Ein Jahr 12 Geschichten von SarahSunshine ================================================================================ Kapitel 11: Wenn wir uns wiedersehen ------------------------------------ Kuchiyose Edo Tensei – Wiedergeburt in die unreine Welt. Ein Jutsu das einst vom Nidaime Hokage entwickelt wurde, unlängst eingestuft als Kinjutsu und ein Verstoß gegen das Gesetz der Natur. Die Seelen von Verstorbenen, gebunden an einen Wirt, der sie beinhält, jedoch ohne einen freien Willen, gesteuert von Yakushi Kabuto. Der einstige Schüler der legendären Sannin Orochimaru, der seinen Meister übertroffen und das Edo-Tensei perfektioniert hatte. Eine der Spielfiguren auf seinem Schachbrett war Uchiha Itachi. Ehemaliges Mitglied von Akatsuki, früherer stolzer Sohn und Bruder, angesehenes Mitglied im Uchiha-Clan, Verräter seiner Heimat. Im Kampf gegen seinen jüngeren Bruder war er gefallen und nun wandelte er doch wieder auf der Erde, ohne die Kontrolle über seinen Körper. Bis er auf Uzumaki Naruto getroffen war. Er hatte es außerdem einer ganz bestimmten Person, mit einem ganz speziellen Jutsu zu verdanken, dass er einen anderen Weg einschlagen konnte. Von den unsichtbaren Fesseln des Edo-Tensei gelöst hatte er ein neues Ziel: Kabuto aufhalten und dieses grausame Jutsu stoppen. Itachi sprang von Ast zu Ast, durch die Wälder. Doch er spürte, dass er offenbar nicht alleine war. Aus dem Augenwinkel bemerkte er den Schatten, jedoch ohne genau zu wissen, wer ihn dort verfolgte. An einer kleinen Lichtung kam der Shinobi zum Stehen. Er hörte das Knacken eines Astes als sein Verfolger hinter einem Baumstamm hervorkam. Itachi machte sich bereit, einen Angriff zu starten, als er in ein vertrautes Gesicht blickte. Ein Gesicht, das er seit fast sechs Jahren nicht mehr hatte sehen können. Seine Augen weiteten sich vor Schock. Die Worte, die er seinem vermeintlichen Gegner entgegenbringen wollte, waren vergessen, seine Lippen dennoch geöffnet. „Hallo, Itachi.“ Diese einfache Begrüßung wurde untermalt von einem warmen Lächeln. „Du bist hier“, hauchte Itachi leise, „ … Shisui.“ Dass er seinem besten Freund, seinem engsten Vertrauten im Diesseits noch einmal begegnen würde, hatte er nicht gedacht. Einerseits empfand er Shinobi unbändige Freude über dieses Treffen, andererseits jedoch auch tiefes Bedauern über dessen Umstände. Shisui trat auf ihn zu, bis er direkt vor ihm zum Stehen kam. Die beiden Männer blickten einander an, betrachteten die fahle Haut ihrer Hüllen und blickten sich tief in die dunklen Augen. Für einen Moment fühlte Itachi sich in ihre gemeinsamen jüngeren Jahre zurückversetzt. Er erinnerte sich daran, wie viel er von Shisui gelernt hatte. Und ehe er sich versah, fand er sich in den Armen seines Freundes wieder. „Es ist schön, dich zu sehen, mein alter Freund.“ Gänsehaut kroch von seinem Nacken über seinen Rücken. Shisui war da und er bot ihm Halt. Deshalb ließ Itachi dieses Gefühl der Freude zu und krallte seine Finger in den Mantel seines Freundes. Für weniger Sekunden genoss er die Nähe, badete in seiner Wärme. Er hatte sein Leben in der Dunkelheit gefristet, aber Shisui war sein Licht. Doch trotz all der Sentimentalitäten hatte Itachi eine Mission. „Shisui, es ist viel passiert. Die Welt ist im Krieg und wir dürften eigentlich nicht hier sein.“ Die Männer lösten sich voneinander. Auf dem Gesicht von Shisui lag noch immer ein warmer Zug, er wirkte weder überrascht noch besorgt. „Du hast viel durchgemacht“, antwortete sein Freund als hätte er in seinen Augen gelesen, was in den letzten Jahren alles geschehen war. „Du bist gestorben.“ „So wie du“, erwiderte Itachi leise. Sie hatten beide für ihre Ziele, ihre Ideale ihre Leben gelassen. Für ein paar Sekunden verfielen die beiden ins Schweigen. „Wieso bist du hier, Shisui? Du stehst nicht unter der Kontrolle von Kabuto.“ Sein Gegenüber nickte und deutete mit seinen Fingern auf seine Augen. Sein Bluterbe, das Mangekyo Sharingan, hatte nicht nur Itachi befreit, sondern sie beide. „Ich wusste, dass ich dir mein Sharingan anvertrauen kann“, antwortete er, ohne dabei auf die Frage seines Freundes einzugehen. Obwohl das ein Lob war, war Itachis Blick betrübt. Er dachte darüber nach, was Naruto ihm vor wenigen Minuten noch mitgeteilt hatte. Dass Sasuke nun Rache an Konoha nehmen wollte, obwohl das niemals seine Intention gewesen war. „Shisui“, begann er leise, den Blick auf seine eigenen Füße gerichtet, „Ich habe zu Lebzeiten einige Fehler begangen, deren Konsequenzen ich falsch eingeschätzt habe.“ Sein Freund antwortete nicht, vielmehr schien er zu wissen, dass noch etwas folgen würde. „Du hast deine Hoffnungen in mich gesetzt, aber ich war nicht in der Lage, deine Erwartungen zu erfüllen, deinem Wunsch gerecht zu werden.“ Nur kurz nachdem er diese Worte ausgesprochen hatte, spürt Itachi eine Hand auf seiner Schulter. Sein Freund drückte brüderlich zu, ohne den Anflug von Enttäuschung oder ähnlichen Gefühlen. Stattdessen schüttelte er seinen Kopf leicht von rechts nach links. „Rede keinen Unsinn, Itachi. Du hast mich nicht enttäuscht. Ich bin mir sicher, dass du alles in deiner Macht stehende getan hat, um die Welt zu einem friedlicheren Ort zu machen. Und das tust du auch jetzt noch, stimmt‘s?“ Obwohl sie sich so lange nicht mehr gesehen hatte, wusste Shisui noch immer, was er tun musste, um Itachi auf andere Gedanken zu bringen. Seine Lippen verzogen sich zu einem kleinen Lächeln, dann nickte er. „Ich muss mich um Kabuto kümmern und das Edo-Tensei auflösen“, murmelte der Shinobi und wandte sich einen Augenblick von seinem Freund ab. Er konnte sein Chakra spüren. „Shisui … ich …“ Es war eigentlich nie der Fall, dass Uchiha Itachi herumdruckste. „Keine Sorge, Itachi. Wir sehen uns wieder“, fiel sein bester Freund ihm ins Wort und sah ihm dabei tief und zuversichtlich in die Augen. Es gab noch so vieles, was ihm sagen, erzählen wollte, doch dies war nicht die richtige Zeit dafür. „Also, du solltest jetzt los“, wies Shisui ihn ein letztes Mal an und Itachi nickte. Im nächsten Moment stieß der Shinobi sich vom Boden ab und sprang auf einen der dicken Bäume des Waldes. Von dort warf Itachi einen letzten Blick zurück. Sein bester Freund, der vor wenigen Sekunden mit ihm geredet hatte, war bereits verschwunden. Itachis Herzschlag beschleunigte sich und seine Gedanken begannen zu rasen. Er wusste für einen Moment nicht, ob er Shisui gerade tatsächlich begegnet war, oder ob er sich ihn vielleicht doch nur eingebildet hatte. Der Gedanken an das Gespräch mit ihm, ob nun in Wirklichkeit oder seiner Vorstellung, verlieh ihm dennoch Kraft. Also Zog Itachi seine Geschwindigkeit an. Er würde Kabuto aufhalten, er würde seinen Teil in diesem Krieg beitragen und damit Shisuis und Narutos du auch seinem eigenen Wunsch nach einer friedlicheren Welt einem Schritt näher kommen. Und Shisui würde er wiedersehen, spätestens im Jenseits und dort konnte er ihm alles erzählen. __________________ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)