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Stolen Dreams Ⅳ

von

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11. Kapitel

Als Misha am nächsten Morgen aufwachte, war es schon hell draußen. Er streckte seine müden Gliedmaßen, ehe er sich die Wolldecke über den Kopf zog und vollkommen unter ihr verschwand. Sie kam ihm wie eine schützende Höhle vor, in der es warm und sicher war.

Misha gähnte und beschloss, noch ein bisschen zu dösen, weil Artjom noch nicht aufgewacht war und das Frühstück ruhig warten konnte. Außerdem war es gerade so gemütlich und--

Seine erdrückende Müdigkeit löste sich restlos in Luft auf, als er ein bekanntes Geräusch vernahm. Es war der Laut von Stöckelschuhen, die zügig und regelmäßig über den Flur schritten und sich Mishas Zimmer näherten. Der Junge hoffte, dass das Monster einfach weitergehen würde, doch dann hörte er, wie jemand auf der anderen Seite der Tür bellte. Es war dieses seltsame Bellen, das eindeutig nicht von einem Hund stammen konnte.

„Artjom! Artjom, wach auf!“

Der Kleine rüttelte so lange an der breiten Schulter des Russen, bis dieser seine grünen Augen öffnete und Misha genervt ansah.

„Du besitzt besser einen guten Grund, mich geweckt zu haben.“

„Das Monster!“, flüsterte der Junge ängstlich. „Es ist hier!“
 

„Das hast du nur geträumt.“

„Nein, habe ich nicht!“

„Verdammt, Misha, es gibt keine Monster.“

„Aber da ist etwas hinter der Tür... es bellt und faucht... und es macht diese Geräusche“, erwiderte der Kleine trotzig und tippte mit den Fingernägeln auf den Nachttisch, um die Stöckelschuhe zu imitierten.

Artjom dachte kurz nach, ehe er plötzlich zu lachen begann und vor Belustigung fast aus dem Bett fiel.

„Das ist nicht lustig“, fauchte Misha wütend, doch der Ältere schüttelte nur schmunzelnd den Kopf und stieg aus dem Bett. „Warte! Wo willst du hin? Lass mich nicht alleine!“

„Schon gut, Kleiner, ich denke, du wirst fünf Minuten lang ohne mich auskommen.“

„Und... was hast du jetzt vor?“

„Dir mein Monster zeigen.“

Artjom verschwand aus dem Zimmer, machte die Tür hinter sich zu und kam einige Minuten später mit einer Packung Hundeleckerchen wieder.
 

Misha hatte sich währenddessen aufrecht hingesetzt und die warme Decke um seinen nackten Körper gewickelt. In seinem Blick lag Misstrauen, aber auch Neugierde, als Artjom sich zu ihm aufs Bett setzte und mit der Tüte kraspelte.

Zuerst herrschte Stille, doch dann war zu hören, wie ein Wesen durch den Flur preschte. Die Stöckelschuhe klackerten mit Rekordgeschwindigkeit über den gefliesten Boden. Misha rechnete damit, dass jeden Moment ein Ungeheuer durch die Wand brechen würde, aber allem Anschein nach war das Monster nicht stark genug, um Wände zum Fall zu bringen. Es stoppte vor der Tür, kratzte an ihr und bellte.

„Ist das dein sogenanntes Monster?“, fragte Artjom amüsiert, woraufhin Misha schüchtern nickte und sich hinter dem Russen versteckte, weil die Geräusche an der Tür immer ungeduldiger klangen.

„Keine Sorge, Kleiner, Charly ist vollkommen ungefährlich, solange du sie nicht provozierst oder am Schwanz ziehst.“

„Moment mal... Charly ist ein Tier?“

„Ja. Ich habe doch nie gesagt, dass sie ein Mensch ist.“

„Du hast aber auch nie gesagt, dass sie kein Mensch ist.“
 

Artjom lachte erneut und drückte Misha die Packung mit den Leckerchen in die Hand, bevor er sich vom Bett erhob, zur Tür ging und sie öffnete.

Kaum war diese nur einen Spalt breit offen, schoss das Monster ins Zimmer. Es war enttäuschend klein – nicht einmal so groß wie eine Katze – und eindeutig ein Raubtier. Sein schlanker Körper besaß sandfarbenes Fell, eine spitze Schnauze, lange zierliche Beine, dunkle Augen, einen buschigen Schwanz und gigantische Ohren. Auf seinen Krallen, die beim Gehen das Geräusch der Stöckelschuhe machten, rannte es ins Zimmer, suchte nach Artjom und sprang diesen begeistert an, als es ihn gefunden hatte.

„Ganz ruhig, Charly“, lachte der Dunkelhaarige. „Wenn du Futter willst, musst du zu Misha gehen; ich habe nichts... na komm, zu Misha!“

Er deutete auf den Jungen, woraufhin das Tier sich verunsichert umsah und aufs Bett sprang.

„Keine Sorge, sie beißt nicht. Gib ihr einfach ein oder zwei von den Dingern, dann ist sie zufrieden.“

Misha tat wie geheißen und holte ein Leckerchen aus der Tüte, das er dem Wesen vorsichtig hinhielt.
 

„Das ist ein Fuchs, oder?“, fragte er und beobachtete, wie das Tier an seinen Fingern schnüffelte und ihm den Happen aus der Hand nahm, wobei die feinen Schnurrhaare seine Haut streiften.

„Ein Fennek, um genau zu sein“, antwortete Artjom. „Du kannst sie ruhig streicheln, sie beißt nicht.“

Misha kraulte Charly vorsichtig hinter den großen Ohren und wunderte sich, wie er vor so einem winzigen Tier hätte Angst haben können. Hoffentlich dachte Artjom jetzt nichts Komisches über ihn...

„Monster... du hast vielleicht eine Fantasie, Kleiner.“

„Woher hätte ich denn wissen sollen, dass das nur ein Fennek ist?“

„Stimmt. So ein Fuchs ist ein recht ungewöhnliches Haustier und ich weiß nicht einmal, ob er in Russland überhaupt als Haustier zugelassen ist“, sagte Artjom und setzte sich neben Misha auf das Bett, woraufhin Charly sofort zu ihrem Besitzer ging und sich auf dessen Schoß niederließ.

„Sie ist echt süß, nicht wahr? Ich hatte gedacht, dass sie ein wenig wilder und gefährlicher ist, aber manchmal benimmt sie sich echt wie eine Katze oder ein Hund.“

„Uh-hm“, machte Misha, der sein Gewicht verlagert und sich dabei versehentlich auf eine besonders verletzte Stelle seines Hintern gesetzt hatte. „Was mich aber eher wundert, ist, dass du Tiere anscheinend besser als Menschen behandelst.“
 

„Höre ich da etwa Neid?“

„Nein, ich meinte nur, dass-- Ah! Lass mich los!“

Bevor Misha es verhindern konnte, wurde er von Artjom gepackt und auf dessen Schoß gezogen. Er strampelte, schlug um sich und sah im Augenwinkel, dass Charly sich schnell vor den Händen und Füßen des Jungen in Sicherheit brachte.

„Das ist nicht lustig, Artjom! Lass mich los!“

„Jetzt stell dich nicht so an. Erst beschwerst du dich, dass ich Charly bevorzugen würde, und nun, wo ich versuche, euch gleich zu behandeln, bist du auch unzufrieden.“

Misha gab auf und nutzte seine verbliebene Kraft und Bewegungsfreiheit, um die Decke festzuhalten, in der sein immer noch nackter Körper steckte.

„Ich schwöre dir, wenn du es wagst, meinen Hintern anzufassen, bist du tot.“

Artjom lachte über diese leeren Worte nur, ließ Mishas Gesäß aber trotzdem in Ruhe und legte sich den Kleinen über den Schoß, damit seine verwundete Kehrseite nach oben zeigte und er sie nicht belasten musste.

„Du besitzt wirklich einen Hang zu Übertreibungen, Kleiner. Mal davon abgesehen, dass ich weiß, wie Jungs in deinem Alter untenrum aussehen, habe ich dich gestern schon nackt gesehen, als du in der Dusche lagst.“
 

Das schien nicht die Antwort gewesen zu sein, die der Kleine sich gewünscht hatte. Er verkrampfte sich vor Scham, sodass er starr wie ein Brett auf Artjoms Oberschenkeln lag, und krallte beide Hände wie ein Besessener in den Saum der Decke.

Der Ältere ignorierte das Verhalten des Jungen und begann, ihm über den Kopf zu streichen, wie er es zuvor bei Charly gemacht hatte. Seine warme Hand wanderte gemächlich über Nacken, Schultern und Wirbelsäule des Braunhaarigen und blieb auf der Taille liegen, die er behutsam anfasste.

„Du kannst jetzt damit aufhören, mich zu begrapschen“, knurrte Misha gereizt. „Ich weiß, dass du gerade daran denkst, mich zu ficken. Dein unschuldiges Getue kannst du dir für jemand anderen aufheben.“

„Dich ficken? Das ist in der Tat kein schlechter Gedanke, aber ich dachte eigentlich eher daran, dass jetzt ein guter Zeitpunkt wäre, deine Wunden erneut zu behandeln.“

„Vergiss es“, zischte Misha und sah wütend zu Artjom hoch. „Du wärst der Letzte, von dem ich mich entjungfern lassen möchte.“

„Weißt du, woran mich das erinnert? An meinen Kumpel Roman, der dich gerne kaufen würde. Wärst du lieber sein Sklave, wenn du mich so abstoßend findest?“
 

Misha antwortete nicht, sondern vergrub das Gesicht in das Laken und begann zu weinen.

„Dann tu es doch einfach“, schluchzte er, ließ die Decke los und legte die Hände neben seinem Kopf ab. „Mach schon, vergeh dich an einem wehrlosen Kind. Ich bin sowieso zu schwach, um dich davon abzuhalten.“

„Heißt das, ich darf mich jetzt endlich um deinen Hintern kümmern?“

Während Misha erneut schwieg und noch verzweifelter weinte, schlug Artjom vorsichtig die Decke zurück und entblößte den übel zugerichteten Po des Jungen. Er strich dem Kleinen mit der linken Hand beruhigend über die Stelle zwischen den Schulterblättern und holte mit der rechten die Salbe vom Nachttisch. Die Tube mit nur einer Hand aufzumachen, war nicht gerade einfach, aber dennoch machbar. Artjom nahm etwas von der Salbe auf die Finger und rieb mit allergrößter Vorsicht die bunt verfärbte Haut des Jungen ein, der immer noch schluchzte und sich nicht von der Stelle rührte.

Darauf bedacht, nicht versehentlich zu viel Druck auf die Verletzungen auszuüben und Misha so noch mehr Schmerzen zuzufügen, behandelte Artjom auch die geschundenen Beine und tätschelte dem Kleinen abschließend lobend den Kopf.

„Ich bin fertig“, verkündete er. „Am besten bleibst du hier liegen und lässt die Salbe einziehen. Ich werde währenddessen Charly füttern.“
 

Eine halbe Stunde später befand sich Misha im Esszimmer und hielt Charly davon ab, seine Waffeln zu essen. Artjom saß währenddessen auf dem gegenüberliegenden Platz, trank einen Kaffee und gab sich größte Mühe, Misha bei der Nahrungsaufnahme nicht anzugucken. Natürlich kam ihm das albern vor, aber es kostete ihn nichts, also sprach auch nichts dagegen, dieser Bitte nachzukommen.

Nachdem der Kleine fertig war, wurde er von Artjom hochgehoben und zum Büro getragen.

„Ich dachte, hier darf ich nicht hin.“

„Und ich dachte, du könntest nicht normal sprechen“, erwiderte der Größere ruhig. „Aber anscheinend kannst du es doch. Aber du machst es unterbewusst und merkst es nicht einmal.“

„Ich... nein, schon gut.“

„Wie dem auch sei, ich möchte, dass du dir das hier anschaust.“

Er überreichte dem Kleinen Viktors Brief, einen Bleistift und Schmierpapier für Notizen.

„Aber... das ist der gleiche Fetzen, wegen dem du mir gestern ins Gesicht geschlagen hast. Soll ich wirklich...?“

„Ja, du sollst ihn übersetzen. Wenn du es richtig machst und mir ein brauchbares Ergebnis lieferst, werde ich dir sogar einen Gefallen tun.“
 

„Welchen Gefallen?“

„Das darfst du dir aussuchen.“

„Kannumizuanabrin?“, schoss es aus Misha heraus, ehe er langsamer wiederholte: „Kannst du mich zu Hannah bringen?“

Artjom seufzte. „Sollte ich das nächste Mal nach Moskau fahren, werde ich dich mitnehmen, okay?“

Misha nickte und senkte seinen Blick auf den Brief. Er hob ihn hoch, drehte ihn zur Seite und machte sich ein paar Notizen auf dem Schmierblatt. Artjom warf einen Blick darauf; was der Junge da schrieb, ergab für ihn keinen Sinn, aber der Kleine schien damit etwas anfangen zu können.

Wenige Minuten später war Misha fertig. Stolz, aber dennoch schüchtern, weil das Ergebnis falsch sein könnte, überreichte er Artjom das Schmierpapier, auf dem sich neben vielen komischen Strichen auch lateinische Buchstaben befanden.

„Das ist eine Adresse“, stellte der Ältere fest. „Oder zumindest ein Teil davon. Mit dem Straßennamen und der Nummer kann ich etwas anfangen, aber eine Postleitzahl oder Stadt wäre echt nett. Steht da ansonsten nichts?“
 

„Eigentlich schon, aber ich muss etwas im Internet nachsehen, um das zu überprüfen.“

Artjom zögerte nicht lange, sondern setzte sich vor seinen Laptop und platzierte Misha auf seinem Schoß. Während der Kleine nach koreanischen Schriftzeichen und einem Übersetzer suchte – was zur Hölle sollte das werden? – legte Artjom das Kinn auf Mishas Schulter ab und schlang seine Arme um die schmale Taille des Kleinen, der kurz erstarrte, aber dann weitermachte, weil er möglichst schnell zu Hannah wollte.

„Ich unterbreche dich ja nur ungern, Kleiner, aber was machst du da?“

„Die Striche auf dem Zettel sind japanische und koreanische Schriftzeichen. Japanische kann ich lesen, koreanische nicht, aber anscheinend ergeben Letztere das hier“, antwortete Misha und drückte auf den Lautsprecher des Übersetzers, woraufhin eine roboterartige und seltsam klingende Stimme zu hören war, die mit zusätzlichen Lauten und einer recht abenteuerlichen Betonung und Aussprache sagte: „Hauptstadt von Russland.“

„Uh-hm“, machte Artjom. „Was für ein Zufall, dass das die gleiche Stadt ist, in der Hannah gerade ist.“

„Soll das heißen, du glaubst mir nicht? Aber es steht hier, siehst du? Genau da!“
 

Artjom verglich Viktors Gekritzel mit den koreanischen Schriftzeichen auf dem Bildschirm und musste zugeben, dass sie sich wirklich ähnelten.

„Na gut, ich glaube dir“, sagte er und spürte, wie sein Mund sich zu einem Lächeln verzog. Vor einer Viertelstunde war er noch vollkommen ahnungslos gewesen und nun besaß er eine Adresse, was ein hilfreicher Hinweis darstellte. Er war so gut drauf, dass er Misha am liebsten auf die Wange oder die Stirn geküsst hätte, aber bevor er darüber entscheiden konnte, ob es eine gute Idee wäre, diesen Plan in die Tat umzusetzen, klingelte es plötzlich an der Tür.

„Möchtest du nicht schauen... wer das ist?“, fragte Misha verunsichert, als Artjom sich nicht in Bewegung setzte.

„Öffne niemals die Tür, wenn du keinen Besuch erwartest“, antwortete der Ältere, ehe er den Jungen vorsichtig von sich herunter schob, den Laptop zuklappte und aus dem Fenster sah, wo er Romans Auto in seiner Einfahrt erblickte.

„Is' nur 'n Freund von mir“, murmelte er. „Keine Ahnung, was der von mir will; am besten hältst du dich im Hintergrund und streichelst Charly oder so.“
 

Nachdem Artjom seinen Wüstenfuchs auf dem Schreibtisch gefunden, ihn Misha in die Arme gedrückt und beide aus dem Büro gescheucht hatte, schloss er die Tür hinter ihnen zu und ging zur Haustür, deren Klingel gerade erneut gedrückt wurde.

„Was willst du?“, zischte Artjom genervt.

„Dir auch einen schönen guten Morgen“, erwiderte Roman. „Ich bin hier, weil ich wissen wollte, ob du dich entschieden hast. Wegen dem Jungen, meine ich.“

„Nein, ich bin mir noch nicht sicher.“

„Ach Artjom, was gibt es denn da so lange zu überlegen? Ich zahle dir einen netten Batzen Kohle und dafür gibst du mir den Kleinen, mit dem du doch sowieso nichts anfangen kannst, so wie ich dich kenne“, flötete Roman, ehe er sich an dem Dunkelhaarigen vorbeischob und dessen Haus betrat. „Ah, da ist er ja“, sagte er, als er Misha im Flur erblickte, und pfiff, als würde er einen Hund rufen wollen. „Komm mal her, Kleiner.“

Angesprochener erstarrte, als wäre er von einem Blitz getroffen worden. Charly, die sich immer noch in seinem Armen befand, warf Roman einen giftigen Blick zu, fauchte wie eine Katze, sprang Misha aus den Händen und lief zu ihrem Besitzer.
 

Artjom war so sehr mit seinem Gast beschäftigt gewesen, dass er noch keine Gelegenheit gehabt hatte, die Haustür zuzumachen. Er griff gerade nach der Türklinke, als Charly plötzlich an ihm vorbeischoss und nach draußen flüchtete.

„Charly, komm zurück. Ich habe jetzt keine Zeit für einen Spaziergang“, fluchte er und folgte seinem Fuchs, der begeistert im Schnee herumtollte und sich erst nach mehreren Minuten einfangen ließ.

''Wüstenfuchs'', haben sie gesagt, knurrte Artjom gedanklich und ging nach drinnen. ''Kann Kälte nicht ausstehen'', haben sie gesagt.

Er strich sich die Schneeflocken aus dem rabenschwarzen Haar, machte die Haustür hinter sich zu und setzte Charly auf dem Boden ab, als auf einmal ein greller Schmerzensschrei durch das Haus hallte.

Diese Stimme... das ist Misha!

Artjom stürmte ins Wohnzimmer und riss die Tür mit so einer Wucht auf, dass sie lautstark gegen die Wand prallte. Schneller als Charly auf der Jagd überwand Misha den Abstand zwischen sich und dem Älteren und klammerte sich an ihn, als würde sein Leben davon abhängen.

„Sag ihm, dass er mich in Ruhe lassen soll“, flehte er. „Bitte, Artjom, ich will bei dir bleiben!“

Angesprochener sah irritiert zu Roman, der beschwichtigend die Hände hob.
 

„Ich habe nichts gemacht, wirklich nicht.“

„Er hat mir an den Hintern gefasst“, zischte Misha leise und presste sich noch fester an Artjom. „Und mir eine Ohrfeige verpasst, als ich seine Hand weggeschlagen habe.“

„Und warum hast du gerade so geschrien?“, wollte der Ältere wissen, woraufhin der Kleine schüchtern das Gesicht in seiner Brust vergrub.

„Er hat sich in meine Blutergüsse gekrallt“, murmelte er gedämpft. „Es hat sich angefühlt, als würde er mir die Haut abreißen wollen.“ Ängstlich hob Misha den Blick und sah den Russen mit seinen schönen haselnussbraunen Augen an. „Bitte, Artjom, gib mich nicht weg. Ich will bei dir bleiben.“

„Also“, sagte Roman, der währenddessen nähergekommen war, „wie viel willst du für den Kleinen?“

„Vergiss es“, erwiderte Artjom abweisend und legte schützend einen Arm um Misha. „Ich werde ihn dir nicht überlassen.“

„Aber warum denn nicht? Lass dich von seinem Schrei nicht irritieren; der Bengel will dich bloß verarschen.“

Das halte ich für sehr unwahrscheinlich, aber selbst wenn es so sein sollte, hätte Misha einen guten Grund dafür.

„Der Junge gehört mir“, sagte Artjom mit fester Stimme. „Das ist mein letztes Wort.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Von:  Karokitty
2017-05-14T08:23:22+00:00 14.05.2017 10:23
An einen fuchs hatte ich auch gedacht weil in russland ja inzwischen handzarme gezüchtet werden als Haustier. Kam mir aber irgendwie zu einfach vor.

Von:  Laila82
2017-05-08T07:19:34+00:00 08.05.2017 09:19
Das kann ja nicht gut gehen. Ich weiß nicht inwieweit Roman Angst vor Artjom hat. Ich könnte mir vorstellen das Roman Misha so unbedingt will das er alles dafür tut. Verbotene Früchte und so.
Von:  Sumino
2017-04-21T20:48:54+00:00 21.04.2017 22:48
Wüstenfuchs sehr originell xd

Misha hat nen guten Grund artjom behandelt ihm besser ><
Von:  mor
2017-04-21T19:37:29+00:00 21.04.2017 21:37
^^ haha ^^ bei den Verhalten fragt man sich ob Carly wirklich ein Wüstenfuchs ist ^^
Von:  Laila82
2017-04-21T19:29:28+00:00 21.04.2017 21:29
Wenn wir schon Valentin am Leben lassen müssen, kann sich Nikita ja wenigstens Roman vornehmen.
Antwort von:  nuriemma
21.04.2017 23:01
Ich bin auch definitiv dafür
Von:  Usaria
2017-04-21T18:43:24+00:00 21.04.2017 20:43
Der ist aber ungeduldig, dieser Roman. Wenn´s er so nötig hat dann soll er in ein Bordel gehen, aber Misha in ruhe lassen. Na da bin ich aber gespannt, ob der kleine wirklich bei Artiom bleibt.
Also Charly ist ein Wüstenfuchs, noch während ich gelesen habe musste ich googeln. Der is ja süüüüüüß. Die kleinen Knopfaugen, die riesigen Wascheln, äh Ohren. Sieht ja fast so aus wie so ein kleiner Zwergspitz. Wie zum Teufel kommst du auf die Idee das der Russe so ein Haustier hat. Und wo hat er den überhaupt her?

Also wenn das Tierchen so komische Geräusche macht, dann kann man es ja nur für ein Monster halten.


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