Der standhafte Zinnsoldat von ListigerFreitag (Die Chronik der schwarzen Männer - C.'s Aufstieg) ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- Prolog Beika Machi, Tokio, 2016 „Oh bitte, bitte, Onkel Conan!“ „Yuki...“ „Bitte, bitte, biiiiiiiitte!“ Der Meisterdetektiv seufzte. Neunjährige Kinder waren unfassbar schwierig. Das hätte gerade ihn nicht überraschen dürfen, denn immerhin hatte er diese Lebensphase zweimal mit- und durchgemacht, aber dennoch war es für ihn jedes Mal aufs Neue erstaunlich, wie renitent die Tochter seiner besten Freundin Ran sein konnte. Ran hatte keine Geschwister, weshalb die Aufgabe des Patenonkels wie selbstverständlich auf ihn gefallen war, und da er Yuki wie seine eigene Tochter liebte, konnte er ihr ihren Wunsch wie üblich nicht abschlagen. „Aber wehe du verrätst es deiner Mutter.“ „Niemals Onkel, meine Lippen sind versiegelt.“ Yuki kuschelte sich unter ihre Decke und sah ihn erwartungsvoll an, während er sich auf den Stuhl vor ihrem Bett setzte. Draußen war es bereits dunkel und ein immer wieder aufbrausender Wind peitschte Regentropfen gegen die Fensterscheiben. „Also, was für eine Geschichte willst du denn hören?“ „Eine Geschichte von den schwarzen Männern“, kam die Antwort prompt. Conan verzog gequält das Gesicht. Er hatte bei nicht weniger als drei Gelegenheiten die Mona Lisa gerettet, hatte persönlich durch seine Ermittlungen zum Sturz eines Präsidenten beigetragen und das Bombenattentat auf die vorletzte Weltklimakonferenz verhindert, aber wann immer er fragte, was er erzählen sollte, war die Antwort immer dieselbe: Etwas über die schwarzen Männer. „Was weißt du denn von den schwarzen Männern?“ „Die waren immer ganz schwarz angezogen, haben dich mit Apotix klein gemacht und aus Rache haben du und Mama sie richtig fertig gemacht, nicht wahr?“ „Es war Apoptoxin 4869, sie haben mich nicht nur klein, sondern auf jung gemacht und zu sagen, wir hätten sie ‚richtig fertig gemacht‘ trifft es leider auch nicht ganz. Hingegen stimmt es, dass sie sehr gerne schwarze Kleidung trugen. Außerdem...“ „Außerdem hatten die wichtigen Leute bei denen ganz komische Namen, oder?“ „Genau. Mit Ausnahme des Oberbosses Anokata trug jeder, der einen wichtigen Rang bekleidete, den Namen eines alkoholischen Getränkes.“ „Also alle anderen Bosse?“ „Ja, aber nicht nur die. Auch die wichtigsten Handlanger. Die beiden schlimmsten Vollstrecker etwa hießen Gin und Wodka. Sie erledigten zwar immer mal wieder Aufgaben für verschiedene wichtige Personen innerhalb der Organisation, waren allerdings generell Anokata persönlich unterstellt. Aber genug davon. Es ist schon spät und wenn wir nicht bald mit der Geschichte anfangen, kommt deine Mutter heim, ehe wir fertig sind. Bist du bereit?“ „Jaaaaaaaa!“ „Gut. Ich werde dir von dem allerersten Aufeinandertreffen mit einem der gefährlichsten Gegner erzählen, die ich jemals hatte.“ „Ein schlauer Gegner?“ „Sehr schlau. Ein kriminelles Genie, könnte man sagen, mit dem ich mich jahrelang immer mal wieder auseinandersetzen musste.“ „Hast du ihn am Ende besiegt, Onkel Conan?“ Die Miene des Mannes wurde undurchdringlich. „Das, liebe Yuki, ist eine andere Geschichte. Uns interessiert nicht das Ende der Auseinandersetzung, sondern ihr Anfang und dafür müssen wir eine gedankliche Reise durch Zeit und Raum machen, denn unsere Erzählung spielt nicht in Tokio und auch nicht in Japan, ja, nicht einmal in Asien. Sie spielt in Europa, genau genommen in einem kleinen Land namens Schweiz und das vor etwa zwanzig Jahren.“ Conan lächelte, lehnte sich in seinem Stuhl zurück und begann. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)