Cosmic Latte von Done ================================================================================ Kapitel 4: IV. -------------- „Puh, ein Glück sind bald Ferien.“ „Hmm.“ „Hast du was geplant, Iwa-chan?“ „Was sollte ich denn planen?“ „Keine Ahnung, was mit Tobio-chan, vielleicht?“ Hajime warf seinem Freund einen mürrischen Blick zu. Das ging seit Wochen so. Seitdem er Oikawa von seiner Beziehung erzählt hatte. Immer, wenn er fragte, ob sie was unternehmen wollten, fügte er ein „Oder hast du schon was vor?“ hinzu und es war offensichtlich, worauf der Brünette anspielte. „Er fährt nach Tokyo. Ist so’n Trainingscamp.“ „Ich dachte, das war er schon?“ „Das war für ein Wochenende. Das geht länger.“ „Aw, wie schade. Ihr seht euch doch so selten.“ „Das geht dich nichts an, Arschikawa.“ Er verpasste seinem Freund einen Hieb mit den Ellenbogen. Oikawa schnappte nach Luft, hielt sich die Seite. Die Blicke ihrer Mitschüler ignorierten beide. „Wie fies, Iwa-chan! Ich mach mir nur Sorgen!“ „Oh, wie nett von dir.“ Hajime zweifelte ein wenig an dieser nett gemeinten Geste. Dazu mischte sich Oikawa zu viel ein, auch wenn er ihn erst vor ein paar Tagen in die Schranken gewiesen hatte und sein Sandkastenfreund seitdem seine neugierige Nase weniger in seine Liebesbeziehung steckte. Sie kannten sich bereits zu lange, als dass diese Worte Hajime überzeugten. Er wechselte das Thema. Es war ermüdend. „Was wünschst du dir eigentlich zum Geburtstag?“ „Ah, nichts Besonderes.“ „Wer’s glaubt.“ Oikawa wünschte sich immer etwas zu seinem Geburtstag. Das war praktisch ein Naturgesetz. Seine Geschenke waren auch nicht gerade billig, sein Geldbeutel starb jedes Jahr einen grausamen Tod. Manchmal hatte Hajime das Gefühl, er würde sein ganzes Taschengeld nur für das Geschenk sparen. Gewissermaßen war er ihm das aber auch schuldig; die Geschenke, die er immer von Oikawa zu seinem Geburtstag bekam waren unverschämt teuer. (Dieses Jahr hatte er ihm alle Godzilla-Filme geschenkt, verpackt in einem Umzugskarton.) „Ehrlich! Du musst mir dieses Jahr nichts kaufen, Iwa-chan.“ Misstrauisch musterte Hajime seinen Sandkastenfreund. „Wir können dieses Jahr doch einfach nur rumhängen.“ „Rumhängen?“ „Jupp.“ „Einfach so?“ „Einfach so. Warum bist du so misstrauisch?“ Hajime zuckte mit den Schultern. „Das passt nicht zu dir.“ „Eh? Das klingt, als sei ich total verwöhnt und egoistisch.“ Hajime schwieg. „Das ist echt herzlos, Iwa-chan. Rumhängen würde deinen Geldbeutel schonen. Und es ist mal was anderes.“ „Gut, dann hängen wir nur so rum. Bei dir zu Hause?“ Oikawa schaute ihn freudestrahlend an. „Das ist eine gute Idee! Hey, ich könnte DVDs ausleihen und dann gucken wir den ganzen Tag Filme. Wir könnten uns Popcorn machen!“ Es war Hajime völlig schleierhaft, warum sein Kindheitsfreund so aus dem Häuschen zu sein schien. Der Tag unterschied sich doch nicht sehr von den anderen Tagen, an denen sie einfach nur rumhingen. Aber er konnte seinem Freund wohl kaum widersprechen, wenn er sich tatsächlich einfach nur einen netten Tag wünschte. Wenn es ihn so glücklich machte, sprach nichts dagegen. „Oh, theoretisch könntest du sogar bei mir übernachten, Iwa-chan! Ich hab an einem Wochenende Geburtstag.“ „Sind wir aus dem Alter nicht schon raus?“ „Rede keinen Quatsch. Für einen Männerabend mit Übernachtung ist man nie zu alt!“ Sein Mundwickel zuckte. Männerabend. Er erinnerte sich noch genau an den letzten, sogenannten Männerabend. Sie hatten den ganzen Tag in Volleyballzeitschriften geblättert, hatten sich dann irgendeinen Science-Fiction Film angeschaut. Dann, als sie beim Zähneputzen nebeneinander standen, meinte Oikawa aus heiterem Himmel heraus, dass gezupfte Augenbrauen ihm bestimmt gut stehen würden. „Lässt du die Pinzette stecken?“ „Ich fand, du sahst gut aus, Iwa-chan.“ „Das tat verdammt weh! Und außerdem waren sie schief!“ „Du hast so viel gezuckt, Iwa-chan!“ „Weil es weh tat!“ Hajime seufzte genervt, während Oikawa anfing sich darüber zu beschweren, dass seine Augenbrauen bestimmt noch viel schöner (und gerader) geworden währen, wenn er still gehalten hätte. „Von mir aus“, sagte Hajime schließlich. „Hm?“ „Feiern wir deinen achtzehnten, wie du willst.“ Er erhob sich, als die Schulglocke das Ende ihrer Mittagspause verkündete. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)