteidigung gegen die Dunklen Künste aus.“ Hermione seufzte. Manchmal war sie echt ein hoffnungsloser Fall. Aber auch wenn Hermione nicht ganz so angetan war, von der Idee, machte sie es auf eine merkwürdige Weise stolz, dass sie ihrer Mitschülerin eine gute Nachhilfelehrerin war. Besonders wenn man daran dachte, dass es sich hierbei um Muggelkunde handelte. Und die Slytherin hatte wohl wirklich keine andere Alternative, als sie. Wer würde sich außer ihr denn noch mit ihr abgeben? Seamus? Immerhin war sein Vater ein Muggel und somit könnte er sich auch in dem einen oder anderen Unterrichtsstoff auskennen. Jedoch müsste bei Seamus erst die Hölle zufrieren, bevor er Pansy Parkinson Nachhilfe geben würde. Zumal der Gryffindor jetzt nicht unbedingt ein Schüler mit guten Noten war. Eher durchschnittlich bis… mittelmäßig. „Okay. Gut. Du hast gewonnen.“, sagte sie seufzend, worauf Pansy direkt aufsprang. Hermione konnte sie gerade noch stoppen, einen Jubelschrei auszustoßen, „Aber!“, sagte sie und machte eine bedeutsame Pause, „Wenn ich einmal merke, dass du nicht aufpasst, bin ich schneller weg, als du Quidditch sagen kannst.“ „Einverstanden!“ „Und wenn ich einen blöden Kommentar von deinen Hausgenossen höre, bin ich auch weg.“ „Geht in Ordnung. Danke, Granger! Du rettest mir den Arsch!“ „Gut, dann lass uns gleich gehen. Hast du deine Bücher dabei?“ „Ja klar.“, sagte sie und hob ihre Schultertasche in die Höhe. Hermione nickte und deutete der Schwarzhaarigen an, dass sie den Vortritt hatte. Munter schritt sie also voran. Hermione im Schlepptau, nachdem sie ihre Sachen noch schnell eingepackt hatte. Vor der Bibliothek ließ Hermione sich das Buch von der Slytherin geben und schlug schon einmal das passende Kapitel auf. „Kommunikationsgeräte, hast du gesagt?“, fragte sie, während sie bereits das Schloss verlassen hatten und die Ländereien entlang gingen. „Mhm…“, stimmte sie zu, hörte sich aber leicht launisch an. Sie mochte das Thema wohl nicht. Während also die Braunhaarige sich das Kapitel rasch überflog, kamen sie dem Quidditchplatz deutlich näher. Doch bevor sie überhaupt das Gelände betraten, richtete die Slytherin eine Frage an die Gryffindor. „In der letzten Stunde hatten wir das Thema Smartphone. Hast du auch so ein Teil?“, fragte sie wirklich interessiert, wie Hermione feststellte. Sie sah zu ihr rüber und wusste im ersten Moment nicht, wie sie darauf antworten sollte. Irgendwie war es merkwürdig auf Hogwarts mit solchen Wörtern, beziehungsweise Fragen konfrontiert zu werden. „Ehm… ja. Habe ich.“ „Hast du eines dabei? Mrs. Clancy meinte, das jeder Muggel mittlerweile so ein Ding besitzt.“ „Jetzt? Nein.“, sagte sie etwas entrüstet und starrte sofort wieder ins Buch. „Wieso nicht?“ „Weil…“, sie atmete tief ein, bevor sie ihren Satz beendete, „…es nichts nützen würde. Ich hätte keinen Empfang. Kann also nichts damit machen. Weder telefonieren, noch eine SMS schreiben. Es gibt ein paar Minispiele darauf, aber der Akku würde rasend schnell leer gehen und ich könnte es hier nicht aufladen, da es auf Hogwarts keinen Stromanschluss gibt.“ „SMS?“, kam es prompt von ihr zurück. „Kurzmitteilungen. Ein Nachrichtensystem. Ähnlich, wie Briefe schreiben. Nur, dass es eben elektronisch funktioniert. Und der Empfänger keine Stunden, oder gar Tage warten muss, bis er eine Nachricht erhält.“ „Ach so. Und du hast wirklich sowas?“ „Ja. Ich…“, sie überlegte kurz nach, ob sie das nächste Gesagte wirklich preisgeben wollte, entschied sich aber dafür, „… hab meines im Koffer. Wenn du magst, zeig ich es dir mal.“ „Gerne.“, lächelte Pansy, „Mrs. Clancy redet darüber nur und zeigt uns Bilder. Das ist so langweilig nach einiger Zeit.“, sagte sie nun weniger motiviert, „Aber hast du nicht eben gesagt, dass du es hier nicht benutzt? Warum hast du es dann dabei?“, kam die nächste Frage. „Na ja, wenn ich nach Hause fahr, dann rufe ich öfters meine Eltern an und sag Bescheid, wann ich ungefähr im Bahnhof Kings’ Cross ankomme. Außerhalb der Apparriergrenze funktioniert das nämlich wieder.“ „Verstehe. Manche Erfindungen von Muggel sind schon interessant. Aber viel zu umständlich meiner Meinung nach.“ „Wenn man eben nicht zaubern kann, muss man eben Alternativen finden.“, erwiderte Hermione nur darauf. „Stimmt auch wieder. Ich könnte ohne Zauberei nicht leben. Ich kann mir das gar nicht vorstellen.“, sinnierte die Schwarzhaarige weiter, doch Hermione antwortete darauf nicht. Das war wohl so ein Punkt, den Pansy nie nachvollziehen könnte. Aber wer würde es ihr verübeln? Ihre Familie bestand schließlich auch durch und durch aus reinblütigen Zauberern. Für sie als Muggelstämmige war es immerhin auch schwer in die Zaubereigemeinschaft hineinzukommen. Aber sie konnte wenigstens von sich behaupten, dass sie sich darauf voll und ganz eingelassen hatte. Sicherlich würde Pansy die Muggelwelt auch mehr verinnerlichen, wenn sie tatsächlich darin leben musste. Mittlerweile kamen sie am Quidditchfeld an und schritten zusammen die Tribünen nach oben. Schon jetzt konnte sie verschiedene Stimmen wahrnehmen. Und ganz klar hörte sie Malfoys Stimme quer über das Feld schreien. Das hatte sie vollkommen vergessen, dass er ja dieses Jahr Mannschaftskapitän war. Am liebsten würde sie jetzt sofort wieder umdrehen und Pansy vertrösten. Auch wenn sich beide Parteien ignorierten, war sie nicht darauf erpicht, dass er sie zusammen mit einer Hauskameradin sehen würde, die sich sein Auswahlspiel ansehen wollte. Doch sie entschied sich gegen ihren innerlichen Drang nun einfach zu verschwinden. Stattdessen folgte Hermione der schwarzhaarigen Slytherin hoch auf die Tribünen. Ziemlich mittig ließ sie sich nieder und die Braunhaarige tat es ihr gleich. „Scheint so, als ob Blaise noch gar nicht dran wäre.“, sagte Pansy nüchtern und Hermione sah, wie sie sich in alle Richtungen umsah. Es war irgendwie merkwürdig. Die Situation. Fand Hermione. Wieso war Pansy so erpicht darauf Blaise Zabini sehen zu wollen? Oder war es nur ein Ablenkungsmanöver, um in Wahrheit Malfoy wieder hinterherzusteigen? „Blaise ist ein toller Jäger. Er hat viel mehr drauf, als damals Pucey.“ „Pucey?“, fragte Hermione um ein bisschen Smalltalk zu halten. „Adrian Pucey. Er hatte im Jahr 1992 seinen Abschluss. Da waren wir gerade mal im 2. Jahr, nicht wahr?“, lächelte sie. „Kann sein.“ „Na ja, jedenfalls, ist er wirklich gut und heute kam er ganz von selbst auf mich zu. Das macht mich schon ein wenig nervös.“ „Du magst Zabini?“, fragte die Gryffindor perplex und starrte zu Pansy rüber. „Schon irgendwie… ja.“, grinste sie und sah weiterhin aufs Feld vor ihr. „Aber… ich… ich dachte immer… du… und Malfoy?“, fragte Hermione verwirrt nach und konnte sich selbst kaum im Zaum halten. „Ach das sind doch alte Kamellen. Draco und ich… das würde nie etwas geben. Allein deswegen schon, weil seine Eltern mich nicht mögen. Außerdem… kennen wir uns von klein auf. Da ist es doch merkwürdig, wenn wir irgendwann heiraten würden, oder seit wann heiratet man seinen besten Freund?“, lächelte sie abermals und Hermione konnte nichts Anderes tun, als zu starren, „Das hast du nicht erwartet, oder?“, lachte sie mit vorgehaltener Hand. „Nein.“, antwortete sie nur tonlos und schaute auf das Quidditchfeld, da gerade ein paar neue Spieler den Rasen betraten. „Apropos bester Freund… ich weiß, mich geht es nichts an, aber ich frag mich immer was mit dir und Weasley passiert ist.“, fragte Pansy leise, als hätte sie Angst diese Frage zu stellen, „Seitdem das 7. Jahr angefangen hat, hört man da gar nichts mehr.“ „Du hast doch nicht etwa die Zeitungsausschnitte von mir und… Ron gelesen, oder?“ „Doch.“ „Warum?“, fragte sie erschüttert. Klar, viele hatten sich dafür interessiert, aber eine Slytherin, die sie früher nie leiden konnte und andersrum war es schließlich genauso, kam ihr suspekt vor. „Ich weiß nicht. Ich fand eure Geschichte irgendwie schön. Wie aus einem Märchen. Ich steh total auf so etwas!“, sagte sie mit verträumten Augen, „Aber meistens ist das eben nicht die Realität. Na ja und… ihr habt gut zusammengepasst, finde ich. Obwohl… auf einer Intelligenzbasis wart ihr wahrscheinlich nicht.“ Hermione war erstaunt über Pansys Ansichten und nur leicht fand sie dieses Gespräch angenehm. Auch wenn sie sonst nie viel Privates mit ihr besprach, war es wirklich nett und es war erfrischend. Vor allem sah sie auch mal dadurch über den Tellerrand und konnte Eindrücke von anderen bekommen, die sie so nie erhalten hätte. So auch das elendige Thema mit Ron. „Es war schwierig… Sowohl vor dem Krieg, als auch danach.“ „Wieso?“ „Ich weiß nicht. Ich… ich habe mich während der Zeit, als ich mit den beiden unterwegs war… sehr zu Ron hingezogen gefühlt. Aber die Reise hat uns auch vieles abverlangt. Und nach dem Krieg da… ich hatte seine Nähe plötzlich nicht mehr ertragen. Er hat mir die Luft zum Atmen genommen.“ „Granger…“, hauchte Pansy vorsichtig und auch leicht ergriffen, wie Hermione fand. „In der ersten Zeit hat er sich zurückgezogen. Es lag vermutlich an Freds Tod. Ich wollte ihm helfen, damit klarzukommen, aber er hat mich immer auf Abstand gehalten und dann… hat es angefangen, dass er mich übervorsichtig behandelt hatte. Ich habe mich gefühlt wie ein Kind, welches in Watte gepackt wurde.“ „Die Hexenwoche hat das ziemlich ausgeschmückt, oder?“, fragte Pansy nach. „Schon ja. Aber… im Endeffekt haben sie eigentlich direkt ins Schwarze getroffen. Ich habe mich von ihm getrennt, eine Woche vor dem Beginn des 7. Schuljahres. Es war für mich einfach nicht mehr tragbar.“ „Ist er deswegen nicht nach Hogwarts zurückgekehrt?“ „Nein. Zumindest glaube ich das nicht. Das war auch ein immer wiederkehrender Streitpunkt in unserer Beziehung.“, lächelte Hermione leicht zu Pansy rüber. „Habt ihr noch Kontakt?“ „Nein.“, hauchte die Braunhaarige, „Aber es ist okay. Ich denke, da wir beide noch nicht komplett darüber hinweg sind, ist es gut so. Wir hätten uns vielleicht nur böse Dinge zu sagen und… es fällt mir zumindest leichter, mich nicht andauernd mit ihm auseinander setzen zu müssen.“ „Tut mir leid, dass ich dich so ausfrage, Granger.“, sagte Pansy dann aufrichtig und faltete ihre Hände ineinander. „Alles okay. Es tat gut darüber mal zu reden.“, sagte sie ehrlich lächelnd. „Hast du niemanden, mit dem du reden kannst?“ „Nur Harry und Ginny wissen davon. Aber beide sind selbst ziemlich beschäftigt. Harry mit seiner Ausbildung und Ginny mit ihrem Abschluss. Deswegen ist das irgendwie untergangen. Außerdem wollte ich das eh mit mir selbst ausmachen.“ Eine Zeitlang herrschte Stille und Hermione fand, dass es ihr wirklich gut tat mit Pansy darüber gesprochen zu haben. Eine ausstehende Person war immer besser, als Personen die mit ihr und Ron verwickelt waren. Mit Harry konnte sie irgendwie nie darüber reden. Er war immerhin Rons bester Freund und Ginny… war seine Schwester. Da wäre ein neutrales Gespräch nie zu Stande gekommen. „Es klingt komisch, aber…“, fing Pansy plötzlich wieder an und sah auf ihre Hände, bevor sie sich an Hermione wandte, „… wollen wir vielleicht Freunde werden?“ Perplex sah sie zu der Schwarzhaarigen und konnte ihr Erstaunen nicht gut verbergen. „Ich weiß, dumme Idee.“ „Nein, nein.“, sagte Hermione schnell und fasste sich wieder, „Sehr gerne, Pansy.“ Pansys Mundwinkel zogen sich zu einem Lächeln heran, bevor sie ihr eine Hand reichte. „Ich heiße Pansy Parkinson und bin in Slytherin. Schön dich kennenzulernen.“, sagte sie etwas albern, doch die Gryffindor griff nach ihrer Hand und schüttelte sie freudestrahlend. „Hermione Granger, Gryffindor. Freut mich auch.“ Ihre Hände ließen beide wieder fallen. Hermione lächelte und Pansy tat es ihr gleich. Dieses Jahr war einfach so anders, als die letzten Jahre zuvor. Sie hatte am Anfang ein beklemmendes Gefühl gehabt, aber mit dieser neuen Freundschaft würde auf sie bestimmt auch ein tolles Jahr warten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)