Ohne es gewollt zu haben von Pragoma ================================================================================ Kapitel 10: -10- ---------------- Pansy erhob sich unter Schmerzen, ihr ganzer Unterleib brannte und stach, als hätte sie sich in eine Hecke voller Brennnesseln gesetzt. Mühselig schritt sie zum Haus der Malfoys zurück, jeder Schritt kostete Mühe und schmerzte, es war, als würde ihr jemand einen Dolch in den Leib rammen. Sie verfluchte Draco bei jedem Gang, der ihr Quallen breitete, am liebsten würde sie flüchten, doch das war unter ihren Umständen unmöglich. Langsam näherte sie sich dem Garten, versuchte sich nichts anmerken zulassen, stolperte mehr oder weniger ins Haus rein und quälte sich die Treppen zum Badezimmer rauf. Sie ließ sich Badewasser ein, wollte den Schmutz und die Pein, die an ihr klebten, von sich waschen, wollte sich am liebsten ertränken und alles um sich herum vergessen. Langsam stieg sie in das warme Wasser, spürte, wie es sie sanft umschmeichelte und ihre Schmerzen langsam abschwächten. Sie lehnte sich zurück, schloss die Augen und vergaß für Sekunden ihre Pein. Wie gern würde sie am Rad der Zeit drehen, das alles ungeschehen machte und die beiden Getrennten wieder zusammenfügte. Beide wären zusammen, keiner würde leiden, sie würde nicht leiden und alles wäre schön wie immer. Sie hasste Dracos Vater aus tiefstem Herzen, wäre er nicht, wäre alles gar nicht so weit gekommen, Draco wäre noch immer bei ihnen in Hogwarts, bei Harry und sie könnte mit Theo glücklich sein. Warum hatte dieser kalte und herzlose Mann nur alles zunichtegemacht, warum hatte er Menschen zu ihrem Glück gezwungen? Glück, das beide so nicht wollten und es verabscheuten. Warum half ihr niemand? Warum ließ Narzissa dies alles zu, warum wollte sie Draco nicht helfen, warum sah sie zu? Langsam stieg das junge, geschundene Mädchen aus der Wanne, trocknete sich ab, fühlte sich kein Stück besser und öffnete das Fenster des Badezimmers. Sie hörte Stimmen unter der Fensterbank, eine von Dracos Mutter und eine, die sie zwar schon mal gehört hatte, aber nicht zuordnen konnte. Verdammt, wer war die andere Frau, die dort sprach und helfen wollte? Vorsichtig versuchte sie sich zu strecken, zu erkennen, um wen es sich handelte, doch sie rutschte aus und knallte unsanft zu Boden. Beide Frauen hatten sie gehört und liefen hastig ins Bad, schauten nach der nur im Handtuch bekleideten Pansy, die wimmernd am Boden lag und sich vor Schmerzen krümmte. Besorgt halfen sie ihr auf die Beine, stellten fest, dass sie zum Glück keinen Schaden davontrug und legten sie sanft auf das große Bett. Nun endlich erkannte Pansy die Stimme, es war die Stimme von Narzissa Schwester Bellatrix Lestrange. Aber warum wollte sie Dracos helfen, wenn sie doch Harry hasste? Fragend blickte sie die beiden Schwestern an, warum ließen sie es zu, warum wehrte sich keine von ihnen, hatten denn alle Angst vor Dracos Vater? Pansy wollte alleine sein, wollte Harry einen Brief schreiben, sich erklären, schreiben was sie gehört hatte und einfach die Seele frei-reden. Sie bedanken sich rasch bei den beiden, setzte sich an den Schreibtisch und hoffte inständig, dass die beiden Draco lang genug aufhalten konnten, dass sie in Ruhe den Brief schreiben konnte und nicht hetzen musste. Harry, Ich hoffe, es geht dir gut. Frag mich lieber nicht, wie ich mich fühle, oder wie es mir geht. Ich fühle mich missbraucht, gedemütigt und meiner Seele beraubt. Hier ist es schlimmer, als in der Hölle, schlimmer, als bei Voldemort und schlimmer, als du dir es je vorstellen könntest! Ich habe soeben etwas gehört, von keiner geringeren als Bellatrix Lestrange. Ja, du liest richtig, Harry. Sie will helfen, sie hat im Krankenhaus wohl mit Dracos Arzt gesprochen. Er ist der Meinung, dass wenn man Dracos mit seiner Vergangenheit konfrontiert und das täglich, dass er wieder sein Gedächtnis zurückbekommen könnte. Harry, sie weiß auch, dass Zissa dir mal einen Brief geschrieben hat und sie denkt, es sei gut, wenn er ihn lesen würde. Seiner Mutter vertraut er, er würde niemals annehmen ,dass sie lügt oder ihn hintergehen würde. Harrys ich bitte dich, überlasse mir den Brief und ich werde ihn Dracos zeigen, leg noch ein oder zwei seiner Liebesbriefe an dich dabei, dann erkennt er es vielleicht nach und nach. Bitte Harry, ich will nicht nochmal durch die Hölle gehen, ich kann das nicht mehr und ich will es auch nicht mehr. Pansy Harry hatte von Blaise und Benjamin Besuch, als Pansys Eule angeflogen kam und sich direkt auf den Tisch hockte und leise gurrte. Dankbar streichelte er die Eule und verlas den Brief dann laut und bemerkte sofort die Angst in der Schrift. Sie war zittrig und kaum zu entziffern. Verdammt, was musste sie nur erleiden, was machte ihr solch eine Angst, dass sie nicht mal mehr schreiben konnte? „Ich frage mich, was sie mit ihrem Gefühlszustand meint? Der klingt irgendwie gar nicht gut, fast so als sei sie … Nein, das glaub ich jetzt nicht!", brummte Blaise wütend und las sich den Brief noch einmal durch, doch so sehr er sich wehren wollte, das ungute Gefühl ließ sich nicht verdrängen. „Denkst du, dass sie vergewaltigt wurde? Etwa von Draco? Nein, das kann einfach nicht sein, so dreist ist selbst er nicht", antwortete Benny entsetzt, doch die Zeilen sprachen für sich und Blaise war sich ziemlich sicher, dass es so war. „Was denkst du?", wandte sich Blaise an Harry, doch der wusste nicht recht, was er davon halten sollte. Es passte nun mal so rein gar nicht zu seinem Draco. „Ich weiß es nicht, ich meine, was wenn er es wirklich getan hat? Im Affekt oder so? Er ist nicht mehr er selber und wie er jetzt drauf ist, kann es doch gut sein, dass er sie misshandelt hat. Ich finde es auch nicht schön, es tut mir sogar weh, aber nicht, weil er mich hintergangen hat, sondern weil er einen meiner Freunde sehr verletzt hat", versuchte Harry das Verhalten seines Exfreundes zu erklären und traf dabei bei Blaise auf taube Ohren. „Harry, wie kannst du so was denken, er war dein Freund, unser Freund und du laberst solch einen Dreck hinter seinem Rücken!", fuhr Blaise ihn scharf an und donnerte die Faust auf den Tisch. „Ach denkst du Pansy lügt vielleicht? Der Brief war mehr als nur ein Hilferuf, er war echt, sie hat Angst und je länger sie da bleibt, desto mehr wird sie leiden", keifte Harry Blaise an, schaute zu Benny, der gar nichts mehr sagte und rauschte dann hoch auf sein Zimmer, um Stift und Papier zu holen. Langsam fing Harry an zu schreiben, schrieb sich alles von der Seele und vergoss unzählige Tränen. Liebe Pansy, Es tut mir in der Seele weh deinen Brief zu lesen, es tut weh, zu erkennen, wie sehr du leidest und was dir widerfahren ist. Ich wünschte, ich könnte bei dir sein, dich in den Arm nehmen und dir sagen, dass dich keinerlei Schuld für das, was Draco getan hat, trifft. Er ist nicht er selbst, vermutlich weiß er nicht einmal, was er da getan hat, ich will mich nicht für seine Schandtat bei dir entschuldigen, ich könnte ihm sogar gerade den Hals umdrehen. Ich weiß, ihr beide leidet darunter, doch noch schlimmer ist, dass wir alle darunter leiden. Theo und ich besonders, weil wir nicht helfen konnten. Wir waren beide nicht für euch da, konnten es nicht verhindern und das brennt mir in der Brust. Ich weiß nicht mal, ob ich mir das jemals verzeihen kann, ich meine, wenn ich nicht so blöd gewesen wäre und hätte Draco im Krankenhaus vor den Kopf gestoßen, dann wüsste er, wer er ist und hätte das niemals getan. Ich mache mir schreckliche Vorwürfe, zerbreche fast daran und weiß beim besten Willen nicht, wie ich das alles auf die Reihe kriegen soll? Glaub mir, wenn Draco jetzt vor mir stehen würde und mich bitten würde ihm zu verzeihen, ich könnte es nicht, ich wäre nicht dazu bereit. Es ist schwer einen Menschen, den man liebt, zu verzeihen, ich könnte es vielleicht mal in ein paar Jahren, aber jetzt nicht. Versteh mich bitte. Ich schicke dir dennoch die Briefe, um die du mich gebeten hast zu, aber bitte verlange nicht von mir, das Ganze weiterzuführen. Ich kann und ich will es im Moment einfach nicht. Harry Mit diesen schrecklichen Neuigkeiten legte er sich einfach ins Bett, ließ Benny und Blaise im Garten sitzen und schlief ein. Heftige Albträume balgten ihn, ein Albtraum wie er sie noch nie hatte, oder kannte. Er sah sich quasi selber unter Draco, wie sich dieser an ihm verging und dabei teuflisch lachte. Schmerzen durchzuckten seinen Körper, brannten sich in seine Seele ein und ließen ihn schreien. Er war sich nicht mal sicher, ob er es nun war, oder ob er nicht doch in Pansys Körper steckte und dieses verleidete. Doch schnell merkte er, dass er es war und nicht Pansy, die unter ihm lag und wimmerte. Panik stieg plötzlich in ihm auf und er versuchte sich mit aller Macht zu wehren, versuchte Draco zu entkommen und stellte fest, dass er nicht wegkonnte, dass ihn etwas festhielt und immer wieder in ihn stieß. Scheinend vor Schmerzen wandte er sich unter ihm, bohrte seine Fingernägel in Dracos Rücken und hinterließ und schöne Striemen, doch das kümmerte den Blonden nicht. Er machte so lange weiter, bis er erschöpft auf Harry zusammenbrach und ihn angrinste und ihm deutlich machte, dass er ihn nie weglassen würde, dass sie für immer zusammen gehörten. „Draco warum … warum … warum?", jammerte Harry im Schlaf, wurde dabei heftig von Blaise wachgerüttelt und schrie laut auf, als er schweißgebadet aufwachte. Leicht verwirrt blickte Harry sich um, erkannte zum Glück, dass er nur geträumt hatte und schickte erst mal schnell den Brief an Pansy, da ihre Eule noch immer hier saß und wartete. Seinen Albtraum behielt er trotz, dass Benny ihn danach fragte für sich und sagte einfach, dass er sich nicht erinnern würde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)