MaiTai. von Elfenwald ================================================================================ Kapitel 8: Acht. ---------------- „Mai! Steh‘ auf! Du bist zu spät!“ - Mai schreckte hoch und schaute in das genervte Gesicht ihrer besten Freundin. „Ich versuch‘ schon seit zwanzig Minuten dich wach zu kriegen“, meckerte die Rosahaarige, die Arme verschränkt vor der Brust. „Du musst los! Deine Mission!“, rückte die Haruno endlich mit der Sprache heraus, als sie das verständnislose Gesicht ihrer Freundin sah. „Oh, Shit..“, murmelte Mai und versuchte sich aus den Untiefen ihrer Decke heraus zu wühlen. Die Mission! Das hatte sie total vergessen! Stolpernd schaffte es die Brünette bis in den Wohnraum, als sich die Tür zu ihrem Zimmer öffnete. „Oh, hallo Hinata. Wie war deine~?“- „LOS JETZT! Aber flott!“, würgte Sakura sie ab und schob sie ins Badezimmer. Die Tür fiel hinter ihr ins Schloss. Mai seufzte laut und schaute in den Spiegel. Sie sah fürchterlich aus. Ihre Haare standen zu Berge, ihr Make-up war verschmiert und die schwarzen Ringe unter ihren Augen schmeichelten ihr nicht gerade. Mai entledigte sich ihrer Klamotten und stieg unter die Dusche. Nach ein paar Minuten donnerte es an der Tür: „Beeil dich, Mai!“ Die Angesprochene seufzte, drehte jedoch das Wasser ab. Schnell zog sie sich an (Hatte Sakura ihr wirklich Sachen rausgelegt?) und verließ das Badezimmer. „Hier deine Tasche..“, sagte Sakura und drückte ihr ihren Rucksack in die Hand. „Oh man, Sakura. Du bist echt die Beste..“, nuschelte Mai beeindruckt, während sie auch schon auf den Flur geschoben wurde. Hinata rief ihr noch ein „Bis bald!“ zu. Der Flur war leer. Vermutlich schliefen alle noch. Die Sonne war ja noch nicht mal aufgegangen! „Wie spät ist es eigentlich?“, nörgelte Mai, als Sakura endlich von ihr abließ. „Zu spät!“, antwortete die Rosahaarige nur und schaute ihre beste Freundin an. Mai streckte sich erst einmal ausgiebig und rieb sich den letzten Schlaf aus den Augen. „Sag mal, ist alles in Ordnung? Du bist gestern gar nicht zurück gekommen..“, fragte Sakura plötzlich. Mai bickte in das besorgte Gesicht der Rosahaarigen. „Ja, alles okay..“, murmelte sie und wandte den Blick ab. In ihrem Magen zog es sich unangenehm zusammen. Sie mochte Lügen nicht, doch sie hatte keine Zeit jetzt mit ihr darüber zu reden und Sakura sollte sich in ihrer Abwesenheit keine Sorgen machen. „Pass‘ gut auf dich auf!“, flüsterte Sakura liebevoll, drehte sich um und verschwand wieder im Zimmer. Mai sah ihr nach. Sakura würde später mal eine verdammt gute Mutter abgeben! Mai machte auf dem Absatz kehrt und lief den Flur hinunter. Gähnend trottete die Braunhaarige die Treppe abwärts, als auf einmal Sasuke vor ihr stand. „Wo willst du hin?“, fragte er kühl und besah sich die Kunoichi. Sasuke legte mal wieder einen besonders fröhlichen Ton an den Tag. „Meine Mission..“, versuchte Mai das Thema zu beenden. Sie hatte keine Lust sich schon so früh am Morgen mit Sasukes schlechter Laune zu befassen. Sasuke nickte, während er sie nicht aus den Augen ließ. Sein Blick bohrte sich in Ihren. Mai bekam das unangenehme Gefühl etwas falsch gemacht zu haben. Doch ihr fiel nichts ein, weswegen sie bei dem Uchiha in Ungnade gefallen wäre. Die Brünette riss die Augen auf. Kann es sein das Sasuke von ihrer Mission wusste? Weiß er, dass sie sich – wenn sie einen Weg findet Itachi zu kontaktieren – mit ihm treffen würde? Mai schluckte und versuchte ihre Gesichtszüge zu kontrollieren. Sasuke zog misstrauisch eine Augenbraue in die Höhe. „Ich muss jetzt los..“ - kam es ein wenig zu schrill von der Kunoichi, während sie ein paar Stufen hinunter sprang. Plötzlich spürte sie, wie sich kalte Finger um ihr Handgelenk legten und sie fest hielten. Wieder blickte sie in die tiefe Schwärze seiner Augen. Kalt zog es über ihren Rücken und doch bemerkte sie zum ersten Mal wie makellos Sasuke‘s Gesichtszüge waren. Sie konzentrierte sich, beruhigte ihren Puls und musterte die feinen Linien des Uchihas. Noch immer fixierten seine Augen die Ihren. „Um was geht es in deiner Mission?“, holte Sasuke sie wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. Jetzt steckte sie wirklich in der Klemme. „Also.. ehm.. du weißt doch.. so Missionssachen halt..“, murmelte Mai und versuchte den Blick abzuwenden, was ihr nicht gelang. Ihr Herz pochte bis zum Hals und sie konnte nur auf ein Wunder hoffen. Gegen einen Uchiha hatte sie keine Chance. Schon gar nicht, wenn er auf die Idee kam sein Sharingan einzusetzen. „Guten Morgen..“, murmelte plötzlich das Wunder. Kakashi schlenderte die Treppen hinab und warf einen schnellen Blick auf Mai‘s Handgelenk, welches immernoch von Sasuke festgehalten wurde. Anscheinend hatte der Uchiha dies bemerkt und ließ sie los. Er warf der Brünetten noch einen Blick zu, bevor er, ohne ein weiteres Wort, verschwand. Mai sah ihm nach und schüttelte nur ungläubig den Kopf. Da hatte Kakashi ihr gerade nochmal den Kopf aus der Schlinge gezogen. „Morgen..“, antwortete Mai ihrem Sensei seufzend. „Du bist ganz schön spät dran..“, sagte der Kopierninja tadelnd, während Mai gluckste: „Na, du doch auch!“ Gemeinsam liefen sie die letzten Stufen hinab zur Eingangshalle. Plötzlich hielt der Kopierninja inne und auch Mai blieb wie abrupt stehen und schaute ihren Sensei verwundert an. Er schloss die Augen und hob den Kopf, ganz so, als wollte er in den Himmel schauen. „Ich halte das nicht aus..“, murmelte er und blickte Mai an. Die Brünette sagte nichts. Sie wusste genau, von was Kakashi da sprach. „Es tut mir leid..“, hörte sie noch, bevor sie mit dem Rücken an die Eingangstür gepresst wurde. Mai riss die Augen auf. Sie versuchte etwas zu sagen - sich zu wehren, doch ihr Körper schien wie taub. In ihrem Magen zog es sich zusammen, während die Lippen des Grauhaarigen nur noch Zentimeter von Ihren entfernt waren. Sie versuchte zu atmen und schluckte, um den Kloß in ihrem Hals zu vertreiben – erfolglos. Behutsam legten sich die Lippen des Kopierninjas auf ihre, während sie ein wohliges Seufzen vernahm. Mai‘s ganzer Körper war angespannt und der Knoten in ihrem Bauch verwandelte plötzlich sich in kleine Schmetterlinge. Sie sog seinen süßen Duft ein, spürte seine Hände, wie sie sich in ihren Haaren vergruben und versuchte sich nicht auf die sanften Lippen ihres Senseis zu konzentrieren. Mit all ihrer Kraft schob sie ihre Hände zwischen Kakashi und sich und schob ihn von sich. „Ich will Naruto..“, hauchte Mai leise, während sie auf den Boden blickte. Sie wollte ihn nicht ansehen – wollte nicht sehen, wie sein Herz in kleine Stücke zersplitterte. Eine gefühlte Ewigkeit herrschte Stille, bevor Kakashi die Eingangstür öffnete und in den Hof ging. Mai kämpfte mit den Tränen, während ihr ganzer Körper zitterte. Was war hier nur los? Wieso hatte sich der Kuss so richtig angefühlt? Hatte sie doch Gefühle für Kakashi? Und was war mit Naruto? Mai war verwirrt und schniefte. Tränen kullerten über ihre Wange. Sie wollte nur noch weg und Itachi finden. Ihm, in seinen Armen liegend, ihr Leid klagen, während er ihren Kopf streichelte. Sie wischte sich die Tränen aus dem Gesicht, atmete einmal tief durch und beeilte sich Kakashi einzuholen. Vorsichtig schielte Mai zu ihm hinüber, als sie wieder auf gleicher Höhe waren. Er sah noch genauso aus wie früher, doch etwas hatte sich verändert. Sein Blick ging stur geradeaus und das Lächeln in seinen Augen war verschwunden. Sie hoffte, dass er es bald wieder finden würde. Sie wandte ihren Blick ab. In den letzten Tagen war so viel passiert. Sie hoffte, dass sie während der Mission einmal Zeit hatte über alles in Ruhe nach zu denken. Sie passierten den Hof und schon von Weitem erkannte man leuchtend rotes Haar. Gaara lehnte am Tor, die Arme verschränkt, während die Sonne gerade aufging. Mai grinste ihn munter an, er nickte ihr zu und Kakashi begann ihnen noch einmal die wichtigsten Details der Mission einzuschärfen.   Eine Viertelstunde später machten sich Gaara und Mai auf den Weg.  Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)