ACNL Drabbles von KiraNear ================================================================================ Kapitel 1: Doris ---------------- Ab und zu kam sie auch bei Regen raus. Meistens jedoch war sie nur bei schönem Wetter zu sehen. An den anderen Tagen mümmelte sie sich oft in ihre Lieblingsdecke und las einer ihrer unzähligen Bücher. Ich besuchte sie dann gerne und sie freute sich. Dann konnte ich nicht mehr kommen; und als ich kam, war sie weg. Die Stelle, an der ihr Haus stand, war verlassen. Abgenutzte Grasflächen und ein Brief mit einem Bild von ihr waren die einzigen Spuren, die sie hinterlassen hatte. Nun war sie fort, für immer weg – und ich konnte mich nie von ihr verabschieden. Kapitel 2: Überfall der Bücher ------------------------------ Der Stapel an Bücher wuchs immer weiter und dennoch war Bienchen der Ansicht, dass er noch zu klein war. „Bienchen, es ist echt lieb, dass du mir ein paar Bücher ausleihen möchtest. Allerdings hatte ich dabei an höchstens zehn Stück gedacht; und nicht an ein gesamtes Regal auf einmal …“ Bienchens Gesicht färbte sich puterrot, es schien ihr langsam unangenehm zu werden. „Ach was, schon ok. Du hast es ja nur gut gemeint. Allerdings werde ich trotzdem erstmal die hier mitnehmen – wir sind doch direkte Nachbarn. Ich komme einfach wieder, wenn ich neue Bücher ausleihen möchte“, sagte Sylvia mit einem Zwinkern. Kapitel 3: Ständiger Dauergast ------------------------------ Wie immer stand sie in der Nähe des kleinen Hauses. Wie immer wartete sie darauf, dass eine bestimmte Person vom Geldverdienen nach Hause zurückkehren würde. Oder zumindest ein neues Item im Haus aufstellen würde. Geduldig, mit einem Coffee-to-go Becher, stand sie an einen Apfelbaum gelehnt und wartete. Es dauerte nicht lange, eine Viertelstunde später tauchte die Person auf und verschwand rasch in ihrem Haus. Noch ahnte Sylvia nicht, dass sie wieder Besuch von ihr bekommen würde. Noch hatte sie keine Ahnung. Mit flotten Schritten lief Luzie hinüber, klopfte an der Tür und öffnete diese. „Hallo Sylvia, ich bins!“ Kapitel 4: Hier, nimm mein Geld ------------------------------- „Hast du es gesehen?“, tuschelte Bienchen Luzie ins Ohr, die erneut damit beschäftigt war, ihr Spiegelbild zu betrachten. „Nein, ich habe nichts gesehen … sieht man mir an, dass ich Apfel-Pfannkuchen hatte?“, fragte sie, nach möglichen Essensresten auf ihrer Kleidung suchend. Bienchen beneinte das nur. „Nein, ich meine das da vorne. Die Bürgermeisterin sammelt wohl wieder Spenden!“ Dabei deutete sie auf einen Gyroiden, der in der Nähe ihres Hauses stand. „Was denkst du, was das dieses Mal wird? Wieder eine Laterne?“ „Keine Ahnung“, sagte Luzie schulterzuckend und nahm ein paar Sternis in die Hand. „Aber es wird bestimmt etwas tolles!“ Kapitel 5: Teigballen --------------------- Knock knock … „Frau Bürgermeisterin, bist du zuhause? Bitte, mach die Tür auf, ich habe eine Überraschung für dich!“ Leicht überrumpelt, öffnete Sylvia die Türe und blickte einer mehr als erfreuten Melinda entgegen. Diese reichte ihr freudestrahlend einen kleinen, runden Teigballen. „Das hier ist für dich, sie sind sehr lecker – ess ihn am besten gleich, solange er noch warm ist. Er ist mit Hackfleisch gefüllt …“ Freundlich bedankte sich Sylvia bei ihrer Assistentin, nahm ihr das Geschenk ab und biss hinein. Ihre Augen begannen zu strahlen, der Rest davon war auch sehr schnell verputzt. „Schön, dass es dir schmeckt“, sagte Melinda überglücklich. Kapitel 6: Urlaub am Meer ------------------------- Ein Liedchen auf den Lippen, spazierte die junge Hündin am Strand entlang. Den Schwimmreifen unter dem Arm freute sie sich auf das erfrischende Nass des Ozeans. Trotz der Tatsache, dass sie von ihrer Chefin nahezu aus dem Rathaus geschoben werden musste, genoss Melinda ihren spontanen Kurzurlaub. Der Badeanzug, den ihr Sylvia überraschenderweise geschenkt hatte, passte ihr perfekt und gefiel ihr auch genauso gut. Die Bürgermeisterin … nein, alle Bewohner dieser Stadt sollten hierher kommen. Es ist einfach nur wunderschön! Sie kicherte vor sich hin, lief dabei fast in ihren Bruder hinein. Dieser lachte: „Melinda, komm, lass uns zusammen ins Wasser gehen!“ Kapitel 7: Mayor, du hast Post! ------------------------------- Bürgermeister, du hast wieder Post … Nachdenklich betrachtete Melinda den blinkenden Briefkasten, der Benachrichtigungston ging im Geräusch des prasselnden Regens ein wenig unter. Es war bereits wieder zwei Wochen her, als sich Sylvia in Onett hatte sehen lassen. Sie hatte die Stadt wie die vielen Male davor mit dem Zug verlassen, um in einer anderen Stadt, einer anderen Welt eine Mission zu erfüllen. Leider konnte sie nicht mehr in Erfahrung bringen. Und so sehr sie ihrer Chefin es auch gönnte, dass sie so viel erlebte, so wünschte sie sich, dass sie auch wieder öfters nach Onett zurückkommen würde. So wie früher. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)